Konrad Matzke: Unterschied zwischen den Versionen

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Schon während der Weimarer Republik war Konrad Matzke in Neumünster ein bekanntes SPD-Mitglied. Seit [[1927]] als Geschäftsführer des Textilarbeiter-Verbandes tätig, gehörte er bis [[1933]] der Stadtverordnetenversammlung an. Nachdem die Gewerkschaften von den Nationalsozialisten zerschlagen worden waren, verdiente er seinen Lebensunterhalt als Händler mit einem eigenen Geschäft am Großflecken 39. Seine politischen Überzeugungen gab er nicht auf. Im August [[1944]] wurde Konrad Matzke im Rahmen der [[Aktion Gewitter]], einer Verhaftungsaktion nach dem Attentat auf Hitler am [[20. Juli]] [[1944]], festgenommen und im KZ Neuengamme inhaftiert.
Schon während der Weimarer Republik war Konrad Matzke in Neumünster ein bekanntes SPD-Mitglied. Seit [[1927]] als Geschäftsführer des Textilarbeiter-Verbandes tätig, gehörte er bis [[1933]] der Stadtverordnetenversammlung an. Nachdem die Gewerkschaften von den Nationalsozialisten zerschlagen worden waren, verdiente er seinen Lebensunterhalt als Händler mit einem eigenen Geschäft am Großflecken 39. Seine politischen Überzeugungen gab er nicht auf. Im August [[1944]] wurde Konrad Matzke im Rahmen der [[Aktion Gewitter]], einer Verhaftungsaktion nach dem Attentat auf Hitler am [[20. Juli]] [[1944]], festgenommen und im KZ Neuengamme inhaftiert.


Nach Auflösung des KZ kurz vor Ende des Krieges wurden die verbleibenden Gefangenen auf Todesmärsche Richtung Lübeck geschickt. Um die Spuren der Naziverbrechen in Neuengamme zu verwischen, brachte man die Überlebenden auf Schiffe in der Lübecker Bucht, die möglicherweise versenkt werden sollten.<ref>Es gibt mehrere Theorien dazu, was die Nazis mit den Schiffen planten. Für eine Übersicht vgl. [[Cap Arcona|CAP ARCONA]].</ref> Am [[3. Mai]] [[1945]] kam er bei einem britischen Luftangriff auf die CAP ARKONA im Alter von 61 Jahren ums Leben.
Nach Auflösung des KZ kurz vor Ende des Krieges wurden die verbleibenden Gefangenen auf Todesmärsche Richtung Lübeck geschickt. Um die Spuren der Naziverbrechen in Neuengamme zu verwischen, brachte man die Überlebenden auf Schiffe in der Lübecker Bucht, die möglicherweise versenkt werden sollten.<ref>Es gibt mehrere Theorien dazu, was die Nazis mit den Schiffen planten. Für eine Übersicht vgl. [[Cap Arcona|CAP ARCONA]].</ref> Am [[3. Mai]] [[1945]] kam er bei einem britischen Luftangriff auf die [[Cap Arcona|CAP ARCONA]] im Alter von 61 Jahren ums Leben.


== Erinnerung ==
== Erinnerung ==
Der [[Ortsverein Neumünster-Süd]] hat am [[22. August]] [[2005]] einen [[Stolperstein]] vor seinem ehemaligen Geschäft am Großflecken 39 verlegen lassen.
Der [[Ortsverein Neumünster-Süd]] ließ am [[22. August]] [[2005]] einen [[Stolperstein]] vor seinem ehemaligen Geschäft am Großflecken 39 verlegen.


==Literatur==
==Literatur==

Aktuelle Version vom 20. März 2023, 12:14 Uhr

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Konrad Matzke
Geboren: 1. Januar 1883
Gestorben: 3. Mai 1945

Konrad Matzke, * 1883, † 3. Mai 1945 vor Neustadt/Holstein. Gewerkschafter. Mitglied der SPD.

Schon während der Weimarer Republik war Konrad Matzke in Neumünster ein bekanntes SPD-Mitglied. Seit 1927 als Geschäftsführer des Textilarbeiter-Verbandes tätig, gehörte er bis 1933 der Stadtverordnetenversammlung an. Nachdem die Gewerkschaften von den Nationalsozialisten zerschlagen worden waren, verdiente er seinen Lebensunterhalt als Händler mit einem eigenen Geschäft am Großflecken 39. Seine politischen Überzeugungen gab er nicht auf. Im August 1944 wurde Konrad Matzke im Rahmen der Aktion Gewitter, einer Verhaftungsaktion nach dem Attentat auf Hitler am 20. Juli 1944, festgenommen und im KZ Neuengamme inhaftiert.

Nach Auflösung des KZ kurz vor Ende des Krieges wurden die verbleibenden Gefangenen auf Todesmärsche Richtung Lübeck geschickt. Um die Spuren der Naziverbrechen in Neuengamme zu verwischen, brachte man die Überlebenden auf Schiffe in der Lübecker Bucht, die möglicherweise versenkt werden sollten.[1] Am 3. Mai 1945 kam er bei einem britischen Luftangriff auf die CAP ARCONA im Alter von 61 Jahren ums Leben.

Erinnerung

Der Ortsverein Neumünster-Süd ließ am 22. August 2005 einen Stolperstein vor seinem ehemaligen Geschäft am Großflecken 39 verlegen.

Literatur

  • Obst, Carsten/Heggen, Alfred: Stolpersteine, 2. Auflage, Neumünster 07/2016

Einzelnachweise

  1. Es gibt mehrere Theorien dazu, was die Nazis mit den Schiffen planten. Für eine Übersicht vgl. CAP ARCONA.