Rolf Johanning: Unterschied zwischen den Versionen
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== | == Werdegang == | ||
Rolf Johanning machte eine Ausbildung als Starkstromelektriker. Später wurde er hauptamtlicher Sekretär der Deutschen Postgewerkschaft. In dieser Funktion kam er nach Kiel. Nach der Wende verlagerte sich seine berufliche Tätigkeit nach Mecklenburg; sein Wohnsitz blieb jedoch Kiel. | |||
Aus erster Ehe hat er einen Sohn, [[Uwe Johanning]]. Mit seiner zweiten Frau, der Künstlerin [[Tina Schwichtenberg]], ist er seit ? verbunden. Er unterstützt ihre künstlerischen Projekte durch Öffentlichkeitsarbeit. Sie leben in [[Ortsverein Schilksee|Kiel-Schilksee]] und Berlin. | |||
== | == Partei & Politik == | ||
Rolf Johanning trat mit 18 Jahren in die SPD ein. In Kiel begann er als Vorsitzender des [[Ortsverein Gaarden-Ost|Ortsvereins Gaarden-Ost]] (bis zum Umzug nach Schilksee [[1972]]) und war von [[1981]] bis [[1983]] Beisitzer im [[Kreisverband Kiel|Kreisvorstand]]. | |||
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[[1970]] wurde er als jüngstes Mitglied in die Kieler [[Kreisverband Kiel - Ratsfraktion|Ratsversammlung]] gewählt. Als ehrenamtlicher Stadtrat war er zunächst für Kriegsopfer und Behinderte, später für Auslandsbeziehungen und Bevölkerungskontakte zuständig. Von [[1978]] bis [[1982]] repräsentierte er die Stadt als [[Kreisverband Kiel - Stadtregierung|Stadtpräsident]]. Später bekleidete er das Amt des Kulturdezernenten. | |||
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Vor allem in der letztgenannten Funktion hatte er wesentlichen Anteil an richtungweisenden Entscheidungen, die Kiel zum Teil bis heute prägen: | |||
*Nicht zuletzt auf seine Initiative geht die Schaffung des "Revolutionsdenkmals" (vgl. Foto rechts oben) von [[Hans-Jürgen Breuste]] zurück, das [[1982]] nach grundsätzlichen Auseinandersetzungen im Ratsdienergarten errichtet wurde und einen allmählichen Wandel im Umgang mit dem Erbe des [[Kieler Arbeiter- und Matrosenaufstand|Arbeiter- und Matrosenaufstandes]] in Kiel einleitete. | |||
*Die auch innerhalb der SPD umstrittene Entscheidung, eine Stadtgalerie und ein Kulturforum im Obergeschoss des Einkaufszentrums Sophienhof einzurichten, setzte er [[1988]] als Kulturdezernent um. | |||
[[Datei:Rolf Johanning Graffiti.jpg|260px|thumb|right|''Kieler Rundschau'', 29.7.1982]] | |||
*Auch die Realisierung einer festen Spielstätte für das Kinder- und Jugendtheater im Werftpark [[1988]]/[[1989|89]] ist zu einem erheblichen Teil seinem und dem Engagement seiner Ratskollegin [[Uschi Schuckenböhmer]] zu verdanken. | |||
*Erfolglos blieb eine andere Initiative: Nach jahrelangen Bemühungen konnte das von der Kieler SPD, vor allem von Rolf Johanning und [[Jürgen Jensen]], verfolgte Projekt eines Museums für Industrie- und Alltagskultur in Kiel nicht realisiert werden.<ref>Jürgen Jensens Sicht auf das Scheitern dieses Projekts findet man in ''Lokale Geschichtskultur und kommunale Museumspolitik'', ''Mitteilungen der Gesellschaft für Kieler Stadtgeschichte'' Band 89 Heft 5 (Kiel 2018), S. 221-256</ref> | |||
Rolf Johanning dachte und handelte in allen seinen Ämtern ausgesprochen politisch. Bis heute engagiert er sich für Frieden nach innen und außen. So sprach er sich etwa als Ratsherr dagegen aus, dass auf Kieler Werften U-Boote für das Pinochet-Regime in Chile gebaut wurden. Soziale Gerechtigkeit und eine pluralistische und tolerante Gesellschaft sind ihm wichtig. | |||
== Ehrungen == | |||
Am [[21. November]] [[2019]] ehrte ihn sein [[Ortsverein Schilksee]] für 60 Jahre Parteizugehörigkeit. | |||
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<references /> | |||
[[Kategorie:Kreisverband Kiel]] | |||
[[Kategorie:Kommunalpolitik]] | |||
Aktuelle Version vom 27. Mai 2021, 00:22 Uhr
Rolf Johanning |
Rolf Johanning, * 19. September 1940 in Uslar/Nds.; Starkstromelektriker, hauptamtlicher Gewerkschaftsseketär. Seit 1959 SPD-Mitglied.
Werdegang
Rolf Johanning machte eine Ausbildung als Starkstromelektriker. Später wurde er hauptamtlicher Sekretär der Deutschen Postgewerkschaft. In dieser Funktion kam er nach Kiel. Nach der Wende verlagerte sich seine berufliche Tätigkeit nach Mecklenburg; sein Wohnsitz blieb jedoch Kiel.
Aus erster Ehe hat er einen Sohn, Uwe Johanning. Mit seiner zweiten Frau, der Künstlerin Tina Schwichtenberg, ist er seit ? verbunden. Er unterstützt ihre künstlerischen Projekte durch Öffentlichkeitsarbeit. Sie leben in Kiel-Schilksee und Berlin.
Partei & Politik
Rolf Johanning trat mit 18 Jahren in die SPD ein. In Kiel begann er als Vorsitzender des Ortsvereins Gaarden-Ost (bis zum Umzug nach Schilksee 1972) und war von 1981 bis 1983 Beisitzer im Kreisvorstand.
1970 wurde er als jüngstes Mitglied in die Kieler Ratsversammlung gewählt. Als ehrenamtlicher Stadtrat war er zunächst für Kriegsopfer und Behinderte, später für Auslandsbeziehungen und Bevölkerungskontakte zuständig. Von 1978 bis 1982 repräsentierte er die Stadt als Stadtpräsident. Später bekleidete er das Amt des Kulturdezernenten.
Vor allem in der letztgenannten Funktion hatte er wesentlichen Anteil an richtungweisenden Entscheidungen, die Kiel zum Teil bis heute prägen:
- Nicht zuletzt auf seine Initiative geht die Schaffung des "Revolutionsdenkmals" (vgl. Foto rechts oben) von Hans-Jürgen Breuste zurück, das 1982 nach grundsätzlichen Auseinandersetzungen im Ratsdienergarten errichtet wurde und einen allmählichen Wandel im Umgang mit dem Erbe des Arbeiter- und Matrosenaufstandes in Kiel einleitete.
- Die auch innerhalb der SPD umstrittene Entscheidung, eine Stadtgalerie und ein Kulturforum im Obergeschoss des Einkaufszentrums Sophienhof einzurichten, setzte er 1988 als Kulturdezernent um.
- Auch die Realisierung einer festen Spielstätte für das Kinder- und Jugendtheater im Werftpark 1988/89 ist zu einem erheblichen Teil seinem und dem Engagement seiner Ratskollegin Uschi Schuckenböhmer zu verdanken.
- Erfolglos blieb eine andere Initiative: Nach jahrelangen Bemühungen konnte das von der Kieler SPD, vor allem von Rolf Johanning und Jürgen Jensen, verfolgte Projekt eines Museums für Industrie- und Alltagskultur in Kiel nicht realisiert werden.[1]
Rolf Johanning dachte und handelte in allen seinen Ämtern ausgesprochen politisch. Bis heute engagiert er sich für Frieden nach innen und außen. So sprach er sich etwa als Ratsherr dagegen aus, dass auf Kieler Werften U-Boote für das Pinochet-Regime in Chile gebaut wurden. Soziale Gerechtigkeit und eine pluralistische und tolerante Gesellschaft sind ihm wichtig.
Ehrungen
Am 21. November 2019 ehrte ihn sein Ortsverein Schilksee für 60 Jahre Parteizugehörigkeit.
Videos
Lass mal schnacken (2017)
- oder ohne Youtube unter Lass mal schnacken! Folge 95
Lass mal schnacken (2014)
- oder ohne Youtube unter Lass mal schnacken! Folge 30
Einzelnachweise
- ↑ Jürgen Jensens Sicht auf das Scheitern dieses Projekts findet man in Lokale Geschichtskultur und kommunale Museumspolitik, Mitteilungen der Gesellschaft für Kieler Stadtgeschichte Band 89 Heft 5 (Kiel 2018), S. 221-256