Kreisverband Kiel - Ratsfraktion
Die SPD-Ratsfraktion (historisch "Ratsherrenfraktion") ist die Gesamtheit der Ratsfrauen (zunächst als "Ratsherrinnen" bezeichnet) und Ratsherren der SPD in der Kieler Ratsversammlung. Am 13. Oktober 2016 feierte sie ihr siebzigjähriges Bestehen.
Geschichte
→ Hauptartikel: Kreisverband Kiel
In der Kieler Stadtvertretung gibt es - mit Unterbrechungen - seit 1891 eine SPD-Fraktion. Seit 1945 ist sie wieder, wie schon zwischen 1919 und 1932, die dominierende politische Kraft in Kiel. Bei den insgesamt 19 Kommunalwahlen zwischen 1948 und 2023 wurde die Kieler SPD dreizehnmal stärkste Partei, davon sechsmal mit 50% und mehr der gültigen abgegebenen Stimmen. Nach der Kommunalwahl 2023, in der zahlreiche Neulinge kandidierten, ist sie allerdings nur drittstärkste Kraft im Kieler Rat.
Am 6. Dezember 1945 trat die nach NS-Diktatur, SPD-Verbot und 2. Weltkrieg erste - von der britischen Militärregierung ernannte - Stadtverordnetenversammlung zusammen. Auf der Tagesordnung von Partei und Fraktion standen ganz vorn die Behebung der Wohnungsnot und der wirtschaftliche Wiederaufbau, einerseits durch die Reaktivierung der Werften für zivilen Schiffbau, andererseits durch die Ansiedlung anderer Friedensindustrien, etwa Textilindustrie oder Fischverarbeitung.
Stark betroffen war die Ratsfraktion durch den Beschluss des Kreisparteitages vom 28. Februar 1970 zur konsequenten Trennung von Amt und Mandat (durch Beschluss vom 8. November 1974 eingeschränkt auf Leitungspositionen). Mit 131 gegen 49 Stimmen (bei einer Enthaltung) wurde die jahrzehntelang geübte Praxis beendet, dass Ratsmitglieder hauptamtlich in der Führung städtischer Gesellschaften tätig waren. So war Hermann Köster gleichzeitig Mitglied der Ratsversammlung und leitender Angestellter, später Vorstandsvorsitzender der KVAG, Heinz Lüdemann Vorstand der Stadtwerke Kiel. Beide hatten den städtischen Unternehmensverbund VVK geleitet, beide durch diese Aufgabenmischung Kritik auf sich gezogen. Auch danach wechselten Fachleute aus der Fraktion in die hauptamtliche Tätigkeit für die Stadt - etwa Fritz Quade, Claus Möller, Hartmut Lippe oder Holger Ipsen - aber sie gaben dann ihren Sitz im Rat auf.
1975 trat Fraktionschef Egon Müller zurück, nachdem drei ihrer Mitglieder die vereinbarte Wahl eines FDP-Wirtschaftsdezernenten verweigerten und der CDU-Kandidat per Losentscheid ins Amt kam.
Am 1. Februar 1988 trat die erste Frau an der Fraktionsspitze, Waltraut Siebke, ihr Amt an.[1] Sie löste Holger Ipsen ab.[2] 1994 verzichtete sie auf eine erneute Bewerbung; zu ihrem Nachfolger wurde Hans-Werner Tovar gewählt.
1996 war ein Jahr besonderer Herausforderungen: Der Kreisparteitag vom 13. Januar stimmte einem Antrag des Kreisvorstandes zu, der die Fraktion zur Abwahl von Hans-Werner Tovar aus dem Fraktionsvorsitz aufforderte. Auch hier lag der Grund in nicht ausreichender Trennung beruflicher Interessen von den Aufgaben als Ratsmitglied. Eckehard Raupach übernahm den Fraktionsvorsitz.
Auch die Abwahl des erst 1992 gewählten Oberbürgermeisters Otto Kelling durch die eigene Fraktion war ein Novum. Otto Kelling hatte die in ihn gesetzten Erwartungen als Modernisierer der Verwaltung nicht erfüllt, auch sein Engagement für Kiel und der Stil seiner Kommunikation zogen Kritik auf sich; es kam zu schweren Konflikten mit Magistrat und Fraktion. Für Letztere war es eine schwierige Situation, in der sie für die Stadt, die Partei und sich selbst nur einen akzeptablen Ausweg sah: die Abwahl.
In die Amtszeit des ersten direkt gewählten Oberbürgermeisters Norbert Gansel ab 1997 fiel unter anderem die Entwicklung der Hörn. Der Teilverkauf der Stadtwerke Kiel und der Verkauf der kommunalen KWG dienten der kurzfristigen Sanierung des städtischen Haushalts. Zu vielen weiteren Themen vertraten "OB" und Ratsfraktion unterschiedliche Auffassungen. Dies sorgte für erhebliche Reibungen, die sich auch auf das Bild in der Öffentlichkeit auswirkten. Dazu kam das Desaster im März 2002, als nicht SPD-Kandidat Alfred Bornhalm zum Sozialdezernenten gewählt wurde, sondern der parteilose, von der Opposition unterstützte Mitbewerber.
Dies erklärt zum großen Teil die Verluste der SPD 2003. Sie fuhr nicht nur in der Kommunalwahl 2003 das bis dahin schlechteste Ergebnis ihrer 60jährigen Geschichte ein (32,4% gegen 44,2% für die CDU und 14% für die Grünen), sie konnte auch die zweite Direktwahl des Oberbürgermeisters nicht für sich entscheiden. Die Fraktion musste in der ungewohnten Oppositionsrolle mit einer CDU-Verwaltungschefin arbeiten, deren Vorstellungen (Schließung von Stadtteilbüchereien, Abschaffung des Kulturforums in der Stadtgalerie, Gebührenerhöhungen für Sportvereine u.a.m.) alles andere als sozialdemokratisch waren und die sozialen Kosten solcher Politik nicht berücksichtigten.
Die Kommunalwahl 2008 brachte den Status der stärksten politischen Kraft in Kiel zurück, allerdings nur knapp. Seitdem ist die Fraktion für ihre politische Arbeit auf Koalitionen und Kooperationen mit anderen Parteien angewiesen. Hauptursache ist wohl die stärkere Zersplitterung der Parteienlandschaft auch in Kiel, die stabile Mehrheiten schwierig macht, daneben auch der spürbare Bedeutungsverlust der beiden großen Volksparteien. Mit diesen Gegebenheiten strebt die Fraktion trotzdem danach, eine möglichst sozialdemokratisch bestimmte Politik für Kiel zu machen. Dass auch die OberbürgermeisterInnen seit 2009 wieder SPD sind und der Amtsinhaber Ulf Kämpfer ausgesprochen beliebt, ist dabei hilfreich. Der Anspruch, in Kiel weiterhin DIE Stadtpartei zu sein, besteht fort.
Kooperationen
Nach der Kommunalwahl 2023 war die SPD nur drittstärkste Kraft; Bündnis 90/Die Grünen entschied sich erst nach drei Sondierungsrunden mit SPD und CDU zur Fortsetzung der Kooperation, die über eine Mehrheit von nur einer Stimme in der 49-köpfigen Ratsversammlung verfügt.
Nach der Kommunalwahl 2018, bei der die SPD zwar starke Verluste erlitt, aber mit Abstand stärkste Partei in Kiel blieb, schlossen im Juli 2018 die Kreisverbände von SPD, Bündnis 90/Die Grünen und FDP eine Kooperationsvereinbarung. In den kommenden fünf Jahren wollten die drei Parteien in einer Rathauskooperation „gemeinsam Verantwortung für Kiel übernehmen und eine soziale, nachhaltige, innovative und weltoffene Politik machen“. Die Kooperation vereinigte zu Beginn 34 von 59 Ratsmitgliedern auf sich. Im Laufe der Zeit zeigten sich stärkere Differenzen, sodass die FDP schließlich 2021 das Bündnis verließ und eine rot-grüne Einstimmenmehrheit verblieb. Schon 2019 war ein Ratsherr aus der FDP-Fraktion ausgetreten.
2013-2017/2018 Kooperationsvertrag mit den Grünen und dem SSW Kiel. Stadt im Aufbruch. Wir gestalten die Zukunft. Gemeinsam 30 von 53 Sitzen, dazu je ein fraktionsloses Mitglied von Grünen und SSW. Zu Beginn 30 von 53 Sitzen, da sich die SSW-Fraktion im Verlauf der Wahlperiode nach Auflösung der Piraten vergrößerte und je ein Mitglied die Fraktionen der Grünen und des SSW verließen. Aufkündigung der Kooperation durch die Grünen im Januar 2017.[3] Fortbestand der Kooperation aus SPD und SSW mit 22 (23) Sitzen.
2008-2013 Kooperationsvertrag mit den Grünen, Unterstützung durch den SSW "Die Stadt gestalten. Sozial - Kinderfreundlich - Klimaschützend - Kreativ." Gemeinsam 29 bzw. 30 von 58 Sitzen.
1994-1998 Kooperation mit den Grünen
1974-1978 Kooperation mit der FDP
Zusammensetzung
Alle Kommunalwahlergebnisse der Zeit nach 1945 sind auf der Seite Kommunalwahlen in Kiel aufgeführt.
2023-2028
Fraktionsvorsitz: Christina Schubert
Stellvertrende Stadtpräsidentin: Antje Möller-Neustock
Özgürcan Baş, Volkhard Hanns, Matthias Hüls, Sönke Klettner, Antje Möller-Neustock (2. stv. Stadtpräsidentin), Raman Muhamad, Tabea Philipp, Nesimi Temel, Matthias Treu, Anna-Lena Walczak
2018-2023
Fraktionsvorsitz: Gesa Langfeldt
Stadtpräsident: Hans-Werner Tovar
Andreas Arend, Timo Dittrich, Max Dregelies (ab 10/21), Tobias Friedrichs (bis 12/20), Volkhard Hanns, Moritz Koitka (bis 09/21), Astrid Leßmann, Ingrid Lietzow (ab 04/22), Antje Möller-Neustock (ab 12/20), Daniel Pollmann (bis 01/23), Christina Schubert, Philip Schüller (bis 03/21), Annika Schütt, Falk Stadelmann, Nesimi Temel, Hans-Friedrich Traulsen, Matthias Treu, Anna-Lena Walczak, Benjamin Walczak (ab 04/21), André Wilkens (bis 04/22), Bianca Wöller (ab 02/23)
2013-2018
Fraktionsvorsitz: Hans-Friedrich Traulsen
Stadtpräsident: Hans-Werner Tovar
Jasmin Bauer (ab 06/17), Jürgen Behr (bis 01/14), Beate Friedrichs-Heinemann, Volkhard Hanns, Achim Heinrichs, Anemone Helbig (ab 06/17), Rüdiger Karschau, Peter Kokocinski (bis 05/17), Gesa Langfeldt, Ingrid Lietzow, Antje Möller-Neustock (ab 03/17), Benjamin Raschke, Mathias Rekasch (ab 06/17), Michael Schmalz († 5.3.17), Wolfgang Schulz, Falk Stadelmann (ab 02/14), Torsten Stagars, Özlem Ünsal (bis 05/17), Thomas Wehner, André Wilkens, Claus Wittig (bis 05/17), Lisa Yilmaz
2008-2013
Fraktionsvorsitz: Ralph Müller-Beck bis November 2009, ausgeschieden August 2012, Gesa Langfeldt ab November 2009
Stadtpräsidentin: Cathy Kietzer
Hans-Friedrich Traulsen, Volkhard Hanns, Jürgen Hahn (bis 11/09), Achim Heinrichs, Bernd Heinemann (bis 10/09), Rüdiger Karschau, Peter Kokocinski, Lars Juister, Ingrid Lietzow (ab 11/09), Swenja Robinius, Michael Schmalz, Wolfgang Schulz, Dirk Sievers, Falk Stadelmann, Torsten Stagars, Heidi Toscan (ab 08/12), Hans-Werner Tovar, Michael Wagner, Thomas Wehner (ab 11/08)
2003-2008
Fraktionsvorsitz: Cathy Kietzer
Achim Heinrichs, Gesa Langfeldt, Ingrid Lietzow, Jürgen Hahn, Bernd Heinemann, Ulrike Körber-Krütgen (bis 12/05), Ursula Latacz (ab 06/06), Cai-Uwe Lindner, Inge Lindner, Alexander Möller (bis 06/06), Michael Schmalz, Wolfgang Schulz, Falk Stadelmann (ab 01/06), Gesine Stück, Heidi Toscan, Hans-Werner Tovar, Bernd Vogelsang, Michael Wagner, Thomas Wehner
1998-2003
Fraktionsvorsitz: Jürgen Fenske bis 2000, Cai-Uwe Lindner bis Dezember 2000, Eckehard Raupach ab Januar 2001
Stadtpräsidentin: Cathy Kietzer
Karl Altewolf (bis 09/00), Erika Benn, Hartmut Diester, Ulrich Erdmann, Jürgen Fenske, Eckart Finger, Silvia Jacobsen, Jürgen Hahn, Karin Halbe, Bernd Heinemann, Hans-Peter Kaiser, Albrecht Kempe, Rüdiger Kirkskothen, Ute Kohrs, Cai-Uwe Lindner, Inge Lindner, Hella Lohmann (ab 04/00), Martina Schietzel, Wolfgang Schulz, Ingobert Sohn (wahrscheinlich bis 03/00, aus berufl. Gründen ausgeschieden), Hans-Werner Tovar, Bernd Vogelsang, Thomas Wehner, Tilmann Weiherich (ab 09/00), Konrad Wetzel
(Evtl. noch unvollständig)
1994-1998
Fraktionsvorsitz: Hans-Werner Tovar (bis 15.1.96)[4], Eckehard Raupach (ab 22.1.96)[5]
Stadtpräsidentin: Silke Reyer
Karl Altewolf, Hartmut Diester, Eckart Finger, Bernd Heinemann, Ingrid Jöhnk (ab 1997 Grüne), Hans-Peter Kaiser, Albrecht Kempe, Rüdiger Kirkskothen, Volker Kratzat, Jutta Kühl, Cai-Uwe Lindner, Birgit Napierella, Waltraut Siebke, Jürgen Silz, Uschi Schuckenböhmer, Dirk Schwardt, Konrad Wetzel
1990-1994[6]
Fraktionsvorsitz: Waltraut Siebke
Stadtpräsidentin: Silke Reyer
Henner Biallowons, Ewald Breitkopf, Dieter Diesel, Hartmut Diester, Eckart Finger, Jens Haass, Helga Goergens-Busch (ab ????)[7]), Ingrid Jöhnk, Hans-Peter Kaiser, Lotti Krabbenhöft, Jutta Kühl, Lutz Kühlmorgen, Gudrun Lentz, Inge Lindner, Bernd Löwner, Hans-Jürgen Nieländer, Karin Pfitzner, Eckehard Raupach, Gerhild Schalow, Uschi Schuckenböhmer, Hans-Günter Schultz, Jürgen Silz, Heiner Sonderfeld (bis ????), Reinhold Stein, Hans-Werner Tovar
1986-1990[8]
Fraktionsvorsitz: Holger Ipsen bis 1988, Waltraut Siebke ab 1988
Stadtpräsidentin: Silke Reyer
Henner Biallowons, Ewald Breitkopf, Dieter Diesel, Lothar Franz, Otto Gerlach, Jens Haass (bis 1988, dann 1 Jahr in USA), Helga Hüter (ab 1988), Rolf Johanning (bis 12/89), Hans-Peter Kaiser, Albrecht Kempe, Lotti Krabbenhöft, Gudrun Lentz, Bernd Löwner, Karin Pfitzner, Eckehard Raupach, Jürgen Röpstorff, Jörg Rüdel, Uschi Schuckenböhmer (ab Anfang 1990), Hans-Günter Schultz, Jürgen Silz, Reinhold Stein, Hans-Werner Tovar, Heiner Ubben, Jürgen Vimmer, Wolfgang Wettengel (ab 1988)[9]
1982-1986[10]
Fraktionsvorsitz: Holger Ipsen
Hans-Michael 'Henner' Biallowons, Ewald Breitkopf, Heike Breuer (bis 01/83), Hildegard Detlef (bis 1983), Dieter Diesel, Otto Gerlach, Jens Haass, Helmut Hänsler, Liesel Hofer, Hans-Joachim 'Achim' Husmann, Rolf Johanning, Albrecht Kempe, Lotti Krabbenhöft (ab 1983), Gudrun Lentz, Bernd Löwner (ab 01/83), Holger Lüth (bis 1985, dann im Tiefbauamt), Eckehard Raupach, Silke Reyer, Jörg Rüdel, Detlef Graf von Schlieben, Uschi Schuckenböhmer (ab 1983), Hans-Günter Schultz, Reinhold Stein, Ernst-Heinrich 'Heiner' Ubben (ab 1985)[11], Dörte Zörner-Goetzke (bis 1983, ausgeschieden aus Protest gegen den Ausbau der Stadtautobahn B76neu/Mühlenwegtrasse)[12]
1978-1982[13]
Fraktionsvorsitz: Claus Möller bis 1981, Holger Ipsen ab 1981
Stadtpräsident: Rolf Johanning
Otto Balzersen († 15.1.82), Ewald Breitkopf, Hildegard Detlef, Dieter Diesel, Karl Engelmann, Kurt Fröhlich, Gert Günther, Helmut Hänsler, Dieter Heß, Gerhard Hirte († 3.8.81), Bodo Höfer (ab 1981), Liesel Hofer, Holger Ipsen, Rolf Johanning, Wolfgang Lange, Hartmut Lippe (bis 1981), Holger Lüth, Claus Möller (bis 1981), Hendrik Nykamp, Timm Peters, Eckehard Raupach, Kurt Rapsch, Silke Reyer, Klaus Rönnefahrt (bis 1980, aus beruflichen Gründen), Jörg Rüdel, Detlef Graf von Schlieben (ab 1981), Hans-Günter Schultz (ab 1981), Reinhold Stein, Peter Struwe (ab 1982), Dörte Zörner-Goetzke (ab 1980)[14]
1974-1978[15]
Fraktionsvorsitz: Siegfried Zimmermann bis 1975, Egon Müller 1975, Claus Möller ab 1975
Otto Balzersen, Karl Engelmann, Gert Günther, Helmut Hänsler, Elise 'Liesel' Hofer, Holger Ipsen, Rolf Johanning, Hans Kähler, Willi Kuster, Wolfgang Lange (ab 03/76), Hartmut Lippe, Horst Lorenz (bis 1977), Holger Lüth, Claus Möller, Egon Müller, Hendrik Nykamp, Silke Reyer (ab 1977), Kurt Rapsch, Herbert Schulz (ab 1975), Dieter Schunck, Heide Simonis (ab 03/76), Kurt Steputat, Reinhold Stein, Siegfried Wurbs, Siegfried Zimmermann (bis 1975)I[16]
1970-1974[17]
Zur Kommunalwahl 1970 gab es einen Generationenwechsel in der Fraktion. Der Kreisvorsitzende Karl-Heinz Luckhardt schrieb 1978:
"[Die Kieler SPD trat] mit einer Mannschaft an, die weniger altbekannte Persönlichkeiten enthielt als in den Wahlen davor. Parteiintern wurde die Befürchtung geäußert, daß damit das Wahlergebnis von 1966 kaum verbessert werden kann. Ich hatte als neuer Spitzenkandidat nicht denselben Bekanntheitsgrad wie der Genosse Hermann Köster in seiner Rolle als Stadtpräsident.
Was kaum jemand erwartet hatte, trat dann ein: Mit 53,6% der Stimmen und 30 von 49 Sitzen erreichte die SPD in Kiel das beste Kommunalwahlergebnis seit Kriegsende."[18]
Fraktionsvorsitz: Karl Heinz Luckhardt (bis 1971), Fritz Quade (1971/72), Siegfried Zimmermann ab 1972[19]
Stadtpräsidentin: Ida Hinz
Norbert Boese (bis 1973), Dolly Franke, Peter Fuhrmann, Otto Gerlach, Friedrich Grunert, Gert Hansen, Helmut Hänsler, Ida Hinz, Holger Ipsen, Rolf Johanning, Gerda Kade, Hans Kähler, Walter Knaupe, Leo Langmann (bis 1971), Horst Lorenz, Holger Lüth, Karl Heinz Luckhardt (bis 1971), Wilhelm Marschner, Egon Müller, Hein Olsson, Hilde Portofée, Fritz Quade (bis 01/72, Wahl zum hauptamtlichen Stadtrat), Günter Schilling (ab 1971), Detlef Graf von Schlieben, Dietrich 'Dieter' Schunck, Walter Schütze, Heide Simonis (ab 1971), Reinhold Stein (ab 1973), Kurt Steputat (ab 1972)[20], Rosa Wallbaum, Kurt Wiese, Siegfried Wurbs, Siegfried Zimmermann, Paul Zöllkau
1966-1970[21]
Fraktionsvorsitz: Heinz Lüdemann
Stadtpräsident: Hermann Köster
Frieda Bendfeldt, Otto Böhm, Otto Engel, Dolly Franke, Thomas Hansen, Ida Hinz, Hans Jeske (bis 1968, dann Stadtangestellter), Gerda Kade (ab 1968), Werner Klouth, Hermann Köster, Leo Langmann, Karl Heinz Luckhardt, Heinz Lüdemann, Günter Lütgens (bis 1966), Egon Müller, Max Nentwig, Hein Olsson, Hilde Portofée, Hugo Renner, Helmut Roick, Gustav Schatz, Hans Schröder, Walter Schütze, Johannes Wagner (ab 1966)[22], Rosa Wallbaum, Siegfried Wurbs, Siegfried Zimmermann, Paul Zöllkau
1962-1966[23]
Fraktionsvorsitz: Gustav Schatz
Stadtpräsident: Hermann Köster
Frieda Bendfeldt, Dietrich Beth, Otto Böhm, Fritz Book, Anne Brodersen (bis 1963), Otto Engel, Wilhelm Ewers, Dolly Franke, Lisa Hansen (ab 1963), Thomas Hansen, Ida Hinz, Toni Jensen, Hans Jeske, Werner Klouth, Hermann Köster, Heinz Lüdemann (ab 1963), Günter Lütgens, Max Nentwig, Kurt Neumann (bis 1964, danach Stadtangestellter), Hein Olsson, Hilde Portofée (ab 1964), Hugo Renner, Gustav Schatz, Hans Schröder, Walter Stams (bis 1963)[24], Johannes Wagner, Rosa Wallbaum, Siegfried Wurbs, Siegfried Zimmermann
1959-1962[25]
Der Frauenanteil von 26,9 % ist der höchste zu dieser Zeit in allen SPD-Fraktionen auf Kreisebene in Schleswig-Holstein.[26]
Fraktionsvorsitz: Gustav Schatz
Stadtpräsident: Hermann Köster
Josef Astl (ab 1960), Frieda Bendfeldt, Fritz Book, Anne Brodersen, Otto Engel, Wilhelm Ewers, Dolly Franke, Lisa Hansen, Thomas Hansen, Ida Hinz, Toni Jensen, Hans Jeske, Hermann Köster, Adolf Krieger (bis 1960, dann Stadtschulrat Düsseldorf)[27], Walter Kowalewski, Heinz Lüdemann, Günter Lütgens, Kurt Neumann, Heinrich 'Hein' Olsson, Rolf Renger, Gustav Schatz, Hans Schröder, Walter Stams, Hans Thaddey, Johannes Wagner, Rosa Wallbaum, Emil Willumeit († 31.12.61)
1955-1959[28]
Fraktionsvorsitz: Karl Langbehn bis 1956, Nachfolger: Gustav Schatz
Stadtpräsident: Hermann Köster
Dietrich Beth, Fritz Book, Anne Brodersen, Heinrich Bröckers (ab 06/59), Dolly Franke, Lisa Hansen (ab 10/57), Ida Hinz, Johann 'Hans' Jeske (ab 10/56, wieder ab 06/58), Hermann Köster, Walter Kowalewski, Adolf Krieger, Karl Langbehn (bis 10/56, Wahl zum hauptamtlichen Stadtrat), Heinz Lüdemann, Günter Lütgens, Hermann Marth (bis 06/59, Mandat niedergelegt), Kurt Neumann, Karl Ratz (bis 06/58), Rolf Renger, Gustav Schatz, Hans Schröder, Walter Stams, Hans Thaddey, Rosa Wallbaum, Emil Willumeit[29].
Hans Jeske musste auf Grund eines Beschlusses des Bundesverfassungsgerichts über die teilweise Nichtigkeit des schleswig-holsteinischen Gemeinde- und Kreiswahlgesetzes vom 29.1.1955 im Oktober 1957 ausscheiden, rückte aber im Juni 1958 wieder nach.
1951-1955[30]
Fraktionsvorsitz: Karl Langbehn
Stadtpräsident: Max Schmidt
Emil Bendfeldt, Frieda Bendfeldt, Fritz Book, Anne Brodersen, Dolly Franke, Karl Graber († 25.11.53), Lisa Hansen, Theodor Henkel, Ida Hinz, Magda Jung, Friedrich Kahn, Emil Kletscher († 30.07.54), Hermann Köster, Walter Kowalewski, Paul Krüger, Karl Langbehn, Heinz Lüdemann, Günter Lütgens, Hermann Marth, Anton Müller, Kurt Neumann, Willi Ohge (bis 01/55, Mandat wegen Umzugs niedergelegt), Karl Ratz, Gustav Schatz, Max Schmidt, Anni Stolze (bis 08/53, aus der Fraktion ausgeschlossen), Hans Thaddey, Richard Thiede, Emil Willumeit.
Die Plätze der beiden Verstorbenen und des nach Süddeutschland Verzogenen konnten nicht durch Nachrücker besetzt werden, da die SPD-Liste erschöpft war.[31].
1948-1951[32]
Fraktionsvorsitz: Andreas Gayk bis 1950, Nachfolger: Karl Langbehn
Fritz Book, Andreas Gayk (bis 04/50), Karl Graber, Theodor Henkel (ab 07/50), Ida Hinz, Emil Kletscher, Hermann Köster, Walter Kowalewski, Friedrich Kuhn, Karl Langbehn, Heinz Lüdemann, Günter Lütgens, Hans Lythje (ab 04/50), Hermann Marth, Anton Müller, Hilde Schäfer, Gustav Schatz, Max Schmidt, Detlef Sievers, Hans Stade (bis 09/50), Paul Stech (bis 08/49), Hans Thaddey (ab 08/49), Richard Thiede, Gertrud Völcker (ab 09/50), Emil Willumeit, Karl Wüstenberg (bis 07/50)[33] .
1946-1948[34]
Fraktionsvorsitz: Andreas Gayk
Fritz Book, Dorothea 'Dora' Damm, Otto Engel (bis 17.12.47), Ernst Finn, Andreas Gayk, Karl Graber, Ida Hinz, Otto Jahn, Emil Kletscher, Hermann Köster, Walter Kowalewski, Hans Lythje, Hermann Marth, Anton Müller, Karl Ratz, Martha Riedl, Kurt Salau, Gustav Schatz, Hans Schmiedemann (ab 11.2.48), Max Schmidt, Ludwig Schmidt, Carl von Seydlitz, Hilde Schäfer, Hans Schwartz, Hans Stade, Franz Stolze, Kurt Wiese, Ludwig Wilhelms, Karl Wüstenberg
Ernannte Ratsversammlung 1945 [35]
Fraktionsvorsitz: Andreas Gayk
Bruno Diekmann, Otto Engel, Andreas Gayk, Rudolf Gottschalk, Toni Jensen, Emil Kletscher, Walter Kowalewski, Anton Müller, Karl Ratz, Gustav Schatz, Max Schmidt, Hans Schröder, Hans Schwartz, Hans Stade, Gertrud Völcker, Ernst Prey.
Fraktionsvorsitzende
Fraktionsvorsitzende: Andreas Gayk (1945-1950) | Karl Langbehn (1950-1956) | Gustav Schatz (1956-1966) | Heinz Lüdemann (1966-1970) | Karl Heinz Luckhardt (1970-1971) | Fritz Quade (1971) | Siegfried Zimmermann (1971-1975) | Egon Müller (1975) | Claus Möller (1975-1981) | Holger Ipsen (1981-1988) | Waltraut Siebke (1988-1994) | Hans-Werner Tovar (1994-1996) | Eckehard Raupach (1996-1998) | Jürgen Fenske (1998-2000) | Cai-Uwe Lindner (2000) | Eckehard Raupach (2001-2003) | Cathy Kietzer (2003-2008) | Ralph Müller-Beck (2008-2009) | Gesa Langfeldt (2009-2013) | Hans-Friedrich Traulsen (2013-2018) | Gesa Langfeldt (2018-2023) | Christina Schubert (2023-)
StadtpräsidentInnen aus der SPD
Siehe StadtpräsidentInnen
Literatur
- Brecour, Wilhelm: Die Sozialdemokratische Partei in Kiel. Ihre geschichtliche Entwicklung (Kiel o. J. [1932]) (Neudruck in Zur Geschichte der Kieler Arbeiterbewegung, Kiel 1983)
- Fischer, Rolf: "Der Bahn, der kühnen, folgen wir …" Stephan Heinzel und der Aufstieg der Kieler SPD (Geschichte der Kieler Sozialdemokratie, Band I: 1863–1900) (Malente 2010)
- Fischer, Rolf: "Mit uns die neue Zeit!" Kiels Sozialdemokratie im Kaiserreich und in der Revolution (Geschichte der Kieler Sozialdemokratie Band 2: 1900-1920)(Kiel 2013) ISBN 978-3-86935-196-4
- Stadt Kiel: Information aus dem Kieler Rathaus - Endgültiger Beschluß: Ratsversammlung (verschiedene Ausgaben)
- Wiese, Ulrike (Hrsg.): 1946-2016. Jubiläum der SPD-Ratsfraktion, Kiel 2016.
Links
Einzelnachweise
- ↑ Neue Vorsitzende bei der SPD-Ratsfraktion, Kieler Nachrichten, 4.2.1988
- ↑ Waltraut Siebke kommt, Holger Ipsen geht, Kieler Nachrichten, 2.2.1988
- ↑ Kristian Blasel: Kieler Rathauskooperation zerbrochen, kn-online.de, 18.1.2017
- ↑ Uta Wilke: SPD: Raupach ist Fraktionschef, Kieler Express, 24.1.1996
- ↑ Tovar abgewählt - kommt Raupach?, Kieler Nachrichten, 16.1.1996
- ↑ Information, Stand Januar 1991
- ↑ Information, Stand Mai 1993
- ↑ Information, Stand Oktober 1986
- ↑ Stadtarchiv der Landeshauptstadt Kiel, Az.: 04.3.1004 Signatur 64686
- ↑ Information, Stand November 1982
- ↑ Stadtarchiv der Landeshauptstadt Kiel, Az.: 04.3.1004 Signatur 64686
- ↑ Stadtarchiv der Landeshauptstadt Kiel, Az.: 04.3.1004 Signatur 64684
- ↑ Statistische Berichte der Landeshauptstadt Kiel Nr. 88 März 1978
- ↑ Stadtarchiv der Landeshauptstadt Kiel, Az.: 04.3.1004 Signatur 64684
- ↑ Statistische Berichte der Landeshauptstadt Kiel Nr. 70 April 1974
- ↑ Stadtarchiv der Landeshauptstadt Kiel, Az.: 04.3.1004 Signatur 64685
- ↑ Statistische Berichte der Landeshauptstadt Kiel Nr. 44 Mai 1970
- ↑ SPD-Kreisverband Kiel (Hrsg.): 1863|1978. 115 Jahre Sozialdemokratie. Festschrift der Kieler Sozialdemokraten (Kiel 1978), S. 30
- ↑ Kieler Nachrichten, 25.3.1971
- ↑ Stadtarchiv der Landeshauptstadt Kiel, Az.: 04.3.1004 Signatur 64684
- ↑ Stadtarchiv der Landeshauptstadt Kiel, Az.: 04.3.10.66 Signatur 64916
- ↑ Stadtarchiv der Landeshauptstadt Kiel, Az.: 04.3.1004 Signatur 64684
- ↑ Stadtarchiv der Landeshauptstadt Kiel, Az.: 04.3.10.62 Signatur 64915
- ↑ Stadtarchiv der Landeshauptstadt Kiel, Az.: 04.3.1004 Signatur 64684
- ↑ Stadtarchiv der Landeshauptstadt Kiel, Az.: 04.3.10.59 Signatur 64914
- ↑ Rechenschaftsbericht 1959-1960
- ↑ Stadtarchiv der Landeshauptstadt Kiel, Az.: 04.3.1004 Signatur 64683
- ↑ Stadtarchiv der Landeshauptstadt Kiel, Az.: 04.3.10.55 Signatur 64913
- ↑ Stadtarchiv der Landeshauptstadt Kiel, Az.: 04.3.1004 Signatur 64683
- ↑ Stadtarchiv der Landeshauptstadt Kiel, Az.: 04.3.10.51 Signatur 64912
- ↑ Stadtarchiv der Landeshauptstadt Kiel, Az.: 04.3.1004 Signatur 64683
- ↑ Stadtarchiv der Landeshauptstadt Kiel, Az.: 04.3.10.48 Signatur 64693
- ↑ Stadtarchiv der Landeshauptstadt Kiel, Az.: 04.3.1004 Signatur 64683
- ↑ Stadtarchiv der Landeshauptstadt Kiel, Az.: 04.3.10.48 Signatur 64692
- ↑ Niederschrift über die Sitzung der Stadtvertretung am 12.1.1946, Stadtarchiv Kiel PII/64 fortlaufend in Verbindung mit dem Buch "wir sind das Bauvolk", Neuer Malik Verlag 1985, ISBN 3-89029-950-4 S. 95