Carl Quaas: Unterschied zwischen den Versionen
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== Leben & Beruf == | == Leben & Beruf == | ||
Carl Quaas wurde als ältestes von neun Kindern des Schlachters Carl August Quaas und dessen Frau Omine Jensine geb. Martinsen geboren. | Carl Quaas wurde als ältestes von neun Kindern des Schlachters Carl August Quaas und dessen Frau Omine Jensine (geb. Martinsen) geboren. | ||
Nach der Konfirmation mit 15 Jahren wollte er [[1910]] nach Montana | Nach der Konfirmation mit 15 Jahren wollte er [[1910]] nach Montana (USA) auswandern, doch wegen eines Augenleidens wurde ihm die Einreise verwehrt und er kehrte nach Deutschland zurück. | ||
Im elterlichen Betrieb machte er nun eine Schlachterlehre. Er nahm am 1. Weltkrieg teil und erhielt Feldpostbriefe von der ihm damals noch unbekannten Minna Johanna Creutz, die er nach dem Kriege kennenlernte. Das Paar heiratete [[1921]], sieben Kinder wurden in dieser Ehe geboren. | Im elterlichen Betrieb machte er nun eine Schlachterlehre. Er nahm am 1. Weltkrieg teil und erhielt Feldpostbriefe von der ihm damals noch unbekannten Minna Johanna Creutz, die er nach dem Kriege kennenlernte. Das Paar heiratete [[1921]], sieben Kinder wurden in dieser Ehe geboren. | ||
Am [[22. August]] [[1944]] wurde er Opfer der von den Nationalsozialisten so genannten [[Aktion Gewitter]] | Am [[22. August]] [[1944]] wurde er Opfer der von den Nationalsozialisten so genannten [[Aktion Gewitter]]. Am Morgen seiner Verhaftung war er noch mit einer Hausschlachtung beschäftigt. Auf sein Ehrenwort hin wurde ihm ein Aufschub gewährt. Um 22 Uhr stellte er sich freiwillig. Insgesamt wurden in Westerland sieben Personen verhaftet und deportiert. Vier wurden im Herbst entlassen, doch Carl Quaas gehörte nicht zu ihnen. | ||
Zusammen mit [[Max Feddersen]] und [[Carl Jessen|Karl Jessen]] blieb | Zusammen mit [[Max Feddersen]] und [[Carl Jessen|Karl Jessen]] blieb er bis zur Auflösung des KZs Neuengamme dort inhaftiert. Er bekam die Häftlingsnummer 43371. Ende April [[1945]] wurden sie wie alle Häftlinge des Lagers auf den Fußmarsch nach Lübeck und auf die CAP ARCONA und die THIELBECK getrieben. | ||
Die Schiffe | [[Cap Arcona|Die Schiffe wurden von den Engländern bombardiert]]. Carl Quaas kam dabei vermutlich auf der THIELBECK<ref>[https://collections.arolsen-archives.org/de/document/84611029 Handschriftliche Konzeptformulare zu dem Ort]: Neustadt in Holstein, betrifft u.a. Opfer der Versenkung der "Cap Arcona".</ref> ums Leben. Auf dem Stolperstein heißt es, er sei ertrunken.<ref>[https://gemeinde-sylt.de/stolperstein-quaas-carl/ Stolperstein Carl Quaas]</ref> Sein Leichnam wurde nie gefunden. | ||
== Partei & Politik == | == Partei & Politik == | ||
[[Datei:Stolperstein Quaas Karl Westerĺand.jpg|links|mini|165x165px|Stolperstein in Westerland]] | [[Datei:Stolperstein Quaas Karl Westerĺand.jpg|links|mini|165x165px|Stolperstein in Westerland]] | ||
Carl Quaas war Mitglied der SPD und wurde [[1933]] für kurze Zeit [[Ortsverein Westerland|Westerländer]] Stadtverordneter, doch nach der Übergabe der Macht an die Nazis | Carl Quaas war Mitglied der SPD und wurde [[1933]] für kurze Zeit [[Ortsverein Westerland|Westerländer]] Stadtverordneter, doch nach der Übergabe der Macht an die Nazis lösten diese die Stadtverordnetenversammlung bereits im selben Jahr auf. | ||
== Ehrung == | == Ehrung == | ||
* Vor der Kjeirstraße 14 in Westerland wurde am [[2. August]] [[2009]] ein [[Stolperstein]] für Carl Quaas verlegt. | |||
== Einzelnachweise == | == Einzelnachweise == | ||
<references /> | <references /> | ||
[[Kategorie:Ortsverein Sylt]] | |||
[[Kategorie:Kreisverband Nordfriesland]] |
Aktuelle Version vom 22. November 2024, 01:30 Uhr
Carl Quaas |
Carl August Quaas, * 18. Januar 1895 in Westerland/Sylt, † 3. Mai 1945 in der Neustädter Bucht. Schlachter, Gemeindevertreter. Mitglied der SPD.[1]
Leben & Beruf
Carl Quaas wurde als ältestes von neun Kindern des Schlachters Carl August Quaas und dessen Frau Omine Jensine (geb. Martinsen) geboren.
Nach der Konfirmation mit 15 Jahren wollte er 1910 nach Montana (USA) auswandern, doch wegen eines Augenleidens wurde ihm die Einreise verwehrt und er kehrte nach Deutschland zurück.
Im elterlichen Betrieb machte er nun eine Schlachterlehre. Er nahm am 1. Weltkrieg teil und erhielt Feldpostbriefe von der ihm damals noch unbekannten Minna Johanna Creutz, die er nach dem Kriege kennenlernte. Das Paar heiratete 1921, sieben Kinder wurden in dieser Ehe geboren.
Am 22. August 1944 wurde er Opfer der von den Nationalsozialisten so genannten Aktion Gewitter. Am Morgen seiner Verhaftung war er noch mit einer Hausschlachtung beschäftigt. Auf sein Ehrenwort hin wurde ihm ein Aufschub gewährt. Um 22 Uhr stellte er sich freiwillig. Insgesamt wurden in Westerland sieben Personen verhaftet und deportiert. Vier wurden im Herbst entlassen, doch Carl Quaas gehörte nicht zu ihnen.
Zusammen mit Max Feddersen und Karl Jessen blieb er bis zur Auflösung des KZs Neuengamme dort inhaftiert. Er bekam die Häftlingsnummer 43371. Ende April 1945 wurden sie wie alle Häftlinge des Lagers auf den Fußmarsch nach Lübeck und auf die CAP ARCONA und die THIELBECK getrieben.
Die Schiffe wurden von den Engländern bombardiert. Carl Quaas kam dabei vermutlich auf der THIELBECK[2] ums Leben. Auf dem Stolperstein heißt es, er sei ertrunken.[3] Sein Leichnam wurde nie gefunden.
Partei & Politik
Carl Quaas war Mitglied der SPD und wurde 1933 für kurze Zeit Westerländer Stadtverordneter, doch nach der Übergabe der Macht an die Nazis lösten diese die Stadtverordnetenversammlung bereits im selben Jahr auf.
Ehrung
- Vor der Kjeirstraße 14 in Westerland wurde am 2. August 2009 ein Stolperstein für Carl Quaas verlegt.
Einzelnachweise
- ↑ Dieser Eintrag basiert auf den Angaben zu seinem Stolperstein.
- ↑ Handschriftliche Konzeptformulare zu dem Ort: Neustadt in Holstein, betrifft u.a. Opfer der Versenkung der "Cap Arcona".
- ↑ Stolperstein Carl Quaas