Linchen Baumann: Unterschied zwischen den Versionen

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== Leben & Beruf ==
==Leben & Beruf==
Linchen Baumann wuchs in Ottensen auf, das erst [[1889]] nach Altona eingemeindet wurde. Sie arbeitete, wie so viele Mädchen ihrer Generation, nach ihrer Schulzeit als Dienstmädchen und war später mit dem Sozialdemokraten [[Ernst Baumann]] verheiratet.<ref>Kühne, Tobias: ''"Willst du arm und unfrei bleiben?" [[Luise Zietz|Louise Zietz]] (1865-1922)'' (Berlin 2015)</ref>[[Datei:Unterschrift von Linchen Baumann.png|alternativtext=Unterschrift von Linchen Baumann, 1910|mini|Unterschrift von Linchen Baumann, 1910]]
Linchen Hahnemann wuchs in Ottensen auf, das erst [[1889]] nach Altona eingemeindet wurde. Der Vater war Arbeiter, die Mutter Putzfrau. Sie arbeitete, wie so viele Mädchen ihrer Generation, nach der Volksschule als Dienstmädchen und war später mit dem Sozialdemokraten [[Ernst Baumann]] verheiratet.<ref>Kühne, Tobias: ''"Willst du arm und unfrei bleiben?" [[Luise Zietz|Louise Zietz]] (1865-1922)'' (Berlin 2015)</ref>[[Datei:Unterschrift von Linchen Baumann.png|alternativtext=Unterschrift von Linchen Baumann, 1910|mini|Unterschrift von Linchen Baumann, 1910]]


== Partei & Politik ==
==Partei & Politik==
Ab [[1902]] war sie [[Vertrauensperson|Vertrauensfrau]] der [[Ortsverein Altona|Altonaer SPD]], ab [[1908]] nahm sie diese Funktion für die ganze [[Bezirksverband|Provinz Schleswig-Holstein]] wahr.<ref>Kühne, Tobias: ''"Willst du arm und unfrei bleiben?" [[Luise Zietz|Louise Zietz]] (1865-1922)'' (Berlin 2015)</ref> (Nach der Vereinsrechtsreform von [[1908]] konnten sich Frauen endlich offiziell politisch betätigen und Mitglieder in Parteien werden.)  
Ab [[1902]] war sie [[Vertrauensperson|Vertrauensfrau]] der [[Ortsverein Altona|Altonaer SPD]], ab [[1908]] nahm sie diese Funktion für die ganze [[Bezirksverband|Provinz Schleswig-Holstein]] wahr.<ref>Kühne, Tobias: ''"Willst du arm und unfrei bleiben?" [[Luise Zietz|Louise Zietz]] (1865-1922)'' (Berlin 2015)</ref> (Nach der Vereinsrechtsreform von [[1908]] konnten sich Frauen endlich offiziell politisch betätigen und Mitglieder in Parteien werden.)  


Sie gehörte zu den Delegierten des SPD-Parteitages [[1905]] in Jena<ref>Dowe, Dieter (Hg.): ''[http://library.fes.de/parteitage/pdf/register/1905.pdf Register zum Protokoll über die Verhandlungen des Parteitages der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands. Abgehalten zu Jena vom 17. bis 23. September 1905]'' (Nachdruck Bonn 1981), ISBN 3-8012-2516-X, S. III</ref>, wo sie anlässlich der Diskussion über die Erziehungsfrage den Parteitag um Unterstützung für ''[[Die Gleichheit]]'' bat.<ref>Dowe, Dieter (Hg.): ''[http://library.fes.de/parteitage/pdf/pt-jahr/pt-1905.pdf Protokoll über die Verhandlungen des Parteitages der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands. Abgehalten zu Jena vom 17. bis 23. September 1905]'' (Nachdruck Bonn 1981), ISBN 3-8012-2516-X, S. 279</ref>
Sie gehörte zu den Delegierten des SPD-Parteitages [[1905]] in Jena<ref>Dowe, Dieter (Hg.): ''[http://library.fes.de/parteitage/pdf/register/1905.pdf Register zum Protokoll über die Verhandlungen des Parteitages der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands. Abgehalten zu Jena vom 17. bis 23. September 1905]'' (Nachdruck Bonn 1981), ISBN 3-8012-2516-X, S. III</ref>, wo sie anlässlich der Diskussion über die Erziehungsfrage den Parteitag um Unterstützung für ''[[Die Gleichheit]]'' bat.<ref>Dowe, Dieter (Hg.): ''[http://library.fes.de/parteitage/pdf/pt-jahr/pt-1905.pdf Protokoll über die Verhandlungen des Parteitages der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands. Abgehalten zu Jena vom 17. bis 23. September 1905]'' (Nachdruck Bonn 1981), ISBN 3-8012-2516-X, S. 279</ref>


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[[1910]] nahm Linchen Baumann als Delegierte an der Zweiten Internationalen Konferenz Sozialistischer Frauen und anschließend an der Konferenz der Sozialistischen Internationalen teilt.<ref>Fuhrmann, Uwe: ''Feminismus in der frühen Gewerkschaftsbewegung (1890-1914).'' transcript Verlag (2021) Seite 176</ref> 


==Einzelnachweise==
==Einzelnachweise==

Version vom 11. Dezember 2021, 15:38 Uhr

Linchen Baumann
Linchen Baumann
Linchen Baumann
Geboren: 25. November 1868
Gestorben: 25. November 1950

Lene "Linchen" Baumann (geb. Hahnemann)[1], * 1868 in Altona, † 1950; Dienstmädchen. Die erste Frau im Vorstand der SPD Schleswig-Holstein.[2]

Leben & Beruf

Linchen Hahnemann wuchs in Ottensen auf, das erst 1889 nach Altona eingemeindet wurde. Der Vater war Arbeiter, die Mutter Putzfrau. Sie arbeitete, wie so viele Mädchen ihrer Generation, nach der Volksschule als Dienstmädchen und war später mit dem Sozialdemokraten Ernst Baumann verheiratet.[3]

Unterschrift von Linchen Baumann, 1910
Unterschrift von Linchen Baumann, 1910

Partei & Politik

Ab 1902 war sie Vertrauensfrau der Altonaer SPD, ab 1908 nahm sie diese Funktion für die ganze Provinz Schleswig-Holstein wahr.[4] (Nach der Vereinsrechtsreform von 1908 konnten sich Frauen endlich offiziell politisch betätigen und Mitglieder in Parteien werden.)

Sie gehörte zu den Delegierten des SPD-Parteitages 1905 in Jena[5], wo sie anlässlich der Diskussion über die Erziehungsfrage den Parteitag um Unterstützung für Die Gleichheit bat.[6]

Als der Bezirksparteitag 1909 beschloss, dass mindestens eine Frau Beisitzerin im Bezirksvorstand sein müsse, wurde sie die erste Frau in diesem Gremium.[2]

1910 nahm Linchen Baumann als Delegierte an der Zweiten Internationalen Konferenz Sozialistischer Frauen und anschließend an der Konferenz der Sozialistischen Internationalen teilt.[7]

Einzelnachweise

  1. Hagemann, Karen: Frauenalltag und Männerpolitik - Alltagsleben und gesellschaftliches Handeln von Arbeiterfrauen in der Weimarer Republik. J.H.W. Dietz (1990) Seite 664
  2. 2,0 2,1 Osterroth, Franz: 100 Jahre Sozialdemokratie in Schleswig-Holstein. Ein geschichtlicher Überblick (Kiel o. J. [1963]), Seite 49
  3. Kühne, Tobias: "Willst du arm und unfrei bleiben?" Louise Zietz (1865-1922) (Berlin 2015)
  4. Kühne, Tobias: "Willst du arm und unfrei bleiben?" Louise Zietz (1865-1922) (Berlin 2015)
  5. Dowe, Dieter (Hg.): Register zum Protokoll über die Verhandlungen des Parteitages der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands. Abgehalten zu Jena vom 17. bis 23. September 1905 (Nachdruck Bonn 1981), ISBN 3-8012-2516-X, S. III
  6. Dowe, Dieter (Hg.): Protokoll über die Verhandlungen des Parteitages der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands. Abgehalten zu Jena vom 17. bis 23. September 1905 (Nachdruck Bonn 1981), ISBN 3-8012-2516-X, S. 279
  7. Fuhrmann, Uwe: Feminismus in der frühen Gewerkschaftsbewegung (1890-1914). transcript Verlag (2021) Seite 176