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[[1994]] und [[1998]] kandidierte er im Wahlkreis Ravensberg für die Ratsversammlung. Bei bei beiden Kommunalwahlen wurde er direkt gewählt. Im September [[2000]] legte er aber sein Mandat nieder und trat auch später aus der SPD aus. Aktueller Auslöser für seinen Mandatsverzicht und Parteiaustritt war eine fraktionsinterne Abstimmungsniederlage. Ursache war aber die fraktionsinterne Stimmung gegen Oberbürgermeister [[Norbert Gansel]], die auch Teile der Kieler SPD erfasste, die er nicht mittragen wollte <ref>Kieler Nachrichten vom 12.09. und 16.09.2000</ref>. | [[1994]] und [[1998]] kandidierte er im Wahlkreis Ravensberg für die Ratsversammlung. Bei bei beiden Kommunalwahlen wurde er direkt gewählt. Im September [[2000]] legte er aber sein Mandat nieder und trat auch später aus der SPD aus. Aktueller Auslöser für seinen Mandatsverzicht und Parteiaustritt war eine fraktionsinterne Abstimmungsniederlage. Ursache war aber die fraktionsinterne Stimmung gegen Oberbürgermeister [[Norbert Gansel]], die auch Teile der Kieler SPD erfasste, die er nicht mittragen wollte <ref>Kieler Nachrichten vom 12.09. und 16.09.2000</ref>. Bis heute ist er aber der Arbeiterbewegung und der SPD eng verbunden. | ||
== Einzelnachweise == | == Einzelnachweise == |
Version vom 7. August 2021, 16:11 Uhr
Karl Altewolf |
Karl Altewolf, * 9. April 1933 in Minden; Messerschmied, verheiratet mit Angela Altewolf, ein Sohn. Mitglied der SPD von 1978 - 2000
Leben & Beruf
Karl Altewolf wuchs in einem sozialdemokratisch geprägten Elternhaus auf. Sein Vater war aktives SPD-Mitglied. Er wurde wegen seiner politischen Überzeugung während der NS-Zeit zeitweise in ein KZ gesperrt. Nach 1945 war er wieder politisch aktiv und engagierte sich insbesondere in der Arbeitsgemeinschaft der ehemals verfolgten Sozialdemokraten.
Karl Altewolf besuchte die Volksschule und machte nach dem Krieg eine Lehre als Messerschmied. Während dieser Zeit war er aktives Mitglied der Falken.
Er kam 1962 nach Kiel und arbeitete als Werkzeugschleifer bei der Firma Dr. Hell. 1964 heiratete er seine Frau Angela Altewolf. Bei Dr. Hell begann er sich gewerkschaftlich zu betätigen. 1969 trat er in die IG-Metall ein. Schnell wurde er zunächst gewerkschaftlicher Vertrauensmann, dann Betriebsrat und später Betriebsratsvorsitzender und stellvertretender Vorsitzender des Aufsichtsrats des Unternehmens. Er erlebte den Aufstieg und den Niedergang des Kieler Vorzeigeunternehmens: der Verkauf an Siemens, dann an Lynotype und zum Schluss an Heidelberg. Insbesondere der Schritt von Siemens zu Lynotype war mit einem großen Arbeitsplatzabbau verbunden. Durch vom Betriebsrat und der Gewerkschaft organisierte Proteste und Verhandlungen gelang es aber, dass das Unternehmen auf betriebsbedingte Kündigungen verzichtete.
Mehr als 20 Jahre war Karl Altewolf ehrenamtlicher Richter am Arbeitsgericht und Landesarbeitsgericht.
Der Sammler
Neben seiner Berufstätigkeit, Gewerkschafts- und Parteiarbeit war Karl Altewolf immer an historischen Fragen interessiert. Er arbeitete im Arbeitskreis Demokratische Geschichte mit, der 1985 das Buch Wir sind das Bauvolk, Kiel 1945 bis 1950, herausbrachte. Zudem ist er ein leidenschaftlicher Sammler mit den Schwerpunkten Olympische Spiele, Richard Wagner und Geschichte der Arbeiterbewegung. Hier insbesondere der Kieler Arbeiter- und Matrosenaufstand. Seinem Spürsinn ist es zu verdanken, dass wertvolle Originaldokumente der revolutionären Ereignisse in Kiel dauerhaft erhalten geblieben und öffentlich zugänglich sind.
Auf dem Bundesparteitag 1986 in Nürnberg vertrat er zusammen mit seiner Frau den Ortsverein Stinkviddel/Ravensberg mit einem Ausstellungsstand über die Novemberrevolution in Kiel.
Dem Archiv der Arbeiterjugendbewegung in Oer-Erkenschwick überließ er Unterlagen und eine große Falken-Fahne.
Ohne seine Exponate wäre die große Ausstellung Die Stunde der Matrosen - Kiel und die deutsche Revolution 1918 unvollständig geblieben. Nach der Ausstellung überließ er sie dauerhaft dem Stadt- und Schifffahrtsmuseum Kiel.
Partei & Politik
1978 trat Karl Altewolf in die SPD ein. Er engagierte sich im damaligen Ortsverein Stinkviddel/Ravensberg und wurde stellvertretender Ortsvereinsvorsitzender und Kreisparteitagsdelegierter.
Von 1982 - 1990 war er Vorsitzender des Ortsbeirates Ravensberg-Brunswik-Düsternbrook.
1994 und 1998 kandidierte er im Wahlkreis Ravensberg für die Ratsversammlung. Bei bei beiden Kommunalwahlen wurde er direkt gewählt. Im September 2000 legte er aber sein Mandat nieder und trat auch später aus der SPD aus. Aktueller Auslöser für seinen Mandatsverzicht und Parteiaustritt war eine fraktionsinterne Abstimmungsniederlage. Ursache war aber die fraktionsinterne Stimmung gegen Oberbürgermeister Norbert Gansel, die auch Teile der Kieler SPD erfasste, die er nicht mittragen wollte [1]. Bis heute ist er aber der Arbeiterbewegung und der SPD eng verbunden.
Einzelnachweise
- ↑ Kieler Nachrichten vom 12.09. und 16.09.2000