Hans Schwalbach: Unterschied zwischen den Versionen

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'''Hans Schwalbach''' (* [[9. August]] [[1919]] in [[Leipzig]]; † [[25. Januar]] [[2012]]) war ein deutscher Gewerkschafter und Politiker, SPD-Mitglied seit 1949. Schwalbach war verheiratet und hatte zwei Kinder.
'''Hans Schwalbach''' (* [[9. August]] [[1919]] in [[Leipzig]]; † [[25. Januar]] [[2012]]) war ein deutscher Gewerkschafter und Politiker, SPD-Mitglied seit [[1949]]. Schwalbach war verheiratet und hatte zwei Kinder.


== Leben & Beruf ==
== Leben & Beruf ==
Schwalbach absolvierte nach der Mittleren Reife eine kaufmännische Lehre, die er 1939 als Speditionskaufmann abschloss. Nach Ende des Zweiten Weltkriegs war er unter anderem bis 1947 als Dolmetscher tätig. Von 1945 bis 1948 war er ehrenamtlicher Vorsitzender des [[Deutscher Gewerkschaftsbund|DGB]]-Kreises Lüneburg-Dannenberg. 1948 wurde er als Geschäftsführer der [[Gewerkschaft Öffentliche Dienste, Transport und Verkehr|ÖTV]] Lüneburg hauptamtlicher Gewerkschafter. 1949 trat er der SPD bei. 1954 wurde er stellvertretender ÖTV-Bezirksvorsitzender für [[Schleswig-Holstein]] und Nordost-[[Niedersachsen]]. Von 1972 bis 1983 war er hauptamtlicher Bezirksvorsitzender und seit 1972 Mitglied des Hauptvorstandes.
Schwalbach absolvierte nach der Mittleren Reife eine kaufmännische Lehre, die er [[1939]] als Speditionskaufmann abschloss. Nach Ende des Zweiten Weltkriegs war er unter anderem bis [[1947]] als Dolmetscher tätig. Von [[1945]] bis [[1948]] war er ehrenamtlicher Vorsitzender des [[Deutscher Gewerkschaftsbund|DGB]]-Kreises Lüneburg-Dannenberg. [[1948]] wurde er als Geschäftsführer der [[Gewerkschaft Öffentliche Dienste, Transport und Verkehr|ÖTV]] Lüneburg hauptamtlicher Gewerkschafter. [[1949]] trat er der SPD bei. [[1954]] wurde er stellvertretender ÖTV-Bezirksvorsitzender für [[Schleswig-Holstein]] und Nordost-[[Niedersachsen]]. Von [[1972]] bis [[1983]] war er hauptamtlicher Bezirksvorsitzender und seit [[1972]] Mitglied des Hauptvorstandes.


Er lebte zumindest zeitweilig in Suchsdorf, zuletzt am Schülperbaum in Kiel.
Er lebte zumindest zeitweilig in Suchsdorf, zuletzt am Schülperbaum in Kiel.
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== Partei & Politik ==
== Partei & Politik ==
[[Datei:Fotos 3618.jpg|thumb|left|180px|Kieler Landtagskandidaten, 1971, oben rechts Hans Schwalbach]]
[[Datei:Fotos 3618.jpg|thumb|left|180px|Kieler Landtagskandidaten, 1971, oben rechts Hans Schwalbach]]
1971 wurde Schwalbach über die Landesliste in den Landtag Schleswig-Holsteins gewählt. 1974 nahm er an der Bundesversammlung  teil. 1975 zog er erneut in den Landtag ein und gehörte ihm bis Ablauf der Wahlperiode 1979 an. Er war Mitglied des Innenausschusses und Vorsitzender des Wirtschaftsausschusses.  
[[1971]] wurde Schwalbach über die Landesliste in den Landtag Schleswig-Holsteins gewählt. [[1974]] nahm er an der Bundesversammlung  teil. [[1975]] zog er erneut in den Landtag ein und gehörte ihm bis Ablauf der Wahlperiode [[1979]] an. Er war Mitglied des Innenausschusses und Vorsitzender des Wirtschaftsausschusses.  


Schwalbach war Aufsichtsratsmitglied der Nordwestdeutschen Kraftwerke und stand im Gegensatz zu seiner Partei, die 1976 einen Baustopp für das  Kernkraftwerk Brokdorf forderte. In diesem Zusammenhang sprach er von „Maschinenstürmerei zu Lasten der arbeitenden Bevölkerung“.<ref>[http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-41069379.html ''Eis ohne Energie''] In: Der Spiegel vom 8. November 1976</ref> 1977 kritisierte er den Landesvorstand, der sich in der Frage der Kernenergie gegen die Gewerkschaften und auf die Seite der Bürgerinitiativen gegen Atomkraft stelle, einschließlich deren „zerstörerische[n]Kräften.<ref>Annekatrin Gebauer: ''Der Richtungsstreit in der SPD. „Seeheimer Kreis“ und „Neue Linke“ im innerparteilichen Machtkampf''. VS-Verlag für Sozialwissenschaften. Wiesbaden 2005 ISBN 3-531-14764-1 S. 150 ([http://books.google.de/books?id=BDp-AcfCUgIC&pg=PA150&lpg=PA150&dq=%22Hans+Schwalbach%22&source=bl&ots=pg9Jo2wDfh&sig=94YFxqVCOkIfysmoEA-45jxIVws&hl=de&ei=Q-yuTaP3Kobvsgahl-nXDA&sa=X&oi=book_result&ct=result&resnum=7&ved=0CDcQ6AEwBjge#v=onepage&q=%22Hans%20Schwalbach%22&f=false Digitalisat])</ref> Dies trug ihm bei den Jüngeren den Spitznamen "Atom-Hans" ein. <ref> Erinnerungen Heinz Dammers</ref>
Schwalbach war Aufsichtsratsmitglied der Nordwestdeutschen Kraftwerke und stand im Gegensatz zu seiner Partei, die 1976 einen Baustopp für das  Kernkraftwerk Brokdorf forderte. In diesem Zusammenhang sprach er von "Maschinenstürmerei zu Lasten der arbeitenden Bevölkerung".<ref>[http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-41069379.html ''Eis ohne Energie''] In: Der Spiegel vom 8. November 1976</ref> [[1977]] kritisierte er den [[Landesvorstand]], der sich in der Frage der [[Atomkraft|Kernenergie]] gegen die Gewerkschaften und auf die Seite der Bürgerinitiativen gegen Atomkraft stelle, einschließlich deren "zerstörerische[n]" Kräften.<ref>Annekatrin Gebauer: ''Der Richtungsstreit in der SPD. „Seeheimer Kreis“ und „Neue Linke“ im innerparteilichen Machtkampf''. VS-Verlag für Sozialwissenschaften. Wiesbaden 2005 ISBN 3-531-14764-1 S. 150 ([http://books.google.de/books?id=BDp-AcfCUgIC&pg=PA150&lpg=PA150&dq=%22Hans+Schwalbach%22&source=bl&ots=pg9Jo2wDfh&sig=94YFxqVCOkIfysmoEA-45jxIVws&hl=de&ei=Q-yuTaP3Kobvsgahl-nXDA&sa=X&oi=book_result&ct=result&resnum=7&ved=0CDcQ6AEwBjge#v=onepage&q=%22Hans%20Schwalbach%22&f=false Digitalisat])</ref> Dies trug ihm bei den Jüngeren den Spitznamen "Atom-Hans" ein. <ref>Erinnerungen Heinz Dammers</ref>


Als Mitglied des [[Seniorenrat|Seniorenbeirats]] in Kiel befasste sich Schwalbach mit der Gewalt gegen ältere Menschen.<ref>[http://www.schleswig-holstein.de/cae/servlet/contentblob/306086/publicationFile/konzept_senioren_9.pdf Rat für Kriminalitätsverhütung in Schleswig-Holstein, Abschlussbericht 1999]</ref>
Als Mitglied des [[Seniorenrat|Seniorenbeirats]] in Kiel befasste sich Schwalbach mit der Gewalt gegen ältere Menschen.<ref>[http://www.schleswig-holstein.de/cae/servlet/contentblob/306086/publicationFile/konzept_senioren_9.pdf Rat für Kriminalitätsverhütung in Schleswig-Holstein, Abschlussbericht 1999]</ref>


== Auszeichnungen ==
== Auszeichnungen ==
* 1975 Bundesverdienstkreuz am Bande
* [[1975]] Bundesverdienstkreuz am Bande
* 1980 Bundesverdienstkreuz 1. Klasse
* [[1980]] Bundesverdienstkreuz 1. Klasse
* 2010 Ehrenpreis des DGB<ref>[http://www.kiel.de/rathaus/_meldungen/_meldung.php?id=8267 Jahresempfang für Gewerkschaften und Verleihung des Kieler Mitbestimmungspreises] auf der Seite der Stadt Kiel, Mitteilung vom 21. April 2010</ref>
* [[2010]] Ehrenpreis des DGB<ref>[http://www.kiel.de/rathaus/_meldungen/_meldung.php?id=8267 Jahresempfang für Gewerkschaften und Verleihung des Kieler Mitbestimmungspreises] auf der Seite der Stadt Kiel, Mitteilung vom 21. April 2010</ref>


== Schriften ==
== Schriften ==

Version vom 4. September 2016, 13:09 Uhr

Hans Schwalbach
Hans Schwalbach
Hans Schwalbach
Geboren: 9. August 1919
Gestorben: 25. Januar 2012

[[Kategorie:Vorlage:(({MdLWahlperiodenVorlage:))}. Wahlperiode Landtag]] Hans Schwalbach (* 9. August 1919 in Leipzig; † 25. Januar 2012) war ein deutscher Gewerkschafter und Politiker, SPD-Mitglied seit 1949. Schwalbach war verheiratet und hatte zwei Kinder.

Leben & Beruf

Schwalbach absolvierte nach der Mittleren Reife eine kaufmännische Lehre, die er 1939 als Speditionskaufmann abschloss. Nach Ende des Zweiten Weltkriegs war er unter anderem bis 1947 als Dolmetscher tätig. Von 1945 bis 1948 war er ehrenamtlicher Vorsitzender des DGB-Kreises Lüneburg-Dannenberg. 1948 wurde er als Geschäftsführer der ÖTV Lüneburg hauptamtlicher Gewerkschafter. 1949 trat er der SPD bei. 1954 wurde er stellvertretender ÖTV-Bezirksvorsitzender für Schleswig-Holstein und Nordost-Niedersachsen. Von 1972 bis 1983 war er hauptamtlicher Bezirksvorsitzender und seit 1972 Mitglied des Hauptvorstandes.

Er lebte zumindest zeitweilig in Suchsdorf, zuletzt am Schülperbaum in Kiel.

Partei & Politik

Kieler Landtagskandidaten, 1971, oben rechts Hans Schwalbach

1971 wurde Schwalbach über die Landesliste in den Landtag Schleswig-Holsteins gewählt. 1974 nahm er an der Bundesversammlung teil. 1975 zog er erneut in den Landtag ein und gehörte ihm bis Ablauf der Wahlperiode 1979 an. Er war Mitglied des Innenausschusses und Vorsitzender des Wirtschaftsausschusses.

Schwalbach war Aufsichtsratsmitglied der Nordwestdeutschen Kraftwerke und stand im Gegensatz zu seiner Partei, die 1976 einen Baustopp für das Kernkraftwerk Brokdorf forderte. In diesem Zusammenhang sprach er von "Maschinenstürmerei zu Lasten der arbeitenden Bevölkerung".[1] 1977 kritisierte er den Landesvorstand, der sich in der Frage der Kernenergie gegen die Gewerkschaften und auf die Seite der Bürgerinitiativen gegen Atomkraft stelle, einschließlich deren "zerstörerische[n]" Kräften.[2] Dies trug ihm bei den Jüngeren den Spitznamen "Atom-Hans" ein. [3]

Als Mitglied des Seniorenbeirats in Kiel befasste sich Schwalbach mit der Gewalt gegen ältere Menschen.[4]

Auszeichnungen

  • 1975 Bundesverdienstkreuz am Bande
  • 1980 Bundesverdienstkreuz 1. Klasse
  • 2010 Ehrenpreis des DGB[5]

Schriften

  • Einkommen, Vermögen, Reichtum. Verlagsanstalt Courier, Stuttgart 1967
  • Wirtschaft, Macht, Gesellschaft in der Bundesrepublik Deutschland. Gemeinsam mit Manfred Hölzel. Verlagsanstalt Courier, Stuttgart 1971


Links

Quellen

  1. Eis ohne Energie In: Der Spiegel vom 8. November 1976
  2. Annekatrin Gebauer: Der Richtungsstreit in der SPD. „Seeheimer Kreis“ und „Neue Linke“ im innerparteilichen Machtkampf. VS-Verlag für Sozialwissenschaften. Wiesbaden 2005 ISBN 3-531-14764-1 S. 150 (Digitalisat)
  3. Erinnerungen Heinz Dammers
  4. Rat für Kriminalitätsverhütung in Schleswig-Holstein, Abschlussbericht 1999
  5. Jahresempfang für Gewerkschaften und Verleihung des Kieler Mitbestimmungspreises auf der Seite der Stadt Kiel, Mitteilung vom 21. April 2010