Rosa Wallbaum: Unterschied zwischen den Versionen

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Die [[Juso 22]] leitet Rosa Wallbaum als Nachfolgerin von [[Albert Witte]] bis zur Auflösung ca. 2003. Vorsitzende des "Allgemeinen Bestattungsvereins", einer aus der Arbeiterbewegung hervorgegangenen Sterbeversicherung, ist sie von 2000 bis 2010.  


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Rosa Wallbaum erhielt das Bundesverdienstkreuz am Bande 1997, den ersten [[Karl Rickers|Karl-Rickers-Preis]], den der [[Kreisverband Kiel]] verlieh, 2000. In der Gustav-Heinemann-Bildungsstätte wurde 2008 die Bibliothek nach Rosa Wallbaum benannt.   
Rosa Wallbaum erhielt das Bundesverdienstkreuz am Bande 1997, den ersten [[Karl Rickers|Karl-Rickers-Preis]], den der [[Kreisverband Kiel]] verlieh, 2000. In der Gustav-Heinemann-Bildungsstätte wurde 2008 die Bibliothek nach Rosa Wallbaum benannt.   



Version vom 1. April 2013, 01:01 Uhr

Rosa Wallbaum mit 94 Jahren

Rosa Wallbaum (geb. Obloch), * 13. Mai 1915 in Kiel, † 20. Oktober 2011 in Kiel, SPD-Kommunalpolitikerin. Aus sozialdemokratischem Elternhaus; ihren Vornamen erhielt sie, weil ihren Vater 1907 eine Kundgebung mit Rosa Luxemburg in Kiel tief beeindruckt hatte.

Beim Kieler Konsumverein zur Einzelhandels-Verkäuferin ausgebildet; Mitglied der "Kinderfreunde" ab 1924 und der Roten Falken ab 1927, Teilnahme an der Kinderrepublik Seekamp (über die sie in ihren Erinnerungen ausführlich spricht) als Zwölfjährige 1927. 1928 beeindruckt sie bei der Kinderrepublik Estetal der fünfzehnjährige Lübecker Herbert Frahm, später als Willy Brandt Bundeskanzler.

SPD-Mitglied 1932, nach der Zerschlagung des Konsum durch die Nationalsozialisten 1933 zunächst arbeitslos. Heirat mit dem Marinesoldaten Otto Wallbaum 1938, zwei Kinder. Ihr Mann fuhr als Unteroffizier auf dem U-Boot U-1020. Das Boot gilt seit Weihnachten 1944 als vermisst.

Wiedereintritt in die SPD 1946, zahlreiche ehrenamtliche Tätigkeiten, z. B. Beteiligung an Schulspeisungen, Betreuung von Flüchtlingen in den Kieler Lagern, Beratungsarbeit für den Reichsbund (heute SoVD), Kinderstrandfahrten für die AWO. Kontinuierliche Weiterbildung, u.a. ein fünfwöchiger Aufenthalt in Großbritannien (in der Bildungsstätte Wilton Park Conference Centre und in Coventry) 1951.

Leitung der Frauengruppe Kiel-Hassee ab 1953, Mitglied des Kreisvorstandes ab 1954. Ratsherrin in Kiel für den Wahlkreis Hassee-Vieburg 1955 - 1974, Bewerbung um ein Landtagsmandat auf der Landesliste 1958 und 1962.

Als Nachfolgerin von Franz Osterroth ab 1963 als hauptamtliche Parteisekretärin für die Frauenarbeit des SPD-Landesverbandes zuständig, 1968 Abordnung als Seminarleiterin zur neu gegründeten Gustav-Heinemann-Bildungsstätte in Malente, 1974 Ende der hauptamtlichen Tätigkeit. Die Leitung von Seminaren, insbesondere für die Gruppe Juso 22, setzt sie noch bis 1995 fort.

Die Juso 22 leitet Rosa Wallbaum als Nachfolgerin von Albert Witte bis zur Auflösung ca. 2003. Vorsitzende des "Allgemeinen Bestattungsvereins", einer aus der Arbeiterbewegung hervorgegangenen Sterbeversicherung, ist sie von 2000 bis 2010.

Gedenktisch in Malente mit Karl-Rickers-Preis, 2 SPD-Mitgliedsbüchern, Bundesverdienstkreuz und Lebenserinnerungen

Rosa Wallbaum erhielt das Bundesverdienstkreuz am Bande 1997, den ersten Karl-Rickers-Preis, den der Kreisverband Kiel verlieh, 2000. In der Gustav-Heinemann-Bildungsstätte wurde 2008 die Bibliothek nach Rosa Wallbaum benannt.

Literatur

  • Sabine Jebens-Ibs, Sabine / Maria Zachow-Ortmann: Schleswig-Holsteinische Politikerinnen der Nachkriegszeit. Lebensläufe (Kiel 1994)
  • Susanne Kalweit (Hrsg.): Ich hab' mich niemals arm gefühlt. Die Kielerin Rosa Wallbaum berichtet aus ihrem Leben (Berlin/Hamburg 2010) ISBN 978-3-86850-644-0
  • Rosa Wallbaum: Die Gemeinschaft war wichtig, in: Rolf Fischer / Doris Hansen: EinBlick. Die Arbeiterwohlfahrt, Kreisverband Kiel 1945 bis 2005 (Kiel 2005), S. 37-42