Arbeiterwohlfahrt OV Altenholz
Arbeiterwohlfahrt OV Altenholz |
Gegründet: 1972 |
Vorsitzende/r: Hildegard Schaper |
Homepage: https://www.awo-altenholz.de |
Die Arbeiterwohlfahrt (AWO), Ortsverein Altenholz, ist Teil der Arbeiterwohlfahrt. Der Ortsverein gehört zum Kreisverband Rendsburg-Eckernförde innerhalb des Landesverbandes Schleswig-Holstein.
Es soll bereits in den 1950er Jahren einen AWO-Ortsverein in Altenholz gegeben haben, jedoch liegen darüber keine Dokumente oder Belege vor.
Gründung
Die Idee zur Gründung kam von Karl-August Schuhmann, der im Rathaus der Stadt Kiel arbeitete und in Altenholz stellvertretender Bürgermeister war. Er berichtete von den Aktivitäten der AWO in Kiel und trug die Idee gemeinsam mit Bürgermeister Edgar Meschkat und Bürgervorstehr Bruno Gruner an die Altenholzer Genossen heran.
Im April 1972 erschien ein Gründungsaufruf in den Altenholzer Nachrichten, dem Mitteilungsblatt der Gemeinde, und am 9. Mai 1972 gründeten 12 Mitglieder in der Aula der Helene-Dieckmann-Schule den Ortsverein Altenholz der Arbeiterwohlfahrt. Durch die Erschließung neuer Wohngebiete und den sich daraus ergebenden Bevölkerungszuwachs bildete sich ein breites Arbeitsfeld für den Dienst am Menschen.
Das Gründungsmotto gilt noch heute: Helfen, wo Hilfe Not tut.
Die ersten Jahre
Von Beginn an gab es Angebote für Bürgerinnen und Bürger jeden Alters, zum Beispiel Kurverschickungen für Kinder und Erwachsene. 1973 wurde der "Altenclub Klausdorf" gegründet. Man traf sich alle 14 Tage in der Aula der Helene-Dieckmann-Schule, später im Meta-Labrenz-Haus. Die Nachmittage waren mit Kaffeetrinken, klönen, basteln und spielen ausgefüllt. Der Seniorennachmittag war zu diesem Zeitpunkt das erste Angebot für alte Menschen in der Gemeinde.
Seit 1974 wird unter der Organisation von Hildegard Schaper die Aktion Ferienspaß durchgeführt, ebenso die Hausaufgabenhilfe. Hinzu kommt die Stiftung von Weihnachtsgeschenken. Im Jahr 1979 wurde eine Mutter-Kind-Gruppe eingerichtet, kurz danach der Babysitterdienst, die Kleiderkammer, eine Stillgruppe, Essen auf Rädern und eine Soziale Beratung. In diesem Zeitraum erreichte der Ortsverein eine Mitgliederzahl von über 80 Personen.
In der Begegnungsstätte in der Danziger Straße wird seit 1987 ein Mittagstisch angeboten, sowie Kaffee- und Spielenachmittage oder Gymnastikstunden. Es werden Theaterfahrten organisiert, Ausflüge, Feste u.a.. Vom Beginn an bis zum heutigen Tag leitet Traute Aldag die Begegnungsstätte.
Aus den Ferien-Verschickungen der Kinder entwickelte sich eine rege Jugendarbeit. Ende des Jahres 1976 wurde das AWO-Jugendwerk gegründet, eins der ersten AWO-Jugendwerke im Kreis, eine von Jugendlichen selbstverwaltete Einrichtung von 20 Mitgliedern, die u.a. die Aktion Ferienspaß betreut. Man traf sich zunächst in Räumen der Claus-Rixen-Schule oder in der Grundschule Stift.
1978 übernahm Hildegard Schaper den Vorsitz der AWO im Ort. Im selben Jahr wurde die Blockhütte des Jugendwerks errichtet, eine ehemalige Bürobaracke aus Mettenhof. Für die Jugendlichen wurden Freizeitprogramme erstellt. Leider brannte die Blockhütte Ostern 1990 bis auf die Grundmauern ab, wurde aber im nächsten Jahr in unmittelbarer Nachbarschaft zum Gemeindezentrum wieder aufgebaut, stabiler und sogar mit einem Grasdach. Dort haben jetzt auch die Pfadfinder und DRK-Jugendlichen eigene Räume. Von 1993 bis 1998 war Lars Sell Vorsitzender des Jugendwerks. Er leitete das Jugendzentrum, engagierte sich für eine offene Jugendarbeit und war maßgeblich an Planung und Aufbau des Tümpels beteiligt.
Im Jahr 1992, also 20 Jahre nach der Gründung, hatte die AWO in Altenholz 104 Mitglieder mit einem Altersdurchschnitt von unter 50 Jahren. Inzwischen war auch die Beratung von Asylbewerbern und Aussiedlern ein Thema. Bis ca. 1997 beteiligte sich die AWO auch an der Sozialstation im DRK-Gebäude "Am Buchholz".
Kindertagesstätte
Am Gemeindezentrum entstand 1995 ein 800 Quadratmeter großes Gebäude, das 100 Kindern in fünf Gruppen (davon zwei integrative) Platz bietet. Damit verwirklichte die AWO die erste Kindertagesstätte im Kreis, die von einem Ortsverein getragen wurde.
Eine Woche nach Eröffnung, im Sommer 1995, verursachte eine Kabeltrommel einen Brand. Die Kinder wurden vier Monate im Tümpel untergebracht. Die offizielle Einweihung konnte im Februar 1996 gefeiert werden. Die Leitung übernahm Sabine Devich-Henningsen. Auf Anregung eines Professors vom Englischen Seminar der CAU Kiel richtete sie bald eine bilinguale Gruppe ein, die großen Erfolg hatte. 2001 wurde mit Elternhilfe eine Regenwasseranlage errichtet, 2003 erhielt der Kindergarten das europäische Sprachensiegel von der Kultusministerkonferenz. 2004 engagierten sich Eltern für den Bau einer Solaranlage auf dem Dach. Außerdem wurde die Gründung eines Vereins für Bildung und Erziehung angestrebt, der an der Kita ehrenamtliche Kurse organisieren wollte. Auch eine Interessenbörse, d.h. der Austausch von Leistungen, wurde angeboten.
Am 1. Januar 2012 ging die Trägerschaft über an die gemeinnützige GmbH des AWO-Landesverbandes, um die Ehrenamtlichen im Ortsvorstand von der komplexen Geschäftsführung und Mitarbeiterführung zu entlasten.
Jugendstiftung Altenholz
2008 entstand die Jugendstiftung Altenholz unter dem Dach der AWO. Eine verstorbene Altenholzer Bürgerin, die anonym bleiben möchte, vermachte dem AWO-Kreisverband Kiel ihr Vermögen mit der Festlegung, das Geld nur in Altenholz für wohltätige Zwecke zu verwenden. Später übertrug der KV Kiel das Geld an die AWO Altenholz, die daraus eine Stiftung machte zu Förderung von Kindern und Jugendlichen in der Gemeinde. Die Satzung wurde von Friederike Rummer erarbeitet, die bis heute gemeinsam mit Dorit Lüth und Gabriele Heintz (Stiftungsvorstand) die Stiftungsgelder verwaltet.
Die AWO setzt das Geld für Projekte im Jugendbereich ein. So bietet der Verein ein Zirkusprojekt für Kinder von 6 bis 12 Jahren an. Geeignet sind alle Projekte, die die Lebensbedingungen von Kindern und Jugendlichen verbessern können, so der Stiftungsvorstand.
Aktuelles
2022 hatte der AWO-Ortsverein 60 Mitglieder. Die Flüchtlingsbetreuung und Unterstützung von benachteiligten Menschen während der Pandemie sind neben den bekannten Angeboten dabei relativ neue Aufgabenfelder. "Helfen, wo Hilfe Not tut!"