Aktion Gitter
Die Aktion Gitter, auch Gewitteraktion oder Aktion Gewitter genannt, war eine Verhaftungswelle nach dem misslungenen Attentat auf Adolf Hitler am 20. Juli 1944. Allerdings war sie keine "Vergeltung" für das Attentat, das lediglich den Auslöser für dieses längst geplante Vorgehen bildete.[1] Neben den eigentlichen Mittätern wurden ca. 6000 Personen im ganzen Reich inhaftiert. Damit sollten die verdeckten Gegnerinnen und Gegner des Regimes beseitigt werden. Betroffen waren neben Sozialdemokraten und Kommunisten auch Geistliche.
Weiteres Schicksal
Aus Schleswig-Holstein kamen die meisten Verhafteten ins KZ Neuengamme. Nach dessen Auflösung kurz vor Ende des Krieges wurden sie auf Todesmärsche gen Lübeck geschickt. Um die Spuren der Naziverbrechen in dem KZ zu verwischen, brachte man die Gefangenen auf Schiffe in der Lübecker Bucht, die möglicherweise versenkt werden sollten.[2] Zwei der Schiffe, die "Cap Arcona" und die "Thielbek", wurden am 3. Mai 1945 von alliierten Fliegern für Truppentransporter gehalten und versenkt. Ein großer Teil der Menschen an Bord kam ums Leben, darunter Max Richter und Willy Verdieck; von ca. 7.000 Häftlingen überlebten nur etwa 600. Die anderen kamen im Feuer um, ertranken oder erfroren in der kalten Ostsee, oder sie fielen den Schüssen zum Opfer, die von Rettungsbooten und vom Ufer auf sie abgegeben wurden.
Betroffene
Auch Sozialdemokratinnen und Sozialdemokraten wurden wegen "politischer Unzuverlässigkeit" verhaftet oder zum Wehrdienst eingezogen, darunter:
Verhaftet
- die Genossen Feddersen, Hansen und Schnoor aus Bredstedt
- Marie Clasing aus Elmshorn
- Auguste Ebeling, Thord Jibsen und Emil Schmekel aus Heide
- Willy Verdieck und Gertrud Völcker aus Kiel
- Max Richter aus Neumünster
- Heinrich Boschen, Emilie Helm, Anna Ipsen, Richard Köhn, Heinrich Lempfert, Peter Lohmann und Wilhelm Schmitt aus Pinneberg
- Hermann Lüdemann