Wilhelm Schmitt

Aus SPD Geschichtswerkstatt
Wilhelm Schmitt
Wilhelm Schmitt
Wilhelm Schmitt
Geboren: 4. November 1888
Gestorben: 3. Mai 1945

Wilhelm Schmitt, * 1888 , † 3. Mai 1945 in der Neustädter Bucht; Schneider. Mitglied der SPD seit 1928.

Leben & Beruf

Wilhelm Schmitt war in Pinneberg zunächst Mitglied der KPD, ab 1928 der SPD. Für beide Parteien engagierte er sich in der Kommunalpolitik.

NS-Herrschaft

Am 23. August 1944 wurde er im Verlauf der Aktion Gewitter verhaftet, zusammen mit anderen ehemaligen Stadtverordneten von SPD und KPD. Vier Tage später kam er ins Konzentrationslager Neuengamme. Er gehörte zu den Gefangenen, die am 20. April 1945 nach Lübeck auf die manövrierunfähige CAP ARCONA[1] gebracht wurden. Bei deren Versenkung durch alliierte Jagdbomber[2] am 3. Mai 1945 kamen nur wenige Tage vor der Kapitulation des Nazi-Regimes Tausende Gefangene aus dem KZ Neuengamme ums Leben; Wilhelm Schmitt ertrank.[3]

Partei & Politik

Wilhelm Schmitt gehörte zunächst der KPD an und vertrat für sie den Stadtteil Thesdorf (wo er vermutlich zu dieser Zeit wohnte) in der Stadtverordnetenversammlung. 1928 wechselte er zur SPD, behielt aber sein Mandat in der Stadtvertretung.

Ehrungen

Ende der 1980er Jahre wurde auf dem Platz vor dem Rathaus ein Gedenkstein für Heinrich Boschen, Wilhelm Schmitt und Heinrich Geick aufgestellt, der vorher am Stadtfriedhof in Thesdorf stand.

Nach Wilhelm Schmitt ist die "Wilhelm-Schmitt-Straße" benannt, ein Fußweg entlang der Bahn in Pinneberg-Thesdorf.

Im Dezember 2000 vergab die Pinneberger SPD den Boschen-Schmitt-Geick-Preis für Zivilcourage, der nach Heinrich Boschen, Wilhelm Schmitt und dem Kommunisten Heinrich Geick benannt wurde.[4]

Im November 2009 wurde vor seinem letzten Wohnsitz in der Prisdorfer Straße 15 in Pinneberg ein Stolperstein gesetzt.[5]

Literatur & Links

Einzelnachweise

  1. Rudi Goguel: Cap Arcona. Report über den Untergang der Häftlingsflotte in der Lübecker Bucht am 3. Mai 1945 (2. Auflage Frankfurt/M. 1982) ISBN 3-87682-756-6, S. 87 f.
  2. Willi Lange, der Leiter des Cap-Arcona-Museums in Neustadt, vertritt die These, dass diese Bombardierung nicht ursächlich für den Untergang war, sondern dass das Schiff gleichzeitig von der SS gesprengt wurde. Vgl. Wikipedia: Cap Arcona: Unterschiedliche Deutungen
  3. Stolpersteine (2007), in: Kiel Plön Verdi-Zeitung. Die Zahl der Toten wird in verschiedenen Veröffentlichungen stark unterschiedlich angegeben, zwischen 4.500 und 8.000. Dies beruht wohl darauf, dass beim selben Angriff zwei weitere Schiffe, die THIELBECK und die ATHEN, versenkt wurden; die Gesamtzahl der Opfer wird auf 6.000 bis 8.000 geschätzt.
  4. SPD ehrte Klaus Wegener mit dem Boschen-Schmitt-Geick-Preis, Hamburger Abendblatt, 5.12.2000
  5. Stolperstein gegen das Vergessen für Wilhelm Schmitt