Ortsverein Pinneberg

Aus SPD Geschichtswerkstatt

Der Ortsverein Pinneberg ist eine Gliederung im Kreisverband Pinneberg. Er wurde am 19. März 1865 als Gemeinde des ADAV gegründet.[1]

Im Dezember 2000 vergab der Ortsverein den Boschen-Schmitt-Geick-Preis für Zivilcourage. Er ist nach Heinrich Boschen, Wilhelm Schmitt und Heinrich Geick benannt, die während der NS-Herrschaft in Pinneberg Widerstand leisteten und dies mit ihrem Leben bezahlten. Der mit 2000 € dotierte Preis wurde an einen Taxifahrer vergeben, der am Pinneberger Bahnhof einem Afrikaner zu Hilfe gekommen war, als der von einer Gruppe angegriffen wurde.[2]

Vorsitz

Ehrenvorsitzende

Weitere bekannte Mitglieder

BürgermeisterInnen

Geschichte

Eine ausführliche Geschichte des Ortsvereins war bis etwa 2024 auf dessen Homepage unter Geschichte des Ortsvereins zu finden, 2025 leider nicht mehr.

Dort nicht enthalten war, dass Mitte 1911 die bürgerliche Politik in Pinneberg versuchte, durch Erhöhung der Einkommensgrenzen im Dreiklassenwahlrecht ihre Mehrheiten vor den sozialdemokratischen Wählerschichten am unteren Ende des Einkommensspektrums zu schützen.

"Und die Herren haben gleich ganze Arbeit gemacht, sie beschlossen, den Wahlzensus auf die nach der Städteordnung höchst zulässige Einkommensgrenze von 1500 M. zu erhöhen. Seit 1905 ist das schon die zweite Zensuserhöhung, damals wurde der Zensus von 600 auf 1050 M. heraufgesetzt. [Trotzdem] war es unseren Genossen doch mit der Zeit gelungen, drei Sozialdemokraten ins Stadtparlament hineinzuwählen. Nun drohte der Stadt natürlich der Untergang, denn, so sagte der Bürgermeister [...], daß ein sehr großer Zuwachs von stimmberechtigten Bürgern zu verzeichnen sei. Dieser Zuwachs komme hauptsächlich der Sozialdemokratie zugute. Er müsse deshalb an die Mitglieder der städtischen Kollegien die Mahnung richten, jetzt, wo sie noch die Macht in Händen hätten, den Zensus auf 1500 M. zu erhöhen. Die bürgerlichen Vertreter hörten die zornige Protestrede unseres Genossen gegen den beabsichtigten Wahlrechtsraub mit gesenkten Häuptern an, wußten kein Wort der Erwiderung zu sagen, stimmten dann aber geschlossen für den Wahlrechtsraub."[5]

Am 8. Juli 1869 fand eine Mitgliederversammlung mit Gästen aus Hamburg, Ottensen und Altona statt. Der Verein bekannte sich an diesem Tag deutlich zum ADAV.[6]

Literatur

Links

Einzelnachweise

  1. Auf der Homepage des Ortsvereins wird irrtümlich die Abkürzung SAP verwendet; aus dem dazu gezeigten Zeitungsausschnitt wird aber deutlich, dass es um eine Gemeinde des ADAV ging.
  2. SPD ehrte Klaus Wegener mit dem Boschen-Schmitt-Geick-Preis, Hamburger Abendblatt, 5.12.2000
  3. Daebeler, Andreas/Willhuhn, Julian: Ja zur Bürgermeister-Brücke, Pinneberger Tageblatt, 30.3.2013
  4. Aus: Pinneberg-Lexikon, abgerufen 17.3.2025
  5. Noch ein Wahlrechtsraub in Schleswig-Holstein,Vorwärts, 19.7.1911
  6. Social-Demokrat - Tagesausgabe, 25.7.1869