Gertrud Völcker
Gertrud Völcker |
Gertrud Völcker (geb. Dürbrook), * 27. Oktober 1896 in Hamburg; † 16. April 1979 in Kiel, Familienfürsorgerin. Mitglied der SPD seit 1918.
Werdegang
Gertrud Völcker leitete mit ihrem Mann Hans Völcker bis 1933 ehrenamtlich das Jugendheim der sozialistischen Arbeiterjugend im Werftpark. Sie war Stadtverordnete von 1928 bis 1933 und wurde von den Nationalsozialisten mehrfach wegen Widerstandsarbeit verhaftet. Ab 1945 war sie wieder aktiv im Kreisverband Kiel, leitete die Frauengruppe, trieb die Wiedergründung der AWO voran[1] und gehörte der Kieler Ratsversammlung bis 1946 und wieder von 1950 bis 1951 an. Danach konzentrierte sie sich auf soziale Arbeit.
Veröffentlichungen
In den 1970er Jahren schrieb Gertrud Völcker nicht nur in drei Bänden eigene Erinnerungen auf (50 Jahre Öffentlichkeitsarbeit, unveröff. Typoskript, Kiel 1974), sondern unter dem Titel Frauen als Mitkämpfer für eine bessere Welt auch kurze Lebenserinnerungen von fünf ihr nahe stehenden Genossinnen: Emma Drewanz, Helene Grünig, Sophie Lützen, Emma Puls und Emma Sorgenfrei (Unveröff. Typoskript, o.O. o.J. [Kiel 1978]). Beide Werke liegen maschinenschriftlich im Stadtarchiv Kiel vor und können dort eingesehen werden. Aus beiden wird darüber hinaus in verschiedenen Werken zur Stadtgeschichte zitiert.
Ehrungen
1971 wurde Gertrud Völcker mit der Marie-Juchacz-Plakette der Arbeiterwohlfahrt (AWO) ausgezeichnet.[2] Nach ihr ist in der Pickertstr. 36 in Kiel-Gaarden ein Alten- und Pflegeheim und in Kellenhusen/Ostsee ein Mutter-Kind-Heim benannt.
Literatur & Links
- Nicole Schultheiß: Geht nicht gibt's nicht - 24 Portraits herausragender Frauen aus der Kieler Stadtgeschichte (Kiel 2007)
- Nicole Schultheiß: Gertrud Völcker (ergänzte Version)
Quellen
- ↑ In den Sozialistischen Mitteilungen vom Juli 1946 wird eine Frau Voelker, Kiel, Bergstr. 11, als Ansprechpartnerin der wiedergegründeten AWO in Schleswig-Holstein genannt. Dabei dürfte es sich um Gertrud Völcker handeln.
- ↑ Wikipedia, abgerufen 18.11.2015