August Roßburg

Aus SPD Geschichtswerkstatt
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August Roßburg
Geboren: 1. Mai 1881
Gestorben: 19. Januar 1945

August Heinrich Roßburg * 1. Mai 1881 in Neustadt in Holstein, † 19. Januar 1945 im KZ Neuengamme; Müller, Lagerist und Kommunalpolitiker. Mitglied der SPD seit 1905.[1]

August Roßburg wurde 1881 in Neustadt in Holstein geboren. Nach seiner Schulzeit erlernte er den Beruf des Müllers und gründete später eine kleine Räucherei im damaligen Gartenweg (heute Waschgrabenallee), die er zusammen mit seiner Familie betrieb. Ab 1924 war er als Müller für die Firma J.H. Petersen tätig, bevor er 1942 zur Marineausrüstungsstelle Neustadt als Lagervorarbeiter wechselte.

August Roßburg trat 1905 der SPD bei und engagierte sich zunehmend politisch. 1919 kandidierte er für den Neustädter Stadtrat, erhielt jedoch zunächst kein Mandat. 1920 rückte er über die Liste nach und diente bis 1924 als Stadtverordneter. Mit der Machtübernahme der Nationalsozialisten 1933 wurde die SPD verboten, und August Roßburg zog sich weitgehend aus der aktiven Politik zurück.

Im Zuge der "Aktion Gewitter", einer großangelegten Verhaftungswelle der Gestapo im August 1944, wurden ehemalige sozialdemokratische und kommunistische Abgeordnete als angebliche Staatsfeinde festgenommen. Ziel der Aktion war es, potenzielle politische Gegner präventiv aus dem Verkehr zu ziehen. Die Verhaftungsliste der Neustädter Oppositionellen wurde unter Mitwirkung des Stadtinspektors Reichert und Polizeibeamter erstellt. August Roßburg und andere wie Berta Friedrichsen und Karl Baade wurden verhaftet und in das KZ Neuengamme deportiert.

Im Konzentrationslager Neuengamme litt August Roßburg unter den extremen Haftbedingungen, die schließlich zu seinem Tod führten. Trotz mehrfacher Eingaben seiner Familie und seines Arbeitgebers wurde er nicht aus der Haft entlassen. Am 19. Januar 1945 starb er offiziell an einer Darmerkrankung, eine Diagnose, die häufig für die in Konzentrationslagern unter unmenschlichen Umständen Verstorbenen verwendet wurde.

Ehrungen

Am 2. März 2012 wurde auf Initiative der Geschichtswerkstatt Neustadt in Holstein ein Stolperstein vor August Roßburgs letztem Wohnsitz in der Waschgrabenallee 1 verlegt. Diese Verlegung wurde vom Kölner Künstler Gunter Demnig im Beisein von Stadtvertretern und Angehörigen durchgeführt.

Zu Erinnerung an das Schicksal August Roßburgs und sein Engagements als Stadtverordneter soll auf Antrag der SPD Fraktion auch im Rathaus Neustadt eine Gedenktafel angebracht werden.[2]

Einzelnachweise

  1. Basis für dieses Eintrag sind der Antrag für die Gedenktafel in der Stadtverordentenversammlung Neustadt in Holstein und das Interview mit Wilhelm Lange von der Geschichtswerkstatt Neustadt in Holstein.
  2. VO/2975/23