Ortsverein Meldorf

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Der Ortsverein Meldorf ist eine Gliederung im Kreisverband Dithmarschen.

Der Vorstand besteht seit dem 4. Oktober 2023 aus Marc Döring (Vorsitz), Heike Ehlers (Stellvertretung), Boe Thießen (Kasse), Sönke Schaal (Schriftführung) sowie sechs Beisitzerinnen und Beisitzern.[1]

Seit 1977 gibt der Ortsverein die Bürgerzeitung Der Lotse - Sozialdemokratische Zeitung für Bürger:innen in Meldorf und Umgebung heraus; 2023 erschien die 150. Ausgabe. Die jüngsten Ausgaben sind im Archiv des OV abrufbar.

Kommunalpolitik

In der Kommunalwahl 2023 wurde die SPD mit 24,2 % der Stimmen zweitstärkste Kraft und verfügt über 5 der 22 Sitze in der Stadtvertretung. Fraktionsvorsitzender Michael Wolpmann und Stellvertreterin Sabine Nix wurden direkt gewählt; sie werden unterstützt von Marc Döring, Heike Ehlers, Martin Meers sowie mehreren bürgerlichen Mitgliedern.[2]

Nach der Kommunalwahl 2018 war die SPD mit 27,8 % der Stimmen ebenfalls zweitstärkste Kraft, erhielt jedoch 6 Sitze. Die Zusammensetzung der Fraktion war wie 2023, den sechsten Sitz füllte Regina Harmsen aus.[3]

Bürgermeisteramt

Am 26. Mai 2019 wurde Uta Bielfeldt zur Bürgermeisterin gewählt. Sie erhielt 50,58 % der abgegebenen Stimmen und konnte sich mit 42 Stimmen Vorsprung gegen ihre Mitbewerberin durchsetzen, bei einer hohen Wahlbeteiligung von 62 Prozent.[4] Sie löste Anke Cornelius-Heide ab, die 2013 als Grüne auch von der SPD unterstützt wurde[5] und nach ihrem Ausscheiden aus dem Amt weiterhin als bürgerliches Mitglied der SPD-Fraktion aktiv war.

Geschichte

Schon 1870 gab es in Meldorf einen Arbeiterbildungsverein, den die preußische Polizei als "sozialdemokratischen Verein" anklagte - auch wenn alle Betroffenen später freigesprochen wurden.[6]

Bereits 1874 bestand offenbar gemeinsam für Meldorf und Marne eine Sektion des ADAV.[7]

1875 wurden die Genossen J. F. Holm und P. Paulsen zu „Agenten des Vorstands“ der SAPD ernannt.[8] Nach dem vorläufigen Verbot der Partei in Preußen im Frühjahr 1876 wurden die Genossen im Ort aber ab dem Sommer inaktiv.[9]

Am 5. April 1891 fand eine Volksversammlung in Meldorf statt. Als Gastreferent war der Genosse Theiß aus Hamburg dabei. Außerdem sprach Genosse Minkel über die Maifeier am 3. Mai; dafür wurde ein Komitee gewählt.[10] Am 6. Juli 1891 referierte Genosse Matibke aus Hamburg über Die Reichsregierung und Kornzölle. Die Versammlung beschloss dazu einstimmig eine Resolution.[11]

"Den Berlinern besten Glückwunsch zum glorreichen Sieg!"

Diese Depesche sandten die "Genossen in Meldorf" per Vorwärts nach der Reichstagswahl 1893 - der ersten nach dem Ende des Sozialistengesetzes - nach Berlin.[12]

Im August 1895 streikten in der Gegend von Meldorf die Bedienmannschaften der Dampf-Dreschmaschinen für einen höheren Stundenlohn.[13]

Neuanfang 1945

Auch der Ortsverein Meldorf wurde nach Ende der NS-Herrschaft neu gegründet. Im September 1945 kam Karl Jahr als Mitarbeiter des Konsum in die Stadt. Er übernahm 1949 den Ortsvereinsvorsitz, ein Amt, das er viele Jahre lang ausübte, und war 19 Jahre lang Mitglied der Meldorfer Stadtvertretung. Er verließ Meldorf 1974.

Links

Einzelnachweise

  1. SPD Meldorf: Vorstand, abgerufen 11.3.2024
  2. Der Landeswahlleiter: Gemeindewahlen 14. Mai 2023, Meldorf. Amtliches Endergebnis
  3. SPD Meldorf: Fraktion, abgerufen 11.3.2024
  4. Carl, Stefan: Bielfeldt neue Meldorfer Bürgermeisterin, abgerufen 4.12.2020
  5. Roth, Horst-Walter: Danke....,- Anke, Der Lotse 142, 2-2019, S. 13
  6. Flick, Eva Maria: Der Rendsburger Arbeiter-Verein vom Jahre 1848. In: Demokratische Geschichte 2(1987), S. 70
  7. Neuer Social-Democrat, 26.4.1874
  8. Der Volksstaat, 25.8.1875
  9. Vorwärts 8.11.1876
  10. Meldorf,Vorwärts, 22.4.1891, S. 3
  11. Meldorf, Vorwärts, 12.7.1891, S. 9
  12. Depeschen: Meldorf, Vorwärts, 27.6.1893, S. 8
  13. Vorwärts, 1.9.1895