Reichstagswahl 1933

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Karte der Reichstagswahl März 1933
Karte der Reichstagswahl März 1933

Die Reichstagswahl 1933 fand am 5. März 1933 statt. Mit ihr wurde der 8. Deutsche Reichstag der Weimarer Republik gewählt. Sie war die letzte Reichstagswahl, bei der sich noch andere Parteien als die NSDAP zur Wahl stellen konnten. Die SPD erhielt immer noch 18,3 %, die KPD 12,3 % und das katholische Zentrum 11,3 %. Die NSDAP verpasst mit 43,9 % wieder die angestrebte absolute Mehrheit.

Die Wahl fand schon unter den Bedingungen der heraufziehenden Diktatur statt. Überraschend hatte Reichspräsident von Hindenburg Adolf Hitler zum Reichskanzler ernannt und Neuwahlen angekündigt. In derselben Nacht verübten Nazis einen Mordanschlag auf Julius Leber. Ein Angreifer wurde dabei vom Reichsbanner-Mann Willi Rath in Notwehr getötet. Julius Leber und sein Begleiter wurden in Untersuchungshaft genommen.

Am 15. Februar 1933 verbot der Oberpräsident der Provinz Schleswig-Holstein das Erscheinen der Schleswig-Holsteinischen Volkszeitung bis zum 1. März.

In der Nacht vom 27. auf den 28. Februar 1933 brannte der Reichstag. Die Nazis starteten eine Verhaftungswelle - auch gegen Sozialdemokratinnen und Sozialdemokraten - und sie erließen die "Verordnung des Reichspräsidenten zum Schutz von Volk und Staat". Die "Reichstagsbrandverordnung"[1] war, neben der Verordnung vom 4. Februar[2] und dem "Ermächtigungsgesetz" vom 24. März 1933, eine der wichtigsten Grundlagen für die Diktatur der NSDAP.

Nach der Wahl wurden ohne Reichstagsbeschluss 19 SPD-Abgeordnete verhaftet. Zu ihnen gehörten Julius Leber, Gerhart Seger und Kurt Pohle.[3]

Den noch übrigen wurde spätestens mit dem Parteienverbot vom Juni 1933 die Ausübung ihres Mandats unmöglich gemacht.

Abgeordnete

Für die SPD wurden unter anderen Louis Biester[4], Otto Eggerstedt, Julius Leber, Louise Schroeder und Rudolf Wissell gewählt.

Links

Einzelnachweise

  1. Reichstagsbrandverordnung bei WikiSource
  2. Wortlaut der Verordnung auf documentarchiv.de
  3. Osterroth, Franz: 100 Jahre Sozialdemokratie in Schleswig-Holstein. Ein geschichtlicher Überblick (Kiel o. J. [1963]), Seite 106
  4. Dieser trat am 30. März aus der Reichstagsfraktion und der SPD aus.