Stefan Studt
Stefan Studt |
Stefan Studt, * 22. August 1961 in Bad Segeberg; Jurist und Landesminister. Verheiratet, vier Kinder. Mitglied der SPD seit 2012.
Werdegang
Nach dem Abitur in Norderstedt und zwei Jahren Bundeswehr in Plön folgte das Studium der Rechtswissenschaften an der Christian-Albrechts-Universität in Kiel. Im Anschluss an das Referendariat in Bremen und das 2. Staatsexamen in Hamburg wechselte Stefan Studt 1993 nach kurzer Tätigkeit in Niedersachsen in die schleswig-holsteinische Finanzverwaltung.
Er war Sachgebietsleiter in den Finanzämtern Segeberg und Flensburg und übernahm 1996 in der schleswig-holsteinischen Landesvertretung in Bonn die Nachfolge von Torsten Albig als Referent für Finanzen und Steuern.
1998 bis 2004 leitete Stefan Studt unter den Ministern Claus Möller und Ralf Stegner das Koordinierungsreferat im Landesfinanzministerium; in dieser Funktion vertrat er auch die finanzpolitischen Interessen des Landes im Finanzausschuss des Bundesrates.
2004 bis 2009 war er als Referatsleiter und stellvertretender Abteilungsleiter in der Steuerabteilung tätig; ab März 2009 leitete er die Steuerabteilung.
Noch vor seinem Eintritt in die SPD engagierte er sich ab 2008 kommunalpolitisch in der Gruppe "SPD & Verstärkung" und wurde in den Gemeinderat seines Wohnortes Rickert gewählt. Nach seinem Wechsel in die Staatskanzlei 2012 gab er seinen Sitz im Gemeinderat auf. Etwa parallel zu seiner Ernennung als Landesinnenminister im September trat er in die SPD ein.[1]
Nach dem Ende seines Ministeramtes kehrte Stefan Studt nicht, wie erhofft, in die Beamtenlaufbahn des schleswig-holsteinischen Landesdienstes zurück. Sie ist gesetzlich nicht vorgesehen, die Landesregierung berief sich außerdem darauf, dass der ehemalige Innenminister keinen entsprechenden Antrag gestellt habe.[2] Er entschied sich für die Selbstständigkeit und eröffnete in Potsdam, woher die Familie seines Vaters stammt, die Beratungsfirma strategic-political consulting studt.[3] Außerdem ist er in Rendsburg, wo er seinen persönlichen Lebensmittelpunkt behält, als Rechtsanwalt tätig. Seit 1. September 2018 hat er darüber hinaus den Vorsitz der Geschäftsführung der Bundes-Gesellschaft für Endlagerung (BGE) in Peine. Die Gesellschaft ist mit der Suche nach einem geeigneten Endlager für hochradioaktiven Müll aus deutschen Atomkraftwerken beauftragt.[4]
Landesregierung
Am 6. Juni 2012 benannte Ministerpräsident Torsten Albig Stefan Studt für sein Kabinett als Chef der Staatskanzlei. Als Innenminister Andreas Breitner auf eigenen Wunsch aus dem Amt schied, wurde am 26. September 2014 Stefan Studt sein Nachfolger. Er blieb in diesem Amt, bis die Landesregierung nach der verlorenen Landtagswahl 2017 am 28. Juni 2017 von einer Koalition aus CDU, Grünen und FDP abgelöst wurde.
Die drei Jahre als Innenminister erinnert Stefan Studt als "stürmische[...] und herausfordernde[...] Amtszeit".[5]
Links
- Landtagsinformationssystem: Stefan Studt
- Wikipedia: Stefan Studt
Einzelnachweise
- ↑ Ut uns Dörp. Mitteilungsblatt der Gemeinde Rickert, 15.12.2012, S. 2
- ↑ Vgl. Bastian Modrow: Studt wird Politik-Berater in Potsdam, Kieler Nachrichten, 22.12.2017
- ↑ Vgl. Bastian Modrow: Studt wird Politik-Berater in Potsdam, Kieler Nachrichten, 22.12.2017
- ↑ rzg: Neuer Job: Studt sucht jetzt Endlager für Atommüll., Kieler Nachrichten, 2.8.2018
- ↑ Bastian Modrow: Studt wird Politik-Berater in Potsdam, Kieler Nachrichten, 22.12.2017