Wolfgang Wodarg: Unterschied zwischen den Versionen

Aus SPD Geschichtswerkstatt
Skw (Diskussion | Beiträge)
Die Seite wurde neu angelegt: „{{Person |Vorname = Wolfgang |Nachname = Wodarg |Titel = Dr. med. |geboren = 19470302 |Geburtsort = Itzehoe |gestorben = |Sterbeort = |Geschlecht = Mann |Foto…“
 
Skw (Diskussion | Beiträge)
KKeine Bearbeitungszusammenfassung
Markierung: 2017-Quelltext-Bearbeitung
 
(20 dazwischenliegende Versionen von 4 Benutzern werden nicht angezeigt)
Zeile 8: Zeile 8:
|Sterbeort =
|Sterbeort =
|Geschlecht = Mann
|Geschlecht = Mann
|Foto =  
|Foto = Wolfgang Wodarg.jpg
|Landesvorsitz = 0
|Landesvorsitz = 0
|stellvLandesvorsitz = 0
|stellvLandesvorsitz = 0
Zeile 17: Zeile 17:
|Spitzenkandidatur = 0
|Spitzenkandidatur = 0
|MdB = 1
|MdB = 1
|MdBWahlperioden =  
|MdBWahlperioden = 13,14,15,16
|MdL = 0
|MdL = 0
|MdLWahlperioden =  
|MdLWahlperioden =  
Zeile 27: Zeile 27:
|BundesstaatssekretärIn = 0
|BundesstaatssekretärIn = 0
}}
}}
Dr. '''Wolfgang Wodarg''', * [[2. März]] [[1947]] in Itzehoe; Arzt. 1988 Eintritt in die SPD. Langjähriger Bundestagsabgeordneter.
'''Dr. Wolfgang Wodarg''', * [[2. März]] [[1947]] in Itzehoe; Arzt und Gesundheitswissenschaftler, Bundestagsabgeordneter. [[1988]] bis [[2021]] Mitglied der SPD.  


== Werdegang ==
==Werdegang==
Abitur 1966. Medizinstudium in Berlin und Hamburg, 1973 Approbation als Arzt. 1983 Akademie für öffentliches Gesundheitswesen, Düsseldorf, 1985 bis 1986 Akademie für Arbeitsmedizin, Berlin; 1991 Epidemiologie und Gesundheitsökonomie, Johns Hopkins University, Baltimore/USA.
Nach dem Abitur [[1966]] Medizinstudium in Berlin und Hamburg bis [[1971]], gleichzeitig sozialpädagogisches Zusatzstudium und Ausbildung in Gesprächspsychotherapie. [[1973]] Approbation als Arzt. Spezialisierungen in Innerer Medizin, Lungenheilkunde, Hygiene, Umweltmedizin und Sozialmedizin. Tätigkeit als Schiffsarzt, Forschungsreise nach Südamerika, dann bis Mitte [[1975]] Hafenarzt in Hamburg, Vertretungstätigkeit in Landarztpraxen. Promotion am Bernhard-Nocht-Institut für Tropenkrankheiten, Hamburg, über ''Psychische Krankheiten der Seeleute''<ref>Veröffentlicht Wunstorf, Rehburg-Loccum 1979.</ref>. Von [[1975]] bis [[1979]] Lehrer an der Krankenpflegeschule des Allgemeinen Krankenhauses Hamburg-Wandsbek.  


Mitarbeit im Quickborner-Team (Metaplan), Schiffsarzt, Forschungsreise nach Südamerika, Hafenarzt in Hamburg. Gebietsbezeichnungen: Innere Medizin, Hygiene und Umweltmedizin, öffentliches Gesundheitswesen; ärztliche Tätigkeit in Klinik und Praxis; ab 1983 Amtsarzt und Dozent an Universität und Fachhochschule in Flensburg, Ltd. Medizinaldirektor.
Von [[1981]] bis [[1994]] Amtsarzt in Flensburg, zuletzt als Ltd. Medizinaldirektor. In dieser Funktion war Wolfgang Wodarg unter anderem verantwortlich für die Einstellung des Hochstaplers Gert Postel als "Dr. med. Dr. phil. Clemens Bartholdy".<ref>Nowc, Gerhard: ''[http://docplayer.org/15586668-Liebe-mitglieder-liebe-mieterinnen-und-mieter.html SBV-Bote. Zeitschrift des Selbsthilfe-Bauvereins Flensburg]'' 110, S. 13 ff.</ref>


Seit 1972 Mitglied der ÖTV, Personalrat im AK Wandsbek, 1986 bis 2003 Vorsitzender des Fachausschusses für gesundheitlichen Umweltschutz der Ärztekammer Schleswig-Holstein. 2002-? Präsident der Rheumaliga Schleswig-Holstein e. V.
Ab [[1985]] Lehrtätigkeit an der Pädagogischen Hochschule Flensburg (Gesundheitspädagogik) und Fachhochschule Flensburg (Medizin und Arbeitsschutz für Schiffsoffiziere) sowie in Prüfungsausschüssen der Ärztekammer Schleswig Holstein für Umweltmedizin, Lungen- und Bronchialheilkunde und für Sozialmedizin.


== Parteifunktionen ==
[[1983]] Besuch der Akademie für öffentliches Gesundheitswesen, Düsseldorf, mit Abschluss als Arzt im staatlichen Gesundheitswesen. Von [[1985]] bis [[1986]] Besuch der Akademie für Arbeitsmedizin, Berlin. [[1991]] Stipendiat für Epidemiologie und Gesundheitsökonomie an der Johns Hopkins University, Baltimore/USA.
1992 bis 2002 Mitglied des [[Kreisverband Schleswig-Flensburg|Kreisvorstandes Schleswig-Flensburg]], 1994 bis 2002 stellvertretender Kreisvorsitzender. 1990 bis 2002 Mitglied des Bundesvorstandes der [[Arbeitsgemeinschaft der Sozialdemokraten im Gesundheitswesen (ASG)]], 1994 bis 2002 stellvertretender Bundesvorsitzender und 2002 bis 2008 Vorsitzender des Bundesausschusses der ASG. 1986 bis 1998 Mitglied im Gemeinderat [[Ortsverein Nieby|Nieby]].


Mitglied des Bundestages 10.11.1994-27.10.2009, zunächst über die Landesliste, ab 2000 direkt gewählt im WK 1 Schleswig-Flensburg.
===Gesundheitswissenschaftler===
Nach dem Bundestagsmandat Lehraufträge an der Universität Flensburg (im Masterstudiengang "European Studies"), der Alice Salomon Hochschule und der Charitè Berlin sowie an weiteren europäischen Hochschulen. Themen: Forschung und Ethik, Europapolitik, Gesundheitswesen sowie soziologische Fragestellungen aus Gesundheitswesen, Politik und Wissenschaftsbetrieb. Als Präsident des Fachausschusses Gesundheitlicher Umweltschutz der Ärztekammer Schleswig-Holstein Erarbeitung eines Curriculums für Umweltmedizin.


== Links ==
Er gehört dem Vorstand von Transparency International Deutschland e.V. an, wo er die AG Gesundheitswesen leitet und Initiator und Mitglied der AG Transparenz in der Wissenschaft ist.
* Biografie auf den eigenen Seiten: [http://www.wodarg.de/biografie/index.html Dr. Wolfgang Wodarg]
 
* Landtagsinformationssystem: [http://lissh.lvn.parlanet.de/cgi-bin/starfinder/0?path=samtflmore.txt&id=fastlink&pass=&search=ID%3D2604&format=WEBVOLLLANG Wolfgang Wodarg]
Als Berater im Bereich Gesundheitswesen verfasst er Expertisen z.B. für den Europarat, den Senat de France, den Global Fund oder Health Focus zu seinen Fachthemen (Versorgungssysteme, Epidemiologie, Hygiene, Umweltmedizin). Zu diesen Themen hält er auch Vorträge und Seminare für Firmen und Organisationen.
* {{Wikipedia}}
 
* Biografie beim Dt. Bundestag: [http://webarchiv.bundestag.de/archive/2007/0206/mdb/mdb15/bio/W/wodarwo0.html Dr. Wolfgang Wodarg] (Text wie Landtagsinformationssystem)
Seit der Covid-19-Pandemie ist Wolfgang Wodarg ein gefragter ''"Gegen-Experte"'':<blockquote>"[Der Konkurrenzkampf der Experten] führte zum Aufstieg von Wolfgang Wodarg als Lieblingsmediziner der Gegenöffentlichkeit. Seine Thesen grenzen an Verschwörungstheorien. [Unter den gefragtesten Coronakrise-Erklärern] würde Drosten den ersten und Wodarg den zweiten Platz belegen."<ref>Dambeck, Holger u.a.: ''Wer das Sagen hat'', DER SPIEGEL, 16.5.2020</ref></blockquote>Immer wieder werden seine Behauptungen von Faktencheckern widerlegt.<ref>correctiv.org: [https://correctiv.org/?s=Wodarg Suchbegriff "Wodarg"]</ref> [[Datei:Wolfgang Wodarg privat.jpg|thumb|300px|left|Musikliebhaber unter sich auf einem Sommerfest der [[Ortsverein Kropp|SPD Kropp]] im August 2009]]
* Unterlagen im Archiv der Sozialen Demokratie: [http://www.fes.de/archiv/adsd_neu/inhalt/nachlass/nachlass_w/wodarg-wo.htm Wolfgang Wodarg] (Laufzeit bisher 1994-2002)
 
===Mitgliedschaften===
Wolfgang Wodarg ist oder war Mitglied der [[Arbeiterwohlfahrt (AWO)|AWO]], der ÖTV / verdi (seit [[1972]]), im Personalrat des Allgemeinen Krankenhauses Hamburg-Wandsbek, Vorsitzender des Fachausschusses für gesundheitlichen Umweltschutz der Ärztekammer Schleswig-Holstein ([[1986]]-[[2003]]), Präsident der Rheuma-Liga Schleswig-Holstein e.V. (seit [[2002]]), Mitbegründer und Mitglied des Kuratoriums des Instituts ''Solidarische Moderne'', Mitglied im Verband der Ärzte im öffentlichen Gesundheitswesen Schleswig-Holstein e.V., in der Deutschen Parlamentarischen Gesellschaft e.V., in Mehr Demokratie e.V., in MEZIS-Mein Essen zahl ich selbst e.V., im Beirat des Forschungsverbundes ''Verlust der Nacht'' sowie Mitglied im Sozialpolitischen Ausschuss des Sozialverbandes Deutschland, Landesverband Schleswig-Holstein (seit [[2010]]).
 
Neben seiner Muttersprache spricht er drei Sprachen: Englisch, Französisch, Spanisch. Außerdem spielt er Gitarre.
 
==Partei & Politik==
Von [[1986]] bis [[1998]] war Wolfgang Wodarg Gemeindevertreter in seinem Heimatort [[Ortsverein Nieby|Nieby]] (Kreis Schleswig-Flensburg), wo er [[1988]] den Ortsverein der SPD mitgründete.
 
Zwischen [[1992]] und [[2002]] gehörte er dem [[Kreisverband Schleswig-Flensburg|Kreisvorstand Schleswig-Flensburg]] an, [[1994]] bis [[2002]] als stellvertretender Kreisvorsitzender. Von [[2005]] bis [[2007]] war er Vorsitzender des [[Kreisverband Flensburg|Kreisverbandes Flensburg]].
 
Ab [[1990]] war er Mitglied des Bundesvorstandes der [[Arbeitsgemeinschaft der Sozialdemokraten im Gesundheitswesen (ASG)]], von [[1994]] bis [[2002]] als stellvertretender Bundesvorsitzender; anschließend bis [[2008]] Vorsitzender des Bundesausschusses der ASG. Um [[1992]] war er außerdem Landesvorsitzender der ASG; damals hatte sie in Schleswig-Holstein etwa 100 Mitglieder.<ref>''"Gesundheit nicht mit Krankheit verwechseln!"'', ''Wir in Schleswig-Holstein'' in ''Vorwärts'' Nr. 11, November 1992</ref>
 
Im April [[2021]] trat Wolfgang Wodarg aus der SPD aus. Auf Grund seiner Haltung als "Querdenker" in der Corona-Frage schloss er sich einer basisdemokratischen Kleinstpartei an, die [[2020]] im Umfeld der Proteste gegen Schutzmaßnahmen wegen der COVID-19-Pandemie gegründet wurde. Er tritt in der [[Bundestagswahl 2021]] als ihr Spitzenkandidat in Mecklenburg-Vorpommern an.<ref>[https://www.hanse-rundschau.de/grosses-interview-was-will-die-partei-die-basis-in-mv/ ''Großes Interview: Was will die Partei "Die Basis" in MV?'' In: ''Hanse Rundschau''], 2. Mai 2021, abgerufen am 19. Mai 2021.</ref>
 
===Bundestag===
Vom [[10. November]] [[1994]] bis [[27. Oktober]] [[2009]] Mitglied des Bundestages, zunächst über die Landesliste, ab [[2000]] direkt gewählt im Wahlkreis 1 (Schleswig-Flensburg).
 
Aktiv im Gesundheitsausschuss, ab [[2005]] auch im Ausschuss für Wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung; stellv. Mitglied im Umweltausschuss, im Ausschuss für Landwirtschaft, Ernährung und Verbraucherschutz sowie im Ausschuss für Angelegenheiten der Europäischen Union. Während zweier Legislaturperioden Sprecher der SPD-Fraktion in der Enquête-Kommission "Ethik und Recht der modernen Medizin".
 
[[2009]] trat er nicht wieder für den Bundestag an.
 
===Europarat===
Seit [[1998]] Mitglied der Parlamentarischen Versammlung des Europarates, ab [[2002]] stellv. Vorsitzender der sozialistischen Fraktion; ab [[2006]] stellv. Leiter der deutschen Delegation; Vorsitzender des Unterausschusses Gesundheit, stellv. Vorsitzender des Ausschusses für Kultur, Bildung und Wissenschaft, Mitglied im Politischen Ausschuss. Vertreter der Parlamentarischen Versammlung des Europarates im CDBI (Comité Directeur pour la Bioéthique) und im North-South-Center (Lissabon); stellv. Mitglied bei der WEU (Westeuropäischen Union?), [[2002]] bis [[2008]] Mitglied des Vorstandes beim deutsch-dänischen European Center for Minority Issues (ECMI) in Flensburg.
 
==Veröffentlichungen==
Mitarbeit an mehreren Sachbüchern, zuletzt an ''Verunsicherte Gesellschaft - überforderter Staat. Zum Wandel der Sicherheitskultur'' (hg. von Chr. Daase / S. Engert / J. Junk, Frankfurt/M. 2013) mit dem Aufsatz ''Pandemie als Geschäftsidee: Eine Streitschrift wider die Interessenkonflikte im Gesundheitswesen '', ebd., S. 211-234.
 
Mitarbeit an Zeitschriften wie ''[https://de.wikipedia.org/wiki/Le_Monde_diplomatique Le Monde diplomatique]'', den ''[https://www.blaetter.de/ Blättern für deutsche und internationale Politik]'' und medizinischen Fachzeitschriften.
 
Mitarbeit an Features/Sendungen zu Gesundheits- und Forschungsthemen.
 
Zahlreiche Fachaufsätze sind auf [http://www.wodarg.de/ seiner Internetseite] abrufbar.
 
==Ehrungen==
Wolfgang Wodarg ist Ehrenmitglied der Parlamentarischen Versammlung des Europarates. Er war Ehrenmitglied der Deutschen Delegation für die 17. Legislaturperiode.
 
==Links==
*Biografie auf den eigenen Seiten: [http://www.wodarg.de/biografie/index.html Dr. Wolfgang Wodarg]
*Landtagsinformationssystem: [http://lissh.lvn.parlanet.de/cgi-bin/starfinder/0?path=samtflmore.txt&id=fastlink&pass=&search=ID%3D2604&format=WEBVOLLLANG Wolfgang Wodarg]
*{{Wikipedia}}
*Biografie beim Dt. Bundestag: [http://webarchiv.bundestag.de/archive/2007/0206/mdb/mdb15/bio/W/wodarwo0.html Dr. Wolfgang Wodarg] (Text wie Landtagsinformationssystem)
*Unterlagen im Archiv der Sozialen Demokratie: [http://www.fes.de/archiv/adsd_neu/inhalt/nachlass/nachlass_w/wodarg-wo.htm Wolfgang Wodarg] (Laufzeit bisher 1994-2002)
 
==Einzelnachweise==
<references />
 
[[Kategorie:Kreisverband Flensburg]]
[[Kategorie:Kreisverband Schleswig-Flensburg]]
[[Kategorie:Ehem. SPD-Mitglied]]

Aktuelle Version vom 22. Juli 2021, 19:10 Uhr

Wolfgang Wodarg
Wolfgang Wodarg
Wolfgang Wodarg
Geboren: 2. März 1947

Dr. Wolfgang Wodarg, * 2. März 1947 in Itzehoe; Arzt und Gesundheitswissenschaftler, Bundestagsabgeordneter. 1988 bis 2021 Mitglied der SPD.

Werdegang

Nach dem Abitur 1966 Medizinstudium in Berlin und Hamburg bis 1971, gleichzeitig sozialpädagogisches Zusatzstudium und Ausbildung in Gesprächspsychotherapie. 1973 Approbation als Arzt. Spezialisierungen in Innerer Medizin, Lungenheilkunde, Hygiene, Umweltmedizin und Sozialmedizin. Tätigkeit als Schiffsarzt, Forschungsreise nach Südamerika, dann bis Mitte 1975 Hafenarzt in Hamburg, Vertretungstätigkeit in Landarztpraxen. Promotion am Bernhard-Nocht-Institut für Tropenkrankheiten, Hamburg, über Psychische Krankheiten der Seeleute[1]. Von 1975 bis 1979 Lehrer an der Krankenpflegeschule des Allgemeinen Krankenhauses Hamburg-Wandsbek.

Von 1981 bis 1994 Amtsarzt in Flensburg, zuletzt als Ltd. Medizinaldirektor. In dieser Funktion war Wolfgang Wodarg unter anderem verantwortlich für die Einstellung des Hochstaplers Gert Postel als "Dr. med. Dr. phil. Clemens Bartholdy".[2]

Ab 1985 Lehrtätigkeit an der Pädagogischen Hochschule Flensburg (Gesundheitspädagogik) und Fachhochschule Flensburg (Medizin und Arbeitsschutz für Schiffsoffiziere) sowie in Prüfungsausschüssen der Ärztekammer Schleswig Holstein für Umweltmedizin, Lungen- und Bronchialheilkunde und für Sozialmedizin.

1983 Besuch der Akademie für öffentliches Gesundheitswesen, Düsseldorf, mit Abschluss als Arzt im staatlichen Gesundheitswesen. Von 1985 bis 1986 Besuch der Akademie für Arbeitsmedizin, Berlin. 1991 Stipendiat für Epidemiologie und Gesundheitsökonomie an der Johns Hopkins University, Baltimore/USA.

Gesundheitswissenschaftler

Nach dem Bundestagsmandat Lehraufträge an der Universität Flensburg (im Masterstudiengang "European Studies"), der Alice Salomon Hochschule und der Charitè Berlin sowie an weiteren europäischen Hochschulen. Themen: Forschung und Ethik, Europapolitik, Gesundheitswesen sowie soziologische Fragestellungen aus Gesundheitswesen, Politik und Wissenschaftsbetrieb. Als Präsident des Fachausschusses Gesundheitlicher Umweltschutz der Ärztekammer Schleswig-Holstein Erarbeitung eines Curriculums für Umweltmedizin.

Er gehört dem Vorstand von Transparency International Deutschland e.V. an, wo er die AG Gesundheitswesen leitet und Initiator und Mitglied der AG Transparenz in der Wissenschaft ist.

Als Berater im Bereich Gesundheitswesen verfasst er Expertisen z.B. für den Europarat, den Senat de France, den Global Fund oder Health Focus zu seinen Fachthemen (Versorgungssysteme, Epidemiologie, Hygiene, Umweltmedizin). Zu diesen Themen hält er auch Vorträge und Seminare für Firmen und Organisationen.

Seit der Covid-19-Pandemie ist Wolfgang Wodarg ein gefragter "Gegen-Experte":

"[Der Konkurrenzkampf der Experten] führte zum Aufstieg von Wolfgang Wodarg als Lieblingsmediziner der Gegenöffentlichkeit. Seine Thesen grenzen an Verschwörungstheorien. [Unter den gefragtesten Coronakrise-Erklärern] würde Drosten den ersten und Wodarg den zweiten Platz belegen."[3]

Immer wieder werden seine Behauptungen von Faktencheckern widerlegt.[4]

Musikliebhaber unter sich auf einem Sommerfest der SPD Kropp im August 2009

Mitgliedschaften

Wolfgang Wodarg ist oder war Mitglied der AWO, der ÖTV / verdi (seit 1972), im Personalrat des Allgemeinen Krankenhauses Hamburg-Wandsbek, Vorsitzender des Fachausschusses für gesundheitlichen Umweltschutz der Ärztekammer Schleswig-Holstein (1986-2003), Präsident der Rheuma-Liga Schleswig-Holstein e.V. (seit 2002), Mitbegründer und Mitglied des Kuratoriums des Instituts Solidarische Moderne, Mitglied im Verband der Ärzte im öffentlichen Gesundheitswesen Schleswig-Holstein e.V., in der Deutschen Parlamentarischen Gesellschaft e.V., in Mehr Demokratie e.V., in MEZIS-Mein Essen zahl ich selbst e.V., im Beirat des Forschungsverbundes Verlust der Nacht sowie Mitglied im Sozialpolitischen Ausschuss des Sozialverbandes Deutschland, Landesverband Schleswig-Holstein (seit 2010).

Neben seiner Muttersprache spricht er drei Sprachen: Englisch, Französisch, Spanisch. Außerdem spielt er Gitarre.

Partei & Politik

Von 1986 bis 1998 war Wolfgang Wodarg Gemeindevertreter in seinem Heimatort Nieby (Kreis Schleswig-Flensburg), wo er 1988 den Ortsverein der SPD mitgründete.

Zwischen 1992 und 2002 gehörte er dem Kreisvorstand Schleswig-Flensburg an, 1994 bis 2002 als stellvertretender Kreisvorsitzender. Von 2005 bis 2007 war er Vorsitzender des Kreisverbandes Flensburg.

Ab 1990 war er Mitglied des Bundesvorstandes der Arbeitsgemeinschaft der Sozialdemokraten im Gesundheitswesen (ASG), von 1994 bis 2002 als stellvertretender Bundesvorsitzender; anschließend bis 2008 Vorsitzender des Bundesausschusses der ASG. Um 1992 war er außerdem Landesvorsitzender der ASG; damals hatte sie in Schleswig-Holstein etwa 100 Mitglieder.[5]

Im April 2021 trat Wolfgang Wodarg aus der SPD aus. Auf Grund seiner Haltung als "Querdenker" in der Corona-Frage schloss er sich einer basisdemokratischen Kleinstpartei an, die 2020 im Umfeld der Proteste gegen Schutzmaßnahmen wegen der COVID-19-Pandemie gegründet wurde. Er tritt in der Bundestagswahl 2021 als ihr Spitzenkandidat in Mecklenburg-Vorpommern an.[6]

Bundestag

Vom 10. November 1994 bis 27. Oktober 2009 Mitglied des Bundestages, zunächst über die Landesliste, ab 2000 direkt gewählt im Wahlkreis 1 (Schleswig-Flensburg).

Aktiv im Gesundheitsausschuss, ab 2005 auch im Ausschuss für Wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung; stellv. Mitglied im Umweltausschuss, im Ausschuss für Landwirtschaft, Ernährung und Verbraucherschutz sowie im Ausschuss für Angelegenheiten der Europäischen Union. Während zweier Legislaturperioden Sprecher der SPD-Fraktion in der Enquête-Kommission "Ethik und Recht der modernen Medizin".

2009 trat er nicht wieder für den Bundestag an.

Europarat

Seit 1998 Mitglied der Parlamentarischen Versammlung des Europarates, ab 2002 stellv. Vorsitzender der sozialistischen Fraktion; ab 2006 stellv. Leiter der deutschen Delegation; Vorsitzender des Unterausschusses Gesundheit, stellv. Vorsitzender des Ausschusses für Kultur, Bildung und Wissenschaft, Mitglied im Politischen Ausschuss. Vertreter der Parlamentarischen Versammlung des Europarates im CDBI (Comité Directeur pour la Bioéthique) und im North-South-Center (Lissabon); stellv. Mitglied bei der WEU (Westeuropäischen Union?), 2002 bis 2008 Mitglied des Vorstandes beim deutsch-dänischen European Center for Minority Issues (ECMI) in Flensburg.

Veröffentlichungen

Mitarbeit an mehreren Sachbüchern, zuletzt an Verunsicherte Gesellschaft - überforderter Staat. Zum Wandel der Sicherheitskultur (hg. von Chr. Daase / S. Engert / J. Junk, Frankfurt/M. 2013) mit dem Aufsatz Pandemie als Geschäftsidee: Eine Streitschrift wider die Interessenkonflikte im Gesundheitswesen , ebd., S. 211-234.

Mitarbeit an Zeitschriften wie Le Monde diplomatique, den Blättern für deutsche und internationale Politik und medizinischen Fachzeitschriften.

Mitarbeit an Features/Sendungen zu Gesundheits- und Forschungsthemen.

Zahlreiche Fachaufsätze sind auf seiner Internetseite abrufbar.

Ehrungen

Wolfgang Wodarg ist Ehrenmitglied der Parlamentarischen Versammlung des Europarates. Er war Ehrenmitglied der Deutschen Delegation für die 17. Legislaturperiode.

Links

Einzelnachweise

  1. Veröffentlicht Wunstorf, Rehburg-Loccum 1979.
  2. Nowc, Gerhard: SBV-Bote. Zeitschrift des Selbsthilfe-Bauvereins Flensburg 110, S. 13 ff.
  3. Dambeck, Holger u.a.: Wer das Sagen hat, DER SPIEGEL, 16.5.2020
  4. correctiv.org: Suchbegriff "Wodarg"
  5. "Gesundheit nicht mit Krankheit verwechseln!", Wir in Schleswig-Holstein in Vorwärts Nr. 11, November 1992
  6. Großes Interview: Was will die Partei "Die Basis" in MV? In: Hanse Rundschau, 2. Mai 2021, abgerufen am 19. Mai 2021.