Erika Weskamp: Unterschied zwischen den Versionen

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'''Erika Weskamp''', geb. Strahl, * [[2. Dezember]] [[1924]] in Altglienecke, Berlin, † [[08. März]] [[2007]] in Kronshagen; Kontoristin, Verheiratet mit [[Walter Weskamp]], ein Sohn. Seit [[1946]] Mitglied in der SPD.
'''Erika Weskamp''' (geb. Strahl), * [[2. Dezember]] [[1924]] in Berlin-Altglienicke, † [[8. März]] [[2007]] in Kronshagen; Kontoristin. Seit [[1946]] Mitglied in der SPD.


== Leben & Beruf ==
== Leben & Beruf ==
Erika Strahl wuchs zusammen mit ihrem Bruder in einer Arbeiterfamilie in Altglienicke, Ostberlin, auf. Ihr Vater war Chemiefacharbeiter und kam [[1945]] bei einem Arbeitsunfall ums Leben. Nach der Volksschule besuchte Erika Strahl drei Jahre lang, bis [[1942]], die gewerbliche Berufsschule in Berlin-Köpenick. Von [[April]] [[1939]] bis [[März]] [[1940]] musste sie parallel ihr Pflichtjahr <ref> gemäß der Anordnung über den verstärkten Einsatz von weiblichen Arbeitskräften in der Land- und Hauswirtschaft vom [[23. Dezember]] [[1938]]</ref> in einem Ingenieurhaushalt ableisten. Ab [[1942]] war sie Arbeiterin in der gleichen Chemiefabrik wie ihr Vater.  
Erika Strahl wuchs zusammen mit ihrem Bruder in einer Arbeiterfamilie in Berlin-Altglienicke auf. Ihr Vater war Chemiefacharbeiter und kam [[1945]] bei einem Arbeitsunfall ums Leben. Nach der Volksschule besuchte Erika Strahl drei Jahre lang, bis [[1942]], die gewerbliche Berufsschule in Berlin-Köpenick. Von April [[1939]] bis März [[1940]] musste sie parallel ihr Pflichtjahr<ref>Gemäß der Anordnung über den verstärkten Einsatz von weiblichen Arbeitskräften in der Land- und Hauswirtschaft vom [[23. Dezember]] [[1938]].</ref> in einem Ingenieurhaushalt ableisten. Ab [[1942]] war sie Arbeiterin in derselben Chemiefabrik wie ihr Vater.  


Im gleichen Jahr lernte Erika Strahl auf der Hochzeit ihrer Cousine dann [[Walter Weskamp]] kennen, der gerade Heimaturlaub hatte, nachdem sein Schiff in der Ägäis versenkt worden war. Beim nächsten Heimaturlaub, auch auf Grund eines Schiffsuntergangs durch zwei Tornadotreffer, im [[Januar]] [[1943]] heirateten beide in Berlin. Auch die Hochzeitsfeier, wurde durch das Kriegsgeschehen beeinträchtigt. Während des Essens traf eine Brandbombe den Dachstuhl des Hauses, so dass erst einmal alle anwesenden Männer zum Löschen eilten, während die Frauen den Bunker im Keller aufsuchten. Erst nachdem der Brand gelöscht war, konnte die Feier fortgesetzt werden.  
Im selben Jahr lernte sie auf der Hochzeit ihrer Cousine [[Walter Weskamp]] kennen, der gerade Heimaturlaub hatte, nachdem sein Schiff in der Ägäis versenkt worden war. Beim nächsten Heimaturlaub im Januar [[1943]] - auch auf Grund eines Schiffsuntergangs durch zwei Torpedotreffer - heirateten beide in Berlin. Auch die Hochzeitsfeier wurde durch das Kriegsgeschehen beeinträchtigt. Während des Essens traf eine Brandbombe den Dachstuhl des Hauses, so dass erst einmal alle anwesenden Männer zum Löschen eilten, während die Frauen den Bunker im Keller aufsuchten. Erst nachdem der Brand gelöscht war, konnte die Feier fortgesetzt werden.  


Während des Krieges blieb Erika Weskamp bei ihren Eltern in Altglienecke. Erst nachdem [[Walter Weskamp]] im Frühjahr [[1946]] eine Wohnung gefunden hatte, ist Erika über die "grüne Grenze" aus der sowjetisch besetzten Zone nach Kronshagen gezogen.
Während des Krieges blieb Erika Weskamp bei ihren Eltern in Altglienecke. Erst nachdem ihr Mann im Frühjahr [[1946]] eine Wohnung gefunden hatte, zog sie über die "grüne Grenze" aus der sowjetisch besetzten Zone nach Kronshagen.


[[Datei:Erika Clear Certificate.pdf|300px|thumb|left|Unbedenklichkeitsbescheinigung des Entnazifizierungs Ausschusses, [[1947]]]]Erika und [[Walter Weskamp]] hatten einen Sohn, [[Wolfgang Weskamp]].
=== Ehrenamtliches Engagement ===
[[1956]] trat Erika Weskamp in die [[AWO|Arbeiterwohlfahrt]] ein und engagierte sich sowohl im [[Arbeiterwohlfahrt OV Kronshagen|Ortsverein Kronshagen]] als auch auf Kreisebene. Seit dieser Zeit begleitete sie die Strandfahrten der AWO nach Falckenstein, später übernahm sie die Leitung für die Stranderholung. Ab [[1962]] war sie 28 Jahre lang als Kassiererin für den [[Arbeiterwohlfahrt OV Kronshagen|AWO-Ortsverein]] tätig. Seit [[1982]] war sie daneben Schriftführerin beim AWO-Kreisvorstand in Rendsburg-Eckernförde, bis sie [[1990]] dieses Amt aufgab. Im Vorstand des [[Arbeiterwohlfahrt OV Kronshagen|Ortsvereins]] engagiert sie sich auch danach für die Seniorenarbeit vor Ort.
[[Marta Sakmirda]] schrieb über sie: <blockquote>"Erika Weskamp ist einer der Menschen, die einen Ort erst "bewohnbar" machen, also jemand, der sich zuständig fühlt für kleine und große Sorgen, zu dem man Vertrauen hat, der Dinge zuverlässig erledigt. Aus der Bereitschaft solcher Bürgerinnen und Bürger, Verantwortung zu übernehmen, ergibt sich erst die eigentliche Qualität des menschlichen Zusammenlebens."<ref>Marta Sakmirda, Bundesverband der Arbeiterwohlfahrt: ''Verdienstmedaille für Erika Weskamp'', ''Kontakte'', ?</ref></blockquote>


== Partei & Politik ==
== Partei & Politik ==
Gleich nach ihrer Ankunft in Kronshagen [[1946]] engagierte sich Erika Weskamp bei den [[Falken]], als Betreuerin kümmerte sie sich um die Jüngsten, die "Nestfalken".  
Gleich nach ihrer Ankunft in Kronshagen [[1946]] engagierte sich Erika Weskamp bei den [[Falken]] und kümmerte sich  als Betreuerin um die Jüngsten, die "Nestfalken".  


[[1978]] begann Erika Weskamp ihre politische Arbeit als bürgerliches Mitglied im Sozialausschuss der [[Ortsverein Kronshagen|Gemeinde Kronshagen]]. Von [[1982]] bis [[ 1990]] war sie als Gemeindevertreterin tätig. Ab [[1988]] bis zu ihrem Ausscheiden aus der Gemeindevertretung war sie erste stellvertretende Bürgervorsteherin.
[[1978]] begann sie ihre kommunalpolitische Arbeit als bürgerliches Mitglied im Sozialausschuss der [[Ortsverein Kronshagen|Gemeinde Kronshagen]]. Von [[1982]] bis [[1990]] gehörte sie der Gemeindevertretung an, auch jetzt war sie im Sozialausschuss tätig, zuletzt als Ausschussvorsitzende. [[1988]] wurde sie zur 1. stellvertretende Bürgervorsteherin gewählt.


== Ehrungen ==
== Ehrungen ==
[[1990]] wurde Erika Weskamp die anläßlich des 100. Geburtstags von [[Marie Juchacz]] gestiftete Verdienstmedaille der Arbeiterwohlfahrt verliehen. Landesvorsitzende [[Hannelore Fojut]] überreichte die Auszeichnung im Rahmen der Kreisausschuss-Sitzung der AWO in Nortorf.
[[1991]] ernannte der Kreisvorstand der Arbeiterwohlfahrt Rendsburg-Eckernförde Erika Weskamp zum Ehrenmitglied.


== Links ==
== Links ==


== Quellen ==
== Einzelnachweise ==
<references />
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[[Kategorie:Kreisverband Rendsburg-Eckernförde|Weskamp, Erika]]
[[Kategorie:Kreisverband Rendsburg-Eckernförde]]
[[Kategorie:Ortsverein Kronshagen|Weskamp, Erika]]
[[Kategorie:Ortsverein Kronshagen]]

Aktuelle Version vom 2. April 2021, 10:03 Uhr

Erika Weskamp
Erika Weskamp
Erika Weskamp
Geboren: 2. Dezember 1924
Gestorben: 8. März 2007

Erika Weskamp (geb. Strahl), * 2. Dezember 1924 in Berlin-Altglienicke, † 8. März 2007 in Kronshagen; Kontoristin. Seit 1946 Mitglied in der SPD.

Leben & Beruf

Erika Strahl wuchs zusammen mit ihrem Bruder in einer Arbeiterfamilie in Berlin-Altglienicke auf. Ihr Vater war Chemiefacharbeiter und kam 1945 bei einem Arbeitsunfall ums Leben. Nach der Volksschule besuchte Erika Strahl drei Jahre lang, bis 1942, die gewerbliche Berufsschule in Berlin-Köpenick. Von April 1939 bis März 1940 musste sie parallel ihr Pflichtjahr[1] in einem Ingenieurhaushalt ableisten. Ab 1942 war sie Arbeiterin in derselben Chemiefabrik wie ihr Vater.

Im selben Jahr lernte sie auf der Hochzeit ihrer Cousine Walter Weskamp kennen, der gerade Heimaturlaub hatte, nachdem sein Schiff in der Ägäis versenkt worden war. Beim nächsten Heimaturlaub im Januar 1943 - auch auf Grund eines Schiffsuntergangs durch zwei Torpedotreffer - heirateten beide in Berlin. Auch die Hochzeitsfeier wurde durch das Kriegsgeschehen beeinträchtigt. Während des Essens traf eine Brandbombe den Dachstuhl des Hauses, so dass erst einmal alle anwesenden Männer zum Löschen eilten, während die Frauen den Bunker im Keller aufsuchten. Erst nachdem der Brand gelöscht war, konnte die Feier fortgesetzt werden.

Während des Krieges blieb Erika Weskamp bei ihren Eltern in Altglienecke. Erst nachdem ihr Mann im Frühjahr 1946 eine Wohnung gefunden hatte, zog sie über die "grüne Grenze" aus der sowjetisch besetzten Zone nach Kronshagen.

Unbedenklichkeitsbescheinigung des Entnazifizierungs Ausschusses, 1947

Erika und Walter Weskamp hatten einen Sohn, Wolfgang Weskamp.

Ehrenamtliches Engagement

1956 trat Erika Weskamp in die Arbeiterwohlfahrt ein und engagierte sich sowohl im Ortsverein Kronshagen als auch auf Kreisebene. Seit dieser Zeit begleitete sie die Strandfahrten der AWO nach Falckenstein, später übernahm sie die Leitung für die Stranderholung. Ab 1962 war sie 28 Jahre lang als Kassiererin für den AWO-Ortsverein tätig. Seit 1982 war sie daneben Schriftführerin beim AWO-Kreisvorstand in Rendsburg-Eckernförde, bis sie 1990 dieses Amt aufgab. Im Vorstand des Ortsvereins engagiert sie sich auch danach für die Seniorenarbeit vor Ort.

Marta Sakmirda schrieb über sie:

"Erika Weskamp ist einer der Menschen, die einen Ort erst "bewohnbar" machen, also jemand, der sich zuständig fühlt für kleine und große Sorgen, zu dem man Vertrauen hat, der Dinge zuverlässig erledigt. Aus der Bereitschaft solcher Bürgerinnen und Bürger, Verantwortung zu übernehmen, ergibt sich erst die eigentliche Qualität des menschlichen Zusammenlebens."[2]

Partei & Politik

Gleich nach ihrer Ankunft in Kronshagen 1946 engagierte sich Erika Weskamp bei den Falken und kümmerte sich als Betreuerin um die Jüngsten, die "Nestfalken".

1978 begann sie ihre kommunalpolitische Arbeit als bürgerliches Mitglied im Sozialausschuss der Gemeinde Kronshagen. Von 1982 bis 1990 gehörte sie der Gemeindevertretung an, auch jetzt war sie im Sozialausschuss tätig, zuletzt als Ausschussvorsitzende. 1988 wurde sie zur 1. stellvertretende Bürgervorsteherin gewählt.

Ehrungen

1990 wurde Erika Weskamp die anläßlich des 100. Geburtstags von Marie Juchacz gestiftete Verdienstmedaille der Arbeiterwohlfahrt verliehen. Landesvorsitzende Hannelore Fojut überreichte die Auszeichnung im Rahmen der Kreisausschuss-Sitzung der AWO in Nortorf.

1991 ernannte der Kreisvorstand der Arbeiterwohlfahrt Rendsburg-Eckernförde Erika Weskamp zum Ehrenmitglied.

Links

Einzelnachweise

  1. Gemäß der Anordnung über den verstärkten Einsatz von weiblichen Arbeitskräften in der Land- und Hauswirtschaft vom 23. Dezember 1938.
  2. Marta Sakmirda, Bundesverband der Arbeiterwohlfahrt: Verdienstmedaille für Erika Weskamp, Kontakte, ?