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Nach der Oberrealschule machte Karl Albrecht eine Ausbildung zum Bibliothekar. Außerdem gehörte er [[1923]] zu den Gründern der [[Sozialistische Arbeiterjugend|Sozialistischen Arbeiterjugend]] in [[Kreisverband Lübeck|Lübeck]]. [[1933]] wurde er von den Nazis entlassen, verdiente seinen Lebensunterhalt ab [[1936]] als Gemüsehändler. | Nach der Oberrealschule machte Karl Albrecht eine Ausbildung zum Bibliothekar. Außerdem gehörte er [[1923]] zu den Gründern der [[Sozialistische Arbeiterjugend|Sozialistischen Arbeiterjugend]] in [[Kreisverband Lübeck|Lübeck]]. [[1933]] wurde er von den Nazis entlassen, verdiente seinen Lebensunterhalt ab [[1936]] als Gemüsehändler. | ||
Als die | Als die Nazi-Herrschaft zu Ende war, wurde er bald wieder politisch aktiv. Von [[1946]] bis [[1948]] war er auch Chefredakteur der ''[[Lübecker Freie Presse|Lübecker Freien Presse]]''.<ref>Angaben zum Werdegang nach Martens: ''Geschichte'', S. 547</ref> | ||
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Nach dem Ende der NS-Herrschaft vertrat er am [[6. Oktober|6.]]/[[7. Oktober]] [[1945]] gemeinsam mit [[August Haut]] und [[Hans Oldorf]] den Bezirk Mecklenburg-Lübeck auf der [[Konferenz von Wennigsen]], die die Neugründung der SPD auf Reichsebene einleitete.<ref>{{Wikipedia|NAME=Wennigser Konferenz}}, abgerufen 28.8.2023</ref> | |||
Er nahm auch als Delegierter am SPD-Parteitag [[1947]] in Nürnberg teil und sprach sich dort gegen die Auffassung aus, politische Neutralität sei das Gebot der Stunde: | |||
<blockquote>"Genosse Karl Albrecht, Schleswig-Holstein, nannte den Schrei nach der Entpolitisierung das wirksamste Mittel für die politische Reaktion und auch für die antidemokratischen Kräfte, weil sich in dieser Dunkelheit am ehesten betreiben lasse, was diesen Kreisen günstig erscheint. Er erinnerte an ein Wort [[Kurt Schumacher]]s, dass gewisse Spannungen auch zwischen der SPD und den [[Gewerkschaftsbewegung|Gewerkschaften]] so oder so ausgetragen werden müssen, 'weil wir auch hier auf gewerkschaftlichem Gebiet eine sogenannte Entpolitisierung feststellen können'. Das Prinzip der Neutralität bedeute hier eine grosse Gefahr."<ref>''Sozialistische Mitteilungen der London-Vertretung der SPD'', No. 101/102, Juli-August 1947, S. 9</ref></blockquote> | |||
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[[1945]] wurde Karl Albrecht Mitglied der Lübecker Bürgerschaft und Fraktionsvorsitzender. Von [[1946]] bis [[1948]] war er auch Vorsitzender des [[Kreisverband Lübeck|Kreisverbandes Lübeck]].<ref>Lt. Martens: ''Geschichte'', S. 547</ref> | [[1945]] wurde Karl Albrecht Mitglied der Lübecker Bürgerschaft und Fraktionsvorsitzender. Von [[1946]] bis [[1948]] war er auch Vorsitzender des [[Kreisverband Lübeck|Kreisverbandes Lübeck]].<ref>Lt. Martens: ''Geschichte'', S. 547</ref> | ||
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Von [[1946]] bis [[1947]] war er stellvertretender [[Landesvorsitzende/r|Bezirksvorsitzender]], danach noch bis [[1948]] | Von [[1946]] bis [[1947]] war er stellvertretender [[Landesvorsitzende/r|Bezirksvorsitzender]], danach noch bis [[1948]] Beisitzer im [[Landesvorstand|Bezirksvorstand]]. | ||
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Am [[26. Februar]] [[1946]] gehörte er zu den Mitgliedern des 1. ernannten Landtages, schied aber bereits am [[24. Juni]] wieder aus; er wird jedoch bis [[11. November]] als Mitglied des Innenausschusses geführt.<ref>Vgl. | Am [[26. Februar]] [[1946]] gehörte er zu den Mitgliedern des 1. ernannten Landtages, schied aber bereits am [[24. Juni]] wieder aus; er wird jedoch bis [[11. November]] als Mitglied des Innenausschusses geführt.<ref>Vgl. {{LIS|904}}</ref> | ||
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Am [[13. März]] [[1946]] wurde er als Stellvertreter des Innenministers ins [[Kabinett Steltzer I|Kabinett]] berufen<ref>In diesem Kabinett war, wohl aus Gründen des politischen Gleichgewichts, jedem Minister ein "Stellvertreter" der jeweils anderen Partei zur Seite gestellt. Erst danach setzte sich die Berufung von Staatssekretären durch.</ref>, dem er bis [[11. November]] angehörte.<ref>Die Überschneidungen der Zeiten in Landtag und Landesregierung, die widersprüchlich erscheinen, werden im Landtagsinformationssystem nicht erklärt.</ref> | Am [[13. März]] [[1946]] wurde er als Stellvertreter des Innenministers ins [[Kabinett Steltzer I|Kabinett]] berufen<ref>In diesem Kabinett war, wohl aus Gründen des politischen Gleichgewichts, jedem Minister ein "Stellvertreter" der jeweils anderen Partei zur Seite gestellt. Erst danach setzte sich die Berufung von Staatssekretären durch.</ref>, dem er bis [[11. November]] angehörte.<ref>Die Überschneidungen der Zeiten in Landtag und Landesregierung, die widersprüchlich erscheinen, werden im Landtagsinformationssystem nicht erklärt.</ref> | ||
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Aktuelle Version vom 28. August 2023, 05:15 Uhr
Karl Albrecht |
Karl Albrecht, * 10. Januar 1904 in Lübeck, † 5. März 1974 in Lübeck; Bibliothekar, Kaufmann. Mitglied der SPD seit 1921.
Werdegang
Nach der Oberrealschule machte Karl Albrecht eine Ausbildung zum Bibliothekar. Außerdem gehörte er 1923 zu den Gründern der Sozialistischen Arbeiterjugend in Lübeck. 1933 wurde er von den Nazis entlassen, verdiente seinen Lebensunterhalt ab 1936 als Gemüsehändler.
Als die Nazi-Herrschaft zu Ende war, wurde er bald wieder politisch aktiv. Von 1946 bis 1948 war er auch Chefredakteur der Lübecker Freien Presse.[1]
Partei & Politik
Nach dem Ende der NS-Herrschaft vertrat er am 6./7. Oktober 1945 gemeinsam mit August Haut und Hans Oldorf den Bezirk Mecklenburg-Lübeck auf der Konferenz von Wennigsen, die die Neugründung der SPD auf Reichsebene einleitete.[2]
Er nahm auch als Delegierter am SPD-Parteitag 1947 in Nürnberg teil und sprach sich dort gegen die Auffassung aus, politische Neutralität sei das Gebot der Stunde:
"Genosse Karl Albrecht, Schleswig-Holstein, nannte den Schrei nach der Entpolitisierung das wirksamste Mittel für die politische Reaktion und auch für die antidemokratischen Kräfte, weil sich in dieser Dunkelheit am ehesten betreiben lasse, was diesen Kreisen günstig erscheint. Er erinnerte an ein Wort Kurt Schumachers, dass gewisse Spannungen auch zwischen der SPD und den Gewerkschaften so oder so ausgetragen werden müssen, 'weil wir auch hier auf gewerkschaftlichem Gebiet eine sogenannte Entpolitisierung feststellen können'. Das Prinzip der Neutralität bedeute hier eine grosse Gefahr."[3]
Kommunalpolitik
1945 wurde Karl Albrecht Mitglied der Lübecker Bürgerschaft und Fraktionsvorsitzender. Von 1946 bis 1948 war er auch Vorsitzender des Kreisverbandes Lübeck.[4]
Landesebene
Von 1946 bis 1947 war er stellvertretender Bezirksvorsitzender, danach noch bis 1948 Beisitzer im Bezirksvorstand.
Landtag
Am 26. Februar 1946 gehörte er zu den Mitgliedern des 1. ernannten Landtages, schied aber bereits am 24. Juni wieder aus; er wird jedoch bis 11. November als Mitglied des Innenausschusses geführt.[5]
Landesregierung
Am 13. März 1946 wurde er als Stellvertreter des Innenministers ins Kabinett berufen[6], dem er bis 11. November angehörte.[7]
Literatur & Links
- Martens, Holger: Die Geschichte der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands in Schleswig-Holstein 1945 - 1959 (Malente 1998), ISBN 3-933862-24-8
- Landtagsinformationssystem: Karl Albrecht
- Wikipedia: Karl Albrecht (Politiker, 1904)
Einzelnachweise
- ↑ Angaben zum Werdegang nach Martens: Geschichte, S. 547
- ↑ Wikipedia: Wennigser Konferenz, abgerufen 28.8.2023
- ↑ Sozialistische Mitteilungen der London-Vertretung der SPD, No. 101/102, Juli-August 1947, S. 9
- ↑ Lt. Martens: Geschichte, S. 547
- ↑ Vgl. Landtagsinformationssystem: Karl Albrecht
- ↑ In diesem Kabinett war, wohl aus Gründen des politischen Gleichgewichts, jedem Minister ein "Stellvertreter" der jeweils anderen Partei zur Seite gestellt. Erst danach setzte sich die Berufung von Staatssekretären durch.
- ↑ Die Überschneidungen der Zeiten in Landtag und Landesregierung, die widersprüchlich erscheinen, werden im Landtagsinformationssystem nicht erklärt.