Carl Quaas: Unterschied zwischen den Versionen

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'''Carl August Quaas''', * [[18. Januar]] [[1895]] in Westerland/Sylt, † [[3. Mai]] [[1895]] in der Neustädter Bucht. Schlachter, Gemeindevertreter. Mitglied der SPD.<ref>Dieser Lebenslauf basiert auf den Angaben zu seinem [https://gemeinde-sylt.de/stolperstein-quaas-carl/ Stolperstein].</ref>
'''Carl August Quaas''', * [[18. Januar]] [[1895]] in Westerland/Sylt, † [[3. Mai]] [[1945]] in der Neustädter Bucht. Schlachter, Gemeindevertreter. Mitglied der SPD.<ref>Dieser Eintrag basiert auf den Angaben zu seinem [https://gemeinde-sylt.de/stolperstein-quaas-carl/ Stolperstein].</ref>


== Leben & Beruf ==
== Leben & Beruf ==
Carl Quaas wurde als ältestes von neun Kindern des Schlachters Carl August Quaas und dessen Frau Omine Jensine geb. Martinsen geboren.
Carl Quaas wurde als ältestes von neun Kindern des Schlachters Carl August Quaas und dessen Frau Omine Jensine (geb. Martinsen) geboren.


Nach der Konfirmation mit 15 Jahren wollte er [[1910]] nach Montana in Amerika auszuwandern, doch wegen eines Augenleidens wurde ihm die Einreise verwehrt und er kehrte nach Deutschland zurück.
Nach der Konfirmation mit 15 Jahren wollte er [[1910]] nach Montana (USA) auswandern, doch wegen eines Augenleidens wurde ihm die Einreise verwehrt und er kehrte nach Deutschland zurück.


Im elterlichen Betrieb machte er nun eine Schlachterlehre. Er nahm am 1. Weltkrieg teil und erhielt Feldpostbriefe von der ihm damals noch unbekannten Minna Johanna Creutz, die er nach dem Kriege kennenlernte. Das Paar heiratete [[1921]], sieben Kinder wurden in dieser Ehe geboren.
Im elterlichen Betrieb machte er nun eine Schlachterlehre. Er nahm am 1. Weltkrieg teil und erhielt Feldpostbriefe von der ihm damals noch unbekannten Minna Johanna Creutz, die er nach dem Kriege kennenlernte. Das Paar heiratete [[1921]], sieben Kinder wurden in dieser Ehe geboren.


Am [[22. August]] [[1944]] wurde er Opfer der von den Nationalsozialisten so genannten [[Aktion Gewitter]], einer Verhaftungsaktion, bei der in Westerland sieben Personen inhaftiert und deportiert werden. Vier von diesen werden im Herbst entlassen, doch Carl Quaas gehört nicht zu ihnen. Am Morgen des 22. ist er noch mit einer Hausschlachtung beschäftigt, als er verhaftet werden soll. Auf sein Ehrenwort hin wird ihm ein Aufschub gewährt. Um 22 Uhr stellt er sich freiwillig.
Am [[22. August]] [[1944]] wurde er Opfer der von den Nationalsozialisten so genannten [[Aktion Gewitter]]. Am Morgen seiner Verhaftung war er noch mit einer Hausschlachtung beschäftigt. Auf sein Ehrenwort hin wurde ihm ein Aufschub gewährt. Um 22 Uhr stellte er sich freiwillig. Insgesamt wurden in Westerland sieben Personen verhaftet und deportiert. Vier wurden im Herbst entlassen, doch Carl Quaas gehörte nicht zu ihnen.  


Zusammen mit [[Max Feddersen]] und [[Carl Jessen|Karl Jessen]] blieb Carl Quaas bis zur Auflösung des KZs Neuengamme dort inhaftiert. Er bekam die Häftlingsnummer 43371. Dann mussten sie sich wie alle Häftlinge des Lagers auf den Fußmarsch nach Lübeck und auf die CAP ARCONA und die THIELBECK begeben.
Zusammen mit [[Max Feddersen]] und [[Carl Jessen|Karl Jessen]] blieb er bis zur Auflösung des KZs Neuengamme dort inhaftiert. Er bekam die Häftlingsnummer 43371. Ende April [[1945]] wurden sie wie alle Häftlinge des Lagers auf den Fußmarsch nach Lübeck und auf die CAP ARCONA und die THIELBECK getrieben.


Die Schiffe wurde von den Engländern bombardiert, da diese vermuten, es handele sich um einen Truppentransport. Carl Quaas kam dabei vermutlich auf der THIELBECK<ref>[https://collections.arolsen-archives.org/de/document/84611029 Handschriftliche Konzeptformulare zu dem Ort]: Neustadt in Holstein, betrifft u.a. Opfer der Versenkung der "Cap Arcona".</ref> ums Leben. Sein Leichnam wurde nie gefunden.
[[Cap Arcona|Die Schiffe wurden von den Engländern bombardiert]]. Carl Quaas kam dabei vermutlich auf der THIELBECK<ref>[https://collections.arolsen-archives.org/de/document/84611029 Handschriftliche Konzeptformulare zu dem Ort]: Neustadt in Holstein, betrifft u.a. Opfer der Versenkung der "Cap Arcona".</ref> ums Leben. Auf dem Stolperstein heißt es, er sei ertrunken.<ref>[https://gemeinde-sylt.de/stolperstein-quaas-carl/ Stolperstein Carl Quaas]</ref> Sein Leichnam wurde nie gefunden.


== Partei & Politik ==
== Partei & Politik ==
[[Datei:Stolperstein Quaas Karl Westerĺand.jpg|links|mini|165x165px|Stolperstein in Westerland]]
[[Datei:Stolperstein Quaas Karl Westerĺand.jpg|links|mini|165x165px|Stolperstein in Westerland]]
Carl Quaas war Mitglied der SPD und wurde [[1933]] für kurze Zeit [[Ortsverein Westerland|Westerländer]] Stadtverordneter, doch nach der Übergabe der Macht an die Nazis, lösten diese die Stadtverordnetenversammlung bereits im gleichen Jahr auf.
Carl Quaas war Mitglied der SPD und wurde [[1933]] für kurze Zeit [[Ortsverein Westerland|Westerländer]] Stadtverordneter, doch nach der Übergabe der Macht an die Nazis lösten diese die Stadtverordnetenversammlung bereits im selben Jahr auf.


== Ehrung ==
== Ehrung ==
* Vor der Kjeirstraße 14 in Westerland wurde am [[2. August]] [[2009]] ein [[Stolperstein]] für Carl Quaas verlegt.


* Vor der Kjeirstraße 14 in Westerland wurde am [[2. August]] [[2009]] ein [[Stolperstein]] für Carl Quaas verlegt.


== Einzelnachweise ==
== Einzelnachweise ==
<references />
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[[Kategorie:Ortsverein Sylt]]
[[Kategorie:Kreisverband Nordfriesland]]

Aktuelle Version vom 22. November 2024, 01:30 Uhr

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Carl Quaas
Geboren: 18. Januar 1895
Gestorben: 3. Mai 1945

Carl August Quaas, * 18. Januar 1895 in Westerland/Sylt, † 3. Mai 1945 in der Neustädter Bucht. Schlachter, Gemeindevertreter. Mitglied der SPD.[1]

Leben & Beruf

Carl Quaas wurde als ältestes von neun Kindern des Schlachters Carl August Quaas und dessen Frau Omine Jensine (geb. Martinsen) geboren.

Nach der Konfirmation mit 15 Jahren wollte er 1910 nach Montana (USA) auswandern, doch wegen eines Augenleidens wurde ihm die Einreise verwehrt und er kehrte nach Deutschland zurück.

Im elterlichen Betrieb machte er nun eine Schlachterlehre. Er nahm am 1. Weltkrieg teil und erhielt Feldpostbriefe von der ihm damals noch unbekannten Minna Johanna Creutz, die er nach dem Kriege kennenlernte. Das Paar heiratete 1921, sieben Kinder wurden in dieser Ehe geboren.

Am 22. August 1944 wurde er Opfer der von den Nationalsozialisten so genannten Aktion Gewitter. Am Morgen seiner Verhaftung war er noch mit einer Hausschlachtung beschäftigt. Auf sein Ehrenwort hin wurde ihm ein Aufschub gewährt. Um 22 Uhr stellte er sich freiwillig. Insgesamt wurden in Westerland sieben Personen verhaftet und deportiert. Vier wurden im Herbst entlassen, doch Carl Quaas gehörte nicht zu ihnen.

Zusammen mit Max Feddersen und Karl Jessen blieb er bis zur Auflösung des KZs Neuengamme dort inhaftiert. Er bekam die Häftlingsnummer 43371. Ende April 1945 wurden sie wie alle Häftlinge des Lagers auf den Fußmarsch nach Lübeck und auf die CAP ARCONA und die THIELBECK getrieben.

Die Schiffe wurden von den Engländern bombardiert. Carl Quaas kam dabei vermutlich auf der THIELBECK[2] ums Leben. Auf dem Stolperstein heißt es, er sei ertrunken.[3] Sein Leichnam wurde nie gefunden.

Partei & Politik

Stolperstein in Westerland

Carl Quaas war Mitglied der SPD und wurde 1933 für kurze Zeit Westerländer Stadtverordneter, doch nach der Übergabe der Macht an die Nazis lösten diese die Stadtverordnetenversammlung bereits im selben Jahr auf.

Ehrung


Einzelnachweise

  1. Dieser Eintrag basiert auf den Angaben zu seinem Stolperstein.
  2. Handschriftliche Konzeptformulare zu dem Ort: Neustadt in Holstein, betrifft u.a. Opfer der Versenkung der "Cap Arcona".
  3. Stolperstein Carl Quaas