Arbeiterwohlfahrt Elmshorn: Unterschied zwischen den Versionen
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Es gab wöchentliche Treffen, bei denen alle wesentlichen Probleme besprochen wurden, praktische Hilfen zu organisieren waren und nützliche Dinge hergestellt wurden. Neben [[Marie Clasing]] und [[Maria Dettmann]] erinnert [[Minna Klein]] noch Frau Laub, Frau Wiechelmann, [[Maria Schönfelder]] als besonders aktive Helferinnen. Eine wichtige Aufgabe übernahm auch [[Johannes Wagner]], der die Verbindung zum [[Ortsverein Elmshorn| | Es gab wöchentliche Treffen, bei denen alle wesentlichen Probleme besprochen wurden, praktische Hilfen zu organisieren waren und nützliche Dinge hergestellt wurden. Neben [[Marie Clasing]] und [[Maria Dettmann]] erinnert [[Minna Klein]] noch [[Genossin Laub|Frau Laub]], [[Genossin Wiechelmann|Frau Wiechelmann]], [[Maria Schönfelder]] als besonders aktive Helferinnen. Eine wichtige Aufgabe übernahm auch [[Johannes Wagner]], der die Verbindung zum [[Ortsverein Elmshorn|SPD-Ortsvorstand]] hielt.<ref>SPD-Ortsverein Elmshorn: ''120 Jahre SPD Elmshorn. Eine Chronik'' (Elmshorn 1983)</ref> | ||
Die praktische Arbeit war vielfältig. Die | Die praktische Arbeit war vielfältig. Die AWO Elmshorn hatte damals vier Nähmaschinen. Bettwäsche und Kleider wurden genäht, Strümpfe gestrickt und in Not leidende Familien gebracht. | ||
Jede | Jede AWO-Helferin kannte in der Arbeiterschaft Notfälle genug, die auf Hilfe angewiesen waren. Die Arbeiterwohlfahrt hatte auch eine Hauspflegerin, [[Maria Laß]], die zwar nicht ausgebildet war, aber sich in Krankheitsfällen ausgezeichnet auskannte und die rastlos tätig war. Das Material für die zahlreichen Näharbeiten wurde in den Geschäften und in der Mechanischen Weberei regelrecht erbettelt. Da war es hilfreich, daß [[Maria Schönfelder]], die als Weberin aus Oberschlesien gekommen war, in der Weberei beschäftigt war und das notwendige Material gut organisieren konnte. | ||
Auch für die zahlreichen Arbeitslosen | Auch für die zahlreichen Arbeitslosen war die AWO aktiv, wobei diese Aufgaben eher von den damaligen Frauenvereinen wahrgenommen wurden. Wenn es aber vorkam, wurde die Familie bekocht und kümmerte sich die AWO um alle. | ||
Später, um [[1930]] herum, bekam die Arbeiterwohlfahrt auch besondere Aufgaben. Zusammen mit den Jungsozialisten wurden z.B. Kurse für arbeitslose Mädchen in der alten Jugendherberge am Stadtpark durchgeführt. | Später, um [[1930]] herum, bekam die Arbeiterwohlfahrt auch besondere Aufgaben. Zusammen mit den [[Jusos|Jungsozialisten]] wurden z.B. Kurse für arbeitslose Mädchen in der alten Jugendherberge am Stadtpark durchgeführt. Aktives Mitglied der Jungsozialisten war [[Martha Uhl]], die sich schon in den 30er Jahren bei den [[Kinderfreunde|Sozialistischen Kinderfreunden]] engagierte und zusammen mit den Gebrüdern [[Fritz Saß|Fritz]] und [[Willy Saß]] Kindergruppen in Elmshorn, aber auch bei vielen Ausfahrten und Ferienerholungen betreute. Die enge Zusammenarbeit von Arbeiterwohlfahrt, Jungsozialisten und Kinderfreunden, die durch den großen Einsatz einzelner Mitglieder möglich wurde, trug dazu bei, dass für viele Elmshorner Arbeiterfamilien durch alle Generationen wertvolle praktische Hilfe geleistet werden konnte.<ref>Vgl. SPD-Ortsverein Elmshorn: ''120 Jahre SPD Elmshorn. Eine Chronik'' (Elmshorn 1983)</ref> | ||
== Verbot durch die Nazis == | == Verbot durch die Nazis == | ||
1933 | [[1933]] wurde auch die Elmshorner AWO von den Nazis verboten und aufgelöst, weil sie linksgerichtet war. Ihre Nähmaschinen wurden beschlagnahmt.<ref>SPD-Ortsverein Elmshorn: ''120 Jahre SPD Elmshorn. Eine Chronik'' (Elmshorn 1983)</ref> | ||
== Wiedergründung == | == Wiedergründung == | ||
Gleich nach Befreiung vom Faschismus | Gleich nach Befreiung vom Faschismus und Ende des 2. Weltkriegs gründete sich [[1945]] in Elmshorn die Arbeiterwohlfahrt neu.<ref>SPD-Ortsverein Elmshorn: ''120 Jahre SPD Elmshorn. Eine Chronik'' (Elmshorn 1983)</ref> | ||
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Version vom 29. September 2018, 22:33 Uhr
Die Arbeiterwohlfahrt Elmshorn gibt es seit 1921.
Gründung
In Elmshorn wurde die Arbeiterwohlfahrt nach der Erinnerung von Minna Schlüter, die dort schon seit 40 Jahren mitarbeitet, im Jahre 1921 gegründet. Gründungsmitglieder waren damals u.a. Marie Clasing und Maria Dettmann, die zusammen mit der späteren Berliner Bürgermeisterin Louise Schröder die Organisation in Elmshorn aus der Taufe hoben.
Aktivitäten
Erster Treffpunkt der AW, wie damals die Abkürzung lautete, war in der Volksschule Lindenstraße, die jetzt nicht mehr steht. Minna Schlüter erinnerte sich:
- "Die Männer waren meistens mit Parteiarbeit und Reichsbanner, das war die Kampforganisation der SPD, so beschäftigt, daß ihnen keine Zeit mehr blieb, in der Arbeiterwohlfahrt mitzuarbeiten. Dazu kommt, daß es damals eine andere Erziehung war. Arbeiterwohlfahrt war damals Frauensache."
Es gab wöchentliche Treffen, bei denen alle wesentlichen Probleme besprochen wurden, praktische Hilfen zu organisieren waren und nützliche Dinge hergestellt wurden. Neben Marie Clasing und Maria Dettmann erinnert Minna Klein noch Frau Laub, Frau Wiechelmann, Maria Schönfelder als besonders aktive Helferinnen. Eine wichtige Aufgabe übernahm auch Johannes Wagner, der die Verbindung zum SPD-Ortsvorstand hielt.[1]
Die praktische Arbeit war vielfältig. Die AWO Elmshorn hatte damals vier Nähmaschinen. Bettwäsche und Kleider wurden genäht, Strümpfe gestrickt und in Not leidende Familien gebracht.
Jede AWO-Helferin kannte in der Arbeiterschaft Notfälle genug, die auf Hilfe angewiesen waren. Die Arbeiterwohlfahrt hatte auch eine Hauspflegerin, Maria Laß, die zwar nicht ausgebildet war, aber sich in Krankheitsfällen ausgezeichnet auskannte und die rastlos tätig war. Das Material für die zahlreichen Näharbeiten wurde in den Geschäften und in der Mechanischen Weberei regelrecht erbettelt. Da war es hilfreich, daß Maria Schönfelder, die als Weberin aus Oberschlesien gekommen war, in der Weberei beschäftigt war und das notwendige Material gut organisieren konnte.
Auch für die zahlreichen Arbeitslosen war die AWO aktiv, wobei diese Aufgaben eher von den damaligen Frauenvereinen wahrgenommen wurden. Wenn es aber vorkam, wurde die Familie bekocht und kümmerte sich die AWO um alle.
Später, um 1930 herum, bekam die Arbeiterwohlfahrt auch besondere Aufgaben. Zusammen mit den Jungsozialisten wurden z.B. Kurse für arbeitslose Mädchen in der alten Jugendherberge am Stadtpark durchgeführt. Aktives Mitglied der Jungsozialisten war Martha Uhl, die sich schon in den 30er Jahren bei den Sozialistischen Kinderfreunden engagierte und zusammen mit den Gebrüdern Fritz und Willy Saß Kindergruppen in Elmshorn, aber auch bei vielen Ausfahrten und Ferienerholungen betreute. Die enge Zusammenarbeit von Arbeiterwohlfahrt, Jungsozialisten und Kinderfreunden, die durch den großen Einsatz einzelner Mitglieder möglich wurde, trug dazu bei, dass für viele Elmshorner Arbeiterfamilien durch alle Generationen wertvolle praktische Hilfe geleistet werden konnte.[2]
Verbot durch die Nazis
1933 wurde auch die Elmshorner AWO von den Nazis verboten und aufgelöst, weil sie linksgerichtet war. Ihre Nähmaschinen wurden beschlagnahmt.[3]
Wiedergründung
Gleich nach Befreiung vom Faschismus und Ende des 2. Weltkriegs gründete sich 1945 in Elmshorn die Arbeiterwohlfahrt neu.[4]
Quellen
- ↑ SPD-Ortsverein Elmshorn: 120 Jahre SPD Elmshorn. Eine Chronik (Elmshorn 1983)
- ↑ Vgl. SPD-Ortsverein Elmshorn: 120 Jahre SPD Elmshorn. Eine Chronik (Elmshorn 1983)
- ↑ SPD-Ortsverein Elmshorn: 120 Jahre SPD Elmshorn. Eine Chronik (Elmshorn 1983)
- ↑ SPD-Ortsverein Elmshorn: 120 Jahre SPD Elmshorn. Eine Chronik (Elmshorn 1983)