Britta Ernst: Unterschied zwischen den Versionen

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Nach dem Abitur machte Britta Ernst eine Ausbildung zur Kauffrau der Grundstücks- und Wohnungswirtschaft. Danach studierte sie an der Hochschule für Wirtschaft und Politik (HWP) in Hamburg, die sie als Diplom-Volkswirtin und Diplom-Sozialökonomin abschloss.  
Nach dem Abitur machte Britta Ernst eine Ausbildung zur Kauffrau der Grundstücks- und Wohnungswirtschaft. Danach studierte sie an der Hochschule für Wirtschaft und Politik (HWP) in Hamburg, die sie als Diplom-Volkswirtin und Diplom-Sozialökonomin abschloss.  


[[1993]] wurde sie persönliche Referentin von Senatorin [[Traute Müller]] in der Stadtentwicklungsbehörde. Von [[1994]] bis [[1997]] war sie als persönliche Referentin von Senator [[Thomas Mirow]] in der Stadtentwicklungsbehörde tätig, anschließend bis März [[2003]] als Wissenschaftliche Angestellte der Behörde für Bau und Verkehr.
Von [[1993]] bis [[1997]] war sie als persönliche Referentin von Senatorin [[Traute Müller]] und ihres Nachfolgers Senator [[Thomas Mirow]] in der Stadtentwicklungsbehörde tätig, anschließend bis März [[2003]] als Wissenschaftliche Angestellte bei der Behörde für Bau und Verkehr.


== Politik ==
== Politik ==
=== Hamburg ===
=== Hamburg ===
* [[1991]]-[[1993]] Abgeordnete in der Bezirksversammlung Altona
Politisch engagierte sie sich von [[1991]] bis [[1993]] als Abgeordnete in der Bezirksversammlung [[Ortsverein Altona|Altona]] und von [[1997]] bis [[2011]] als Mitglied der Hamburgischen Bürgerschaft. Dort war sie zunächst Mitglied im Haushalts- und im Gleichstellungsausschuss und gleichstellungspolitische Sprecherin der Fraktion, ab [[2001]] Mitglied im Wissenschafts- und im Schulausschuss sowie schulpolitische Sprecherin der Fraktion, darüber hinaus stellvertretende Fraktionsvorsitzende.
* [[1997]]-[[2011]] Mitglied der Hamburgischen Bürgerschaft
 
dort zunächst Mitglied im Haushalts- und im Gleichstellungsausschuss und gleichstellungspolitische Sprecherin der Fraktion, ab [[2001]] Mitglied im Wissenschafts- und im Schulausschuss sowie schulpolitische Sprecherin der Fraktion und stellvertretende Fraktionsvorsitzende
Als [[Thomas Mirow]] [[2003]] Bürgermeisterkandidat wurde, gehörte sie seinem Kompetenzteam für den Bereich Schulpolitik an.
* [[2003]]/[[2004]] Im Kompetenzteam von Bürgermeisterkandidat [[Thomas Mirow]] für den Bereich Schulpolitik
 
* [[2005]] Vorsitzende des Sonderausschusses "Vernachlässigung von Kindern"
[[2005]] übernahm sie den Vorsitz des Sonderausschusses "Vernachlässigung von Kindern", [[2006]]/[[2007|07]] war sie Sprecherin der SPD-Gruppe in der Enquete-Kommission "Konsequenzen der neuen PISA-Studie für Hamburgs Schulpolitik". [[2006]] machte die SPD-Fraktion sie außerdem zur Parlamentarischen Geschäftsführerin.
* [[2006]]/[[2007]] Mitglied und Sprecherin der SPD-Gruppe in der Enquete-Kommission "Konsequenzen der neuen PISA-Studie für Hamburgs Schulpolitik"
 
* Ab [[2006]] Parlamentarische Geschäftsführerin der Fraktion
[[2008]] vertrat sie im Kompetenzteam von Bürgermeisterkandidat [[Michael Naumann]] die Bereiche Schule und Soziales.
* [[2008]] Im Kompetenzteam von Bürgermeisterkandidat [[Michael Naumann]] für die Bereiche Schule und Soziales
 
* [[2008]]-[[2011]] Mitglied im Verfassungs- und im Schulausschuss sowie Sprecherin der Fraktion in Verfassungsfragen  
Von [[2008]] bis [[2011]] war sie dann Mitglied im Verfassungs- und im Schulausschuss sowie Sprecherin der Fraktion in Verfassungsfragen. Nach dem Wahlsieg der SPD mit [[Olaf Scholz]] schied Britta Ernst zum [[31. August]] [[2011]] aus der Hamburgischen Bürgerschaft aus.
* [[2011]] Nach dem Wahlsieg der SPD mit [[Olaf Scholz]] scheidet Britta Ernst zum [[31. August]] aus der Hamburgischen Bürgerschaft aus.


=== Außerhalb Hamburgs ===
=== Außerhalb Hamburgs ===
* [[2009]] Für das Thema Bildung im ''Zukunftsteam'' von Spitzenkandidat [[Ralf Stegner]] zur [[Landtagswahl 2009]]
Schon [[2009]] gehörte sie dem ''Zukunftsteam'' von Spitzenkandidat [[Ralf Stegner]] zur [[Landtagswahl 2009]] für den Bereich Bildung an.
* [[2011]]-[[2014]] Fraktionsgeschäftsführerin der SPD-Bundestagsfraktion in Berlin
 
Von [[2011]] bis zu ihrem Wechsel nach Schleswig-Holstein [[2014]] führte sie hauptamtlich die Geschäfte der SPD-Bundestagsfraktion in Berlin.


== Landesregierung ==
== Landesregierung ==
Seit [[16. September]] [[2014]] war Britta Ernst als Nachfolgerin von [[Wara Wende]] Bildungsministerin im [[Kabinett Albig I|Kabinett]] von Ministerpräsident [[Torsten Albig]].
Seit [[16. September]] [[2014]] war Britta Ernst als Nachfolgerin von [[Wara Wende]] Bildungsministerin im [[Kabinett Albig I|Kabinett]] von Ministerpräsident [[Torsten Albig]].


Bei ihrer Amtsübernahme wurde das Wissenschaftsressort unter Staatssekretär [[Rolf Fischer]] zur Sozial-, Gesundheits- und Gleichstellungsministerin [[Kristin Alheit]] verlagert, der Bereich der beruflichen Bildung aus dem Wirtschaftsressort von [[Reinhard Meyer]] ins Bildungsministerium. Britta Ernst wäre sonst auch für das UKSH und dessen umfangreiche Sanierung zuständig gewesen; dessen Vorstandsvorsitzender, Prof. Jens Scholz, ist jedoch ihr Schwager.  
Bei ihrer Amtsübernahme wurde das Wissenschaftsressort unter Staatssekretär [[Rolf Fischer]] zur Sozial-, Gesundheits- und Gleichstellungsministerin [[Kristin Alheit]] verlagert, der Bereich der beruflichen Bildung aus dem Wirtschaftsressort von [[Reinhard Meyer]] ins Bildungsministerium. Britta Ernst hätte sonst auch die Aufsicht über das UKSH und dessen umfangreiche Sanierung gehabt; dessen Vorstandsvorsitzender, Prof. Jens Scholz, ist jedoch ihr Schwager. Mit der Verlagerung sollten Spekulationen über Interessenkonflikte von vornherein verhindert werden.


Als Bildungsministerin führte Britta Ernst die wesentlichen Projekte ihrer Vorgängerin fort - so das zweigliedrige Schulsystem oder den Verzicht auf Noten in der Grundschule, so weit die Schulen dies wollen.
Als Bildungsministerin führte Britta Ernst die wesentlichen Projekte ihrer Vorgängerin fort - so die Einführung des zweigliedrigen Schulsystems, der achtjährigen Gymnasialzeit oder den Verzicht auf Noten in der Grundschule, so weit die Schulen dies wollen. Dafür erhielt sie, wie ihre Vorgängerin [[Wara Wende]], in der Rückschau großes Lob:
: "Inzwischen reisen Delegationen von Kultuspolitikern aus dem einst stolzen Baden-Württemberg nach Hamburg oder Schleswig-Holstein, um sich anzusehen, was die Aufsteiger in den Bildungsrankings richtig gemacht haben. [...] Bei der jüngsten Landtagswahl in Schleswig-Holstein konnte die CDU bei vielen Wählern mit ihrem Vorschlag punkten, wieder G 9 in allen Gymnasien einzuführen. Abgewählt wurde damit eine Regierung, die das Land im Norden innerhalb ziemlich kurzer Zeit aus der Abstiegszone auf die oberen Ränge geführt hatte."<ref>So in einem Artikel über die Schulpolitik in Baden-Württemberg: Jan Friedmann: ''[https://daily.spiegel.de/meinung/bildungspolitik-die-qualitaet-des-unterrichts-entscheidet-a-17339 Stunde der Pragmatiker. Die Politik entdeckt, was Schulen wirklich besser machen können. Aber interessiert das auch die Wähler?]'', DER SPIEGEL, 1.7.2017</ref>
 
Als Ministerin war sie wie zwei KollegInnen im Kabinett Ziel von Oppositionskritik, weil sie ihren Wohnsitz in Hamburg beibehielt und nicht nach Schleswig-Holstein zog.<ref>dpa: ''[http://www.ln-online.de/Nachrichten/Norddeutschland/Duerfen-die-Minister-in-Hamburg-wohnen Dürfen die Minister in Hamburg wohnen?]'', ''Lübecker Nachrichten'', 27.5.2016</ref> Allerdings hatte sie in Kiel eine eigene Wohnung.


Nach der verlorenen [[Landtagswahl 2017]] und der Bildung der "Jamaika-Koalition" aus CDU, Grünen und FDP schied Britta Ernst am [[28. Juni]] [[2017]] mit der gesamten [[:Kategorie:Geschäftsführende Landesregierung VI|Landesregierung]] aus dem Amt. Seit Ende September [[2017]] ist sie als Nachfolgerin von [[Günter Baaske]] Ministerin für Bildung, Jugend und Sport in der Landesregierung von Brandenburg.<ref>''Der Landtag'', Sept. 2017, S. 14</ref>
Nach der verlorenen [[Landtagswahl 2017]] und der Bildung der "Jamaika-Koalition" aus CDU, Grünen und FDP schied Britta Ernst am [[28. Juni]] [[2017]] mit der gesamten [[:Kategorie:Geschäftsführende Landesregierung VI|Landesregierung]] aus dem Amt. Seit Ende September [[2017]] ist sie als Nachfolgerin von [[Günter Baaske]] Ministerin für Bildung, Jugend und Sport in der Landesregierung von Brandenburg.<ref>''Der Landtag'', Sept. 2017, S. 14</ref>
== Stimmen ==
DER SPIEGEL kommentierte die Politik von Britta Ernst und ihrer Vorgängerin [[Wara Wende]] in einem Artikel über die Schulpolitik in Baden-Württemberg:
: "Inzwischen reisen Delegationen von Kultuspolitikern aus dem einst stolzen Baden-Württemberg nach Hamburg oder Schleswig-Holstein, um sich anzusehen, was die Aufsteiger in den Bildungsrankings richtig gemacht haben. [...] Bei der jüngsten Landtagswahl in Schleswig-Holstein konnte die CDU bei vielen Wählern mit ihrem Vorschlag punkten, wieder G 9 in allen Gymnasien einzuführen. Abgewählt wurde damit eine Regierung, die das Land im Norden innerhalb ziemlich kurzer Zeit aus der Abstiegszone auf die oberen Ränge geführt hatte."<ref>Jan Friedmann: ''[https://daily.spiegel.de/meinung/bildungspolitik-die-qualitaet-des-unterrichts-entscheidet-a-17339 Stunde der Pragmatiker. Die Politik entdeckt, was Schulen wirklich besser machen können. Aber interessiert das auch die Wähler?]'', DER SPIEGEL, 1.7.2017</ref>


== Quellen ==
== Quellen ==

Version vom 22. Januar 2018, 18:01 Uhr

Britta Ernst
Britta Ernst
Britta Ernst
Geboren: 23. Februar 1961

Britta Ernst, * 23. Februar 1961 in Hamburg; Diplom-Volkswirtin und Diplom-Sozialökonomin, ehemalige Bildungsministerin des Landes Schleswig-Holstein. Verheiratet mit Olaf Scholz, dem Ersten Bürgermeister der Freien und Hansestadt Hamburg, keine Kinder. Seit 1978 Mitglied der SPD.

Werdegang

Nach dem Abitur machte Britta Ernst eine Ausbildung zur Kauffrau der Grundstücks- und Wohnungswirtschaft. Danach studierte sie an der Hochschule für Wirtschaft und Politik (HWP) in Hamburg, die sie als Diplom-Volkswirtin und Diplom-Sozialökonomin abschloss.

Von 1993 bis 1997 war sie als persönliche Referentin von Senatorin Traute Müller und ihres Nachfolgers Senator Thomas Mirow in der Stadtentwicklungsbehörde tätig, anschließend bis März 2003 als Wissenschaftliche Angestellte bei der Behörde für Bau und Verkehr.

Politik

Hamburg

Politisch engagierte sie sich von 1991 bis 1993 als Abgeordnete in der Bezirksversammlung Altona und von 1997 bis 2011 als Mitglied der Hamburgischen Bürgerschaft. Dort war sie zunächst Mitglied im Haushalts- und im Gleichstellungsausschuss und gleichstellungspolitische Sprecherin der Fraktion, ab 2001 Mitglied im Wissenschafts- und im Schulausschuss sowie schulpolitische Sprecherin der Fraktion, darüber hinaus stellvertretende Fraktionsvorsitzende.

Als Thomas Mirow 2003 Bürgermeisterkandidat wurde, gehörte sie seinem Kompetenzteam für den Bereich Schulpolitik an.

2005 übernahm sie den Vorsitz des Sonderausschusses "Vernachlässigung von Kindern", 2006/07 war sie Sprecherin der SPD-Gruppe in der Enquete-Kommission "Konsequenzen der neuen PISA-Studie für Hamburgs Schulpolitik". 2006 machte die SPD-Fraktion sie außerdem zur Parlamentarischen Geschäftsführerin.

2008 vertrat sie im Kompetenzteam von Bürgermeisterkandidat Michael Naumann die Bereiche Schule und Soziales.

Von 2008 bis 2011 war sie dann Mitglied im Verfassungs- und im Schulausschuss sowie Sprecherin der Fraktion in Verfassungsfragen. Nach dem Wahlsieg der SPD mit Olaf Scholz schied Britta Ernst zum 31. August 2011 aus der Hamburgischen Bürgerschaft aus.

Außerhalb Hamburgs

Schon 2009 gehörte sie dem Zukunftsteam von Spitzenkandidat Ralf Stegner zur Landtagswahl 2009 für den Bereich Bildung an.

Von 2011 bis zu ihrem Wechsel nach Schleswig-Holstein 2014 führte sie hauptamtlich die Geschäfte der SPD-Bundestagsfraktion in Berlin.

Landesregierung

Seit 16. September 2014 war Britta Ernst als Nachfolgerin von Wara Wende Bildungsministerin im Kabinett von Ministerpräsident Torsten Albig.

Bei ihrer Amtsübernahme wurde das Wissenschaftsressort unter Staatssekretär Rolf Fischer zur Sozial-, Gesundheits- und Gleichstellungsministerin Kristin Alheit verlagert, der Bereich der beruflichen Bildung aus dem Wirtschaftsressort von Reinhard Meyer ins Bildungsministerium. Britta Ernst hätte sonst auch die Aufsicht über das UKSH und dessen umfangreiche Sanierung gehabt; dessen Vorstandsvorsitzender, Prof. Jens Scholz, ist jedoch ihr Schwager. Mit der Verlagerung sollten Spekulationen über Interessenkonflikte von vornherein verhindert werden.

Als Bildungsministerin führte Britta Ernst die wesentlichen Projekte ihrer Vorgängerin fort - so die Einführung des zweigliedrigen Schulsystems, der achtjährigen Gymnasialzeit oder den Verzicht auf Noten in der Grundschule, so weit die Schulen dies wollen. Dafür erhielt sie, wie ihre Vorgängerin Wara Wende, in der Rückschau großes Lob:

"Inzwischen reisen Delegationen von Kultuspolitikern aus dem einst stolzen Baden-Württemberg nach Hamburg oder Schleswig-Holstein, um sich anzusehen, was die Aufsteiger in den Bildungsrankings richtig gemacht haben. [...] Bei der jüngsten Landtagswahl in Schleswig-Holstein konnte die CDU bei vielen Wählern mit ihrem Vorschlag punkten, wieder G 9 in allen Gymnasien einzuführen. Abgewählt wurde damit eine Regierung, die das Land im Norden innerhalb ziemlich kurzer Zeit aus der Abstiegszone auf die oberen Ränge geführt hatte."[1]

Als Ministerin war sie wie zwei KollegInnen im Kabinett Ziel von Oppositionskritik, weil sie ihren Wohnsitz in Hamburg beibehielt und nicht nach Schleswig-Holstein zog.[2] Allerdings hatte sie in Kiel eine eigene Wohnung.

Nach der verlorenen Landtagswahl 2017 und der Bildung der "Jamaika-Koalition" aus CDU, Grünen und FDP schied Britta Ernst am 28. Juni 2017 mit der gesamten Landesregierung aus dem Amt. Seit Ende September 2017 ist sie als Nachfolgerin von Günter Baaske Ministerin für Bildung, Jugend und Sport in der Landesregierung von Brandenburg.[3]

Quellen

  1. So in einem Artikel über die Schulpolitik in Baden-Württemberg: Jan Friedmann: Stunde der Pragmatiker. Die Politik entdeckt, was Schulen wirklich besser machen können. Aber interessiert das auch die Wähler?, DER SPIEGEL, 1.7.2017
  2. dpa: Dürfen die Minister in Hamburg wohnen?, Lübecker Nachrichten, 27.5.2016
  3. Der Landtag, Sept. 2017, S. 14