Ortsverein Wandsbek: Unterschied zwischen den Versionen

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Der '''Distrikt Wandsbek''' - [[Distrikt]]e hießen damals die heutigen Ortsvereine - war bis [[1933]] eine Gliederung des [[Bezirksverband Schleswig-Holstein|Bezirksverbandes Schleswig-Holstein]]. [[1937]] wurde die selbstständige Stadt Wandsbek als Stadtteil der Hansestadt Hamburg eingegliedert, so dass die Wiedergründung nach der NS-Zeit im Bezirksverband Hamburg erfolgte.  
Der '''Distrikt Wandsbek''' war bis [[1933]] eine Gliederung des [[Bezirksverband Schleswig-Holstein|Bezirksverbandes Schleswig-Holstein]].  


[[1933]] wurde die SPD von den Nazis verboten. [[1937]] wurde die selbstständige Stadt Wandsbek als Stadtteil der Hansestadt Hamburg eingegliedert, so dass die Wiedergründung nach der NS-Zeit im Bezirksverband Hamburg erfolgte. "[[Distrikt]]" hießen die Ortsvereine damals noch - in Hamburg [[Organisationsaufbau der SPD|heißen sie noch heute so]].


Als 14-jähriges Schulkind erlebte der spätere SPD-Landesvorsitzende [[Walter Damm]] die [[Kieler Arbeiter- und Matrosenaufstand|Revolution]] Wandsbek: "In unserer Nachbarschaft wohnte eine große Anzahl organisierter Arbeiter, sie gehörten fast alle der gerade gegründeten [[USPD]] an. Wenn sie abends von der Arbeit nach Hause kamen, bildeten ihre Diskussion für uns Kinder einen interessanten Stoff zum Zuhören. Die Diskussionen gingen meistens um den Stand der Revolution und um die Frage, wie sich das Militär, nämlich die Husaren und Dragoner, in [[Ortsverein Wandsbek|Wandbek]] verhalten würde. [..] Wir sahen schon Matrosen mit ihren roten Bändern um ihre Mützen, die von Kiel gekommen waren, sagen aber auch eine Anzahl von Bekannten, von denen man lange nichts mehr gehört hatte, die sich irgendwo als Deserteure versteckt aufhielten und nun wieder auftauchten, um sich in den Revolutionsablauf einzuschalten. Man erzählte von Kiel, davon, daß auf dem Hamburger Hauptbahnhof sich sog. [[Arbeiter- und Soldatenrat|Arbeiter- und Soldatenräte]] versammelten, von den Verhandlungen mit den beiden Kavallerieregimenten. Zu ernsthafteren Auseinandersetzungen kam es in [[Ortsverein Wandsbek|Wandbek]] jedoch nicht, denn beide Kavallerieregimenter zogen bald mit Pferd und Wagen ab und sollen sich alsbald aufgelöst haben. In jenen Diskussionen fielen auch sehr oft anerkennende Bemerkungen über [[Gustav Noske|Noske]], der in Kiel die Dinge zu lenken und zu leiten versuchte, ebenso über [[Karl Liebknecht]] und [[Rosa Luxemburg]], von denen ich hier zum ersten Mal hörte."<ref>Krohn, Claus-Dieter (Hrsg.): Walter Damm. Arbeiter, Landrat und Flüchtlingsminister in Schleswig-Holstein (Bonn 1978)</ref>
Durch die vielen Übertritte der Arbeiter zur [[USPD]] war die Lage für die SPD in Wandsbek nach dem Ersten Weltkrieg schwierig. [[Walter Damm]] berichtet der Ort sei eingeteilt in Hellbrook, Bramfeld und die Siedlung "Am Stühm". In dem Baugebiet "Am Stühm" sah die SPD ihre Chance, ihre Organisation neu aufzubauen. Auch Walter Damm selbst trat [[1926]] in die SPD ein. Zwei Jahre später wurde er Gemeindevertreter in Bramfeld.<ref>Krohn, Claus-Dieter (Hrsg.): Walter Damm. Arbeiter, Landrat und Flüchtlingsminister in Schleswig-Holstein (Bonn 1978)</ref>
== Links ==
* Homepage: [http://www.spd-wandsbek.de/ spd-wandsbek.de]
== Quellen ==
<references />
[[Kategorie:Ehem. Ortsverein|Wandsbek]]
[[Kategorie:Ehem. Ortsverein|Wandsbek]]

Version vom 29. September 2018, 09:41 Uhr

Der Distrikt Wandsbek war bis 1933 eine Gliederung des Bezirksverbandes Schleswig-Holstein.

1933 wurde die SPD von den Nazis verboten. 1937 wurde die selbstständige Stadt Wandsbek als Stadtteil der Hansestadt Hamburg eingegliedert, so dass die Wiedergründung nach der NS-Zeit im Bezirksverband Hamburg erfolgte. "Distrikt" hießen die Ortsvereine damals noch - in Hamburg heißen sie noch heute so.

Als 14-jähriges Schulkind erlebte der spätere SPD-Landesvorsitzende Walter Damm die Revolution Wandsbek: "In unserer Nachbarschaft wohnte eine große Anzahl organisierter Arbeiter, sie gehörten fast alle der gerade gegründeten USPD an. Wenn sie abends von der Arbeit nach Hause kamen, bildeten ihre Diskussion für uns Kinder einen interessanten Stoff zum Zuhören. Die Diskussionen gingen meistens um den Stand der Revolution und um die Frage, wie sich das Militär, nämlich die Husaren und Dragoner, in Wandbek verhalten würde. [..] Wir sahen schon Matrosen mit ihren roten Bändern um ihre Mützen, die von Kiel gekommen waren, sagen aber auch eine Anzahl von Bekannten, von denen man lange nichts mehr gehört hatte, die sich irgendwo als Deserteure versteckt aufhielten und nun wieder auftauchten, um sich in den Revolutionsablauf einzuschalten. Man erzählte von Kiel, davon, daß auf dem Hamburger Hauptbahnhof sich sog. Arbeiter- und Soldatenräte versammelten, von den Verhandlungen mit den beiden Kavallerieregimenten. Zu ernsthafteren Auseinandersetzungen kam es in Wandbek jedoch nicht, denn beide Kavallerieregimenter zogen bald mit Pferd und Wagen ab und sollen sich alsbald aufgelöst haben. In jenen Diskussionen fielen auch sehr oft anerkennende Bemerkungen über Noske, der in Kiel die Dinge zu lenken und zu leiten versuchte, ebenso über Karl Liebknecht und Rosa Luxemburg, von denen ich hier zum ersten Mal hörte."[1]

Durch die vielen Übertritte der Arbeiter zur USPD war die Lage für die SPD in Wandsbek nach dem Ersten Weltkrieg schwierig. Walter Damm berichtet der Ort sei eingeteilt in Hellbrook, Bramfeld und die Siedlung "Am Stühm". In dem Baugebiet "Am Stühm" sah die SPD ihre Chance, ihre Organisation neu aufzubauen. Auch Walter Damm selbst trat 1926 in die SPD ein. Zwei Jahre später wurde er Gemeindevertreter in Bramfeld.[2]

Links

Quellen

  1. Krohn, Claus-Dieter (Hrsg.): Walter Damm. Arbeiter, Landrat und Flüchtlingsminister in Schleswig-Holstein (Bonn 1978)
  2. Krohn, Claus-Dieter (Hrsg.): Walter Damm. Arbeiter, Landrat und Flüchtlingsminister in Schleswig-Holstein (Bonn 1978)