Übersicht der Parteien der Arbeiterbewegung: Unterschied zwischen den Versionen
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Version vom 16. Juni 2020, 22:04 Uhr
Die Parteien der Arbeiterbewegung haben sich im Laufe der Geschichte immer wieder verändert. Verboten unter Kaiser, Nazis und Kommunisten. Abgespalten. Vereinigt. Umbenannt. Die SPD ist der Stamm. Die Wurzel der Sozialdemokratie ist der Allgemeine Deutsche Arbeiterverein (ADAV) von 1863.
Kaiserreich
- Gründung 1863: Allgemeiner Deutscher Arbeiterverein (ADAV)
- Abspaltung vom ADAV 1869: Sozialdemokratische Arbeiterpartei (SDAP)
- Vereinigung 1875: ADAV + SDAP = Sozialistische Arbeiterpartei Deutschlands (SAP)
- Verbot der SAP 1878-1890 unter dem Sozialistengesetz
- Wiedergründung 1890 als SPD
- Abspaltung von der SPD 1917: Unabhängige Sozialdemokratische Partei (USPD) - Die SPD nennt sich auch "SPD der Mehrheit" / "Mehrheits-SPD" (MSPD)
Weimarer Republik
- Abspaltung von der USDP 1919: Spartakusbund / Gründung der Kommunistischen Partei Deutschland (KPD)
- Vereinigung 1920: Größere Teile der USPD + KPD = "Vereinigte KPD" (VKSP) - diesen Namen nutzte die KPD nur zwei Jahre. Danach: KPD
- Vereinigung 1924: Ein kleiner Teil der USPD + MSPD = "Vereinigte SPD" (VSPD) - diesen Namen nutzte die SPD nur übergangsweise. Danach wieder: SPD
- Abspaltung von der SPD 1931: Sozialistische Arbeiterpartei Deutschlands (SAPD) - nicht zu verwechseln mit der namensgleichen SAP von 1875. An dieser Abspaltung beteiligte sich u.a. der junge Willy Brandt.
- Vereinigung 1931: Die verbliebene Rest-USPD schloss sich der SAPD an.
NS-Diktatur
Nachkriegsdeutschland
- Wiedergründung von SPD und KPD 1945.
Geteiltes Deutschland: DDR & BRD
- Sowjetische Besatzungszone (später DDR) 1946: Zwangsvereinigung von SPD und KPD zur Sozialistischen Einheitspartei (SED). Dies war faktisch ein Verbot der SPD.
- BRD 1951: Abspaltung von der KPD: Unabhängige Arbeiterpartei Deutschlands (UAPD) - Auflösung bereits 1952.
- BRD 1956: Verbot der KPD.
- BRD 1968: Wiedergründung der KPD als Deutsche Kommunistische Partei (DKP).
- DDR 1989: Gründung der SDP. Zum ersten Mal seit der Zwangsvereinigung gab es wieder eine sozialdemokratische Partei in der DDR.
- DDR 1989: Umbenennung der SED in Sozialistische Einheitspartei Deutschlands – Partei des Demokratischen Sozialismus (SED-PDS).
Wiedervereintes Deutschland
- 1990: Umbenennung der SDP in DDR-SPD.
- 1990: Umbenennung der SED-PDS in Partei des Demokratischen Sozialismus (PDS).
- 1990: Vereinigung von DDR-SPD und SPD.
- 2004: Umbenennung der PDS in Die Linkspartei.PDS.
- 2005: Abspaltung von der SPD: Arbeit & soziale Gerechtigkeit – Die Wahlalternative (WASG).
- 2007: Vereinigung PDS + WASG zu Die Linke.