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Lars Juister war nach eigenen Angaben Mitglied der [[AWO]], in ver.di und im Schachclub Wrist-Kellinghusen. Er war Vorsitzender der Unicef-Gruppe Halle und engagierte sich für einen Kinderhospizverein sowie - als Organisator der Fashion Revolution Week - in der Fairtrade Town Gruppe Halle. | Lars Juister war nach eigenen Angaben Mitglied der [[AWO]], in ver.di und im Schachclub Wrist-Kellinghusen. Er war Vorsitzender der Unicef-Gruppe Halle und engagierte sich für einen Kinderhospizverein sowie - als Organisator der Fashion Revolution Week - in der Fairtrade Town Gruppe Halle. | ||
Zu seinen Hobbys zählten Pen-and-Paper-Spiele, Fantasy-Literatur sowie, wohl als einer der frühesten Aktiven in Norddeutschland, Live-Rollenspiele, bei denen er | Zu seinen Hobbys zählten Pen-and-Paper-Spiele, Fantasy-Literatur sowie, wohl als einer der frühesten Aktiven in Norddeutschland, Live-Rollenspiele, bei denen er in ganz verschiedene Rollen auftrat - die Vielseitigkeit war trotz seiner gewaltigen Erscheinung ein Markenzeichen von ihm. In Halle wurde er Mitglied des Brettspiele-Vereins „Würfelpech“. | ||
== Partei & Politik == | == Partei & Politik == |
Aktuelle Version vom 30. Oktober 2022, 18:06 Uhr
Lars Juister |
Lars Juister, * 11. Juli 1972 in Berlin, † 15. Mai 2022 während eines Besuchs in Köln; Kommunalpolitiker. Mitglied der SPD ab 1988.
Leben & Beruf
Lars Juister wuchs in Kellinghusen auf.[1] Zum Studium zog er nach Kiel, studierte hier zunächst Mathematik und wechselte später zu Philosophie, was er aber auch nicht abschloss.
Seine Ehefrau wurde 2009 zur jüngsten Mathematikprofessorin Deutschlands an die Universität Halle/Saale berufen. 2013 verlegte Lars Juister seinen Lebensmittelpunkt ebenfalls dorthin. Er hielt jedoch viele Kontakte nach Kiel aufrecht. Fast zehn Jahre nach seinem Weggang unterschrieben mehr als hundert seiner Kieler Freund*innen und Weggefährt*innen eine gemeinsame Traueranzeige[2], als er kurz vor seinem 50. Geburtstag unerwartet an den Folgen eines Schlaganfalls[1] starb. Seine Bekanntheit und Beliebtheit zeigte sich in großer Anteilnahme völlig verschiedener Menschen aus unterschiedlichen Teilen des Landes in den sozialen Medien [3].
Lars Juister war nach eigenen Angaben Mitglied der AWO, in ver.di und im Schachclub Wrist-Kellinghusen. Er war Vorsitzender der Unicef-Gruppe Halle und engagierte sich für einen Kinderhospizverein sowie - als Organisator der Fashion Revolution Week - in der Fairtrade Town Gruppe Halle.
Zu seinen Hobbys zählten Pen-and-Paper-Spiele, Fantasy-Literatur sowie, wohl als einer der frühesten Aktiven in Norddeutschland, Live-Rollenspiele, bei denen er in ganz verschiedene Rollen auftrat - die Vielseitigkeit war trotz seiner gewaltigen Erscheinung ein Markenzeichen von ihm. In Halle wurde er Mitglied des Brettspiele-Vereins „Würfelpech“.
Partei & Politik
Lars Juister kam aus einem zutiefst sozialdemokratischen Umfeld. Schon als Kind begleitete er seine Mutter Bärbel Juister in Kellinghusen beim Hängen von Wahlplakaten.[1] Mit 16 Jahren trat er selbst in die SPD ein.
In Kiel brachte er sich zunächst für die Juso-Hochschulgruppe in die Hochschulpolitik der CAU ein. Mit einem auf seine Erscheinung und klaren Überzeugungen, aber auch auf gute Ideen gegründeten Wahlkampf erzielte er ein von den Jusos bis heute nicht übertroffenes Ergebnis.[1]
Er arbeitete u.a. als Wahlkreismitarbeiter für Hans-Peter Bartels MdB, später für Arne Lietz MdEP.
Von 2000 bis 2004 führte er die Kasse der Kieler Jusos. 2003 kandidierte er als Beisitzer für den Kieler Kreisvorstand. Im Jahr darauf wurde er Schriftführer; diese Funktion füllte er bis zu seinem Ausscheiden 2013 aus. Den Landtagswahlkampf von 2012 befeuerte er in Kiel durch seinen Einsatz etwa bei der Organisation von Schulungen für Straßen- und Tür-zu-Tür-Wahlkampf; legendär ist die "Bollerwagentour" durch die Kieler Innenstadt, mit der Spitzenkandidat Torsten Albig und der damalige Außenminister Frank-Walter Steinmeier von zahlreichen Genoss*innen zu einer Wahlkundgebung begleitet wurden.
Früh wurde er auch in der Kieler Kommunalpolitik aktiv. Von 1998 bis 2008 vertrat er seinen Ortsverein West/Altstadt im Ortsbeirat Schreventeich/Hasseldieksdamm, ab 2003 als Vorsitzender.
In der Kommunalwahl 2008 trat er für die Kieler Ratsversammlung an. Hier setzte er sich maßgeblich dafür ein, Schiffen - nicht nur - im Kieler Hafen Landstrom bereitzustellen, und war ein
"glühender Anhänger des Holstenfleets. Beides ist Realität geworden, und beides ist ein Stück weit auch ihm zu verdanken"[1],
heißt es im Nachruf der Kieler Nachrichten. Sein Weggang aus Kiel wurde von vielen bedauert. Als "klug, selbstlos, sensibel und wertschätzend"[4] charakterisieren ihn sein Ortsverein und Kreisverband, als "ein Mann der leisen Töne" die Kieler Nachrichten.
"Immer ein Stück sich selbst infrage stellen, lieber noch einmal genauer hinhören, dem Gegenüber selbst bei noch so verschiedenen Meinungen Respekt entgegenbringen: So beschreiben ihn jene, die ihm nahestanden."[1]
In Halle engagierte er sich wieder in den Kommunalpolitik. Als "sachkundiger Einwohner" vertrat er die SPD ab Juli 2014 fünf Jahre lang im städtischen Ausschuss für Ordnung und Umweltangelegenheiten.[5] Bei den Kommunalwahlen 2019 kandidierte er mit dem Slogan „Wikinger statt Nazis“ und einem Plakatfoto mit Streitaxt für den Hallenser Stadtrat. Auch in Halle gehörte dem Vorstand des Stadtverbands und seines Ortsvereins an. [6]
Einzelnachweise
- ↑ 1,0 1,1 1,2 1,3 1,4 1,5 Geist, Martin: Ehemaliger SPD-Ratsherr Lars Juister gestorben, Kieler Nachrichten, 21.5.2022
- ↑ Traueranzeige, Kieler Nachrichten, 21.5.2022
- ↑ Beispielsweise bei KN-Online bei Facebook und auf Twitter:https://twitter.com/IgorMatviyets/status/1528615400560279552
- ↑ Traueranzeige OV West/Altstadt und Kreisverband Kiel, Kieler Nachrichten, 21.5.2022
- ↑ Bürgerinfo Halle/Saale, abgerufen 21.5.2022
- ↑ https://spd-halle.net/2773/kiel-im-herzen-halle-im-blick-ein-nachruf/