Wilhelm Poller: Unterschied zwischen den Versionen

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==Leben & Beruf==
Wilhelm Poller wird [[1860]] als erster Sohn des Metallformers Karl Heinrich Poller und dessen Frau Ida Friederike Poller (geborene Epperlein) in der sächsischen Gemeinde Kleinschirma geboren. Er bekam drei Schwestern und einen Bruder.
 
Ostern [[1874]] begann Wilhelm Poller mit 14 Jahren eine Lehre als Metallformer in dem Betrieb, in dem sein Vater als Meister arbeitete. Nach der Lehre leistet er seinen Militärdienst in Altenburg ab. Dann arbeitete wieder in seinem Ausbildungsbetrieb Balduin Bechstein in Altenburg. [[1881]] stirbt seine Mutter mit nur 40 Jahren. [[1882]] geht Wilhelm Poller auf Wanderschaft - wie es damals für Gesellen üblich war. Acht Jahre ist er auf der "Walz". Am Ende der Reise macht er sich auf nach Kiel. Er trifft dort [[1890]] ein - dem Jahr, in dem das [[Sozialistengesetz]] ausläuft. Er wohnt im [https://kiel-wiki.de/Papenkamp Papenkamp 21] in einem typischen Arbeiterviertel und arbeitet in seinem Beruf als Former in verschiedenen Betrieben.
 
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==Partei & Politik==
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Wegen "Majestätsbeleidigung" steckt ihn das Kaiserreich [[1896]] für neun Monate ins Zuchthaus in Glückstadt.
 
[[1900]] wird Wilhelm Poller [[Vertrauensperson|Vertrauensmann]] für den 7. Wahlkreis Kiel-Neumünster und engagiert sich intensiv in der Parteiarbeit. Er organisiert Wahlkämpfe, verfasst Broschüren und politische Berichte und organisierte Redner. Zusammen mit dem Kieler Reichstagsabgeordneten [[Carl Legien]] gehörte Wilhelm Poller eher zu den Reformern in der SPD, die den Alltag Schritt für Schritt verbessern wollen - das Fernziel der sozialistischen Gesellschaft aber weiterhin beibehalten.
 
[[1902]] reist Wilhelm Poller als Delegierter zum SPD Parteitag nach München, wo er erstmals im Protokoll mit einem Redebeitrag auftaucht.
 
==Literatur==
[[Rolf Fischer|Fischer, Rolf]]: ''Der Kieler Polizeipräsident Wilhelm Poller - eine biografische Skizze'' In: Mitteilungen der Gesellschaft für Kieler Stadtgeschichte, Band 90, Heft 3, Seite 128ff (2021)
 
==Links==
 
*{{Wikipedia}}
 
==Einzelnachweise==
<references />

Version vom 29. Mai 2021, 01:39 Uhr

Wilhelm Poller
Wilhelm Poller
Wilhelm Poller
Geboren: 6. Juni 1860
Gestorben: 15. März 1935

Julius Wilhelm Poller, *6. Juni 1860 in Kleinschirna/Sachsen, †15. März 1935 in Mühlheim/Main; Metallformer, Polizeipräsident von Kiel. Mitglied der SPD.

Leben & Beruf

Wilhelm Poller wird 1860 als erster Sohn des Metallformers Karl Heinrich Poller und dessen Frau Ida Friederike Poller (geborene Epperlein) in der sächsischen Gemeinde Kleinschirma geboren. Er bekam drei Schwestern und einen Bruder.

Ostern 1874 begann Wilhelm Poller mit 14 Jahren eine Lehre als Metallformer in dem Betrieb, in dem sein Vater als Meister arbeitete. Nach der Lehre leistet er seinen Militärdienst in Altenburg ab. Dann arbeitete wieder in seinem Ausbildungsbetrieb Balduin Bechstein in Altenburg. 1881 stirbt seine Mutter mit nur 40 Jahren. 1882 geht Wilhelm Poller auf Wanderschaft - wie es damals für Gesellen üblich war. Acht Jahre ist er auf der "Walz". Am Ende der Reise macht er sich auf nach Kiel. Er trifft dort 1890 ein - dem Jahr, in dem das Sozialistengesetz ausläuft. Er wohnt im Papenkamp 21 in einem typischen Arbeiterviertel und arbeitet in seinem Beruf als Former in verschiedenen Betrieben.

Der Historiker Rolf Fischer vermutet, dass er sich schnell einen Namen macht. 1891 bereits soll er Vorsitzender des Unterstützungsvereins der Former geworden sein.[1]

Am 19. Mai 1891 heiratet Wilhelm Poller Clara Maria Martha Köhler, die er schon in Dresden kennengelernt haben könnte, wie Rolf Fischer vermutet.[1]Sie bekommen vier Kinder: Maria, Oskar, Walter und Karl. Karl stirbt allerdings mit einem Jahr. Sie wohnen in dieser Zeit in der Weißenburgstraße 15. Dort befindet sich heute der "Rewe".

Wegen seiner politischen Aktivitäten kündigt ihm sein Arbeitgeber 1894. Ohne Einkommen leidet die junge Familie Not. Sozialdemokraten helfen ihm aus und er wird Redakteur bei der Schleswig-Holsteinischen Volkszeitung.

Partei & Politik

Mit dem Ende des Sozialistengesetzes und seiner Ankunft in Kiel, beginnt auch die politische Aktivität von Wilhelm Poller. Er macht sich dort einen Namen, was ihm auch seine Stelle bei der VZ verschafft. 1894 nimmt er als Delegierter am SPD Parteitag in Frankfurt/Main teil.

Wegen "Majestätsbeleidigung" steckt ihn das Kaiserreich 1896 für neun Monate ins Zuchthaus in Glückstadt.

1900 wird Wilhelm Poller Vertrauensmann für den 7. Wahlkreis Kiel-Neumünster und engagiert sich intensiv in der Parteiarbeit. Er organisiert Wahlkämpfe, verfasst Broschüren und politische Berichte und organisierte Redner. Zusammen mit dem Kieler Reichstagsabgeordneten Carl Legien gehörte Wilhelm Poller eher zu den Reformern in der SPD, die den Alltag Schritt für Schritt verbessern wollen - das Fernziel der sozialistischen Gesellschaft aber weiterhin beibehalten.

1902 reist Wilhelm Poller als Delegierter zum SPD Parteitag nach München, wo er erstmals im Protokoll mit einem Redebeitrag auftaucht.

Literatur

Fischer, Rolf: Der Kieler Polizeipräsident Wilhelm Poller - eine biografische Skizze In: Mitteilungen der Gesellschaft für Kieler Stadtgeschichte, Band 90, Heft 3, Seite 128ff (2021)

Links

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 Fischer, Rolf: Der Kieler Polizeipräsident Wilhelm Poller - eine biografische Skizze In: Mitteilungen der Gesellschaft für Kieler Stadtgeschichte, Band 90, Heft 3, Seite 128ff (2021)