Adolf Drobe: Unterschied zwischen den Versionen

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'''Adolf Drobe''' ''(Lebensdaten ungeklärt)'' war Werftarbeiter aus Kiel und gilt als wichtiger Verbindungsmann im [[Widerstand in der NS-Zeit|Widerstand]] gegen die Nazis.<ref>{{Osterroth-100-Jahre|Seite=115f}}</ref> Er hat zusammen u.a. mit [[Sophie Lützen|Sophie]] und [[Amandus Lützen]], [[Wilhelm Schmehl]] Genossinnen und Genossen bei der Flucht nach Dänemark geholfen, wurde am [[7. Mai]] [[1940]] verhaftet<ref>Paul, Gerhard: ''Landunter - Schleswig-Holstein und das Hakenkreuz'', Dampfboot Verlag (2001), <nowiki>ISBN 3-89691-507-X</nowiki>, Seite 133</ref> und am [[24. Januar]] [[1941]] in Hamburg zu vier Jahren Zuchthaus im KZ Fuhlsbüttel verurteilt.<ref>Paul, Gerhard: ''Landunter - Schleswig-Holstein und das Hakenkreuz'', Dampfboot Verlag (2001), <nowiki>ISBN 3-89691-507-X</nowiki>, Seite 434</ref>
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[[1934]] wohnte Adolf Drobe in Kiel im Papenkamp 41. Im Adressbuch wurde er als Werkzeugdreher geführt.<ref>[http://des.genealogy.net/search/show/9725616 Adressbuch Kiel 1934, Seite I-81: Drobe Adolf (Werkzeugdreh.)]</ref> Später wohnte die Familie in der Adolfstraße 37.<ref name=":1" />
 
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==Einzelnachweise==
==Einzelnachweise==
<references />
<references />
[[Kategorie:Mann]]
[[Kategorie:Mann]]
[[Kategorie:Person]]
[[Kategorie:Person]]
[[Kategorie:Kreisverband Kiel]]
[[Kategorie:Widerstand]]
[[Kategorie:Widerstand]]

Aktuelle Version vom 19. Oktober 2023, 05:46 Uhr

Adolf Drobe
Adolf Drobe
Adolf Drobe
Geboren: 18. Oktober 1894
Gestorben: 21. Dezember 1949

Adolf Drobe * 1894 in Kiel; † 21. Dezember 1949 in Kiel; Dreher. 1912 Eintritt in die SPD.

Leben & Beruf

Adolf Drobe kam 1894[1] in Kiel zur Welt. Als gelernter Dreher war er während der Weimarer Republik im Schiffbau beschäftigt, engagierte sich auch früh gewerkschaftlich.[1]

Im September 1919 heiratete in Kiel ein "Adolf Joseph Drobe".[2] Er und seine Ehefrau Friedel, geb. Balczuweit, hatten vermutlich zwei Kinder.[3]

1934 wohnte Adolf Drobe in Kiel im Papenkamp 41. Im Adressbuch wurde er als Werkzeugdreher geführt.[4] Später wohnte die Familie in der Adolfstraße 37.[3]

Er gilt im Widerstand gegen die Nazis als wichtiger Verbindungsmann zu den nach Dänemark emigrierten Genossen.[5][1] Zusammen u.a. mit Sophie und Amandus Lützen, Wilhelm Schmehl half er Genossinnen und Genossen bei der Flucht nach Dänemark, wurde am 7. Mai 1940 verhaftet[6] und am 24. Januar 1941 in Hamburg zu vier Jahren Zuchthaus[7] im KZ Fuhlsbüttel verurteilt.[8]

In der Nachkriegszeit war er bei Hagenuk beschäftigt und dort zuletzt Betriebsratsvorsitzender.[1] Er starb am 21. Dezember 1949[3] überraschend an einem Herzinfarkt. Im Nachruf der VZ heißt es:

"Die organisierte Kieler Arbeiterschaft verliert in ihm einen ihrer Besten, einen ihrer aufrechtesten und bekenntnistreuesten Verfechter der sozialistischen Idee. [...] Als Folge dieses tätigen Bekenntnisses wurde Adolf Drobe wegen Hochverrats zu vier Jahren Zuchthaus verurteilt. Die harten Jahre hinter Zuchthausmauern haben schwer an seiner Gesundheit gezehrt und nicht zuletzt wohl darum mußte er so früh von seinen Gefährten gehen."[1]

Partei & Politik

Adolf Drobe trat 1912 in die SPD ein und engagierte sich in den Krisenjahren der Weimarer Republik als aktiver Kämpfer im Reichsbanner.[1]

Nach der NS-Herrschaft beteiligte er sich am Wiederaufbau der SPD und war im Distrikt Nord aktiv.[9] Er gehörte zu den Kandidierenden in der ersten Kommunalwahl nach der NS-Herrschaft am 13. Oktober 1946 und trat im Wahlbezirk III (Wik) an.[10] Allerdings war dort die CDU durchweg etwas stärker, so dass er nicht Ratsherr wurde.[11]

1949 benannte ihn die SPD Schleswig-Holstein als Mitglied der 1. Bundesversammlung.[12]

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 1,2 1,3 1,4 1,5 Adolf Drobe †, VZ, 23.12.1949
  2. Kieler Heiratsregister, Seite 16-129: Drobe Adolf Joseph (643)
  3. 3,0 3,1 3,2 Traueranzeige der Familie, VZ, 22.12.1949
  4. Adressbuch Kiel 1934, Seite I-81: Drobe Adolf (Werkzeugdreh.)
  5. Osterroth, Franz: 100 Jahre Sozialdemokratie in Schleswig-Holstein. Ein geschichtlicher Überblick (Kiel o. J. [1963]), Seite 115f
  6. Paul, Gerhard: Landunter - Schleswig-Holstein und das Hakenkreuz (Dampfboot Verlag, Münster 2001), ISBN 3-89691-507-X, Seite 133
  7. Er selbst gab in seiner Bewerbung um ein Ratsmandat drei Jahre an. Vgl. Kandidaten der Kieler Sozialdemokratie, VZ, 5.10.1946
  8. Paul, Gerhard: Landunter - Schleswig-Holstein und das Hakenkreuz (Dampfboot Verlag, Münster 2001), ISBN 3-89691-507-X, Seite 434
  9. Vgl. Traueranzeige des Distrikts Nord für Adolf Drobe, VZ, 22.12.1949
  10. Kandidaten der Kieler Sozialdemokratie, VZ, 5.10.1946
  11. Die Stadtvertretungs-Wahlen in Kiel, Kieler Nachrichten, 14.10.1946
  12. Seite „Liste der Mitglieder der 1. Bundesversammlung (Deutschland)“. In: Wikipedia – Die freie Enzyklopädie. Bearbeitungsstand: 14. November 2022, 23:40 UTC. URL: https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Liste_der_Mitglieder_der_1._Bundesversammlung_(Deutschland)&oldid=227983556 (Abgerufen: 15. Oktober 2023, 12:44 UTC)