Kabinett Simonis II

Aus SPD Geschichtswerkstatt
Heide Simonis, 2009

Mit der Landtagswahl 1996 wurde Ministerpräsidentin Heide Simonis im Amt bestätigt.

Zusammensetzung

Staatskanzlei

Innenministerium

Ministerium für Justiz, Bundes- und Europaangelegenheiten

Ministerium für Finanzen und Energie

Ministerium für Wirtschaft, Technologie und Verkehr

  • Minister: Peer Steinbrück bis 28. Oktober 1998. Dann Horst Günter Bülck (parteilos)

Ministerium für Arbeit und Soziales und Gesundheit

Ministerium für Natur, Umwelt und Forsten

  • Minister: Rainder Steenblock (Die Grünen) - Stellvertreter der Ministerpräsidentin

Ministerium für Ländliche Räume, Landwirtschaft, Ernährung und Tourismus

Ministerium für Bildung, Wissenschaft, Forschung und Kultur

Ministerium für Frauen, Jugend, Wohnungs- und Städtebau

  • Ministerin: Angelika Birk (Die Grünen)

Veränderungen

Wirtschaftsministerium

Nach dem Wahlsieg der SPD in Nordrhein-Westfalen 1998 wechselt Peer Steinbrück ins Kabinett von Ministerpräsident Wolfgang Clement. Das Klima zwischen Heide Simonis und Peer Steinbrück galt schon länger als belastet:

"'Steinbrück hält Simonis intellektuelles Niveau für gering.' Lange konnte das Bündnis daher nicht halten, und der Bruch kam, als der Wirtschaftsminister das tat, was er gut kann: mit spitzen Bemerkungen eine ungeliebte Person lächerlich machen. In einem Hintergrundgespräch mit Journalisten hielt er der Regierungschefin vor, Politik 'auf Pepita-Niveau' zu betreiben. Ihn hatte zuvor mächtig geärgert, dass ihn die Regierungschefin nach den Landtagswahlen 1996 von den Koalitionsverhandlungen mit den Grünen ausschließen wollte und erst auf Druck der Partei nachgab. Beide wollten nun die Trennung. Steinbrück bemühte sich [1998] um den frei gewordenen Posten an der Spitze des Sparkassen- und Giroverbandes, scheiterte jedoch. Als dann NRW-Regierungschef Wolfgang Clement einen neuen Wirtschaftsminister suchte, nahm Steinbrück dankbar an."[1]

Auf Peer Steinbrück folgt der parteilose Horst Günter Bülck.

Landwirtschaftsministerium

1998 schied Hans Wiesen mit 59 Jahren aus Altersgründen aus dem Amt aus. Ihm folgte Klaus Buß

Bildungsministerium

Einen Monat nach der Bundestagswahl 1998 scheidet Gisela Böhrk aus dem Amt. Ihr folgt Ute Erdsiek-Rave. DER SPIEGEL schrieb:

"Landesmutter Simonis hatte die 53jährige Lehrerin in einem "frostigen Fünf-Minuten-Gespräch", so Insider, für den desaströsen Ausgang der Volksbefragung zur Rechtschreibreform verantwortlich gemacht und geschaßt. Zugleich hatte sie die Gefeuerte vergebens ermahnt, doch bis zum 27. Oktober Stillschweigen zu wahren."[2]

Siehe auch

Quellen

  1. Erich Maletzke "Peer Steinbrück - ein Mann der klaren Worte" auf shz.de, 30. September 2012
  2. DER SPIEGEL 43/1998 "Wat nu?", 19.10.1998