Ortsverein Neumünster-Süd

Aus SPD Geschichtswerkstatt

Der Ortsverein Neumünster-Süd hat als mitgliederstärkster Ortsverein der SPD Neumünster eine lange Tradition. Nachfolgende, aus heutiger Sicht kommentierte Auszüge aus alten Sitzungsprotokollen geben ein Teil der Historie des Ortsvereins wieder.

Gründung 1969

Auf der gemeinsamen Versammlung der Distrikte Ost, Mitte und Wittorf am 26. September 1968 wurde erstmals über mögliche Auswirkungen einer auf dem Landesparteitag der SPD Schleswig-Holstein beschlossenen Satzungsänderung diskutiert. Eine grundlegende Änderung der Satzung des Kreisverbandes schien unumgänglich. Auf einer Funktionärssitzung am 18. Januar 1969 wurde bereits über eine Änderung der Distriktgrenzen nachgedacht, am 6. Juni 1969 die Gründung eines gemeinsamen Ortsvereines Süd beschlossen.

Am 25. Juni 1969 fand im Hotel "Stadt Altona" die Gründungsversammlung des Ortsvereins Neumünster-Süd der SPD – Kreisverband Neumünster - statt.

Nach der Eröffnung der Versammlung durch den damaligen Kreisvorsitzenden, den Genossen Tiemann, hielt der Bundestagskandidat OStR Jürgen Oldenburg eine kleine Ansprache.

Im Anschluss wurde Peter Bothmann zum ersten Vorsitzenden des neuen Ortsvereins gewählt. Unter den weiteren Vorstandsmitgliedern befanden sich Rudi Johna, Dieter Reese und Paul Holtz, welche sich in der darauf folgenden Zeit für das vierteljährlich erscheinende Mitteilungsblatt des Ortsvereins Süd verantwortlich zeigten.

Der Vorstand einigte sich darauf, im regelmäßigen Wechsel in "Hamanns Gasthof", im Hotel "Stadt Altona" und in den Gaststätten "Zur Linde" und "König-Pilsener-Stuben" zu tagen.

Kommunalpolitik in den 70er Jahren

Die Wahl Willy Brandts zum Bundeskanzler war natürlich ein Thema, welches zur damaligen Zeit die Sitzungen des Ortsvereins beherrschte.

Aber ein weiteres war viel entscheidender: die Kommunalwahl im April 1970!

Die Inhalte, mit denen sich die Kommunalpolitik zu Beginn der 70er Jahre befasste, haben auch heute noch nichts von ihrer Aktualität verloren: Der Krankenhausneubau und das geplante Freibad drohten die finanziellen Möglichkeiten der Stadt erheblich zu beeinflussen. Darüber hinaus befasste man sich mit einem möglichen Großflughafen Kaltenkirchen und einer kommunalen Gebietsreform - Punkte, die auch heute immer wieder in der politischen Diskussion auftauchen. Krisenfeste Arbeitsplätze mussten her, Schulen und Straßen neu gebaut werden, der soziale Wohnungsbau durfte nicht vernachlässigt werden und eine Kulturhalle sollte entstehen.

Auf der Hauptversammlung am 5. November 1969 stellten die Mitglieder des Ortsvereins fest, was auch heute noch immer für die Politik des Ortsvereins gilt: Die Kommunalpolitik kann die Bürger auf ihrem Weg zu Entscheidungen nur mitnehmen und auch nur dann überzeugend sein, wenn die Rathausfraktion einen repräsentativen Querschnitt der Gesamtbevölkerung der Stadt darstellt!

Die Genossen H. Claus, Rudi Johna, Th. Kleine und H. Müller wurden auf dieser Sitzung zu den ersten Direktkandidaten des Ortsvereins Süd zur Kommunalwahl gewählt. Entsprechende Kandidatenvorschläge wurden auf dem Kreisparteitag eingereicht.

Die folgende Kommunalwahl wurde für die SPD zum vollen Erfolg, an dem auch erstmals der Ortsverein Neumünster-Süd beteiligt war.

Am 27. November 1970 fand das erste Preisskat des Ortsvereines statt, am 19. Dezember 1970 die erste Jubilarehrung.

Auf Grund der für den 25. April 1971 festgesetzten Landtagswahl wurde die zweijährige Wahlperiode des Vorstandes verkürzt, am 25. Februar 1971 der zweite Vorstand in der Geschichte des Ortsvereins gewählt. Zu diesem Zeitpunkt zählte der Ortsverein 213 Mitglieder. Neuer Ortsvereinsvorsitzender wurde Th. Kleine, Dieter Reese wurde als Schriftführer und Kassierer gewählt.

Im Sommer des Jahres 1971 wurde mit dem Besuch im "Altersheim Süd" die Tradition des Seniorenkaffees begründet, welche bis heute Bestand hat und vom Ortsverein nach wie vor gepflegt wird.