Heinrich Oldenburg

Aus SPD Geschichtswerkstatt
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Heinrich Oldenburg
Geboren: 27. März 1842

Heinrich August Andreas Oldenburg, * 27. März 1842 in Oldesloe; † nach 1920 in ?. Schriftsetzer. Mitglied des ADAV, ab 1875 der SAP, wohl ab 1890 der SPD.

Werdegang

Der Lebensweg von Heinrich Oldenburg ist nur teilweise bekannt. Er hatte Schriftsetzer gelernt und wurde später Funktionär des Buchdruckervereins. Er ging nach Kiel - ob direkt oder nicht, ist nicht ermittelt - und war dort in der Genossenschaftsdruckerei und bei der neu gegründeten Schleswig-Holsteinischen Volkszeitung tätig.[1] Ab 1877 lebte er in Hamburg und arbeitete bei der Gerichts-Zeitung. Als Hamburg 1880 den kleinen Belagerungszustand verhängte, wies man ihn aus.

Er ging nach Harburg und 1881 nach Lübeck. Hier gründete er Anfang April des Jahres eine Buchdruckerei[2], fertigte Auftragsdrucke und gab u.a. das Unterhaltungsblatt Lübecker Sonntagsbote heraus, das aber sofort verboten wurde. Dem Nachfolgeprojekt Kieler Stichling und weiteren erging es ebenso.[3] Später erschien noch die Neue Zeitung, ein "freisinniges Organ für Lübeck und Umgebung"[4].

Von Lübeck meldete er sich mit Datum 29. Oktober 1920 ab nach Hamburg. Dort verliert sich seine Spur.

Partei & Politik

Heinrich Oldenburg war Mitglied des ADAV, dann - wohl gleich ab 1875 - der SAP, an deren Sozialistenkongressen 1876 und 1877 er als Delegierter teilnahm.

Er trat erfolglos als Kandidat zur Reichstagswahl 1877 an, ging danach nach Hamburg, wo er während des Sozialistengesetzes in der illegalen Parteiorganisation aktiv war. Wie weit er dies in Lübeck fortsetzte, ist nicht ermittelt. Angeblich sollte er dort ab 1881 eine Zeitung als Ersatz für die verbotene Gerichts-Zeitung herstellen; dazu wäre er sicherlich in der Lage gewesen. Ein solcher Plan wurde aber von den Sozialdemokraten nicht verwirklicht. Es wird angenommen, dass es sich um von Spitzeln in die Welt gesetzte Gerüchte handelte.[5]

Links

  • Graf, Angela: Kurzbiografie Heinrich Oldenburg in: Johann Heinrich Wilhelm Dietz - Verleger der Sozialdemokraten : biographische Annäherung an ein politisches Leben ([Electronic ed.], 1996. - 313 Bl. : 1320 Kb, Text; Electronic ed.: Bonn: Bibliothek der FES, 1998), Ausgewählte Kurzbiografien Hierauf beruht, soweit nicht anders angegeben, dieser Eintrag.

Einzelnachweise

  1. "Oldenburg, Heinrich A. A., Redacteur der schlesw.-holstein. Volkzeitung, Schloßstr. 38". Eintrag im Kieler Adressbuch von 1878
  2. Archiv der Hansestadt Lübeck: Polizeiamt Nr. 502, Bericht, 2.1.1881
  3. Lienau, Heinrich: List und Genossentreue gegen Gesetzestücke, Hamburger Echo, 21.10.1928, der dies irrtümlich nach Kiel verlegt.
  4. 75 Jahre Buchdrucker-Verein in Lübeck (Lübeck 1924), S. 29
  5. Graf, Angela: Johann Heinrich Wilhelm Dietz - Verleger der Sozialdemokraten : biographische Annäherung an ein politisches Leben ([Electronic ed.], 1996. - 313 Bl. : 1320 Kb, Text; Electronic ed.: Bonn: Bibliothek der FES, 1998), Das Verbot der Gerichts-Zeitung