Heinrich de Buhr
Heinrich de Buhr |
Heinrich de Buhr, * 12. August 1892 in Altona; † 1952; Verwaltungsbeamter. Mitglied der SPD mindestens seit den 1920er Jahren.
Leben & Beruf
Über die Jugend von Heinrich de Buhr, seine Ausbildung und was ihn nach Heide führte, ist bisher nichts ermittelt. Er war zum Zeitpunkt der Machtübergabe an die Nazis stellvertretender Leiter des Heider Arbeitsamtes.[1] Er wurde am 24. März 1933 seines Postens enthoben, "weil die politische Vergangenheit des Betroffenen keine Gewähr für seine Arbeit im Sinne der jetzigen nationalen Regierung biete"[2], und am 22. August 1933 aufgrund des "Gesetzes zur Wiederherstellung des Berufsbeamtentums" fristlos entlassen.
In der Folge war er bis zum 10. Oktober 1934 arbeitslos und verlor jegliche Existenzgrundlage; sein Haus in der Stiftstraße 17 musste zwangsversteigert werden und fiel an die Stadt Heide. Im selben Jahr zog er nach Hamburg, wo er sich bis 1937 als Provisionsreisender versuchte. Von Oktober 1937 bis zum Ende der NS-Herrschaft betrieb er in Hamburg eine Gastwirtschaft. Während des Krieges wurde sein Lokal bei Luftangriffen schwer beschädigt.
Wiederholt bedrohten ihn SA und Gestapo aufgrund seiner politischen Vergangenheit. Am 2. Oktober 1941 stellte er den Antrag auf Parteimitgliedschaft, mit Datum 1. Januar 1942 wurde er in die NSDAP aufgenommen[3]; diese hatte ihn vor die Wahl zwischen Parteieintritt oder KZ Neuengamme gestellt[4]. Während der Gewitter-Aktion wurde er vier Tage lang zu Verhören festgehalten.
Nach Ende der NS-Herrschaft übernahm er sofort wieder seine frühere Funktion als stellvertretender Leiter des Heider Arbeitsamtes und wurde 1946 dessen Leiter. 1950 schied Heinrich de Buhr aus gesundheitlichen Gründen aus dem Dienst aus.[5]
Heinrich de Buhr war der Vater von Werner de Buhr.
Partei & Politik
Heinrich de Buhr trat vermutlich in den frühen 1920er Jahren in die SPD ein, vielleicht aber auch schon erheblich eher. Er war bis 1933 Vorsitzender des Kreisverbandes Dithmarschen, der nur für kurze Zeit am Ende der Weimarer Republik existierte. (Vorher und nach 1945 war Dithmarschen in Nord und Süd aufgeteilt.)
Gleichzeitig war Heinrich de Buhr stellvertretender Vorsitzender der Ortsgruppe des Reichsbanners in Heide.
Archive
- Bundesarchiv: R 9361-IX KARTEI/5110839
- Landesarchiv: LAS 761/5016
Links
- Wikipedia: Heinrich de Buhr
Einzelnachweise
- ↑ Dieser Eintrag beruht, soweit nicht anders angegeben, auf dem Eintrag in Wikipedia: Heinrich de Buhr, abgerufen 4.2.2022.
- ↑ Heider Anzeiger, 5.4.1933
- ↑ Bundesarchiv R 9361-IX KARTEI/5110839
- ↑ Diese letztere Information kommt offenbar vom Ortsverein Heide, ist aber bisher nicht belegt.
- ↑ Akte im Landesarchiv Schleswig-Holstein Nr. 761/5016 sowie Pfeil, Dr. Ulrich: Vom Kaiserreich ins "Dritte Reich" - Heide 1890-1933 (Offsetdruck Pingel, Heide 1997), S. 326