1892

Aus SPD Geschichtswerkstatt

Vorsitzende der SPD sind Alwin Gerisch und Paul Singer. Auf dem Parteitag im November werden Paul Singer und August Bebel zu den Vorsitzenden gewählt. Vorsitzender der Agitationskommission für Hamburg und Schleswig-Holstein ist Heinrich Lienau.

Staatsoberhaupt ist Kaiser Wilhelm II, Reichskanzler Leo von Caprivi.

Die Gleichheit. Zeitschrift für die Interessen der Arbeiterinnen erscheint erstmals. Chefredakteurin ist bis 1917 Clara Zetkin.

Januar

  • Der Regierungspräsident von Schleswig-Holstein verfügt unter Berufung auf Gerichtsurteile, dass an Zusammenkünften politischer Vereine Frauen auch dann nicht teilnehmen dürften, wenn sie anderen Zwecken als den politischen Erörterungen dienen sollten. Die Abhaltung von Bällen und anderen Vergnügungen mit Frauen komme für diese Vereine nicht in Frage; sie seien polizeilich aufzulösen. Der Arbeiterbildungsverein Ellerbek meldet daher sein Stiftungsfest als "Männerkränzchen" an. Die Frauen sitzen während der Feier im Saal nebenan. Zunächst will die Polizei sie auch dort vertreiben, unterläßt dies aber.
  • 24. Januar - Eine Versammlung in Saal der Witwe Soll (heute: Gasthof Zur Linde) gilt als Gründungsdatum der Sozialdemokratie in Dänischenhagen.

Februar

März

April

Mai

  • 1. Mai - Eine Rednerin aus Hamburg referiert beim Ortsverein Eckernförde in einer "Öffentlichen Frauen- und Männerversammlung" über die Bedeutung des Maifeiertages und ermutigt Frauen, sich an der politischen Auseinandersetzung zu beteiligen.
  • Der Bürgermeister von Heise verbietet zum Maifeiertag Volksversammlung und Kommers, weil "eine Agitation der Sozialdemokratie im Anschluß an die allgemeine Bewegung" bezweckt würde.

Juni

Juli

August

September

Oktober

November

Dezember

  • 11.-13. Dezember - Provinzialparteitag in Kiel. Eine "Gründerkommission" erhält den Auftrag, in Gemeinschaft mit der Preßkommission die Errichtung einer eigenen Druckerei und die Herausgabe einer Tageszeitung zu betreiben.
  • 17. Dezember - Paul Stech wird in Merseburg geboren.
  • 20. Dezember - Der Auftritt von Wilhelmine Kähler in Wesselburen im Februar hat ein gerichtliches Nachspiel. Die Verurteilung durch das Schöffengericht Wesselburen im Februar zu einer Woche Gefängnis, weil sie angeblich die anwesenden Polizeibeamten beleidigt habe, wird vom Gericht in Kiel bestätigt; man bürdet ihr zusätzlich die hohen Kosten des Verfahrens auf.

Nicht datiert