Gustav Ehlers: Unterschied zwischen den Versionen

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'''Gustav Johannes Joachim Ehlers''', * [[23. Februar]] [[1873]] in Lübeck; † [[28. Mai]] [[1947]] in Lübeck; Handwerker, Gastwirt, Angestellter und Mitglied der Lübecker Bürgerschaft. Mitglied der SPD.
'''Gustav Johannes Joachim Ehlers''', * [[23. Februar]] [[1873]] in Lübeck; † [[28. Mai]] [[1947]] in Lübeck; Handwerker, Gastwirt, Angestellter; Mitglied der Lübecker Bürgerschaft. Mitglied der SPD seit ca. [[1891]].


==Werdegang==
==Werdegang==
Gustav Ehlers besuchte von [[1879]] bis [[1881]] die Behrend-Schrödersche Freischule und wurde ab [[1882]] bis [[1887]] im Waisenhaus erzogen. Anschließend erlernte er bis [[1891]] als Gehilfe das Tischlerhandwerk.
Gustav Ehlers besuchte von [[1879]] bis [[1881]] die Behrend-Schrödersche Freischule und wurde danach bis [[1887]] im Waisenhaus erzogen. Anschließend erlernte er bis [[1891]] als Gehilfe das Tischlerhandwerk. Nach der Lehrzeit trat er in den Deutschen Holzarbeiterverband ein.


Auf der Walz arbeitete Ehlers als Geselle bis [[1895]] im Rheinland. Bis Herbst [[1897]] war er aktiver Soldat und genügte seiner zweijährigen Militärdienstpflicht in der Infanterie der Preußischen Armee des Infanterie-Regiments „Freiherr von Sparr“ (3. Westfälisches) Nr. 16 in Köln.
Auf der Walz arbeitete er als Geselle bis [[1895]] im Rheinland. Bis Herbst [[1897]] war er aktiver Soldat und genügte seiner zweijährigen Militärdienstpflicht in der Preußischen Armee als Angehöriger des Infanterie-Regiments „Freiherr von Sparr“ (3. Westfälisches) Nr. 16 in Köln.


Von da an arbeitete Gustav Ehlers bis [[1909]] als Tischlergeselle in Lübeck. Während dieser Zeit verließ er jedoch, infolge des 16 Monate dauernden Lübecker Holzarbeiterstreiks, nochmals für ein Jahr die Stadt und war in Hannover, Neumünster und Altona tätig. Wieder daheim war Gustav Ehlers [[1909]] bis zum [[31. März]] [[1919]] Wirt einer Gastwirtschaft, Restaurant und Frühstückslokal, in der Hüxstraße 110. Deren Eigentümer wiederum war die Hansa Brauerei.  Von da an war er Angestellter des Wohnungsamtes.
Von [[1897]] bis [[1909]] arbeitete Gustav Ehlers als Tischlergeselle in Lübeck. Während dieser Zeit verließ er jedoch, infolge des 16 Monate dauernden Lübecker Holzarbeiterstreiks, nochmals für ein Jahr die Stadt und war in Hannover, Neumünster und Altona tätig. Wieder daheim übernahm Gustav Ehlers [[1909]] eine Gastwirtschaft der Hansa Brauerei - Restaurant und Frühstückslokal - in der Hüxstraße 110.  


Wieder in der Hansestadt gehörte Gustav Ehlers der lübeckischen Zahlstelle des Deutschen Holzarbeiterverbands als Vorstands- und Lohnkommissionsmitglied an. Ab [[1891]] war er sowohl gewerkschaftlich als auch politisch organisiert und gehörte von [[1898]] bis [[1921]] dem Vorstand des hiesigen Sozialdemokratischen Vereins an. Zwei Jahre, von [[1899]] bis [[1901]], war er Vorsitzender des Lübecker Gewerkschaftskartells.
Gleichzeitig gehörte er der Lübecker Zahlstelle des Deutschen Holzarbeiterverbands als Vorstands- und Lohnkommissionsmitglied an. Zwei Jahre, von [[1899]] bis [[1901]], war er Vorsitzender des Lübecker Gewerkschaftskartells. Am [[1. April]] [[1919]] trat er eine Stelle als Angestellter des Lübecker Wohnungsamtes an.


Seit [[1909]] war Ehlers, wie Paul Hoff, Mitglied der Bürgerschaft und [[1918]]/[[1919|19]] auch des Bürgerausschusses. Er nahm vom [[15. September|15.]] bis [[21. September]] [[1912]] am Parteitag seiner Partei in Chemnitz teil. Am [[14. April]] [[1919]] wählte ihn die Bürgerschaft mit 67 von 70 Stimmen zum Nachfolger für den am [[31. März]] [[1919]] für den verstorbenen Senator Emil Possehl in den Senat gewählten [[Paul Löwigt]] als ihren Wortführer und blieb es bis [[1932]]. [[1933]] schied er aus der Bürgerschaft aus.
Er war auch außerhalb der Partei in bürgerlichen Ehrenämtern tätig. So war er seit [[1919]] Mitglied des Lübecker Verwaltungsgerichtes, der Theaterbehörde und der Schätzungskommission seit [[1920]].


Ohne direkten SPD-Bezug ist er in öffentlich bürgerlichen Ehrenämtern tätig gewesen. So war er seit [[1919]] Mitglied des Lübecker Verwaltungsgerichtes, der Theaterbehörde und der Schätzungskommission seit [[1920]].
== Partei & Politik ==
Ab [[1891]] war Gustav Ehlers politisch organisiert und gehörte von [[1898]] bis [[1921]] dem Vorstand des [[Kreisverband Lübeck|Sozialdemokratischen Vereins Lübeck]] an. Er nahm vom [[15. September|15.]] bis [[21. September]] [[1912]] am Parteitag seiner Partei in Chemnitz teil.  
 
[[1909]] wurde er, wie [[Paul Hoff]], Mitglied der Bürgerschaft und [[1918]]/[[1919|19]] auch des Bürgerausschusses. Am [[14. April]] [[1919]] wählte ihn die Bürgerschaft mit 67 von 70 Stimmen zum Nachfolger von [[Paul Löwigt]] - der am [[31. März]] [[1919]] für den verstorbenen Senator Emil Possehl in den Senat gewählt worden war - als ihrem Wortführer; dies blieb er bis [[1932]]. [[1933]] schied er aus der Bürgerschaft aus.


==Literatur==
==Literatur==
*''Gustav Ehlers, Wortführer der Bürgerschaft.'' In: ''Vaterstädtische Blätter'', Jahrgang 1918/19, Nr. 15, Ausgabe vom 27. April 1919, S. 57.
*''Gustav Ehlers, Wortführer der Bürgerschaft.'' In: ''Vaterstädtische Blätter'', Jahrgang 1918/19, Nr. 15, Ausgabe vom 27. April 1919, S. 57.
*''Das neue Präsidium der Bürgerschaft.'' In: ''Vaterstädtische Blätter'', Jahrgang 1923/24, Nr. 8, Ausgabe vom 23. März 1924, S. 29–30.
*''Das neue Präsidium der Bürgerschaft.'' In: ''Vaterstädtische Blätter'', Jahrgang 1923/24, Nr. 8, Ausgabe vom 23. März 1924, S. 29–30.


==Links==
==Links==
*{{Wikipedia}}
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Aktuelle Version vom 17. Januar 2022, 21:21 Uhr

Gustav Ehlers
Gustav Ehlers
Gustav Ehlers
Geboren: 28. Februar 1873
Gestorben: 28. Mai 1947

Gustav Johannes Joachim Ehlers, * 23. Februar 1873 in Lübeck; † 28. Mai 1947 in Lübeck; Handwerker, Gastwirt, Angestellter; Mitglied der Lübecker Bürgerschaft. Mitglied der SPD seit ca. 1891.

Werdegang

Gustav Ehlers besuchte von 1879 bis 1881 die Behrend-Schrödersche Freischule und wurde danach bis 1887 im Waisenhaus erzogen. Anschließend erlernte er bis 1891 als Gehilfe das Tischlerhandwerk. Nach der Lehrzeit trat er in den Deutschen Holzarbeiterverband ein.

Auf der Walz arbeitete er als Geselle bis 1895 im Rheinland. Bis Herbst 1897 war er aktiver Soldat und genügte seiner zweijährigen Militärdienstpflicht in der Preußischen Armee als Angehöriger des Infanterie-Regiments „Freiherr von Sparr“ (3. Westfälisches) Nr. 16 in Köln.

Von 1897 bis 1909 arbeitete Gustav Ehlers als Tischlergeselle in Lübeck. Während dieser Zeit verließ er jedoch, infolge des 16 Monate dauernden Lübecker Holzarbeiterstreiks, nochmals für ein Jahr die Stadt und war in Hannover, Neumünster und Altona tätig. Wieder daheim übernahm Gustav Ehlers 1909 eine Gastwirtschaft der Hansa Brauerei - Restaurant und Frühstückslokal - in der Hüxstraße 110.

Gleichzeitig gehörte er der Lübecker Zahlstelle des Deutschen Holzarbeiterverbands als Vorstands- und Lohnkommissionsmitglied an. Zwei Jahre, von 1899 bis 1901, war er Vorsitzender des Lübecker Gewerkschaftskartells. Am 1. April 1919 trat er eine Stelle als Angestellter des Lübecker Wohnungsamtes an.

Er war auch außerhalb der Partei in bürgerlichen Ehrenämtern tätig. So war er seit 1919 Mitglied des Lübecker Verwaltungsgerichtes, der Theaterbehörde und der Schätzungskommission seit 1920.

Partei & Politik

Ab 1891 war Gustav Ehlers politisch organisiert und gehörte von 1898 bis 1921 dem Vorstand des Sozialdemokratischen Vereins Lübeck an. Er nahm vom 15. bis 21. September 1912 am Parteitag seiner Partei in Chemnitz teil.

1909 wurde er, wie Paul Hoff, Mitglied der Bürgerschaft und 1918/19 auch des Bürgerausschusses. Am 14. April 1919 wählte ihn die Bürgerschaft mit 67 von 70 Stimmen zum Nachfolger von Paul Löwigt - der am 31. März 1919 für den verstorbenen Senator Emil Possehl in den Senat gewählt worden war - als ihrem Wortführer; dies blieb er bis 1932. 1933 schied er aus der Bürgerschaft aus.

Literatur

  • Gustav Ehlers, Wortführer der Bürgerschaft. In: Vaterstädtische Blätter, Jahrgang 1918/19, Nr. 15, Ausgabe vom 27. April 1919, S. 57.
  • Das neue Präsidium der Bürgerschaft. In: Vaterstädtische Blätter, Jahrgang 1923/24, Nr. 8, Ausgabe vom 23. März 1924, S. 29–30.

Links

Einzelnachweise