1898
Vorsitzende der SPD sind Paul Singer und August Bebel. Die SPD unterliegt weiterhin dem Verbindungsverbot, das eine überregionale Parteiorganisation verhindert. In der Provinz Schleswig-Holstein und in Hamburg werden die Verbindungen durch Vertrauenspersonen und durch eine Agitationskommission aufrecht erhalten, an deren Spitze Heinrich Lienau steht.
Staatsoberhaupt ist Kaiser Wilhelm II. Reichskanzler ist Chlodwig zu Hohenlohe-Schillingsfürst.
Das Deutsche Reich unter Kaiser Wilhelm II. erzwingt von China einen deutschen Marinestützpunkt in der Bucht von Kiautschou. Der Reichstag beschließt per Gesetz den Aufbau einer Kriegsmarine und löst so das Flottenwettrüsten mit Großbritannien aus. Das Preußische Abgeordnetenhaus beschließt ein Gesetz, das Sozialdemokraten das akademische Lehramt an Hochschulen verweigert.
Der Schriftsteller Émile Zola schaltet sich mit dem Artikel J'accuse ... in die Affäre um den zu Unrecht wegen Landesverrats verurteilten französischen Artillerie-Hauptmann jüdischer Herkunft Alfred Dreyfus ein.
Januar
Februar
März
April
Mai
Juni
- 14. Juni - August Bebel spricht in Kiel in der Waldwiese.
- 16. Juni - Reichstagswahl; die SPD erreicht 27,2% der Stimmen und 56 Mandate. Im Wahlkreis 6 (Pinneberg, Segeberg) siegt Adolph von Elm, im Wahlkreis 8 (Altona, Stormarn) erneut Karl Frohme. Carl Legien unterliegt im Wahlkreis 7 (Kiel, Rendsburg) noch einmal dem Liberalen Albert Hänel. In Hessen tritt Gustav Garbe erfolglos an.
Juli
August
September
Oktober
- Der Verein Freie Volksbühne Kiel beschließt seine Selbstauflösung.
- 3.-8. Oktober - SPD-Parteitag in Stuttgart.[1] "Erneut überläßt es der Parteitag den Parteimitgliedern in den einzelnen Wahlkreisen zu entscheiden, ob sie sich an den kommenden Landtagswahlen in Preußen beteiligen wollen."[2]
November
Dezember
Nicht datiert
- Wilhelm Spiegel tritt der SPD bei.
Einzelnachweise
- ↑ Siehe: Sozialdemokratische Parteitage (1890 - 1899)
- ↑ Osterroth, Franz / Schuster, Dieter: Stichtag 3./8. Okt. 1898. in: Chronik der deutschen Sozialdemokratie. Bis zum Ende des Ersten Weltkrieges. 2., neu bearb. und erw. Aufl. 1975. Electronic ed.: Bonn : FES Library, 2001