Ortsverein Suchsdorf

Der Ortsverein Suchsdorf der SPD besteht seit 1919. Er ist heute ein Ortsverein im Kreisverband Kiel und erstreckt sich über das Gebiet des Ortsbeiratsbezirks 5 (Suchsdorf). Bis 1958 gehörte er zum Kreisverein Rendsburg.
In seiner Geschichte begleitete der Ortsverein fortwährend einschneidende Veränderungen seines Umfelds. Bei seiner Gründung war Suchsdorf eine kleine bäuerliche Gemeinde mit einigen hundert Menschen vor den Toren der Stadt. Mitte der 1920er Jahre gab es etwas mehr als 100 Häuser, Straßennamen waren nicht nötig.[1] Heute ist es mit etwa 11 500 Einwohnern einer der größten Stadtteile Kiels.
Ortsvereinsgebiet
Das Gebiet des Ortsvereins hat sich in der Zeit seines Bestehens verändert. Der jenseits der neuen B76 liegende Teil des alten Gemeindegebiets gehört heute zum Ortsbeiratsbezirk Steenbek-Projensdorf; entsprechend veränderte sich die Ausdehnung der beiden Ortsvereine. Mit der Entstehung des Wohngebiets Klausbrook nach 1980 kamen Flächen zu Suchsdorf, die traditionell zur Gemeinde Wik gehörten (und auch heute noch die Postleitzahl 24106 haben).

Sozialdemokratische Anfänge in Suchsdorf
Agitation durch die Kieler Partei
Suchsdorf erlebte erste große Veränderungen durch den Bau des Nord-Ostsee-Kanals. Die alten Brücken nach Norden waren zu klein geworden und so entstand 1893/94 die Levensauer Hochbrücke mit zwei großen Rampen durch die Gemeinde für den Straßenverkehr und die Eisenbahnstrecke. Im Zuge des Kanalbaus kamen auch zahlreiche Bauarbeiter in den Ort, am Ende der Eckernförder Chaussee (heute Alte Chaussee), die nun nicht mehr direkt über den Kanal führte, entstand für sie eine Kantinenbaracke, aus der sich ab 1896 das beliebte Ausflugslokal Margaretental entwickelte.[2] Um die Jahrhundertwende entstanden entlang der Eckernförder Chaussee, wie auch in Kopperpahl, erste mehrstöckige Mehrfamilienhäuser.
Die Lebensbedingungen für die ärmere Bevölkerung waren schwierig, eine Ver- und Entsorgungsinfrastruktur war nicht vorhanden. Anfang der 1890er Jahre erkrankten mehrere Arbeiterfamilien an Cholera, einige Personen starben.[3]
Seit dem Ende des von Bismarck durchgesetzten Parteiverbots 1890 gab es den Sozialdemokratischen Verein Kiel und Umgegend, in dessen politische Zuständigkeit auch Suchsdorf gehörte.
Am 25. November 1894 wurde der Verein im ländlichen Umland von Kiel aktiv, in Suchsdorf wurden dabei zwei Genossen „vom Gendarm aufgeschrieben“, weil sie die Broschüre „Fort mit der Gesindeordnung“ unzulässigerweise während der Kirchzeit verteilt haben sollten. Diese Broschüre sollte „in schonungsloser Weise die jämmerlichen Lebens–, Lohn-, Arbeits- und Wohnungsverhältnisse des Proletariats“ aufdecken und rief dazu auf, „sich der menschenbefreienden Sozialdemokratie anzuschließen“, um so „auch für die Knechte und Tagelöhner auf dem Lande bessere Zustände zu schaffen“.[4] Unklar ist, ob die Angezeigten selbst Suchsdorfer waren oder aus Kiel kamen.
Diese Verteilung - und vermutlich weitere solcher Aktivitäten, die nicht dokumentiert wurden - muss große Wirkung erzielt haben, denn nur wenig später, am 27. Januar 1895, fand in Suchsdorf eine Volksversammlung statt, in welcher der Reichstagsabgeordnete des Wahlkreises, Carl Legien, etwa zwei Stunden sprach. Es sollen ihm „reichlich Hundert Personen [...] mit der größten Aufmerksamkeit“ gelauscht haben, „obschon im Saal die bitterste Kälte herrschte“.[5] Diese Zuhörenden dürften wohl kaum alle aus Suchsdorf gestammt haben, sondern viele von ihnen werden aus diversen Nachbarorten beiderseits des Kanals und sogar aus Kiel gekommen sein.
Im Mai 1898 fand in Suchsdorf eine „mäßig besuchte“ Wahlkampfveranstaltung des Grafen Reventlow von der deutsch-sozialen Reformpartei statt, die von den Sozialdemokraten Heinrich Ströbel und Joachim Klüß gekapert wurde. Beide leisteten halbstündige Diskussionsbeiträge und hielten der Partei des Grafen zum Schluss ein „langes Sündenregister“ vor.[6]
Die Arbeiterklasse im Ort lebte in einer von den Besitzenden kontrollierten Gemeinde und wurde durch das preußische Drei-Klassen-Wahlrecht von der politischen Teilhabe weitgehend ausgeschlossen. Mühlenbesitzer Carl Kühl war von 1887 bis mind. 1916 Gemeindevorsteher.[7]
1903 wurde der Arbeiter-Radfahrerverein "Freiweg" gegründet. Der Vereinszweck war Übung und Förderung des Radfahrens in der Arbeiterschaft. Das Vereinsgebiet erstreckte sich auf die Orte Kopperpahl, Steenbeck, Kiel und Suchsdorf, mit Sitz in Kopperpahl.[8]
Gründung einer lokalen Parteiorganisation
Im Dorf gab es also schon vor der Gründung Sozialdemokraten, die sich, vielleicht seit 1903 unter der Tarnung des Arbeiterradfahrvereins, inoffiziell trafen.[9] Sie gehörten dem Sozialdemokratischen Verein Kiel und Umgegend und mit diesem ab 1905 dem neu gegründeten Sozialdemokratischen Zentralverein für den 7. Schleswig-Holsteinischen Reichstagswahlkreis an. Ab 1906 gab es ihre erste eigene organisatorische Zugehörigkeit zum Ortsverein Kopperpahl und Umgebung, der damals gegründet wurde; Kopperpahl liegt zwischen Suchsdorf und Kronshagen, alle drei Dörfer gehörten zu dieser Zeit zum Amt Kronshagen. Am 31. August 1906 schrieb der kgl. Landrat des Landkreises Kiel an den Regierungspräsidenten von Schleswig:
"Im Laufe des verflossenen Frühjahrs ist in Kopperpahl (Kronshagen) ein sozialdemokratischer Bezirks-Verein gegründet, welcher jetzt etwa 40 Mitglieder zählt. Derselbe scheint ein Auswuchs des in Kopperpahl bereits seit 1903 bestehenden Radfahrer-Vereins zu sein, da fast sämtliche Vorstandsmitglieder des Letzteren zugleich Begründer und Angehörige des neuen Vereins sind. Es sind deshalb beide Vereine in das angeschlossene Verzeichnis aufgenommen worden!"[10]
Im diesem Verzeichnis wird der Verein als Sozialdemokratischer Ortsverein Kiel, Bezirk Kopperpahl - 1906 - geführt; der Bezirk umfasst Kopperpahl, Steenbeck und Suchsdorf. Die Leitung dieses Bezirksvereins erfolgte durch den Ortsverein Kiel, der unter Kontrolle der kgl. Polizeidirektion stand.
Damit waren die Suchsdorfer zunächst weiter ein noch nicht ganz selbstständiger Teil im Sozialdemokratischen Verein Kiel und Umgegend.
Seit dem 1. Juli 1907 wurde der Bezirks-Verein als eigenständiger Ortsverein geführt. Er trug die Bezeichnung Sozialdemokratischer Ortsverein für Kopperpahl, Suchsdorf und Umgegend in Kopperpahl - 1906 - und hatte laut dem Verzeichnis für soz. Vereine im Kreis Bordesholm 77 Mitglieder.[11]
Im Sommer 1906 kam es auf der Eckernförder Chaussee zu einem Vorfall, bei dem durch „drei halbwüchsige Burschen“ das Automobil des Kaiserbruders Prinz Heinrich auf dem Weg zum Gut Hemmelmark „mit Steinen bombardiert wurde“.[12] Es ist unklar, ob diese Jungen aus Arbeiterfamilien stammten und damit vielleicht auch eine Ablehnung der politischen Verhältnisse zum Ausdruck bringen wollten.
1911 wurde der Bahnhof Suchsdorf eröffnet. Im dortigen Bahnhofshotel sollten zukünftig auch politische Versammlungen stattfinden.
Weimarer Zeit
1919 gründete sich die "Ortsgruppe Suchsdorf", die als direkter Vorläufer des Ortsvereins angesehen wird. Vermutlich motivierten die neuen Freiheiten und politischen Möglichkeiten in der Republik sowie steigende Mitgliederzahlen im Ortsverein Kopperpahl und Umgebung und im Dorf selbst zu diesem Schritt. Über die Gründung und die Anfangszeit der Ortsgruppe liegen keine Dokumente mehr vor. Einzig die Traditionsfahne belegt die Gründung. Alles andere sind mündlich weitergegebene Informationen. Unklar bleibt bisher, ob die SPD-Mitglieder im Dorf mit der 'Ortsgruppe' eine zusätzliche Gliederungsebene schufen und weiter im Ortsverein Kopperpahl und Umgebung blieben, oder ob sie ihrem neuen Ortsverein eine leicht abweichende Bezeichnung gaben. Das kann aber auch eine falsche Fährte sein. „Ortsgruppe“ nannte die USPD ihre Ortsvereine. Da die Traditionsfahne zunächst die Aufschrift „USPD Ortsgruppe Kopperpahl“ trug, wäre denkbar, dass bei der späteren Umarbeitung ein Fehler gemacht wurde oder auf Grund des geringeren klanglichen Unterschieds keine Notwendigkeit zur Änderung auch dieses Wortes gesehen wurde.
Die Gründung einer USPD-Ortsgruppe in dem Jahr ist wahrscheinlich, da die Partei nach dem schlechten Ergebnis bei der Wahl der verfassunggebenden Nationalversammlung eine organisatorische Verankerung in der Fläche auch über die städtischen Hochburgen hinaus anstrebte. Spekuliert werden kann nur darüber, ob eine „SPD-Ortsgruppe Suchsdorf“, ob nun als eigener Ortsverein oder lose Untergruppierung, auch erst nach der Wiedervereinigung von MSPD und USPD entstand, da nun überhaupt erst im Dorf eine nennenswerte Zahl an Mitgliedern vorhanden war, und diese in einem Traditionskompromiss das Gründungsdatum der heimkehrenden Abspaltung übernahm.
In einer Übersicht Beihilfen für den Jugendleiterkursus wurden 1921 beide SPD-Ortsvereine Suchsdorf und Kopperpahl erwähnt.[13]
Suchsdorf war zur Zeit der Gründung eine eigenständige Gemeinde im Kreis Bordesholm (nach dessen Auflösung 1932 im Kreis Rendsburg). Sie war damals sehr klein und bäuerlich geprägt; Mitte der 1920er Jahre gab es etwas mehr als 100 Häuser, Straßennamen waren nicht nötig. Die Ortsgruppe gehörte spätestens ab 1924, vielleicht schon ab 1919[14], dem zweiten Unterbezirk des Bezirksverbandes Schleswig-Holstein an.[15] Zu diesem gehörten die Gliederungen in den Kreisen Eckernförde, Rendsburg, Bordesholm und den kreisfreien Städten Kiel und Neumünster.
Mitte der 1920er Jahre vertraten mindestens zwei Genossen, nämlich Löhndorf (schon längere Zeit) und Poerschke (oder Pörschke[16]), die SPD im Gemeinderat. Die Gemeinde war zu dieser Zeit stark verschuldet und hatte viele Arbeitslose. Der Gemeindevorsteher gehörte der Demokratischen Partei an.[17] Auch die KPD war aktiv im Ort[18] - das zeigt, dass es unter der Bevölkerung eine große Arbeiterschaft gegeben haben muss; es soll auch schon Nationalsozialisten gegeben haben.
1929 richtete die SPD in Suchsdorf eine Weihnachtsfeier für arme Arbeiterfamilien aus. Die kommunistische Propagandapresse behauptete, dies sei nur geschehen, um diese vom Besuch einer KPD-Erwerbslosenversammlung in Kronshagen abzuhalten.[19] Überhaupt taucht der Ort recht oft in der regionalen kommunistischen Zeitung auf, sodass man annehmen darf, dass es trotz seiner nach wie vor ländlichen Prägung eine bedeutende Arbeiterschaft gab.
Im Ort gab es eine kleine Falken-Gruppe, zu der u.a. Karl-Heinz Ramm, Bernhard Schwensen, Heini Hinrichsen und Werner Reher gehörten. Sie traf sich im Haus von Hannes Schwensen nördlich der Brückenrampe. Außerdem gab es einen gemischten Chor, der mit anderen Arbeiter-Musikvereinen gemeinsam auftrat.[20]
In der Weimarer Republik entstand eine örtliche Gliederung Kronshagen-Suchsdorf des Reichsbanners. Suchsdorf gehörte lange Jahre zum Amt Kronshagen und hatte als Kieler Vorort ähnliche Interessen, was die Verbindung erklärt. Am 22. Februar 1931 nahm die örtliche Reichsbannergruppe an der Parade in Voorde teil. Auf einem Gruppenbild sind die Fahne mit der Bestickung "[SUC]HSDO[RF]" sowie der Tambourstab von Hugo Stührk zu erkennen. Ein weiteres Bild zeigt 12 Männer (Fr. Behrend, H. Meier, W. Hinrichsen, Fr. Laß, H. Schimoniak, Hugo Stührk, W. Jens, Chr. Weber, S. Moritz, K. Bellin, Fr. Hinrichsen) mit Trommeln und dem Tischwimpel "Spielmannszug Kronshagen-Suchsdorf". Ob diese Männer alle zugleich Mitglieder der Partei waren und wie ihr weiteres Leben verlief, ist nicht ermittelt. Unter den Wieder-/Neueintritten 1946 finden sich vor Ort nur Hugo Stührk und Christian Weber.
Bei der Reichstagswahl November 1932 erhielt die SPD in der Gemeinde 288 Stimmen und lag damit vor NSDAP (261), DNVP (69) und KPD (58) auf dem ersten Platz, andere Parteien erhielten vermutlich, wenn überhaupt, nur einstellige Zustimmungszahlen. Bei der vorherigen Reichstagswahl Juli 1932 hatten noch die Nazis mit 301 Stimmen vorne gelegen, die SPD mit 232 Stimmen auf dem zweiten Platz, dahinter abgeschlagen KPD (40) und DNVP (38).[21]
NS-Diktatur
Nach dem Verbot der SPD durch die Nationalsozialisten kam die Arbeit völlig zum Erliegen. In der kleinen Gemeinde (weniger als 200 Häuser, Nummerierung der Häuser statt Straßennamen) gab es keine Widerstands- oder Untergrundaktivitäten. Schon seit 1932 war die Arbeit behindert worden.[22]
Suchsdorf wurde im 2. Weltkrieg durch Bombenangriffe stark zerstört, weshalb sich viele Sozialdemokraten nach Ende der NS-Herrschaft neben dem politischen dem materiellen Wiederaufbau widmeten. Darüber hinaus standen die Schule und das Gemeindehaus nicht mehr, was eventuell die schwierige Quellenlage erklären könnte.
Neuanfang nach 1945
Relativ bald fanden sich die Suchsdorfer Sozialdemokraten wieder zusammen. Die Koordination der Aktivitäten übernahm Hannes Schwensen, der bereits vor 1933 praktisch als Vorsitzender gewirkt hatte. Da er schwedischer Staatsbürger war, konnte er allerdings nicht formal den Vorsitz übernehmen. Erster gewählter Vorsitzender wurde daher nach eigener Aussage Karl-Heinz Ramm, der 1946 in die Partei eingetreten war. Die Mitgliederkartei Kronshagen nennt Hugo Stührk als Vertrauensmann nach dem Ende der NS-Herrschaft.
Über die Eingemeindung Suchsdorfs nach Kiel gab es auch im Ortsverein heftige Kontroversen. Dennoch stimmten letztlich alle im Gemeinderat dafür, der Vertrag wurde 1956 geschlossen. Begründet wurde die Eingemeindung vor allem mit den hohen Kosten einer modernen Elektrifizierung und Wasserversorgung. Kiel wiederum wollte wachsen.
Letzter Bürgermeister der selbstständigen Gemeinde Suchsdorf war Wilhelm Ewers; er wurde nach der Eingemeindung erster Vorsitzender des Ortsbeirates.

Bis weit nach der Eingemeindung erhielt sich überdeutlich der dörfliche Charakter der Sozialstruktur. Franz Hirath war nicht nur lange Jahre Mitglied im Ortsbeirat und dessen Vorsitzender, sondern zugleich über 20 Jahre Rektor der Schule. Walter Mittelstädt, in den 1960er Jahren Ortsvereinsvorsitzender, war Gemeindesekretär und leitete später die Verwaltungsstelle. Jürgen Baade war über 20 Jahre Mitglied im Ortsbeirat und der Architekt des Sportheims. Karl-Heinz "Charly" Stoltenberg war über Jahrzehnte Schulhausmeister und Vorsitzender des Sportvereins.
Seit 1958 im Kreisverband Kiel
Am 1. April 1958 wurde der Eingemeindungsvertrag zwischen Suchsdorf und Kiel wirksam. Bereits etwas früher, nämlich im Rahmen einer Mitgliederversammlung in der Gaststätte 'Suchsdorfer Hof' am 3. Januar, wechselte der Ortsverein in den Kreisverein Kiel. An der Versammlung nahmen 31 der insgesamt 69 Mitglieder (45 Männer und 24 Frauen) teil. Suchsdorf wurde damit der 15. Distrikt im Kreisverein. Irgendwann in den 60ern nahm er dann wieder die Bezeichnung Ortsverein an.
Wilhelm Ewers gehörte von 1958 bis mindestens 1962 dem Kreisvorstand als Beisitzer an. Rolf Renger erscheint ab 1963 als 2. Vorsitzender des Kreisverbandes[23], nachdem seine Frau Helga Renger 1961 und 1962 Schriftführerin war. Er brachte es später zum hauptamtlichen Wirtschaftsdezernenten von Kiel.
Eine Scheune neben der Gaststätte "Suchsdorfer Hof" am Sukoring beherbergte zu Wahlkampfzeiten das Plakatlager des Kreisverbandes, wo auch die Träger geklebt wurden. Aus dem Ortsverein dabei waren in den 1960ern u.a. die Jusos Heinz Dammers, Claus Möller und Jürgen Baade. Letzterer hatte ein Haus am Wiesenhof, in dem nach getaner Arbeit gerne noch ein Abschlussbier getrunken wurde.[24]

Im „Suchsdorfer Hof“ selbst fanden auch Wahlkampfveranstaltungen statt, zum Beispiel im März 1966 mit dem neuen Oberbürgermeister Günther Bantzer: Kiels Weg in die Zukunft. Als Wahlkampfaktionen wurden 150 Familien aus potentiellen Nichtwählerkreisen besucht und die Schrift Alles für Kiel, ein Kandidatenbrief sowie eine Wurfsendung der Ortsbeiratsmitglieder verteilt.
Im März 1967 berichtete Karl Heinz Luckhardt in einer Mitgliederversammlung über die geplante Bebauung von Suchsdorf-Mitte mit Beginn 1975, die in wenigen Wochen bevorstehende Errichtung der Turnhalle an der Schule sowie als nächste Aufgabe die Schaffung einer Kindertagesstätte.
Im Januar 1970 wurde erneut Karl Heinz Luckhardt als Direktkandidat für die Kommunalwahl nominiert, außerdem wurde eine „Arbeitsgruppe Kommunaler Kindergarten Suchsdorf“ gebildet, die u.a. die Möglichkeit prüfen sollte, den geplanten Kindergarten mit antiautoritärem Konzept zu errichten (Mitglieder u.a. Dr. Wolfgang Royl, Claus Möller).
1971/72 organisierten mehrere Frauen aus dem Ortsverein zum ersten Mal einen Kinderfasching, der allerdings im Laufe der Jahre einschlief und heute von der CDU durchgeführt wird. Auch der Suchsdorfer Chor wurde lange Zeit durch Mitglieder der SPD geprägt.
Im März 1972 beschäftigte sich die Mitgliederversammlung „erneut mit dem katastrophalen Zustand der B76“, d.h. der Eckernförder Straße. Außerdem fordert der Ortsverein eine Buslinie nach Projensdorf/Wik und den Bau einer zweiten Levensauer Hochbrücke.[25]

1974 sprachen sich der Landtagsabgeordnete Karl Heinz Luckhardt und Ratsherr Claus Möller in einer Pressemitteilung für eine Untertunnelung der Eisenbahnstrecke über die Eckernförder Straße aus. Als später der Bau der neuen B 76 und damit die deutlich Reduzierung des PKW-Verkehrs auf der Eckernförder Straße feststanden, änderte der Ortsverein seine Position und war nun, im Gegensatz zur CDU, gegen die teure Unterführung.
In den 1970er Jahren ergab sich die kuriose Konstellation, dass sich bei den Verhandlungen um die Aufnahme der KVAG-Beschäftigten in den Tarifvertrag des öffentlichen Dienstes die Ortsvereinsmitglieder Heinz Dammers für die Gewerkschaftsseite und Heinrich Scharfenberg als KVAG-Vorstandsvorsitzender gegenübersaßen.
Im Februar 1983 veranstaltet die Wählerinitiative Nord vor der Bundestagswahl eine Bürgerversammlung mit Günter Grass und Johano Strasser in der Gaststätte Margaretental, zu der über 100 Menschen kamen.
Ausbreitung nach Klausbrook
Von Mitte der 1980er bis Mitte der 1990er Jahre entstand zwischen der Bahnstrecke und der Universität das Wohngebiet Klausbrook, in dem nach Fertigstellung in rund 1400 Wohneinheiten etwa 2000 Menschen leben (Stand 2024), heute etwas weniger als 1/5 aller Einwohner im Ortsbeiratsgebiet Suchsdorf, vor Vollendung des Neubaugebietes An der Au Mitte der 2000er Jahre war es noch ein größerer Anteil.
Ernsthafte Bestrebungen, dort einen eigenen Ortsverein zu gründen, scheint es nicht gegeben zu haben. Karl-Heinz Knoop, der lange Vorsitzender des Nachbarschaftsvereins „Klausbrook e.V.“ und auch einige Jahre für die SPD Mitglied im Ortsbeirat, erinnerte sich[26]:
Wir wohnen seit November 1987 in Klausbrook. Die Gründungsversammlung des Klausbrook-Vereins fand bereits am 20.08.1987 statt. Einer der Gründer war damals Joachim Schulz (mittlerweile verstorben). Nachdem ich 1988 dem Verein beigetreten war, die Planungen für einen Kindergarten vom Verein forciert wurden und letztlich (1992) ein Multifunktionshaus entstand (Träger AWO und Kirchengemeinde Projensdorf) hat sich Joachim Richtung SPD-OV Suchsdorf bzw. dann Ortsbeirat Suchsdorf orientiert. Dort war er Mitglied vom 19.05.1994 bis 21.09.2000. Ich bin im Jan. 1992 in die SPD und Feb. 1992 in die AWO eingetreten und habe mich bei der AWO engagiert. So war "der Fuß in der Tür" (auch zu den Bürgerräumen) und politisch waren wir Klausbrooker als Teil Suchsdorfs im OBR vertreten. Ich bin dann Joachim Schulz am 10.10.2000 in den OBR gefolgt [bis 2003].
Seitdem waren die Klausbrooker Genossinnen und Genossen meist im Ortsbeirat vertreten, von 2003 bis 2010 Kerstin Schaefer, von 2017 bis 2023 Christoph Beeck und ab 2023 Maria Kalscheuer.
2025 zeichnete der Ortsverein sein Klausbrooker Mitglied Udo Zielke mit der Ehrenamtsnadel aus. Die Familie war Anfang der 1980er Jahre in einen der ersten Neubauten in der Feuerbachstraße gezogen. In der Folge brachte er den SUCHSDORFER – eine seit 1972 monatlich erscheinende, ehrenamtliche Stadtteilzeitung, die an alle Haushalte verteilt wird – nach Klausbrook, als erster Verteiler in nicht einmal 40 Briefkästen in dem gerade neu entstehenden Ortsteil. Nur wenig später wurde er auch Mitglied der Redaktion. Ohne die Präsenz der Stadtteilzeitung wäre die Orientierung der Klausbrookerinnen und Klausbrook nach Suchsdorf sicher geringer ausgefallen. Ohne ein Zusammengehörigkeitsgefühl und ohne geteiltes Wissen darüber, was im ganzen Stadtteil los ist, wäre Suchsdorf mit Klausbrook als demokratische Einheit, gemeinsam vertreten von einem Ortsbeirat und engagiert für die gleichen Interessen, nur schwer vorstellbar.[27]
Dass Klausbrook politisch zu Suchsdorf gehören würde, war keineswegs immer klar. Auch ein Anschluss an Steenbek-Projensdorf wäre möglich gewesen, so wie es bei der evangelischen Kirche auch (zunächst) geschehen ist. Immerhin haben die meisten Haushalte in Klausbrook mit 24106 immer noch eine andere Postleitzahl als der Rest Suchsdorfs. Erst Mitte der 1990er Jahre wurde das komplette Gebiet endgültig dem Ortsbeiratsbezirk zugeordnet und die Mitgliederzahl im Ortsbeirat von sieben auf neun erhöht.
Im 21. Jahrhundert
Von 2008 bis 2019 richtete der Ortsverein insgesamt zehn Mal das Suchsdorfer Lesefest aus, bei dem jeweils vier bekannte Kielerinnen und Kieler aus Politik und Gesellschaft aus ihren Lieblingstexten vorlasen. Es war stets sehr gut besucht. Initiator des Lesefestes war der damalige Suchsdorfer SPD-Ratsherr Thomas Wehner, um im Vorfeld der Kommunalwahl 2008 ein Zeichen zu setzen für den Erhalt der Stadtteilbücherei, deren Zukunft auf dem Spiel stand, da die schwarz-grüne Mehrheit in der Kieler Ratsversammlung als Beitrag zur Haushaltskonsolidierung alle Personalstellen streichen wollte. Nicht nur das Ziel des Erhalts konnte in der nächsten Wahlperiode erreicht werden, sondern die Veranstaltung etablierte sich als fester Bestandteil des Suchsdorfer Lebens.
2011 konnte sich der Ortsverein über einen "romantischen" Jahresanfang freuen. Wegen eines Stromausfalls konnte der Saal der "Schweinsgeige" (eigentlich Gasthof Levensau) nicht beheizt oder beleuchtet werden. So sorgten die Abwärme des Gasherdes in der Küche und enges Zusammenrücken im Gastraum beim Grünkohlessen für "intensive politische Gespräche" bei Kerzenlicht.[28]


Seit 2012 hat sich in Kooperation mit dem Kulturforum der Kieler SPD die Reihe "Kultursalon" entwickelt. Anlass war das 150-jährige Bestehen der SPD, zu dem die Partei am 12. Mai 2013 eine gut besuchte Mammutlesung mit Texten aus jedem der 15 Jahrzehnte ins Wohnzimmer der Familie Helbig anbot. Seitdem werden immer wieder Künstlerinnen und Künstler zusammen mit Persönlichkeiten aus der Kieler Politik zu einer Gesprächsrunde ins Helbig'sche Wohnzimmer eingeladen, berichten von ihrer Arbeit und musizieren. Am 24. April 2022 fand die erste Veranstaltung nach der Covid-19-Pandemie statt - Landtagskandidat Benjamin Walczak, Rolf Fischer und Claus Möller lasen - mit gebührendem Abstand - Kieler Geschichte(n), und Das leise Trio sorgte für die Musik.

Der Ortsverein setzte auch immer wieder auf interaktive Formate, so kamen 2012 rund 60 Anwohnerinnen und Anwohner des Rungholtplatzes zu einer „Bürgerversammlung auf der Straße“, um sich gegen die städtischen Umbaupläne für die Busendhaltestelle auszusprechen. Der Ortsverein setzte sich daher auch für den Erhalt der Wendeschleife ein. Keine zehn Jahre später hatte sich das Bild geändert: Nun wurde die Wendeschleife mit Ladepunkten für Elektrobusse ausgebaut und mit Zustimmung des Ortsbeirats die vormals abgelehnte Abfahrthaltestelle auf Höhe der Ladenzeile geschaffen. Das gefürchtete Lärmproblem erledigte sich mit den neuen Fahrzeugen.
Zur Kommunalwahl 2013 setzte der Ortsverein auf ein eigenes Programm Für Suchsdorf.Gemeinsam.Sozial.Handeln., das zuvor in einem Programmdialog mit allen Suchsdorferinnen und Suchsdorfern entwickelt worden war.
2013 wurde die Internetseite des Ortsvereins von der Internetkooperative SPD-NET-SH in der Kategorie "Gestaltung" ausgezeichnet.
Die Mitgliederzahl schwankte zwischen 2007 und 2017 stets zwischen 130 und 140, 2023 fiel sie erstmals unter 110.
Am 11. Oktober 2021 verlor der Ortsverein den ehemaligen Vorsitzenden und Mitglied im OBR, Jörg Papenfuß (*6. Januar 1954)[29][30], am 9. Juni 2023 dann den langjährigen Vorsitzenden und OBR-Mitglied Hans-Ulrich Wottge[31][32].

2024 vergab der Ortsverein erstmals die Ehrenamtsnadel für außerordentliches Engagement im Stadtteil für die Demokratie. Elisabeth und Wolfgang Weißleder kümmerten sich jahrzehntelang in führender Rolle um die Stadtteilzeitung Der Suchsdorfer.
Kommunalwahlen

Vier Kommunalwahlen fanden nach 1945 in der selbstständigen Gemeinde Suchsdorf statt. In der fünften, 1959, war Suchsdorf dann schon ein Stadtteil von Kiel. Für das "Übergangsjahr" wurde der alte Gemeinderat zum Ortsbeirat gemacht.
Das Ortsvereinsgebiet deckte sich ursprünglich mit dem der früheren Gemeinde, das ebenfalls dem Wahlkreis zur Ratsversammlung sowie dem Ortsbeiratsbezirk entsprach. Nach einigen kleineren Änderungen endet der Wahlkreis 8 (Suchsdorf) heute an der Bundesstraße 76 im Osten und der Eisenbahnstrecke im Süden. Das später gebaute Viertel Klausbrook veränderte die Bevölkerungszahlen. Daher mussten die Wahlkreise 7 (Steenbek-Projensdorf) und 8 (Suchsdorf) mehrfach neu festgelegt werden. Der Ortsbeiratsbezirk Suchsdorf schließt seit 1995 Klausbrook ein. Dadurch vergrößerte sich dieser von 7 auf 9 Mitglieder. Das Ortsvereinsgebiet entspricht heute dem Ortsbeiratsbezirk.
Gemeinde Suchsdorf
Die bisherigen Gemeinderäte wurden durch die britische Militärregierung zum 30. Juli 1945 aufgelöst. Aus den Protokollen geht nicht hervor, wie die Auswahl der neuen Vertreter vorgenommen wurde. In der Regel ernannte die Militärregierung ihr als vertrauenswürdig bekannte Personen. Am 1. August traf sich der neu gebildete Gemeinderat zu seiner ersten Sitzung. Ihm gehörten 8 Männer an.
Am 19. Dezember wurde der Gemeinderat auf 11 Mitglieder erweitert, darunter der Bürgermeister, am 2. Januar 1946 dann auf 12 Mitglieder.
Dem ersten ernannten Gemeinderat gehörten u.a. Hein Burmeister, Otto Harm, Ernst Ströh, Theodor Krakow und Herrmann Harm an.[33]
Die meiste Zeit zwischen Ende der NS-Herrschaft und Eingemeindung stellte die SPD den Bürgermeister.
Jahr | Ergebnis Gemeinderat | Mitglieder | Ergebnis Kreistag | Mitglieder |
---|---|---|---|---|
1955 | ? | Karl-Heinz Ramm, Rolf Renger?, Wilhelm Ewers (Bürgermeister); weitere vermutlich Kurt Gebauer, Theodor Krakow, Hugo Stührk, Christian Weber | ? | ? |
1951 | ? | 6?: Herrmann Harm (Bürgermeister), Christian Weber, Kurt Gebauer, Theodor Krakow, Hugo Stührk?, Wilhelm Ewers? | ? | ? |
24.10.1948 | ? | Herrmann Harm, Christine Laß, Christian Weber, weitere? | ? | ? Teil von Wahlbezirk 14 Kronshagen mit Kronshagen, Suchsdorf, Ottendorf, Kandidat Max Mähl aus Kronshagen[34] |
14.9.1946, zum Kreistag am 13. Oktober | 1268 Stimmen bei 631 Wahlberechtigten, 39,4% | ? 4 Direktmandate, 1 Liste[35] | ? | ? Teil von Wahlbezirk 14 Kronshagen mit Kronshagen, Suchsdorf, Ottendorf, Kandidat Max Mähl aus Kronshagen |
19.12.1945 | ernannt | ? | ernannt | ? |
1.8.1945 | ernannt | u.a. Hein Burmeister, Herrmann Harm (Bürgermeister), Otto Harm, Theodor Krakow, Ernst Ströh | ernannt | ? |
Weimarer Republik
Jahr | Ergebnis Gemeinderat | Mitglieder | Ergebnis Kreistag | Mitglieder |
---|---|---|---|---|
12. März 1933 | (unter Repression) | u.a. ? | ? | |
17. November 1929 | u.a. ? | ? | ||
4. Mai 1924 | u.a. Genosse Löhndorf, Genosse Poerschke | ? | ||
2. März 1919 | ? | ? |
Ratsversammlung Wahlkreis 8
Jahr | Ratsmitglied | Stimmen | Prozent | Änderung |
---|---|---|---|---|
2023 | keiner (Kandidat war Andreas Arend mit den meisten SPD-Stimmen in ganz Kiel) | 1156 | 27,9% | -6,3% |
2018 | Andreas Arend (direkt) | 1455 | 34,2% | -3,9% |
2013 | Thomas Wehner (direkt) | 1365 | 38,1% | +7,5% |
2008 | Thomas Wehner (Liste) | 1203 | 30,6% | +1,6% |
2003 | Thomas Wehner (Liste) | 1464 | 29,0% | -12,8% |
1998 | Thomas Wehner (Liste) | ? | 41,8% | ? |
1994 | keiner (Kandidat war Hans-Michael Biallowons) | ? | ? | ca. 12% Verlust |
1990 | Hans-Michael Biallowons (direkt) | ? | 47,6% | ? |
1986 | Hans-Michael Biallowons (direkt) | ? | ? | ? |
1982 | Hans-Michael Biallowons (direkt) | ? | ? | ? |
1978 | Claus Möller (direkt) | ? | ? | ? |
1974 | Claus Möller (Liste) | ? | ? | ? |
1970 | Karl-Heinz Luckhardt (direkt) | ? | ? | ? |
1966 | Karl-Heinz Luckhardt (direkt) | ? | ? | ? |
1962 | Wilhelm Ewers, Dolly Franke (Liste) | ? | ? | ? |
1959 | Wilhelm Ewers, Dolly Franke | 538 Stimmen | ? | ? |
1958 | verm. Wilhelm Evers | (Eingemeindung) | ? | ? |
Nach dem Wahlsieg von Karl-Heinz Luckhardt 1966 war Suchsdorf jahrzehntelang ein "roter Wahlkreis", den auch Claus Möller und Henner Biallowons direkt gewannen. 1994 setzte sich dann die CDU durch. Grund waren Auseinandersetzungen um ein Neubauprojekt zwischen Eckernförder Straße und Dorfstraße. Die Anwohner und auch der Ortsbeirat und der Ortsverein waren für eine Erschließung über die Eckernförder Straße, Stadtbaurat Otto Flagge setzte aber einen Zugang über die Dorfstraße durch. Dies erzeugte im gesamten Stadtteil eine "Anti-Stimmung" und sorgte für starke Verluste. Erst 2013 gelang es Thomas Wehner wieder, den Wahlkreis direkt zu gewinnen. Im Ortsbeirat hatte die SPD allerdings bis 2003 noch den Vorsitz, da der Ortsteil Klausbrook ihr viele Stimmen zum Gesamtergebnis einbrachte.
Ratsversammlung Wahlkreis 7
Jahr | Ratsmitglied | Stimmen | Prozent | Änderung |
---|---|---|---|---|
2023 | Anna-Lena Walczak über Listenplatz 3 | 933 | 23,1% | -7,8% |
2018 | Anna-Lena Walczak | 1274 | 30,9% | -1,2% |
2013 | keiner, Betreuung bis 2017 Thomas Wehner, danach Mathias Rekasch, Kandidat Mathias Rekasch | 1071 | 32,1% | +5,6% |
2008 | keiner, Betreuung Thomas Wehner, Kandidatin Katrin Treptow | 1108 | 26,6% | -1,2% |
Im Mai 2017 rückte Mathias Rekasch in die Ratsversammlung nach und übernahm die Betreuung des Wahlkreises 7. Ebenfalls im Mai rückte Anemone Helbig nach, die 2013 im Wahlkreis Düsternbrook angetreten war. 2017 zog auch Ratsherr Falk Stadelmann nach Suchsdorf.
Ortsbeirat

Suchsdorf war der erste Ortsbeirat in Kiel; er besteht seit der Eingemeindung und trat am 2. Mai 1958 zu seiner ersten Sitzung zusammen. Im April 1973 wurde das 15jährige Bestehen des Ortsbeirates gefeiert, im Februar 2015 die 600. Ortsbeiratssitzung.
Anfangs gehörten örtliche Ratsmitglieder automatisch dem Ortsbeirat an, später nicht mehr. Zusätzlich schloss die Kieler SPD mit einer Satzungsänderung Doppelmandate aus.
Bekannte Mitglieder
Lange Jahre lebten Hans Schwalbach und Karl Heinz und Irmgard Luckhardt in Suchsdorf. Heute gehört Claus Möller zu den prominenteren Mitbürgern; Torsten Albig wohnte bis 2017 dort. Auch Gert Börnsen gehörte vorübergehend dem OV-Vorstand an. Auch Michael Rocca (Staatssekretär im Kabinett Simonis) gehört zum Ortsverein. Zumindest parteiintern bekannt war darüber hinaus Gerhard Strack. Rolf Fischer lebte auch einige Jahre in Klausbrook.
Sonstiges
- In Klausbrook sind Straßen nach früheren Hochschullehrern benannt, darunter auch nach zwei Sozialdemokraten: Die Radbruchstraße ist nach dem Rechtswissenschaftler und Reichsjustizminister Gustav Radbruch benannt, die Tönniesstraße nach dem Soziologen und Hochschullehrer Ferdinand Tönnies.
- Zu Wahlen informiert der Ortsverein mit der Zeitschrift Suchsdorfer Rundschau.
- Der Ortsverein ist im Internet vertreten: www.spd-suchsdorf.de und auf Facebook und hat einen Eintrag im Kiel-Wiki.
- Historische Internetseiten können im Web-Archiv durchsucht werden: Erster Internetauftritt seit Oktober 2000 (bis Ende 2007 aktualisiert), Internetauftritt 2003-2023
Siehe auch
Einzelnachweise
- ↑ Das Adressbuch für Kiel und Vororte führte bspw. 1919 103 Gebäude auf.
- ↑ https://margaretental.de/historie/
- ↑ Hamburger Echo, 14.9.1892, S. 3; Hamburgischer Correspondent, 14.9.1892, S. 3
- ↑ Vorwärts, 1.12.1894
- ↑ Zwei Volksversammlungen, Hamburger Echo, 30.1.1895, Seite 3
- ↑ 7. Reichstagswahlkreis, Hamburger Echo, 26.5.1898, Seite 3
- ↑ Hamburger Fremdenblatt, 5.1.1912, S. 3; Hamburgischer Correspondent, 4.3.1916
- ↑ LASH Abt. 309, Nr. 12531
- ↑ Wann eine strukturierte sozialdemokratische Aktivität begann, könnte evtl. über Wahlergebnisse herausgefunden werden -> Stadtarchiv/Landesarchiv.
- ↑ LASH Abt. 309, Nr. 12531
- ↑ LASH Abt. 309, Nr. 12533
- ↑ Hamburgischer Correspondent, 29.8.1906
- ↑ Peters, Horst: Kampfrekord, S. 346
- ↑ Möglicherweise war sie in diesen ersten Jahren auch dem dritten Unterbezirk zugeordnet.
- ↑ Jacobsen, Jens-Christian: "Der Stolz der Gesamtpartei?" Die SPD Schleswig-Holstein 1918-1933, Seite 220
- ↑ Abweichende Schreibweise im Artikel in der Hamburger Volkszeitung, 3.2.1926, S. 5
- ↑ Hamburger Volkszeitung, 18.10. 1926
- ↑ Vgl. Berichte und Terminankündigungen in der Norddeutschen Zeitung, u.a. 13.10.1927
- ↑ Norddeutsche Zeitung, 31.12.1929, S. 3
- ↑ Vgl. Ankündigung eines Rundfunkkonzerts im Bergedorf-Sander Volksblatt, 27.7.1929, S. 7
- ↑ Norddeutsche Zeitung, 7.11.1932, S. 7
- ↑ Gespräch mit Karl-Heinz Ramm, 10.1.2015
- ↑ Für das Vorjahr fehlen die Namen der weiteren Vorstandsmitglieder, so dass er schon ab 1962 im Kreisvorstand gewesen sein könnte.
- ↑ Erinnerungen Heinz Dammers
- ↑ Hinweise zu Ereignissen 1958-1998 im SPD-Ortsverein Suchsdorf aus dem Aktenbestand des Ortsvereins, aus dem Nachlass von Thomas Wehner, im Besitz von Christoph Beeck. Der hierfür ausgewertete Aktenbestand ist in den 20 Jahren danach leider verschollen, die Zusammenfassung reicht nur bis 1988.
- ↑ Email an Christoph Beeck im Frühjahr 2025
- ↑ https://www.spd-kiel.de/2025/03/07/spd-suchsdorf-ehrenamtsnadel-fuer-udo-zielke/
- ↑ Der Suchsdorfer, Dezember 2011
- ↑ SPD Suchsdorf: Suchsdorfer SPD trauert um Jörg Papenfuß, 25.10.2021
- ↑ Traueranzeige, Kieler Nachrichten, 16.10.2021
- ↑ SPD Suchsdorf: SPD Suchsdorf trauert um Hans-Ulrich Wottge, 18.6.2023
- ↑ Traueranzeige, Kieler Nachrichten, 14.6.2023
- ↑ Gespräch mit Karl-Heinz Ramm am 10.1.2015; aus den Protokollen geht dies nicht hervor.
- ↑ Amtliches Mitteilungsblatt für den Kreis Rendsburg, 12.10.1948 (Nr. 44), Bekanntmachung der zugelassenen Wahlvorschläge für die Kreistagswahl, Gemeindearchiv Kronshagen 04/77. Kandidaten der KPD (Hugo Eggers) und CDU (Heinrich Meyer) in Suchsdorf wohnhaft.
- ↑ Sonderdruck des Anzeigenaushangs Schleswig-Holsteinische Landeszeitung in Rendsburg, 19.9.1946, Gemeindearchiv Kronshagen 04/107. CDU 6 Sitze, KPD 1.
- ↑ Von der Ratsversammlung gewählt.
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