Ortsverein Geesthacht: Unterschied zwischen den Versionen

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===Nazi-Diktatur===
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In der [[Aktion Gewitter]] wurden [[1944]] in Geesthacht 27 Politiker von KPD und SPD verhaftet. Darunter waren [[Johannes Basedau]], ehemaliger Stadtverordneter, starb am [[25. Dezember]] [[1944]] im Krankenhaus Ochsenzoll in Hamburg an den Folgen seiner Inhaftierung; [[Johann Lerchl]] überlebt das KZ und starb [[1959]] in Geesthacht; [[Carsten Wohltmann|Carsten Wilhelm Wohltmann]], SPD, starb Ende April [[1945]] auf einem "Evakuierungstransport" nach Bergen-Belsen. [[1985]] wurde im Ratssaal in Geesthacht eine Gedenktafel für von den Nationalsozialisten ermordete Geesthachter Bürger angebracht.<ref>Puvogel, Ulrike / Stankowski, Martin: ''[https://www.bpb.de/shop/buecher/einzelpublikationen/33973/gedenkstaetten-fuer-die-opfer-des-nationalsozialismus-band-i Gedenkstätten für die Opfer des Nationalsozialismus, Band I]'' (Bonn 1996), Seite 732.</ref>
In der [[Aktion Gewitter]] wurden [[1944]] in Geesthacht 27 Politiker von KPD und SPD verhaftet. Darunter waren [[Johannes Basedau]], ehemaliger Stadtverordneter, starb am [[25. Dezember]] [[1944]] im Krankenhaus Ochsenzoll in Hamburg an den Folgen seiner Inhaftierung; [[Johann Lerchl]] überlebt das KZ und starb [[1959]] in Geesthacht; [[Wilhelm Wohltmann]], SPD, starb Ende April [[1945]] auf einem "Evakuierungstransport" nach Bergen-Belsen. [[1985]] wurde im Ratssaal in Geesthacht eine Gedenktafel für von den Nationalsozialisten ermordete Geesthachter Bürger angebracht.<ref>Puvogel, Ulrike / Stankowski, Martin: ''[https://www.bpb.de/shop/buecher/einzelpublikationen/33973/gedenkstaetten-fuer-die-opfer-des-nationalsozialismus-band-i Gedenkstätten für die Opfer des Nationalsozialismus, Band I]'' (Bonn 1996), Seite 732.</ref>


===Wiedergründung===
===Wiedergründung===

Aktuelle Version vom 26. November 2024, 19:50 Uhr

Der Ortsverein Geesthacht ist eine Gliederung im Kreisverband Herzogtum Lauenburg. Er wurde 1890 gegründet.

Geschichte

Kurz nach dem Ende des Sozialistengesetzes gründete sich im Jahr 1890 in Geesthacht der SPD-Ortsverein. Damals gehörte der Ort an der Elbe noch als Exklave zu Hamburg. Das änderte sich erst 1937, als das "Groß-Hamburg-Gesetz" dafür sorgte, dass Geesthacht dem Landkreis Herzogtum Lauenburg zufiel.[1]

Eine herausragende Persönlichkeit aus der Frühgeschichte des Ortsvereins war Johann Wahlgren (1855-1941) (auch: Johannes Wahlgren).[2] Eine führende, aber kurze Rolle spielte Ende des 19. Jahrhunderts August Ziehl (1881-1965)[1], der später zur KPD und anderen Parteien wechselte.

Nazi-Diktatur

In der Aktion Gewitter wurden 1944 in Geesthacht 27 Politiker von KPD und SPD verhaftet. Darunter waren Johannes Basedau, ehemaliger Stadtverordneter, starb am 25. Dezember 1944 im Krankenhaus Ochsenzoll in Hamburg an den Folgen seiner Inhaftierung; Johann Lerchl überlebt das KZ und starb 1959 in Geesthacht; Wilhelm Wohltmann, SPD, starb Ende April 1945 auf einem "Evakuierungstransport" nach Bergen-Belsen. 1985 wurde im Ratssaal in Geesthacht eine Gedenktafel für von den Nationalsozialisten ermordete Geesthachter Bürger angebracht.[3]

Wiedergründung

An der Wiedergründung des Ortsvereins im September 1945 im Haus von Carl Bung[4] war auch der spätere Landtagsabgeordnete Rudolf Basedau[5] beteiligt. Er war ab 1950 einige Jahre Vorsitzender.

In der Kommunalwahl 1946 errang die SPD 14 von 21 Sitzen in der Stadtvertretung. Ihre Vertreter waren Emil Berenbeck, Carl Bung, Georg Dreßler, Joachim Fürböter, Paul Hartkopf, Alfred Hinsch, Wilhelm Hobiera, Wilhelm Howeyhe, Richard Lamp, Johann Lerchl, Charlotte Martens, Karl Prehn, Karl Schröder, Ernst Westphal.[6]

Am 12. September 2015 feierte der Ortsverein seinen 125. Geburtstag:

BürgermeisterInnen

Am 6. Februar 2016 trat Olaf Schulze sein Amt als gewählter Bürgermeister von Geesthacht an.[7] Er wurde am 8. August 2021 mit großer Mehrheit wiedergewählt.[8] Die SPD stellte schon mehrfach in der Geschichte der Gemeinde den Bürgermeister, seit 1946 etwa mit Carl Bung[9] (1946 ehrenamtlich, 1950-1958 hauptamtlich), Siegfried Weiße und Peter Walter (1988-2000).

Vorsitz

Jusos Geesthacht

Literatur

  • Biere, Bärbel / Scheurer, Walter: Anfänge der Geesthachter Arbeiterbewegung (Lauenburg 1987)
  • Blandow, Wolfgang: Gewalt in der Geesthachter Kommunalpolitik. Ein Beitrag zur Auseinandersetzung von SPD und KPD in der Weimarer Republik, in: Demokratische Geschichte 2(1987), S. 213-228
  • Boehart, William: August Ziehl. Geesthacht - 60 Jahre Arbeiterbewegung 1890-1950 (Geesthacht 1958)
  • Menapace, Bernhard M.: Klein-Moskau wird braun. Geesthacht in der Endphase der Weimarer Republik (Kiel 1991)
  • Menapace, Bernhard M.: Geesthachts Bürgermeister. In: Lauenburgische Heimat. Zeitschrift des Heimatbund und Geschichtsvereins Herzogtum Lauenburg. Neue Folge Heft 171 (Dezember 2005), S. 76-87.
  • SPD-Ortsverein Geesthacht: 100 Jahre SPD Geesthacht (Geesthacht 1990)

Links

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 William Boehart: Stadtlexikon - August Ziehl, abgerufen 20.2.2016
  2. Bernhard Menapace: Stadtlexikon - Johann Wahlgren, abgerufen 20.2.2016
  3. Puvogel, Ulrike / Stankowski, Martin: Gedenkstätten für die Opfer des Nationalsozialismus, Band I (Bonn 1996), Seite 732.
  4. Bernhard Menapace: Stadtlexikon - Carl Bung, abgerufen 20.2.2016
  5. Vgl. Landtagsinformationssystem: Rudolf Basedau
  6. Elbestadt Geesthacht - Stadtlexikon
  7. SPD Geesthacht: Olaf Schulze leistet Amtseid!, 7.2.2016, abgerufen 20.2.2016
  8. Vorwärt Extra 5/2021
  9. Bernhard Menapace: Stadtlexikon - Carl Bung, abgerufen 20.2.2016