Rudolf Henning: Unterschied zwischen den Versionen

Aus SPD Geschichtswerkstatt
Keine Bearbeitungszusammenfassung
Zeile 39: Zeile 39:
[[1921]] wurde er örtlicher Gewerkschaftssekretär des [[Allgemeiner Deutscher Gewerkschaftsbund|Allgemeinen Deutschen Gewerkschaftsbundes]]. Laut Adressbuch von [[1922]] hat die Familie in der Wittorferstraße 61 gewohnt. Hier ist er noch als "Lagerh." geführt.<ref>[https://agora.sub.uni-hamburg.de/subhh-adress/digbib/view?did=c1:1465298&p=388 Ibbekens Adreßbuch für Schleswig-Holstein, Lauenburg, Provinz Lübeck u. die an Dänemark gefallen Gebiete 1922]</ref>   
[[1921]] wurde er örtlicher Gewerkschaftssekretär des [[Allgemeiner Deutscher Gewerkschaftsbund|Allgemeinen Deutschen Gewerkschaftsbundes]]. Laut Adressbuch von [[1922]] hat die Familie in der Wittorferstraße 61 gewohnt. Hier ist er noch als "Lagerh." geführt.<ref>[https://agora.sub.uni-hamburg.de/subhh-adress/digbib/view?did=c1:1465298&p=388 Ibbekens Adreßbuch für Schleswig-Holstein, Lauenburg, Provinz Lübeck u. die an Dänemark gefallen Gebiete 1922]</ref>   


Rudolf Henning wohnte mit seiner Familie seit [[1931]] in der Plöner Straße 87. [[1933]] nahm ihn die Gestapo mehrmals fest, ließ ihn aber jedes Mal wieder frei. Um die Familie versorgen zu können, gründete er einen Kaffeevertrieb und arbeitete später für das Bestattungsunternehmen Wulf. [[1936]] steht Rudolf Henning als Sekretär im Adressbuch unter der Adresse Plöner Straße 87.<ref>[https://www.digibib.genealogy.net/viewer/fullscreen/866103279D_1936/62/ Adressbuch für Neumünster und Umgegend (1936)]</ref> [[1944]] wurde er, möglicherweise im Verlauf der [[Aktion Gewitter]], erneut festgenommen und in das KZ Neuengamme deportiert. Hier kam er am [[18. November]] im Alter von 65 Jahren ums Leben<ref> [https://www.neumuenster.de/fileadmin/neumuenster.de/media/kultur_und_freizeit/stadtgeschichte/stolpersteine/Stolpersteine.pdf Stolpersteine], neumuenster.de, abgerufen 21.7.2019</ref> - offizielle Todesursache: Herzversagen.<ref name=":0" />
Rudolf Henning wohnte mit seiner Familie seit [[1931]] in der Plöner Straße 87. [[1933]] nahm ihn die Gestapo mehrmals fest, ließ ihn aber jedes Mal wieder frei. Um die Familie versorgen zu können, gründete er einen Kaffeevertrieb und arbeitete später für das Bestattungsunternehmen Wulf. [[1936]] steht Rudolf Henning als Sekretär im Adressbuch unter der Adresse Plöner Straße 87.<ref>[https://www.digibib.genealogy.net/viewer/fullscreen/866103279D_1936/62/ Adressbuch für Neumünster und Umgegend (1936)]</ref>  
 
[[1944]] wurde er, im Verlauf der [[Aktion Gewitter]], erneut festgenommen und in das KZ Neuengamme deportiert. Im September schrieb seine Tochter Herta Graf an die Gestapo und bat darum, ihren Vater aus der Haft zu entlassen. Der Bitte ging die Gestapo nicht ein.<ref>ANg, PGS H Henning</ref> Rudolf Henning kam am [[18. November]] im Alter von 65 Jahren im KZ Neuengamme ums Leben<ref> [https://www.neumuenster.de/fileadmin/neumuenster.de/media/kultur_und_freizeit/stadtgeschichte/stolpersteine/Stolpersteine.pdf Stolpersteine], neumuenster.de, abgerufen 21.7.2019</ref> - offizielle Todesursache: Herzversagen.<ref name=":0" />


==Partei & Politik==
==Partei & Politik==

Version vom 23. März 2022, 09:11 Uhr

Rudolf Henning
Rudolf Henning
Rudolf Henning
Geboren: 3. Januar 1879
Gestorben: 18. November 1944

Rudolf Julius Henning, *1. März 1879 in Sievershütten, † 18. November 1944; Tischler, Filialleiter des Konsum-, Produktion- und Sparvereins Neumünster. Mitglied der SPD.

Leben & Beruf

Geboren wurde Rudolf Henning 1879 in Sievershütten im Kreis Segeberg als Sohn von Marx Henning und Anna Magdalena Margaretha Henning (geb. Schöttler).[1]

Der gelernte Tischler Rudolf Henning heiratete am 15. Juni 1906[1] Adele Christine Marie Henning (geb. Sachau[2]) und zog mit ihr nach Neumünster. Den Eheleuten wurden zwei Kinder Max Henning * 1907 und Herta Graf, geb. Henning * 1911 geboren. Elf Jahre lang leitete er eine Filiale des Konsum-, Produktion- und Sparvereins Neumünster.

1915 bis 1918 kämpfte er im Ersten Weltkrieg als Soldat in Russland.

1921 wurde er örtlicher Gewerkschaftssekretär des Allgemeinen Deutschen Gewerkschaftsbundes. Laut Adressbuch von 1922 hat die Familie in der Wittorferstraße 61 gewohnt. Hier ist er noch als "Lagerh." geführt.[3]

Rudolf Henning wohnte mit seiner Familie seit 1931 in der Plöner Straße 87. 1933 nahm ihn die Gestapo mehrmals fest, ließ ihn aber jedes Mal wieder frei. Um die Familie versorgen zu können, gründete er einen Kaffeevertrieb und arbeitete später für das Bestattungsunternehmen Wulf. 1936 steht Rudolf Henning als Sekretär im Adressbuch unter der Adresse Plöner Straße 87.[4]

1944 wurde er, im Verlauf der Aktion Gewitter, erneut festgenommen und in das KZ Neuengamme deportiert. Im September schrieb seine Tochter Herta Graf an die Gestapo und bat darum, ihren Vater aus der Haft zu entlassen. Der Bitte ging die Gestapo nicht ein.[5] Rudolf Henning kam am 18. November im Alter von 65 Jahren im KZ Neuengamme ums Leben[6] - offizielle Todesursache: Herzversagen.[1]

Partei & Politik

Wann Rudolf Henning in die SPD eintrat, ist bisher nicht ermittelt.

1919 wurde Rudolf Henning in die Stadtverordnetenversammlung von Neumünster gewählt, später zum ehrenamtlichen Stadtrat.

Ehrungen

Zum Gedenken ließ der ver.di-Bezirk Südholstein 2006 in der Plöner Straße 87 einen Stolperstein für Rudolf Henning verlegen.

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 1,2 Individuelle Häftlings Unterlagen - KL Neuengamme
  2. Mail von Dörte Dreher-Peiß (geb. Henning), Enkelin von Rudolf Henning, vom 9.11.2021, 11:11 Uhr
  3. Ibbekens Adreßbuch für Schleswig-Holstein, Lauenburg, Provinz Lübeck u. die an Dänemark gefallen Gebiete 1922
  4. Adressbuch für Neumünster und Umgegend (1936)
  5. ANg, PGS H Henning
  6. Stolpersteine, neumuenster.de, abgerufen 21.7.2019