Helmut Schmidt: Unterschied zwischen den Versionen

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'''Helmut''' Heinrich Waldemar '''Schmidt''', * [[23. Dezember]] [[1918]] in Hamburg, † [[10. November]] [[2015]] in Hamburg; Diplom-Volkswirt. Verheiratet mit [[Loki Schmidt|Hannelore, genannt Loki, Schmidt]]. Er war von [[1974]] bis [[1982]] der fünfte Bundeskanzler der Bundesrepublik Deutschland.


== Innensenator ==
== Beziehung zu Schleswig-Holstein ==
Auf dem [[Landesparteitag 1965, Travemünde|Landesparteitag 1965]] war Helmut Schmit als Mitglied des SPD-Parteivorstandes und damals noch Innensenator aus Hamburg zu Gast. Er hielt eine Rede zur [[Bundestagswahl 1965]]: "1965 zu einem Jahr der Entscheidung machen!"
Obwohl keine Schleswig-Holsteiner, pflegten Helmut und Loki Schmidt Zeit ihres Lebens vielfältige Beziehungen zum nördlichen Nachbarland ihrer Heimatstadt Hamburg. Sie besaßen seit [[1958]] einen Zweitwohnsitz in Langwedel am holsteinischen Brahmsee, wo er sich seinem Hobby, dem Segeln, widmen konnte, sie sich ihrem, der Botanik.<ref>[https://de.wikipedia.org/wiki/Langwedel_%28Holstein%29#Lokis_Biotop Langwedel - Lokis Biotop]</ref>


== Bundeskanzler ==
In dieses Wochenendhaus lud er bereits als Bundeskanzler viele Gäste aus internationaler Politik und Wirtschaft ein<ref>''[http://www.shz.de/schleswig-holstein/panorama/ich-warte-auf-dich-loki-helmut-und-das-haus-am-brahmsee-id2587956.html "Ich warte auf Dich" – Loki, Helmut und das Haus am Brahmsee.]'' In: ''shz.de'', 22.10.2010</ref>, aber auch Persönlichkeiten aus der schleswig-holsteinischen Politik wie [[Jochen Steffen]], [[Klaus Matthiesen]], [[Björn Engholm]] oder den Ministerpräsidenten Gerhard Stoltenberg.  
In der Auseinandersetzung um die [[Atomkraft]] war Helmut Schmidt als Bundeskanzler auf der Seite der Atom-Befürworter, während die SPD in Schleswig-Holstein seit Mitte der 1970er den Ausstieg forderte.


== Nach der Politik ==
Die Schmidts wurden von den Langwedelern als Nachbarn, nicht als Fremde empfunden; sie schotteten sich nicht ab, kauften im Ort ein und gingen in der Region ohne großen Aufwand essen.<ref>So der Bürgermeister von Langwedel im ''Schleswig-Holstein-Magazin'' des NDR vom 10.11.2015.</ref>
[[2012]] unterstützt Helmut Schmidt als Herausgeber der ZEIT die ehemalige ZEIT-Journalistin [[Susanne Gaschke]] in ihrem Wahlkampf um das Amt der Oberbürgermeisterin von [[Kreisverband Kiel|Kiel]].
=== Innensenator ===
Am [[Landesparteitag 1965, Travemünde|Landesparteitag 1965]] nahm Helmut Schmidt als Mitglied des SPD-Parteivorstandes teil. Er hielt eine Rede zur [[Bundestagswahl 1965|Bundestagswahl]]: "1965 zu einem Jahr der Entscheidung machen!" Zu dieser Zeit war er MdB und Hamburger Innensenator; überregionale Bekanntheit hatte er durch seine Rolle während der Flutkatastrophe an der deutschen Nordseeküste am [[16. Februar|16.]] und [[17. Februar]] [[1962]] gewonnen. Auch wenn sie sich vorrangig auf Hamburg bezog, profitierte auch das schwer betroffene Schleswig-Holstein von seinem entschiedenen, unkonventionellen, mehr an Notwendigkeiten als an Vorschriften orientierten Vorgehen.


== Privates ==
=== Bundeskanzler ===
Helmut Schmidt hat seit langem einen Zweitwohnsitz hat Schmidt am holsteinischen Brahmsee. In dieses Wochenendhaus hat er bereits als Bundeskanzler viele Gäste aus internationaler Politik und Wirtschaft eingeladen.<ref>[http://www.shz.de/schleswig-holstein/panorama/ich-warte-auf-dich-loki-helmut-und-das-haus-am-brahmsee-id2587956.html ''„Ich warte auf Dich“ – Loki, Helmut und das Haus am Brahmsee.''] In: ''[[Schleswig-Holsteinischer Zeitungsverlag|SHZ.de]]'', 22. Oktober 2010.</ref>
Zum Kabinett Schmidt gehörten mehrere PolitikerInnen aus Schleswig-Holstein: [[Björn Engholm]], zunächst als Staatssekretär, dann als Minister für Bildung und Wissenschaft mit dem Staatssekretär [[Eckart Kuhlwein]], und [[Egon Bahr]], der einen schleswig-holsteinischen Wahlkreis im Bundestag vertrat.
 
In der Auseinandersetzung um die [[Atomkraft]] stand Bundeskanzler Schmidt auf der Seite der Atom-Befürworter, während die [[Landesverband|schleswig-holsteinische SPD]] seit Mitte der 1970er den Ausstieg forderte. Auch bei anderen Themen waren sich die traditionell linken Schleswig-Holsteiner und der pragmatische Bundeskanzler nicht einig, etwa in der [[Friedenspolitik]].
 
Der Bundeskanzler besuchte häufig die [[Kiel|Kieler Woche]] und lud gern zu politischen Gesprächen dorthin ein.<ref>''Schleswig-Holstein-Magazin'' des NDR, 10.11.2015</ref>
 
=== Nach der Politik ===
Das "Schleswig-Holstein-Festival" verdankt seine Entstehung ganz wesentlich Helmut Schmidt.<ref>''[http://www.schleswig-holstein.de/DE/Fachinhalte/L/landLeute/menschen/Ehrenbuerger.html Schleswig-Holstein - Ehrenbürger]'', abgerufen 11.11.2015</ref> Seine Liebe zur Musik, zum Land und seine Freundschaft mit dem Pianisten Justus Frantz veranlassten ihn, das Festival, das seit [[1985]] jeden Sommer stattfindet und Menschen von überallher nach Schleswig-Holstein zieht, entschieden zu befürworten.
 
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== Ehrungen ==
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== Links ==
*[https://de.wikipedia.org/wiki/Helmut_Schmidt Wikipedia]


== Quellen ==
== Quellen ==

Version vom 11. November 2015, 06:28 Uhr

Helmut Schmidt
Helmut Schmidt
Helmut Schmidt
Geboren: 23. Dezember 1918
Gestorben: 10. November 2015

Helmut Heinrich Waldemar Schmidt, * 23. Dezember 1918 in Hamburg, † 10. November 2015 in Hamburg; Diplom-Volkswirt. Verheiratet mit Hannelore, genannt Loki, Schmidt. Er war von 1974 bis 1982 der fünfte Bundeskanzler der Bundesrepublik Deutschland.

Beziehung zu Schleswig-Holstein

Obwohl keine Schleswig-Holsteiner, pflegten Helmut und Loki Schmidt Zeit ihres Lebens vielfältige Beziehungen zum nördlichen Nachbarland ihrer Heimatstadt Hamburg. Sie besaßen seit 1958 einen Zweitwohnsitz in Langwedel am holsteinischen Brahmsee, wo er sich seinem Hobby, dem Segeln, widmen konnte, sie sich ihrem, der Botanik.[1]

In dieses Wochenendhaus lud er bereits als Bundeskanzler viele Gäste aus internationaler Politik und Wirtschaft ein[2], aber auch Persönlichkeiten aus der schleswig-holsteinischen Politik wie Jochen Steffen, Klaus Matthiesen, Björn Engholm oder den Ministerpräsidenten Gerhard Stoltenberg.

Die Schmidts wurden von den Langwedelern als Nachbarn, nicht als Fremde empfunden; sie schotteten sich nicht ab, kauften im Ort ein und gingen in der Region ohne großen Aufwand essen.[3]

Innensenator

Am Landesparteitag 1965 nahm Helmut Schmidt als Mitglied des SPD-Parteivorstandes teil. Er hielt eine Rede zur Bundestagswahl: "1965 zu einem Jahr der Entscheidung machen!" Zu dieser Zeit war er MdB und Hamburger Innensenator; überregionale Bekanntheit hatte er durch seine Rolle während der Flutkatastrophe an der deutschen Nordseeküste am 16. und 17. Februar 1962 gewonnen. Auch wenn sie sich vorrangig auf Hamburg bezog, profitierte auch das schwer betroffene Schleswig-Holstein von seinem entschiedenen, unkonventionellen, mehr an Notwendigkeiten als an Vorschriften orientierten Vorgehen.

Bundeskanzler

Zum Kabinett Schmidt gehörten mehrere PolitikerInnen aus Schleswig-Holstein: Björn Engholm, zunächst als Staatssekretär, dann als Minister für Bildung und Wissenschaft mit dem Staatssekretär Eckart Kuhlwein, und Egon Bahr, der einen schleswig-holsteinischen Wahlkreis im Bundestag vertrat.

In der Auseinandersetzung um die Atomkraft stand Bundeskanzler Schmidt auf der Seite der Atom-Befürworter, während die schleswig-holsteinische SPD seit Mitte der 1970er den Ausstieg forderte. Auch bei anderen Themen waren sich die traditionell linken Schleswig-Holsteiner und der pragmatische Bundeskanzler nicht einig, etwa in der Friedenspolitik.

Der Bundeskanzler besuchte häufig die Kieler Woche und lud gern zu politischen Gesprächen dorthin ein.[4]

Nach der Politik

Das "Schleswig-Holstein-Festival" verdankt seine Entstehung ganz wesentlich Helmut Schmidt.[5] Seine Liebe zur Musik, zum Land und seine Freundschaft mit dem Pianisten Justus Frantz veranlassten ihn, das Festival, das seit 1985 jeden Sommer stattfindet und Menschen von überallher nach Schleswig-Holstein zieht, entschieden zu befürworten.

2012 unterstützte Helmut Schmidt als Mitherausgeber der ZEIT durch ein Schreiben die ehemalige ZEIT-Journalistin Susanne Gaschke in ihrem Wahlkampf um das Amt der Oberbürgermeisterin von Kiel.

Ehrungen

Am 20. Dezember 1998 wurde Helmut Schmidt von Ministerpräsidentin Heide Simonis zum Ehrenbürger Schleswig-Holsteins ernannt. Er war der erste, der diese neu geschaffene Ehrung erhielt.[6] "In ihrer Laudatio für den Altbundeskanzler, streitbaren Demokraten und pragmatischen Denker hob [...] Heide Simonis die Verbundenheit Helmut Schmidts zu Schleswig-Holstein hervor. Sie bezeichnete ihn als 'Freund Schleswig-Holsteins' und erwähnte die vielen positiven Impulse, die er für das Land gegeben habe."[7]

Am 17. Juni 2007 zeichnete das Institut für Weltwirtschaft (IfW) in Kiel Helmut Schmidt als einen von drei Preisträgern mit dem Weltwirtschaftlichen Preis aus.[8]

Links

Quellen

  1. Langwedel - Lokis Biotop
  2. "Ich warte auf Dich" – Loki, Helmut und das Haus am Brahmsee. In: shz.de, 22.10.2010
  3. So der Bürgermeister von Langwedel im Schleswig-Holstein-Magazin des NDR vom 10.11.2015.
  4. Schleswig-Holstein-Magazin des NDR, 10.11.2015
  5. Schleswig-Holstein - Ehrenbürger, abgerufen 11.11.2015
  6. Schleswig-Holstein-Magazin des NDR, 10.11.2015
  7. Schleswig-Holstein - Ehrenbürger, abgerufen 11.11.2015
  8. Weltwirtschaftlicher Preis 2007