Kreisverband Kiel

Aus SPD Geschichtswerkstatt
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Der Kreisverein, später Kreisverband Kiel der SPD wurde am 4. Oktober 1945 gegründet. Er umfasst aktuell 17 Ortsvereine mit ca. 1.400 Mitgliedern.

Vorgeschichte

Hauptartikel: Sozialdemokratischer Verein Groß-Kiel Die Vorgängerorganisation des Kreisverbands Kiel war der Sozialdemokratische Verein Groß-Kiel, der von 1911 bis zur Zerschlagung durch die Nationalsozialisten 1933 bestand. Die Geschichte der organisierten Sozialdemokratie reicht in Kiel jedoch zurück bis 1870 oder 1871, als Stephan Heinzel begann, hier eine Organisation des Allgemeinen Deutschen Arbeitervereins (ADAV) aufzubauen.

Wiederaufbau

Zerstörtes Kiel, 1944
Bereits seit Januar 1945 trafen sich im zerstörten Kiel alte Mitglieder in so genannten "Stubenzirkeln", um die Wiedergründung der Partei vorzubereiten. Mit dabei waren unter anderen Wilhelm Kuklinski, Otto Engel und Albert Witte. Nachdem am 5. Mai britische Truppen die Stadt erreichten und der Krieg für Kiel beendet war, gründeten die Kieler Genossinnen und Genossen wie vielerorts im Land einen Gewerkschaftsausschuss - eine "Antifa" - mit Gewerkschaftern und Kommunisten und besetzten das Gewerkschaftshaus.[1] Zur Antifa gehörten auch die früheren SPD-Funktionäre Bruno Diekmann, Theodor Werner und Karl Ratz - weitere Führungspersonen aus der Zeit vor 1933 standen allerdings noch nicht zur Verfügung. So gab es keine offensichtlichen Kandidaten für das Amt des Bürgermeisters. Gertrud Völcker schlug den Marinerichter Otto Tschadek vor. Der hatte beim Wiederaufbau der SPD in Kiel mitgewirkt, ging jedoch bald zurück, um in seiner Heimat Wien Politik zu machen. So war er nur für knapp einen Monat eingesetzter Oberbürgermeister von Kiel. Otto Tschadek gehörte zu den Gegnern einer Einheitspartei aus SPD und Kommunisten, die zu dieser Zeit als Idee kursierte. Er kritisierte vor allem das Demokratieverständnis der Kommunisten:

"Die Demokratie ist nicht nur ein taktisches Mittel, um zum Sozialismus zu gelangen, sie ist Teil des Zieles, für das wir kämpfen."[2]

Diese Haltung teilte er mit Andreas Gayk und Kurt Schumacher, der von Hannover aus die Führung der Partei in den Westzonen übernahm. Über ihn berichtete Otto Engel, er habe bei einem Besuch bei Karl Ratz in Kiel gesagt:

"In den Betrieben kann mit Kommunisten nicht lange gefackelt werden, es muß im rechten Augenblick ein Schraubenschlüssel geflogen kommen."[3]

Bei einer Kundgebung auf dem Wilhelmplatz in Kiel am 29. Mai 1946 - also nach vollzogener Zwangsvereinigung zur SED im Osten - sagte Kurt Schumacher in seiner Rede mit dem Titel Was wird aus Deutschland?:

"Ich glaube nicht, daß es ein Deutschland geben kann, das ohne die Sozialdemokratie und ohne die Durchführung von ihr geforderter Prinzipien leben kann. Ich bin der festen Ansicht: die Einstellung des Volkes zur Sozialdemokratie - das ist die Schicksalsfrage in der Politik national und international […] Wir Sozialdemokraten werden niemals gegenüber einer Besatzungsmacht in die Abhängigkeit geraten, in der die KPD gegenüber Russland gewesen ist und heute noch ist […] Ich sage auch der Militärregierung ganz eindeutig: es geht nicht an, daß einzelne Militärs oder daß ökonomische Spezialoffiziere aus ihrer militärischen oder gesellschaftlichen Einstellung heraus über das Wohl und Wehe des deutschen Volkes allein entscheidend sein müssen."[4]

Führende Kieler Genossen hatten zunächst Möglichkeiten ausgelotet, die als schädlich empfundene Spaltung der Arbeiterbewegung durch Bildung einer Einheitsfront oder sogar - wie in der sowjetischen Zone geplant - durch eine Einheitspartei zu beenden. Sie hatten Gespräche mit kommunistischen Funktionären geführt, einige davon ehemalige Sozialdemokraten, und sogar eine gemeinsame Erklärung mit den Kommunisten veröffentlicht. Diesen Bestrebungen setzte schon im nächsten Monat der Einfluss von Schumacher und Gayk, vielleicht auch das gegenseitige Misstrauen, das aus den Aufzeichnungen über den Verlauf der Gespräche deutlich wird, ein Ende.

Otto Engel
Durch diese Diskussionen verzögerte sich der Wiederaufbau der Partei-Organisation. Später als anderswo begann man in Kiel mit der Wiedergründung der Ortsvereine und des Kreisverbandes.[5] Otto Engel berichtete über die Wiedergründung:

"Am 4. Oktober 1945, also 14 Tage vor der Gründung unserer Partei in Hannover, fand dann im früheren Versammlungslokal des Distrikts West in Stender's Gasthof am Lehmberg die nunmehr endlich durch die Engländer gestattete Gründung der Kieler SPD statt. Dort wurde auch der erste Vorstand gewählt - von der Versammlung aller Stubengruppen der Distrikte, ungefähr 100 Personen. Die Genossen wählten Karl Ratz zum 1. Vorsitzenden, Richard Tiede zum 2. Vorsitzenden, Ernst Prey zum Kassierer, Ludwig Stahl zum Kulturleiter, Hermann Köster zum Jugendleiter, eine Frauenvorsitzende [dies war Gertrud Völcker[6]] und eine Reihe von Beisitzern. Ich wurde von der Gründungsversammlung dann auch zum hauptamtlichen Sekretär gewählt."[7]

Die britische Militärregierung hatte den Deutschen nach der Kapitulation jegliche politische Betätigung untersagt. Trotzdem trieb der Gewerkschaftsausschuss den Wiederaufbau der Parteistrukturen weiter voran. Erste öffentliche Veranstaltungen fanden rasch statt, so dass sich Ortsvereine und Kreisverband schon vor der offiziellen Zulassung durch die Militärregierung Ende 1945 konstituieren konnten.

Am 6. Dezember 1945 trat auch die erste von der Militärregierung ernannte Ratsversammlung zu ihrer ersten Sitzung zusammen. Der SPD-Fraktion gehörten u.a. Bruno Diekmann, Andreas Gayk, Toni Jensen und Gertrud Völcker an. Auf der politischen Tagesordnung von Partei und Fraktion standen ganz vorn die Behebung der Wohnungsnot und der wirtschaftliche Wiederaufbau, nicht zuletzt durch die Reaktivierung der Werften.[8]

Die Ära Gayk - Kiel wird aufgeräumt

In den Jahren nach Ende der NS-Diktatur war Andreas Gayk die dominierende Figur der SPD in Kiel und in ganz Schleswig-Holstein: Landesvorsitzender, Vorsitzender der Landtagsfraktion und Kieler Oberbürgermeister in einer Person. Er organisierte den Wiederaufbau der Stadt, die als Reichskriegshafen von 90 britischen Luftangriffen großflächig zerstört worden war. Es gab kaum Wohnraum für die in die Stadt zurückdrängenden Evakuierten und die täglich eintreffenden Flüchtlingstransporte. Die Wirtschaft war schon seit der Kaiserzeit hauptsächlich Kriegswirtschaft gewesen, zum großen Teil Schiffbau und Zulieferbetriebe. Was nach dem 2. Weltkrieg an Industrieanlagen noch übrig war, sollte demontiert und nach Großbritannien gebracht werden. Es gab durchaus Pläne, Kiel in ein kleines "Fischerdorf" zurückzuschrumpfen.[9].

Protestkundgebung gegen Demontagen mit Karl Ratz und Andreas Gayk

Andreas Gayk und sein Oberstadtdirektor Walther Lehmkuhl organisierten den parteiübergreifenden Widerstand gegen die Demontage von Industriebetrieben durch die Briten. So brachten sie am 13. Juni eine große Demonstration mit Oberbürgermeister und Stadtpräsident an der Spitze gegen die Demontagen auf den Weg. Danach nahm die Militärregierung Pläne zur Sprengung der für die Produktion zentralen Schiffbauhellinge der Germania-Werft zurück.[10]

Gleichzeitig arbeiteten sie daran, zivile Betriebe nach Kiel zu holen, um der städtischen Wirtschaft eine "friedenswirtschaftliche" Grundlage zu geben. Die Universität wurde wieder eröffnet. Unter Andreas Gayk wurde Kiel schneller von Trümmern geräumt als viele andere Städte in Deutschland. Mit Hilfe des Pinneberger Landrats Walter Damm ließ er die Trümmerfelder von Schülerinnen und Schülern mit jungen Bäumen bepflanzen.

Er initiierte eine Städtefreundschaft mit der von deutschen Bomben schwer zerstörten englischen Stadt Coventry und konzipierte die "neue" Kieler Woche als Friedensveranstaltung.

In dieser Zeit war Karl Ratz Kreisvorsitzender und gleichzeitig Lizenzträger der Schleswig-Holsteinischen Volkszeitung, die ab 1946 wieder erschien.

1954 starb Andreas Gayk, 1958 gab der Kreisvorsitzende Karl Ratz wegen einer schweren Erkrankung sein Amt an Hans Schröder ab, einen Weggefährten von vor 1933, der die Kieler SPD im Übergang zum "Wirtschaftswunder" leitete. Er übergab das Ruder 1963 an einen weiteren aus der Kriegsgeneration, Hermann Köster.

Modernisierung

Anfang der 1960er waren die Trümmer des Krieges weitgehend beseitigt. Die Narben im Stadtbild blieben jedoch, und es fehlten immer noch geschätzte 17.000 Wohnungen.[11] Die Zer­stö­run­gen wur­den von Stadt­pla­nern auch als Chance gese­hen: Viele der geschol­te­nen Miets­ka­ser­nen waren zer­stört; an ihrer Stelle konn­ten nun die Ideen von groß­zü­gi­gen Anla­gen, Straßen und Wohn­häu­sern umgesetzt werden. Ab 1965 baute die stadteigene KWG einen neuen Stadtteil nach diesen Idealen: Mettenhof. Autogerecht sollte er sein, gleichzeitig sollte kein Haus an einer großen Straße liegen, dazwischen viel Grün. Kein pseudo-historischer Prunk mehr, sondern der moderne Chic des Bauhauses samt Vollbad und Zentralheizung - während die Altbauten noch lange mit Klo auf halber Treppe und Kohleöfen leben mussten.[12]

Walter-Damm-Haus, 1965

1964 zog die SPD aus dem Gewerkschaftshaus in ein eigenes Haus um: Am Kleinen Kuhberg 28-30 wurde die neue SPD-Landesgeschäftsstelle samt Kieler Kreisbüro eingeweiht. Im Jahr darauf trat Günther Bantzer sein Amt als Oberbürgermeister an, das er 15 Jahre lang ausfüllen sollte, bis 1980.

Die Ära Bantzer

1968 stellte die Schleswig-Holsteinische Volkszeitung, die zuletzt den Titel VZ - Kieler Morgenzeitung trug, nach mehr als 90 Jahren ihr Erscheinen endgültig ein. Die SPD verlor ihre publizistische Stimme in der Stadt. Jetzt gab es in Kiel nur noch eine im Selbstverständnis überparteiliche, tatsächlich aber bürgerlich-konservative Tageszeitung.

Die Struktur der Kieler SPD hatte mit der Entwicklung der Stadt nicht Schritt gehalten. Im Einzugsbereich des Ortsvereins Kiel-Nord wohnten zum Beispiel 29.000 Menschen, in dem des Ortsvereins Suchsdorf nur 7.000. Deswegen reformierte der Kreisvorstand 1971/72 auf Empfehlung einer "Projektgruppe Organisationsreform" unter der Leitung von Hans Burghard seine Organisation. Die Projektgruppe war der Auffassung:

"Durch die Teilung übergroßer Ortsvereine steigt zwangsläufig die Zahl verantwortlicher und aktiver Funktionäre. Es werden überschaubare Gebietsgrößen geschaffen, die gleichzeitig eine intensive Betreuung der Mitglieder und der Wähler ermöglichen. Ortsvereine mit einer überschaubaren Größe haben einen prozentual besseren Versammlungsbesuch; je kürzer umso besser ist der Weg zum Versammlungslokal."[13]

Innerhalb von eineinhalb Jahren wurde - auch unter Berücksichtigung neu zugeschnittener Kommunalwahlkreise - der größte Teil der Ortsvereine neu festgelegt und als zu groß angesehene geteilt. Danach umfasste der Kreisverband 24 statt 20 Ortsvereine[14]. Es gab auch Widerstände: Die Teilung des Ortsvereins Elmschenhagen scheiterte am Widerstand der Basis. Die nach Fertigstellung des Stadtteils Mettenhof geplante Teilung des Ortsvereins Mettenhof/Hasseldieksdamm wurde bis heute nicht durchgeführt.

1970 erreichte der Generationswechsel den Kreisverband. Der neue Vorsitzende, Karl-Heinz Luckhardt, kann als erster Vertreter der Nachkriegsgeneration in diesem Amt gesehen werden. Er beschrieb die neue Situation:

"Zur Kommunalwahl am 24. März 1970 trat die [Kieler] SPD mit einer Mannschaft an, die weniger altbekannte Persönlichkeiten enthielt als in den Wahlen davor. Parteiintern wurde die Befürchtung geäußert, daß damit das Wahlergebnis von 1966 kaum verbessert werden kann. Ich hatte als neuer Spitzenkandidat nicht denselben Bekanntheitsgrad wie der Genosse Hermann Köster in seiner Rolle als Stadtpräsident.
Was kaum jemand erwartet hatte, trat dann ein: Mit 53,6 % der Stimmen und 30 von 49 Sitzen erreichte die SPD in Kiel das beste Kommunalwahlergebnis seit Kriegsende."[15]

Eine aus der neuen "Mann"schaft war Heide Simonis. Die spätere Ministerpräsidentin trat 1971 mit 28 Jahren ihr erstes öffentliches Amt als Kieler Ratsfrau an. Und noch eine Neuerung gab es: Die Ratsversammlung wählte die Sozialdemokratin Ida Hinz zu bundesweit ersten Stadtpräsidentin.

In der Kommunalwahl 1974 verlor die SPD erheblich und kam auf 43,4 %. Die CDU wurde mit 45,7 % stärkste Fraktion. Schon in der Kommunalwahl 1978 konnte die SPD mit genau 50,0 % das Blatt wieder wenden.

"Kommunale Ostpolitik"

Mit seiner Ratsmehrheit leitete der Kreisverband Kiel neben der Bundespartei seine eigene Ostpolitik in die Wege: Im Oktober 1971 fanden in Kiel "Polnische Tage" statt, in denen der Nachbar an der Ostsee Gelegenheit hatte, sich mit Wirtschaft, Industrie, Kultur, Sport und anderem ausgiebig vorzustellen.[16] Im Gegenzug fanden im Oktober 1972 in Gdynia die "Kieler Tage" statt, auf denen sich Kiel präsentieren konnte. Vom deutschen Botschafter wurde dies als "Modellfall für weitere Veranstaltungen gleicher Art in beiden Ländern" gewürdigt.[17] 1985 wurde die Städtepartnerschaft Kiels mit Gdynia dann offiziell vertraglich vereinbart.

Auch nach Rostock knüpfte Kiel ab 1973 mit der Beteiligung an der dortigen Ostseewoche Kontakte. Eine Städtepartnerschaft kam zwar nicht zustande. Doch trotz gelegentlicher Irritationen konnte Bürgermeister Achim Barow 1975 feststellen: "Der deutsch-deutsche Dialog klappt auch ohne formelle Partnerschaft."[18] Bei einer Informationsfahrt der Kieler SPD nach Rostock 1984 wurden wieder die Möglichkeiten einer Partnerschaft ausgelotet, aber von der DDR-Führung blockiert, die Bremen vorzog. 1987 gingen dann Kiel und Stralsund eine Städtepartnerschaft ein. Beim Ende der DDR bildeten sich sehr schnell weitere Kontakte zwischen der SDP/SPD Stralsund und der SPD Kiel 1989/1990.

Kampf um die "Schule für Alle"

IGS Kiel-Friedrichsort, 1975
Bereits seit 1968 kämpfte die Kieler SPD für eine integrierte Gesamtschule in Mettenhof. Mit ihrer Ratsmehrheit beauftragte sie den Magistrat, bei der CDU-Landesregierung eine entsprechende Genehmigung einzuholen. Der Ortsverein Hasseldieksdamm/Mettenhof lud die Anwohner zu Informationsveranstaltungen ein. Die Landtagsfraktion unterstützte mit einem eigenen Antrag. Trotz einer Zusage des Ministerpräsidenten konnte sich die CDU-Mehrheit im Landtag jedoch nicht zu einer Zustimmung durchringen. Am 27. August 1970 beschloss die Ratsversammlung die Einrichtung einer integrierten Gesamtschule in Friedrichsort. In mühseligen Verhandlungen musste sie der CDU-Landesregierung abgetrotzt werden - landesweit war es erst die zweite Schule dieser Art. Karl Heinz Luckhardt schrieb 1978:

"Nach den Vorstellungen der Kieler Sozialdemokraten ist die "Integrierte Gesamtschule Kiel-Friedrichsort" Modell für die Neugliederung des Schulwesens in der Landeshauptstadt. Wir halten diese Schulform für das System, das Freiheit, Gleichheit und Solidarität - und damit gleiche Lebenschancen - verwirklichen kann. Die ersten sehr guten Erfahrungen haben gezeigt, wie man aus der bildungspolitischen Sackgasse des dreigliedrigen Schulsystems herauskommen kann."[19]

Vorn v.l. Luckhardt, Prezewowsky, Steffen, hinten Langmann, Hansen, Ramler, Schwalbach. R. Fleck fehlt.
Die IGS Kiel-Friedrichsort wurde 1975 eingeweiht. Der Schulneubau bot 42 Klassen mit 1260 Schülern Platz für innovatives Lernen.

Nach der Landtagswahl 1971 war Kiel mit acht Abgeordneten im Landtag vertreten: Karl Heinz Luckhardt für Kiel-Nord, Alfred Prezewowsky für Kiel-West, Jochen Steffen für Kiel-Ost, Leo Langmann für Kiel-Süd, Rosemarie Fleck für Kiel-Mitte sowie Manfred Hansen, Hans Gerhard Ramler und Hans Schwalbach über die Landesliste.

Die Olympischen Spiele 1972

Olympisches Feuer in Schilksee

Die Ausrichtung der Segelwettbewerbe der Olympischen Spiele 1972 bestätigte nicht nur Kiels internationalen Ruf als führende Segelstadt. Olympia löste auch eine rege Bautätigkeit aus und brachte die Stadtentwicklung und die Anbindung an das überregionale Verkehrsnetz voran. Damals wurden das Olympiazentrum in Schilksee und der ZOB am Hauptbahnhof gebaut, im Kieler Opernhaus die letzten zerstörungsbedingten Einschränkungen beseitigt, die Kiellinie angelegt, der Rathausplatz umgestaltet und die Fußgängerzone Holstenstraße um den Alten Markt an der Nikolaikirche erweitert. Außerdem erhielt Kiel endlich (und in letzter Minute) eine Autobahnanbindung; nach Norden wurde die Prinz-Heinrich-Brücke über den Nord-Ostsee-Kanal durch eine moderne Brücke ergänzt. Die SPD Kiel und ihr Oberbürgermeister Günther Bantzer trieben die Olympia-Bewerbung maßgeblich voran und gestalteten die Modernisierung der Stadt. Der OB hatte keine Zweifel:

"Die ganzen Investitionen mit Hilfen von Bund und Land haben Kiel auf einen Schlag um Jahrzehnte vorangebracht. Aus der Provinzstadt wurde plötzlich so etwas ähnliches wie eine Metropole."[20]

"Die Stadt investierte in Bauten, die mit den sportlichen Spielen verbunden sind, 6,5 Millionen Mark; wenn das Feuer erloschen ist, bleiben Einrichtungen im Gegenwert von rund 90 Millionen Mark - die durch Spenden von allen Seiten zusammengetragen wurden."[21]

Bei der Bundestagswahl 1972 wurde der 32-jährige Norbert Gansel das erste Mal in den Bundestag gewählt und blieb Kiels direkt gewählter Abgeordneter bis 1997. Mit neuen Köpfen kam auch eine neue Politik, inspiriert durch die "68er"-Bewegung und Willy Brandts Regierungserklärung Wir wollen mehr Demokratie wagen: Zum Bundestagswahlkampf entschied die Partei auf Anregung ihres Kandidaten, auf Spenden von Unternehmen und Interessenverbänden zu verzichten, um unabhängig gegenüber Einflussnahme aus der Wirtschaft zu sein. Diese Haltung wurde zu einem dauerhaften Markenzeichen. Auch eine der Herzensangelegenheiten von Karl Heinz Luckhardt, die paritätische Mitbestimmung in städtischen Betrieben, wurde durch diesen zeitgeschichtlichen Hintergrund befeuert. Der Generationswechsel war gelungen - auch junge Vorsitzende waren Normalität. Auf Karl Heinz Luckhardt folgte 1975 der zehn Jahre jüngere Claus Möller, auf ihn 1977 Hartmut Lippe, der erste nach dem Ende der NS-Herrschaft geborene Kreisvorsitzende.

Auch innerparteilich wollte man „mehr Demokratie wagen“ und so machte man ab dem Anfang der 70er Jahre „vorwiegend gute Erfahrungen“ damit, dass der Kreisvorstand, der Kreisausschuss und eine Reihe von Ortsvereinsvorständen nun parteiöffentlich tagten.[22]

1980er Jahre

"Klarer Kurs für Kiel" - Plakat zur Kommunalwahl 1982
Die Kommunalwahl 1982 brachte Kiels SPD ihren bisherigen Tiefpunkt; mit 41,0 % erzielte sie ihr schlechtestes Ergebnis seit dem Neubeginn, die CDU setzte sich mit 43,8 % knapp an die Spitze.

Integration wird wieder eine Herausforderung

Die Integration von Randgruppen und Minderheiten war der SPD zu allen Zeiten wichtig. Nach den Flüchtlingen im Gefolge des 2. Weltkriegs bekam Kiel seit 1960 eine weitere Gruppe Neubürgerinnen und -bürger, die "Gastarbeiter". Im Programm zur Kommunalwahl 1982 stellte die SPD fest:

"In Kiel leben über 13.000 Ausländer, davon über 60 Prozent aus der Türkei. Ein großer Teil der Ausländer wird und will auf Dauer oder zumindest langfristig in der Bundesrepublik bleiben. Deshalb ist die Eingliederung der Ausländer in unsere Gesellschaft ein wichtiges gesellschaftspolitisches Ziel, dem sich niemand entziehen kann."

Diese Zuwanderer (denn das waren sie, auch wenn sie noch kaum jemand so sehen wollte) sollten an der Gestaltung der Gesellschaft beteiligt werden - vor allem kämpfte Kiel gegenüber der CDU-Landesregierung für Flexibilität im Schulwesen, gegen reine "Ausländerklassen" und Ausgrenzung. Auch für Gaarden wurde deswegen eine Gesamtschule gefordert, außerdem eine ausgeglichenere Verteilung der Familien mit Migrationshintergrund über das gesamte Stadtgebiet:

"Die Konzentration von Ausländern in wenigen Wohngebieten entspricht weder dem Wunsch der deutschen noch der ausländischen Bewohner. Auf die Wohnungsbaugesellschaften muß deswegen eingewirkt werden, daß ausländische Familien entsprechend ihrer besonderen Problemlage bei der Wohnungsvergabe angemessen berücksichtigt werden."[23]

1984 beschloss die Kreispartei ein umfangreiches Konzept zu Perspektiven der Ausländerpolitik in Kiel.[24]

1985 startete ein Solidaritätsprojekt für Nicaragua, bei der die SPD Geld zur Unterstützung für das Lateinamerikanische Land gesammelt hat.

Die Kommunalwahl 1986 brachte der SPD mit 50,6 % wiederum die absolute Mehrheit. Silke Reyer wurde Stadtpräsidentin und brachte, zusammen mit Waltraut Siebke, Uschi Schuckenböhmer, Lotti Krabbenhöft und den drei weiteren Frauen in der Ratsfraktion, die Frauenpolitik voran. Am 1. Januar 1987 gehörte Kiel zu den ersten Städten in Schleswig-Holstein, die lange vor der Landesgesetzgebung ein kommunales Frauenbüro (bzw. Gleichstellungsstelle) einrichteten. Kreisvorsitzender war - nach einem kurzen Zwischenspiel von Norbert Gansel - wieder Claus Möller. Bis zum Beginn des neuen Jahrtausends wurde eine Amtszeit von etwa vier Jahren die Norm; Peter Andersen und Rolf Selzer blieben jeweils vier Jahre, Rolf Fischer fünf, Andy Mitterer wieder vier.

Konflikt 1988

Trotz des Wahlerfolgs kam es zu Konflikten und Unzufriedenheit, die im Rahmen eines Parteitags 1988[25] öffentlich wurde. Eine Gruppe von 32, meist jungen, Mitgliedern, unter ihnen der frisch gewählte Landtagsabgeordnete Udo Wnuck sowie mehrere spätere Abgeordnete, veröffentlichte unter dem Namen „Arbeitsgruppe Besorgter SozialdemokratInnen“ an die Delegierten ein zweiseitiges Flugblatt, in dem Oberbürgermeister, Teile des Magistrats, Fraktionsführung und Fraktion sowie der Kreisvorstand deutlich kritisiert wurden.[26] Der zentrale Vorwurf lautete

Keine Frage: Der Vergnügungsdampfer „Kieler SPD“ fährt, das Personal paddelt eifrig. Wer aber steuert? Und wohin? Und mit wem?

Daran schlossen sich acht Sticheleien gegen konkrete Personen oder Gruppen an, z.B. „OB Lucky Luke hat zwar vor acht Jahren die Passage bezahlt, reist aber nicht mehr mit.“ und „Der ständig unter Dampf stehende Oberheizer der Fraktion hat abgemustert und das Verkehrsmittel gewechselt.“ Fünf der „Rebellen“ wurden dann im Folgejahr als BeisitzerInnen in den Kreisvorstand gewählt.

1990er Jahre

Auch bei der Kommunalwahl 1990 erzielte die Kreispartei mit 51,3 % die absolute Mehrheit. Kurz darauf wurde die Nachfolge von Karl-Heinz Luckhardt im Amt des Kieler Oberbürgermeisters vorbereitet, eine der zentralen politischen Weichenstellungen dieser Zeit: Der Kreisparteitag vom 4. September 1992 nominierte nach einem basisorientierten Auswahlverfahren Otto Kelling aus Iserlohn.

Otto Kelling trat sein Amt am 1. November 1992 an. Schwerpunkte seiner Arbeit richteten sich u.a. auf die Gründung der Kieler Wirtschaftsförderungs-Gesellschaft (KIWI) und auf die Schaffung eines "Stadtkreises Kiel", der aus Stadt und Umlandgemeinden bestehen sollte. Mit diesem Projekt stieß er auf erste Widerstände. Schon bald kam es zu weiteren Spannungen. Aus Magistrat und Stadtverwaltung wurde erhebliche Kritik an seiner Amtsführung laut. Die eigene Ratsfraktion warf ihm Intransparenz und fehlende Kooperationsbereitschaft vor; auch die anderen Fraktionen äußerten Unzufriedenheit. In der Presse tauchten ab Anfang 1994 Spekulationen auf, die Fraktion wolle den Oberbürgermeister "demontieren".[27]

Diese Situation belastete die Kommunalwahl am 20. März 1994 enorm: Mit nur noch 38,9 % musste die SPD – vor allem zugunsten der Grünen - zweistellige Verluste einstecken und eine rot-grüne Koalition eingehen. Der Konflikt zwischen OB, Fraktion und Kreispartei dominierte nun die Stadtpolitik. "Es kracht im Gebälk der Kieler Sozialdemokraten", schrieb die Presse.[28] Die Jusos forderten öffentlich eine vorgezogene Neuwahl des Kreisvorstands als Konsequenz. Trotzdem erreichte Norbert Gansel in der Bundestagswahl am 16. Oktober 1994 mit 52,7 % in der Erst- und 44,5 % in der Zweitstimme im landesweiten Vergleich ein sehr gutes Ergebnis.

Am 4. März 1995 wählte der Kreisparteitag mit 105 von 122 Stimmen Rolf Fischer zum Nachfolger von Rolf Selzer, der nicht wieder angetreten war.[29] Der neue Kreisvorsitzende, den im Vorfeld offenbar niemand auf der Rechnung gehabt hatte[30], stellte eine Lösung der OB-Frage in Aussicht und warb für eine "neue Standortbestimmung": Öffnung der Partei, bessere Kontakte zu Wissenschaft, Wirtschaft, zu den Gewerkschaften und zu Vereinen und Verbänden in der Stadt. Zudem sollte die Öffentlichkeitsarbeit reformiert werden. In der Aussprache gab es Kritik, aber auch Warnungen vor unsolidarischem Verhalten gegenüber dem OB.[31]

Der neue Kreisvorstand beschloss ein zügiges Verfahren zur Lösung des Konflikts sowie einen Sonderparteitag. Zunächst erhielten der OB und seine Kritiker auf vier sehr gut besuchten Regionalkonferenzen Gelegenheit, ihre Positionen zu erläutern; so konnte die Basis sich selbst ein Bild machen. Der Sonderparteitag fand am 4. April 1995 statt. Mit 75 Ja-Stimmen bei 43 Nein-Stimmen und zwei Enthaltungen in geheimer Wahl folgte die Mehrheit dem Leitantrag des Kreisvorstandes, der eine Neuwahl forderte, da das Vertrauensverhältnis zwischen Fraktion/Magistrat und dem OB als zerrüttet eingeschätzt wurde. Ende 1996 machten die anderen Fraktionen und Otto Kelling selbst den Weg frei für die Abwahl des OB.

Im Oktober 1995 erinnerte der Kreisverband mit einer Feierstunde an seine Wiedergründung 1945.[32]

Eine Folge von Reformschritten sollte die noch schwierige Lage der Kreispartei verbessern: Die Rolle der Ortsvereine und Arbeitskreise wurde gestärkt, erste Ansätze zu einer Modernisierung des Programms diskutiert. Ziel war es, dass nach der Fixierung auf Personalien die Partei wieder politische Akzente setzte und eine eigenständige Rolle übernahm. Der Kreisvorstand betrieb den Ausbau basisdemokratischer Strukturen. So konnten erstmals alle Mitglieder eines Landtagswahlkreises ihre Kandidat*innen in einer Urabstimmung wählen. Das neue Verfahren brachte eine große Zahl an Bewerbungen in allen Wahlkreisen mit sich. Dabei überraschte der Sieg von Jürgen Weber über Gert Börnsen im Wahlkreis Kiel-Mitte im August 1995. Den Landtagswahlkampf führte die Partei sehr intensiv und holte am 24. März 1996 alle vier Kieler Wahlkreise.[33]

Postkarte zur OB-Direktwahl
Die Arbeit blieb geprägt durch interne Reformansätze und permanente Wahlkämpfe. Der Kreisvorstand bereitete in enger Kooperation mit den Ortsvereinen die wichtige Direktwahl des OB vor[34], legte Kriterien für die Kandidatur fest und ging auf die Suche. Aufgrund der Erfahrungen der letzten Jahre sollte die kandidierende Person über eine enge Beziehung zu Kiel verfügen. Nach einem Gespräch mit Rolf Fischer und dem Fraktionsvorsitzenden Eckehard Raupach erklärte sich Kiels Bundestagsabgeordneter Norbert Gansel zur Kandidatur bereit.

Am 25. Mai 1997 wählten die Kielerinnen und Kieler den MdB im ersten Wahlgang mit gut 60 % der abgegebenen Stimmen zum Oberbürgermeister. In seine Amtszeit fiel unter anderem die Entwicklung des Gaardener Ufers der Hörn. Der Teilverkauf der Stadtwerke Kiel und der Verkauf der Kieler Wohnungsbaugesellschaft dienten der (kurzfristigen) Sanierung des städtischen Haushalts. Zudem verbesserte Norbert Gansels Politik, die von Kreispartei und Ratsfraktion unterstützt wurde, nachhaltig das Verhältnis der Stadt zu Bundeswehr und Universität. Mit der - wenn auch erfolglosen - Olympiabewerbung für 2012 wertete er Kiels Image als internationale Segelstadt weiter auf.[35]

Die Nachfolge im Bundestag trat Hans-Peter Bartels an, der sich - auch dies eine Premiere - auf einer kreisweiten Mitgliederversammlung gegen Birgit Hannemann-Röttgers durchsetzen konnte und am 27. September 1998 erfolgreich für den Bundestagswahlkreis Kiel kandidierte.

Um das politische Profil der Kreispartei weiter zu stärken, legte Rolf Fischer Anfang 1997 das Papier Die Vision von der sozialen Stadt[36] vor, in dem das Konzept einer modernen Stadtpolitik entworfen wurde. Daraus entwickelte sich eine breite positive Diskussion innerhalb der Kreispartei. Im Mittelpunkt der Kieler SPD-Politik standen jetzt die Bereiche Soziales, Wohnen, Sicherheit, Kultur und Ökologie als Beispiele einer am Sozialstaatsgebot orientierten Kommunalpolitik. Der programmatische Begriff von der "sozialen Stadt" prägte die weiteren Aktivitäten. Insbesondere für die Kommunalwahl 1998 sollte er wichtig werden.

Mit den politisch-programmatischen Akzenten ging eine Belebung des Austausches innerhalb der Partei einher. Aus einer umfassenden Satzungsdiskussion erwuchs die Stärkung basisdemokratischer Elemente; der Kreisvorstand intensivierte den Kontakt zu den Ortsvereinen und Ortsbeiräten, führte Mitgliederehrungen durch und nahm das traditionelle Rotkohlessen in der Räucherei mit der Übergabe des "Rotpokohls" an die jeweiligen prominenten Redner*innen wieder auf. Die politische und organisatorische Zusammenarbeit zwischen Fraktionsvorstand, Kreisvorstand und OB funktionierte sehr gut; alle für die kommunale Ebene relevanten Themen wurden gemeinsam diskutiert. Dies spielte z.B. eine Rolle, als für die neue künstlerische Leitung der Kieler Bühnen ein kooperatives Modell ins Gespräch kam, und insbesondere, als sich Mitte der 1990er Jahre große finanzielle Probleme für die Landeshauptstadt auftaten, die auch zu Schwierigkeiten mit der Landespolitik führten.

Am 1. März 1997 bestätigte der Kreisparteitag Rolf Fischer im Amt; Stellvertreter*innen wurden Karin Halbe und Albrecht Kempe. Nach den Turbulenzen um die OB-Abwahl begann sich die Situation zu stabilisieren; die anstehende Kommunalwahl bildete einen politischen Prüfstein.

Der Reformprozess ging weiter; für die Kommunalwahl legten Kreispartei und Fraktion eine gemeinsame Liste der Kandidaten*innen vor, die auf dem Kreisparteitag am 6. Dezember 1997 in der Gesamtschule Friedrichsort mit großer Mehrheit beschlossen wurde. Dem vorausgegangen war eine Mitgliederbefragung per Briefwahl oder Abstimmung in den Ortsvereinen. Das Besondere war, dass mit Cathy Kietzer auf Platz 1 eine Vorentscheidung für die Stadtpräsidentschaft in der Nachfolge von Silke Reyer getroffen wurde. Die Wahlrechtsreform machte es möglich, dass sie als Dänin für die Ratsversammlung kandidieren und sogar zur Stadtpräsidentin gewählt werden konnte. Vor diesem Hintergrund blieb weitgehend unbeachtet, dass auch zum ersten Mal eine Frau den ersten Listenplatz besetzte. Auf Platz 2 stand Jürgen Fenske, der sich für den Fraktionsvorsitz bewarb. Diese zwei "Neuen" an der Spitze sollten die Erneuerung und den Aufbruch der Kreispartei verdeutlichen. Außerdem wurde ein Wahlprogramm erarbeitet, das dem Profil der "sozialen Stadt" entsprach.

Spendenmarke aus dem Kommunalwahlkampf

Und die SPD gewann. 47,8 % der Stimmen holte sie mit diesem Konzept; die CDU stagnierte bei gut 30 %, die Grünen sanken wieder unter die 10 %-Marke. Jürgen Fenske löste Eckehard Raupach im Fraktionsvorsitz ab, Cathy Kietzer übernahm das Amt der Stadtpräsidentin. Spätestens jetzt war die Erneuerung der Partei nach der schweren Niederlage von 1994 und der Abwahl von Otto Kelling gelungen. Die Kieler Bevölkerung akzeptierte die "neue" SPD und gab ihr wieder einen Vertrauensvorschuss. Die Kooperation zwischen den Parteiebenen setzte sich fort. Hans-Peter Bartels schrieb dazu in seinem ersten Rechenschaftsbericht als Abgeordneter: „Die personellen Querelen und Verunsicherungen der vergangenen Jahre waren überwunden.“[37] Er sollte sich - nicht als einziger - getäuscht haben.

Zu einem erneuten Konflikt mit der Verwaltungsspitze kam es, als Norbert Gansel zur Konsolidierung des extrem belasteten Kieler Haushaltes vorschlug, die Ostseehalle, die Kieler Wohnungsbaugesellschaft (KWG) und die Stadtwerke zu verkaufen. Zogen Partei und Fraktion bei den ersten beiden Verkäufen noch mit, so stieß schon das Ansinnen, einen Gesamtverkauf der Stadtwerke zu prüfen, auf breiten Widerstand. Vielen Mitgliedern und auch dem Kreisvorstand war dies ein Zuviel an Verzicht auf politische Gestaltungskraft und an Privatisierung. Zudem stand gerade die Sicherung der künftigen Energieversorgung im Zentrum der landesweiten politischen Diskussion. Auf einem Sonderparteitag im "Haus des Sports" am 22. September 1999 stellte sich der Kreisvorstand mit einem Leitantrag gegen die Linie des OB und des Fraktionsvorsitzenden. Den Antrag mit dem Kernsatz "Die Kieler SPD spricht sich gegen den Gesamtverkauf der Stadtwerke aus" und der Festlegung einer "Reihe von Eckwerten für die Verhandlungen" brachte Rolf Fischer ein. Nach kontroverser Diskussion stimmte eine "überwältigende Mehrheit"[38] ihm zu. Ein Änderungsantrag des OV Brunswik, der das Wort "derzeit" einfügen wollte, wurde trotz Unterstützung durch OB und Fraktionsspitze extrem knapp mit 54 zu 53 Stimmen abgelehnt.[39] Damit war die Position der Kreispartei in dieser wichtigen Frage klar. Die Entscheidung wurde von Norbert Gansel und Jürgen Fenske auch akzeptiert.

Das 21. Jahrhundert

Frank-Walter Steinmeier eröffnet mit Rolf Fischer den Kommunalwahlkampf 2008
Das neue Jahrhundert begann unerfreulich für die SPD. Zwar übernahm in der Person von Andy Mitterer eine neue Generation das Ruder (d.h. den Kreisvorsitz), doch reichte dies nicht aus, um den wachsenden Problemen beizukommen. Neben der "Großwetterlage" führten in Kiel Konflikte zwischen Oberbürgermeister, Ratsfraktion und Kreispartei, die auch in die Öffentlichkeit drangen, zum Verlust der Kommunalwahl und der OB-Wahl mit dem Kandidaten Jürgen Fenske. Kiel wurde eine Wahlperiode lang von einer schwarz-grünen Koalition und einer CDU-Oberbürgermeisterin regiert. Durch mehrere verlustreiche Wahlkämpfe war die Partei auch finanziell sehr geschwächt. In dieser Situation übernahm Rolf Fischer erneut den Kreisvorsitz und konnte mit einem stabilen Leitungsteam auch die Partei wieder stabilisieren. Der Kreisvorstand reagierte 2004 mit der Falckensteiner Erklärung, die den Prozess für ein neues kommunalpolitisches Programm startete.

In der Opposition schärfte die "Stadt-Partei" ihr Profil, sanierte die Finanzen und konnte durch einen engagierten Wahlkampf nach der Kommunalwahl 2008 zusammen mit den Grünen wieder die Mehrheit bilden.

Am 15. März 2009 gelang dann Torsten Albig mit 52,1 % der Stimmen im ersten Wahlgang gegen die Amtsinhaberin die Wahl zum Kieler Oberbürgermeister. Dieses Amt gab er vorzeitig wieder auf, denn in der Landtagswahl 2012 wurde er an der Spitze der "Küstenkoalition" aus SPD, Grünen und SSW zum Ministerpräsidenten von Schleswig-Holstein gewählt.

Ihm folgte im Amt die am 11. November 2012 im 2. Wahlgang gewählte Susanne Gaschke. Sie gab es bereits am 28. Oktober 2013 wieder auf. Auslöser war eine Eilentscheidung der Oberbürgermeisterin über einen schon lange andauernden Steuerstreit mit einem Kieler Unternehmer. Die Diskussion über die Entscheidung eskalierte, auch durch das als wenig geschickt wahrgenommene Agieren von Susanne Gaschke, so dass ihr am Ende nur der Rücktritt blieb.

Zwei Oberbürgermeister, die das Amt nur kurz ausfüllten, bildeten keine gute Ausgangslage für die SPD. Doch die eingesetzte Findungskommission präsentierte als Kandidaten Ulf Kämpfer, einen Staatssekretär im grünen Umweltministerium, der zu dieser Zeit in der Partei eher unbekannt war, sich aber als Glücksgriff erwies. Ihn unterstützten auch Grüne und SSW. Bereits im 1. Wahlgang wurde Ulf Kämpfer am 23. März 2014 mit großer Mehrheit (63,1 %) der abgegebenen Stimmen zum neuen Oberbürgermeister gewählt. Bei seiner Wiederwahl am 27. Oktober 2019 konnte er dieses Ergebnis mit 65,8 % im 1. Wahlgang sogar noch steigern.

Im Februar 2013 übernahm Jürgen Weber den Kreisvorsitz, den er rund fünf Jahre lang inne haben würde. Im April 2018 verkündete er den Rücktritt des gesamten Kreisvorstands zum folgenden Kreisparteitag, am 2. Juni 2018.

Parteijubiläum

Die Feiern zum 150-jährigen Bestehen der SPD eröffnete der Parteivorsitzende Sigmar Gabriel mit einer Rede in Kiel am 7. März 2013. Auch aus dem Kreisverband beteiligten sich Gliederungen und Personen mit eigenen Aktionen, nicht zuletzt zum "Tag der Ortsvereine", aber auch schon mit Blick auf den Kommunalwahlkampf. Viele Aktionen sind dokumentiert unter Kreisverband Kiel - 150 Jahre SPD.

Die "Juso-Generation"

Kreisvorstand 2018
Im Juni 2018 übernahm die erste Frau den Kreisvorsitz Gesine Stück, die einen stark verjüngten Kreisvorstand anführte. Getrübt wurde das Ergebnis durch den Verlust des frisch gewählten Stellvertreters Thomas Wehner, der unerwartet starb, ohne sein Amt antreten zu können. Im März 2019 wurde Frederik Digulla zu seinem Nachfolger gewählt, der dieses Amt zum 31. Januar 2020 niederlegte um als Pressesprecher der SPD Schleswig-Holstein tätig zu werden.

Schon in der Kommunalwahl 2018 hatte die Juso-Generation ihren Anspruch auf Mitwirkung nachdrücklich angemeldet und vielfach durch gute Wahlergebnisse durchgesetzt. Einige verloren unglücklich, sogar die Spitzenkandidatin Sophia Schiebe kam nicht in die Ratsfraktion. Insbesondere innerstädtische Wahlkreise gingen an Grüne.

Parteiarbeit in Zeiten der Corona-Pandemie

Kreiswahlkonferenz auf der Osttribüne des Holstein-Stadions
Ab Januar 2020 breitete sich das Covid-19-Virus innerhalb weniger Wochen in ganz Deutschland aus. Um die Pandemie einzudämmen, wurde auch in Schleswig-Holstein das öffentliche Leben massiv heruntergefahren. Präsenzveranstaltungen waren bis Ende 2021 nur eingeschränkt oder gar nicht möglich. Was Parteiarbeit ausmacht - Mitgliederversammlungen, Parteitage, Bürgergespräche - fand noch lange darüber hinaus meist virtuell im Internet statt. Wo der Gesetzgeber physische Anwesenheit vorschrieb, etwa bei der Aufstellung von Kandidatinnen und Kandidaten für Wahlen, musste großer Aufwand betrieben werden: Die Wahlkreiskonferenz zur Bundestagskandidatur im Wahlkreis 5 (Kiel, Kronshagen, Altenholz) führte der Kreisverband am 20. Februar 2021 auf der Tribüne des Holstein-Stadions durch, weil nirgendwo anders Platz genug gewesen wäre für die etwa 270 teilnehmenden Mitglieder, die erforderlichen Abstände zueinander einzuhalten. Sie

"hatten sich coronagerecht auf der vollen Breite der Osttribüne verteilt. In jeder zweiten Reihe wurde jeder dritte Platz besetzt. Es galt Maskenpflicht und persönliche Platzzuteilung. Wegen des Andrangs und des organisatorischen Aufwands begann die Veranstaltung mit 30 Minuten Verspätung um 14.30 Uhr. Das Spiel dauerte auch nicht wie geplant 90 Minuten, sondern es gab 30 Minuten Verlängerung. Nichts Neues im Holstein-Stadion."[40]

Auch der neue Kandidat war der alte: Mathias Stein, der in der Wahl am 26. September 2021 mit 29,5 % der Erst- und 26 % der Zweitstimmen erneut direkt in den Bundestag gewählt wurde.

Weihnachtskarte 2023 an alle Mitglieder des Kreisverbands Kiel. V.l.: Delara Burkhardt, Mathias Stein, Serpil Midyatli, Gesine Stück, Christina Schubert. Auch wenn OB Ulf Kämpfer fehlt, fällt auf, dass die meisten Spitzenpositionen von Frauen besetzt sind.
Im Anschluss an die Wahlergebnisse, die trotz der Direktwahl Anlass zur Sorge boten, begann der Kreisvorstand den Strategieprozess Aufbruch jetzt!. Die Strategiegruppe setzte sich zusammen aus Gesine Stück, Christina Schubert, Torsten Stagars, Rolf Fischer, Özlem Ünsal und Benjamin Walzcak. Am 1. April 2022 wurde die Mitglieder zum Tag der Kieler SPD ins "Cowork", Legienstraße 40, eingeladen. Etwa 50 Interessierte führten - zum ersten Mal seit den Pandemiebeschränkungen - eine lebhafte Diskussion. Die hier entwickelten Ideen konnten sich aber in den folgenden Wahlen - Landtagswahl 2022 und Kommunalwahl 2023, die beide herbe Verluste brachten - noch nicht auswirken.

Nach der verlorenen Landtagswahl 2022 verlor der Prozess an Schwung, u.a. weil die beiden Mitglieder der Strategiegruppe, die sich in ihren Wahlkreisen nicht durchsetzen konnten, Özlem Ünsal und Benjamin Walzcak sich aus der aktiven Kieler Politik zurückzogen. So begann der am 1. Juli 2023 neu gewählte Vorstand einen neuen Prozess, in dem vor allem die Mitgliederinformation und -beteiligung eine hohe Priorität erhielten. So wurden unter anderem zwei Parteiabende am 21. Februar und am 7. Mai 2024 sowie am 2. November [2024]] ein Barcamp durchgeführt. Letzteres war auch für Nicht-Mitglieder offen. Auch eine Online-Mitgliederbefragung und eine Vielzahl von Mitgliederinfos per Mail flankierten diese Strategie.

Wahlprogramme

Raus aus dem Elend, Programm für die Kommunalwahl am 13.10.1946
Was wird aus Kiel, Programm für die Kommunalwahl am 13.10.1946
Die SPD war und ist eine Programmpartei. Um sich selbst zu vergewissern, für welche Werte und Ziele Sozialdemokraten eintreten, und um den Wählerinnen und Wählern mitzuteilen, was sie von der SPD erwarten können, erarbeitet, diskutiert und beschließt die Partei in Abständen Grundsatzprogramme und vor Wahlen Wahlprogramme für die nächste Wahlperiode. Das hat auch in Kiel Tradition, angefangen von den programmatischen Aussagen für die ersten freien Wahlen für die Stadtvertretung 1946.

Nachstehend - soweit bekannt - die Titel der Kommunalwahlprogramme bis 2023.

  • 2023: Für Kiel. Für Dich. Wir haben die ganze Stadt im Blick.
  • 2018: Unser Plan für die Mehrheit in Kiel
  • 2013: Gemeinsam.Sozial.Handeln.
  • 2008: Kieler Stärke.
  • 2003: Kiel, Leben und Arbeiten.
  • 1998: Für Kiel, Kommunalwahlprogramm 1998 der SPD Kiel.
  • 1994: Sagen was ist! Kommunalwahlprogramm der Kieler SPD 1994-1998.
  • 1990: Perspektiven für Kiel, das kommunalpolitische Programm der SPD.
  • 1986: Arbeit und Umwelt, ein Aktionsprogramm der Kieler SPD.
  • 1986: Kiel wieder auf Kurs bringen, kommunalplitisches Programm der Kieler Sozialdemokraten.
  • 1982: Perspektiven, kommunalpolitisches Programm der Kieler SPD.
  • 1978: 30 Millionen DM Aktionsprogramm für ARBEIT und SOLIDARITÄT.
  • 1978: Perspektiven, kommunalpolitisches Programm der Kieler SPD.
  • 1974: Kommunalpolitische Perspektiven der Kieler SPD.
  • 1970: Kommunalpolitische Perspektiven der Kieler SPD.
  • ?
  • 1946: Raus aus dem Elend, Was wird aus Kiel?

Mitgliederentwicklung

Kieler Ortsvereinsgrenzen 2018

Die Kieler SPD war und ist eine Mitgliederpartei. Sie lebt vom Einsatz, den Aktivitäten und der Diskussionsfreude vieler ihrer Mitglieder. Selten nur bildeten sich nach 1945 - durch besondere personelle Konstellationen oder durch Mitgliederverluste - Züge einer Funktionärspartei heraus; sie verschwanden bald wieder.

Der Rückgang der Mitgliederzahlen in den letzten Jahren ist für die Partei schmerzhaft, stellt aber keine Kieler Besonderheit dar. Sie entspricht der Mitgliederentwicklung der etablierten Parteien, der Kirchen und vieler Vereine. Die Nominierung von Martin Schulz zum Kanzlerkandidaten im Januar 2017 brachte eine kurzfristige Umkehrung. Ende 2017 zählte der Kreisverband 1629 Mitglieder, 80 mehr als zum gleichen Zeitpunkt des Vorjahres - ein Zuwachs wie seit den Zeiten von Willy Brandt nicht mehr.[41] Seit 2018 setzt sich der allmähliche Mitgliederschwund aber wieder fort. Es sterben mehr Mitglieder als neue eintreten. Austritte aus der Partei sind selten. Eine stabile Größe: Seit langem liegt die Zahl der weiblichen Mitglieder bei etwa einem Drittel.

  • 1954 - 2346 Mitglieder [42]
  • 1958 - über 8000 Mitglieder [43]
  • 1963 - 8092 Mitglieder (2736 w = 33,8 %, 5356 m = 66,2 %)[44]
  • 1967 - 6216 Mitglieder [1906 w = 30,7 %, 4310 m = 69,3 %)[45]
  • 1968 - 6038 Mitglieder [46]
  • 1969 - 4550 Mitglieder
  • 1971 - 4801 Mitglieder
  • 1972 - 5400 Mitglieder [47]
  • 1977 - 4055 Mitglieder
  • 1986 - 3647 Mitglieder [48]
  • 1987 - 3671 Mitglieder [49]
  • 1988 - 3816 Mitglieder (1309 w = 34,3 %, 2507 m = 65,7 %) [50]
  • 1989 - 3803 Mitglieder (1317 w = 34,6 %, 2486 m = 65,4 %) [51]
  • 1990 - 3692 Mitglieder (1277 w = 34,6 %, 2415 m = 65,4 %) [52]
  • 1991 - 3537 Mitglieder (1249 w = 35,3 %, 2288 m = 64,7 %) [53]
  • 1994 - 3072 Mitglieder (1090 w = 35,5 %, 1982 m = 64,5 %) [54]
  • 1995 - 2831 Mitglieder (1024 w = 36,2 %, 1807 m = 63,8 %) [55]
  • 1997 - 2571 Mitglieder [56]
  • 1998 - 2562 Mitglieder [57]
  • 2000 - 2362 Mitglieder (852 w = 36,1 %, 1510 m = 63,9 %) [58]
  • 2015 - 1553 Mitglieder (527 w = 33,9 %, 1026 m = 66,1 %) [59]
  • 2016 - 1549 Mitglieder (534 w = 34,5 %, 1015 m = 65,5 %) [60]
  • 2017 - 1629 Mitglieder (550 w = 33,8 %, 1079 m = 66,2 %) [61]
  • 2018 - 1628 Mitglieder (548 w = 33,7 %, 1080 m = 66,3 %) [62]
  • 2019 - 1591 Mitglieder (546 w = 34,3 %, 1045 m = 65,7 %) [63]
  • 2020 - 1522 Mitglieder (526 w = 34,6 %, 996 m = 65,4 %) [64]
  • 2021 - 1493 Mitglieder (515 w = 34,5 %, 978 m = 65,5 %) [65]
  • 2022 - 1409 Mitglieder (476 w = 33,8 %, 933 m = 66,2 %) [66]
  • 2023 - 1341 Mitglieder (455 w = 33,9 %, 886 m = 66,7 %) [67]

Literatur

  • Arbeitskreis "Demokratische Geschichte": Wir sind das Bauvolk. Kiel 1945 bis 1950 (Neuer Malik Verlag, Kiel 1985, 320 S.)
  • Brecour, Wilhelm: Die Sozialdemokratische Partei in Kiel. Ihre geschichtliche Entwicklung (Kiel o. J. [1932]) (Neudruck in Zur Geschichte der Kieler Arbeiterbewegung, Kiel 1983)
  • Fischer, Rolf: "Der Bahn, der kühnen, folgen wir ...". Stephan Heinzel und der Aufstieg der Kieler SPD (Geschichte der Kieler Sozialdemokratie Band I, 1863-1900)(Malente 2010) ISBN 3-933862-42-6
  • Fischer, Rolf: Mit uns die neue Zeit! Kiels Sozialdemokratie im Kaiserreich und in der Revolution (Geschichte der Kieler Sozialdemokratie Band 2, 1900-1920)(Kiel 2013) ISBN 978-3-86935-196-4
  • Fischer, Rolf: Die dunklen Jahre. Kiels Sozialdemokratie im Nationalsozialismus (Geschichte der Kieler Sozialdemokratie Band 4, 1930-1945)(Kiel 2017) ISBN 978-3-86935-329-6
  • SPD-Kreisverband Kiel (Hrsg.): 1863-1978. 115 Jahre Sozialdemokratie. Festschrift der Kieler Sozialdemokraten (Kiel 1978)

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Kreisverband Kiel
Kreisverband Kiel
Kreisverband Kiel
Gegründet: 1865 als Sozialdemokratischer Verein Groß-Kiel
Wiedergegründet: 1945
Vorsitzende/r: Gesine Stück
Homepage: http://spd-kiel.de
Beschlussdatenbank: http://ki.beschluesse.spd-schleswig-holstein.de/


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Hans-Peter Bartels
Cathy Kietzer
Jürgen Weber
Ulf Kämpfer
Hans-Werner Tovar
Mathias Stein
Gesine Stück


Einzelnachweise

  1. Martens, Holger: SPD in Schleswig-Holstein 1945-1959 (Malente 1998), S. 33
  2. Martens, Holger: SPD in Schleswig-Holstein 1945-1959 (Malente 1998), S. 37
  3. SPD-Kreisverband Kiel (Hrsg.): Sozialdemokratie, S. 21
  4. Zitiert nach: Osterroth, Franz: 100 Jahre Sozialdemokratie in Schleswig-Holstein. Ein geschichtlicher Überblick (Kiel o. J. [1963]), Seite 123 f.
  5. Martens, Holger: SPD in Schleswig-Holstein 1945-1959 (Malente 1998), Bd. 1, S. 56
  6. Gertrud Völcker: Erinnerungen - 50 Jahre Öffentlichkeitsarbeit, Bd. I (Unveröff. Typoskript, Kiel 1974), S. 47
  7. SPD-Kreisverband Kiel (Hrsg.): Sozialdemokratie, S. 21
  8. So Kreisvorsitzender Rolf Fischer 2005 in seiner Rede zur Mitgliederehrung und zur Erinnerung an die Wiedergründung der Partei 1945.
  9. Vgl. Rickers: Erinnerungen, S. 271
  10. Osterroth, Franz: 100 Jahre Sozialdemokratie in Schleswig-Holstein. Ein geschichtlicher Überblick (Kiel o. J. [1963]), Seite 130
  11. Bur­meis­ter, Robert: 25 Jahre Mettenhof (Kiel 1990)
  12. Voß, Steffen: Großwohnsiedlungen und ihre Stigmatisierung (2004), S. ?
  13. SPD-Kreisverband Kiel (Hrsg.): Sozialdemokratie, S. 28 f.
  14. stammen diese Zahlen auch aus der Quelle des o.g. Zitats? Denn Der Bericht zum Landesparteitag 1973 steht dazu im Widerspruch, er nennt vor der Reform nur 19 OVs!
  15. SPD-Kreisverband Kiel (Hrsg.): Sozialdemokratie, S. 28 f.
  16. Zahlreiche Berichte in den KN im Oktober 1971.
  17. Das Tor wurde weit aufgemacht, Kieler Nachrichten, 10.10.1972
  18. Rainer Burchardt: Ostseewoche in Rostock: Dialog klappt, DIE ZEIT, 18.7.1975
  19. SPD-Kreisverband Kiel (Hrsg.): Sozialdemokratie, S.
  20. Olympischer Schluck aus der Pulle, Kieler Nachrichten, 2.9.2012
  21. Große Begeisterung ist da nicht da, DER SPIEGEL, 10.7.1972
  22. Bericht des Kreisvorsitzenden Luckhardt in den Berichten zum Landesparteitag 1973, S. 122
  23. SPD Kiel (Hrsg.): Perspektiven: Kommunalpolitisches Programm der Kieler SPD, beschlossen vom Kreisparteitag am 1.11.1981
  24. SPD Kiel (Hrsg.): Kommunalpolitische Perspektiven der Ausländerpolitik in Kiel, beschlossen vom Kreisparteitag am 31.3.1984
  25. Vermutlich am 11.11. im Kasino der Stadtwerke, denn unterhalb der Überschrift „Klarer Kurs für Kiel“ heißt die nächste Zeile „Im Speisesaal.“
  26. Kopie des Flugblatts in der privaten Sammlung von Christoph Beeck. Das Flugblatt selbst ist undatiert, kann aber durch seinen Inhalt eingeordnet werden.
  27. Kieler Nachrichten, 11.2.1994
  28. Schleswig-Holsteinische Landeszeitung, xx.10.1994
  29. Kieler Nachrichten, 6.3.1995
  30. Vgl. Wilke, Uta: Wer führt die SPD nach Rolf Selzer?, Kieler Nachrichten, 13.1.1995. Bei der Autorin, immerhin SPD-Mitglied, fällt sein Name nicht.
  31. ?
  32. Vgl. Flugblatt der Kieler SPD
  33. Kieler Nachrichten, 25.3.1996
  34. Die Direktwahl für Bürgermeister*innen und Landrät*innen wurde Mitte des Jahrzehnts von der SPD-Landesregierung eingeführt.
  35. kiel.de Kiel gratuliert: Alt-Oberbürgermeister Norbert Gansel wird 75, 570/3.8.2015/ang
  36. Rotkielchen, Jan/Feb. 1997
  37. http://www.hans-peter-bartels.de/rechenschaftsbericht-des-bundestagsabgeordneten-hans-peter-bartels-19981999/
  38. Alle Zitate aus uwi[Uta Wilke]: Stadtwerke sind nicht zu haben, Kieler Nachrichten, 23.9.1999
  39. Vgl. uwi[Uta Wilke]: Stadtwerke sind nicht zu haben, Kieler Nachrichten, 23.9.1999
  40. Kluth, Michael: Mathias Stein siegt im Holstein-Stadion, Kieler Nachrichten, 22.2.2021
  41. Kieler Nachrichten, 21.2.2017, S. 25
  42. Steffen-Gutachten, AdsD/SH-14
  43. Protokoll Ortsverein Suchsdorf vom 3.01.1958
  44. Schleswig-Holsteinische Volkszeitung, 21.1.1963
  45. Kieler Nachrichten, 20.3.1967
  46. Schleswig-Holsteinische Volkszeitung, 5.2.1968
  47. Kieler Nachrichten, 18.11.1972
  48. Jahresbericht SPD-Kreisverband Kiel 1991/1992
  49. Jahresbericht SPD-Kreisverband Kiel 1991/1992
  50. Jahresbericht SPD-Kreisverband Kiel 1991/1992
  51. Jahresbericht SPD-Kreisverband Kiel 1991/1992
  52. Jahresbericht SPD-Kreisverband Kiel 1991/1992
  53. Jahresbericht SPD-Kreisverband Kiel 1991/1992
  54. Jahresbericht zum Kreisparteitag am 4.3.1995
  55. Jahresbericht zum Kreisparteitag am 1.6.1996
  56. Bericht des Schatzmeisters vom 12.9.2000
  57. Bericht des Schatzmeisters vom 12.9.2000
  58. Bericht des Schatzmeisters vom 12.9.2000
  59. SPD-Landesvorstand: Stark im Norden. Bericht zum ordentlichen Landesparteitag am 14. und 15. März 2015 in Neumünster, S. 14
  60. Stand am 31.12.2016, Mavis, Mitgliederverwaltung der SPD
  61. Stand am 31.12.2017, Mavis, Mitgliederverwaltung der SPD
  62. Stand am 31.12.2018, Mavis, Mitgliederverwaltung der SPD
  63. Stand am 31.12.2019, Mavis, Mitgliederverwaltung der SPD
  64. Stand am 31.12.2020, Mavis, Mitgliederverwaltung der SPD
  65. Stand am 31.12.2021, Mavis, Mitgliederverwaltung der SPD
  66. Stand am 31.12.2022, Mavis, Mitgliederverwaltung der SPD
  67. Stand am 31.12.2023, Mavis, Mitgliederverwaltung der SPD