Mathias Stein

Aus SPD Geschichtswerkstatt
Mathias Stein
Mathias Stein
Mathias Stein
Geboren: 21. Februar 1970

Jens Mathias Stein, * 21. Februar 1970 in Kiel; Was­ser­bauer und Bautechniker beim Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt Kiel. Mitglied der SPD seit 1986.

Leben & Beruf

Mathias Stein ist ein Sohn des Kieler Kommunalpolitikers und langjährigen AWO-Landesgeschäftsführers Reinhold Stein und seiner Frau Hannelore Stein. Seit 2000 vertrat er als Mitglied im Hauptpersonalrat der Wasser(straßen)- und Schifffahrtsdirektion in Berlin die Interessen der Beschäftigten.

Er ist geschieden und hat einen erwachsenen Sohn. Nach Friedrichsort und dem Stadtteil Ravensberg lebt er jetzt in der Kieler Mitte.

Als private Leidenschaften nennt er Marathonläufe, Schwimmen, Lesen und den Nord-Ostsee-Kanal; auch besucht er, so oft es geht, mit seinem Sohn Spiele des Fußballklubs Holstein Kiel.

Er ist aktiv in der Gewerkschaft verdi; von 2015 bis 2017 war er Vorsitzender von deren Bundesfachkommission Bundesverkehrsverwaltung, später stellvertretender Vorsitzender des Landesfachbereichs Bund/Länder von ver.di Nord. Außerdem gehört oder gehörte er unter anderem der Arbeiterwohlfahrt, der SJD – Die Falken, dem Kulturforum der SPD Schleswig-Holstein, dem Sozialverband Deutschland, der Parlamentarischen Gesellschaft, dem Reichsbanner Schwarz-Rot-Gold, dem Auto Club Europa (ACE), dem Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Club (ADFC) und der Europa-Union Deutschland an.

Partei & Politik

Mathias Stein kommt aus einer sozialdemokratischen Familie; die Eltern waren unter anderem eng mit Kurt Pohle befreundet. 1986 trat er selbst in die SPD ein.

"Dass ich in der Politik gelandet bin, lag schlicht in der Familie: Von Kindesbeinen an wurde bei uns Zuhause politisch diskutiert. Später verschlang ich haufenweise Bücher zur Geschichte der Arbeiterbewegung. Das trieb mich zu den Falken, ins Jugendwerk der Arbeiterwohlfahrt und mit 16 Jahren in die SPD."[1]

Von 1992 bis 1994 war er Landesvorsitzender der Falken.[1] Die SPD verließ er 1992 wegen des damaligen Asylkompromisses, trat jedoch im September 1996 wieder ein.

"Denn ich teile die Grundwerte der Sozialdemokratie und möchte daran teilhaben, dass sie sich in politisches Handeln übersetzen."[1]

Von 1998 bis 2003 war er Vorsitzender des Ortsbeirats Pries-Friedrichsort, konnte aber bei der Kommunalwahl 2003 in diesem Wahlkreis keinen Sitz in der Kieler Ratsversammlung erringen.

Um 2014 engagierte er sich im Vorstand des Ortsvereins Kieler Mitte. Im Februar 2017 wählte ihn der Kieler Kreisparteitag zum stellvertretenden Vorsitzenden, 2018 wechselte er auf eine Beisitzerposition.

Landesebene

Mathias Stein im Kreis seiner Mitbewerber*innen um die Spitzenkandidatur

Für die Spitzenkandidatur der Landtagswahl 2012 bewarb sich Mathias Stein im Jahr 2010 als Außenseiter. Er stellte sich zusammen mit den Bewerbern Torsten Albig und Ralf Stegner und der Bewerberin Brigitte Fronzek den SPD-Mitgliedern in ganz Schleswig-Holstein vor. In der Abstimmung 2011 wurde er Vierter mit 1,28% der abgegebenen Stimmen.

Der Landesparteitag wählte ihn 2011 in den Landesvorstand. Dort war er verantwortlich für den Bereich Infrastrukturpolitik, außerdem Mitgliederbeauftragter der Landespartei. 2017 trat er nicht wieder an, um sich voll auf seine Bundestagskandidatur konzentrieren zu können.

Bundestag

Eröffnung des Bürgerbüros von Mathias Stein in der Medusastr. in Gaarden am 24.2.2018. Vorn neben Mathias Stein steht Bruno Levtzow.

Am 7. Oktober 2016 nominierte ihn die Mitgliederversammlung als Kandidaten der SPD im Bundestagswahlkreis 5 (Kiel, Kronshagen, Altenholz) für die Bundestagswahl 2017. Im ersten Wahlgang lag er unter 7 Mitbewerber*innen mit 79 von 398 Stimmen vorn, im zweiten Wahlgang setzte er sich mit 166 Stimmen und deutlichem Vorsprung gegen vier verbliebene Mitbewerber*innen durch.

Bei der Bundestagswahl am 24. September 2017 wurde er direkt in den Bundestag gewählt. Seit der Bundestagswahl 1961 wurde der Wahlkreis immer von der SPD direkt geholt. Die Vorgänger im Wahlkreis 5 (vorher 6 - Kiel-Kronshagen-Altenholz) waren Fritz Baade, Hans Müthling, Norbert Gansel und Hans-Peter Bartels.

Nominierungskonferenz im Holstein-Stadion

Am 20. Februar 2021 wurde er auf einer Wahlkreismitgliederversammlung des Kreisverbands Kiel und der Ortsvereine Altenholz und Kronshagen aus dem Kreisverband Rendsburg-Eckernförde, die pandemiebedingt auf der Tribüne des Kieler Holstein-Stadions stattfinden musste, erneut zum Bundestagskandidaten nominiert. Auf ihn entfielen 153 von 268 Stimmen (57,1 %), auf seinen Mitbewerber Bastian Mahmoodi – der kurz darauf aus der Partei austrat, später wieder ein-, aber bald darauf unter öffentlichem Getöse erneut austrat – 111 Stimmen.

Bei der Bundestagswahl 2021 wurde er mit 29,5 % der Erst- und 26 % der Zweitstimmen wieder direkt in den Bundestag gewählt - mit einem persönlichen Vertrauensbonus von fast 2200 Stimmen Vorsprung vor der Grünen-Kandidatin Luise Amtsberg, obwohl die Grünen bei den Parteistimmen rund 3700 Stimmen vorn lagen. Er erhielt damit, wohl auch durch die in den Vorjahren aufgebaute Bekanntheit, über 5000 Personenstimmen mehr als die SPD-Liste, wohingegen Amtsberg hinter ihre Partei fiel. Auch im Kerngebiet des Wahlkreises, der Stadt Kiel, lag er deutlich sowohl vor seiner Konkurrentin als auch der eigenen Partei.

Im Bundestag vertritt Mathias Stein seine Fraktion im "heiß umkämpften" Ausschuss für Verkehr und digitale Infrastruktur, außerdem als stellvertretendes Mitglied im Finanz- und im Verteidigungsausschuss. Er ist Vorsitzender der Parlamentsgruppe Binnenschifffahrt, Vorstandsmitglied im Parlamentskreis Fahrrad sowie Mitglied im Beratenden Ausschuss für Fragen der dänischen Minderheit.[2]

Er steht für eine soziale und ökologische Verkehrswende, die mit dem Anteil des motorisierten Individualverkehrs den CO2-Verbrauch deutlich reduziert. Er setzt sich darüber hinaus für die Sanierung des Nord-Ostsee-Kanals, die Ersatzbauten für die Rader Hochbrücke und die Fehmarnsundquerung, den Ausbau der A 7 und den Neubau der A 20 sowie für eine Fachkräfteoffensive für die Wasser- und Schifffahrtsverwaltung (WSV) ein.[3]

Plakat der Beteiligungsaktion „Radverkehr verbessern“ 2018

2018 führte er im Wahlkreis, gemeinsam mit der Ratsfraktion Kiel, die Aktion “Radverkehr verbessern“ durch, um für die parlamentarische Arbeit Alltagsimpulse zu sammeln. 2021 folgte die ähnliche Kampagne „Kiel zu Fuß“[4].

Er ist ferner 'Festmacher', also stellvertretender Vorsitzender, der Küstengang[5], bis zur Bundestagswahl 2021 zusammen mit Gabriele Hiller-Ohm[6].

Als überzeugter Unterstützer der Transparenzregeln des Bundestages dokumentiert er auf seiner Homepage Kontakte mit politischen Interessen- und Lobbygruppen: Lobbytermine.

Auf dem Kieler Kreisparteitag am 13. Juli 2024 kündigte Mathias Stein an, nicht wieder für die nächste Bundestagswahl kandidieren zu wollen.[7]

Links

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 1,2 Homepage: Über mich, abgerufen 8.1.2023
  2. abgeordnetenwatch.de: Profil Mathias Stein, abgerufen 8.1.2023
  3. Kieler Köpfe: Mathias Stein, Kieler Nachrichten, 6.2.2018
  4. http://kielzufuss.de/
  5. SPD-Landesgruppe Niedersachsen/Bremen: SPD-Küstengang wählt Uwe Schmidt zum neuen Lotsen, 14.1.2022, abgerufen 17.12.2022
  6. Vgl. Wikipedia: Küstengang, abgerufen 17.12.2022
  7. Kieler Nachrichten: SPD-Kreisparteitag Kiel: Mathias Stein kandidiert nicht für die Bundestagswahl 2025, 13.7.2024