Helmut Roick: Unterschied zwischen den Versionen
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Die Familie Roick lebte in Hasseldieksdamm, wo nach Ansicht von Sportlern - zu denen Helmut Roick gehörte - eine Sporthalle fehlte (an der Gorch-Fock-Schule im Melsdorfer Weg). Ein von ihm geleiteter privater "Arbeitsausschuss" ermittelte durch eine Befragung, dass es Bedarf für organisierte sportliche Betätigung gab. So wurde die Gründung eines Sportvereins angeschoben, der den in diesen Jahren errichteten Groß-Stadtteil Mettenhof mit seinem sehr viel größeren Potenzial einschloss. Am [[23. September]] [[1965]] gründeten 14 Mitglieder in der Gaststätte Waldesruh (heute Hotel Birke) den Turn- und Sportverein Hasseldieksdamm/Mettenhof e.V. und wählten Helmut Roick zum Gründungsvorsitzenden.<ref>TuS Hasseldieksdamm-Mettenhof e.V.: ''[https://tus-hm.de/vereinsjubilaeum-50-jahre-tus-hasseldieksdamm-mettenhof-e-v/ Vereinsjubiläum – 50 Jahre TuS H/M e.V.]'', 25.9.2015</ref> Wie lange er diese Funktion ausübte, ist nicht ermittelt, mindestens aber bis [[1986]].<ref name=":0">''Helmut Roick geehrt'', ''Kieler Nachrichten'', 23.7.1986</ref> Nach seinem Ausscheiden wurde er zum Ehrenmitglied ernannt.<ref>Traueranzeige TuS Hasseldieksdamm-Mettenhof e.V., ''Kieler Nachrichten'', 25.9.2002</ref> | Die Familie Roick lebte in Hasseldieksdamm, wo nach Ansicht von Sportlern - zu denen Helmut Roick gehörte - eine Sporthalle fehlte (an der Gorch-Fock-Schule im Melsdorfer Weg). Ein von ihm geleiteter privater "Arbeitsausschuss" ermittelte durch eine Befragung, dass es Bedarf für organisierte sportliche Betätigung gab. So wurde die Gründung eines Sportvereins angeschoben, der den in diesen Jahren errichteten Groß-Stadtteil Mettenhof mit seinem sehr viel größeren Potenzial einschloss. Am [[23. September]] [[1965]] gründeten 14 Mitglieder in der Gaststätte Waldesruh (heute Hotel Birke) den Turn- und Sportverein Hasseldieksdamm/Mettenhof e.V. und wählten Helmut Roick zum Gründungsvorsitzenden.<ref>TuS Hasseldieksdamm-Mettenhof e.V.: ''[https://tus-hm.de/vereinsjubilaeum-50-jahre-tus-hasseldieksdamm-mettenhof-e-v/ Vereinsjubiläum – 50 Jahre TuS H/M e.V.]'', 25.9.2015</ref> Wie lange er diese Funktion ausübte, ist nicht ermittelt, mindestens aber bis [[1986]].<ref name=":0">''Helmut Roick geehrt'', ''Kieler Nachrichten'', 23.7.1986</ref> Nach seinem Ausscheiden wurde er zum Ehrenmitglied ernannt.<ref>Traueranzeige TuS Hasseldieksdamm-Mettenhof e.V., ''Kieler Nachrichten'', 25.9.2002</ref> | ||
17 Jahre später war der Verein Kiels größter Sportverein, mit 2700 Mitgliedern, 16 Sparten und einem Vereinsheim an der Vaasastraße in Mettenhof. Helmut Roick habe sich "mit dem TuS H/M ein Lebenswerk verwirklicht und gleichzeitig ein Denkmal gesetzt", schrieb die Presse zu seinem 65. Geburtstag.<ref>''Helmut Roick wird 65 Jahre alt'', ''Kieler Express'', 15.11.1982</ref> Sein Beruf kam nur am Rande vor, die Partei- und überregionale Vereinspolitik überhaupt nicht. | 17 Jahre später war der Verein Kiels größter Sportverein, mit 2700 Mitgliedern, 16 Sparten und einem Vereinsheim an der Vaasastraße in Mettenhof. Helmut Roick habe sich <blockquote>"mit dem TuS H/M ein Lebenswerk verwirklicht und gleichzeitig ein Denkmal gesetzt",</blockquote> schrieb die Presse zu seinem 65. Geburtstag.<ref>''Helmut Roick wird 65 Jahre alt'', ''Kieler Express'', 15.11.1982</ref> Sein Beruf kam nur am Rande vor, die Partei- und überregionale Vereinspolitik überhaupt nicht. | ||
Aktiv war Helmut Roick auch in einem ganz anderen Bereich. Von [[1962]] bis [[1972]] leitete er den Kreisverein Kiel der Landsmannschaft der Danziger, [[1963]] gründete er das Sozialwerk der Danziger und [[1966]] wurde er in den Bundesvorstand der Landsmannschaft gewählt.<ref name=":0" /> Vom [[30. Oktober]] [[1978]] bis [[31. März]] [[2003]] war er deren Bundesvorsitzender.<ref>{{Wikipedia|NAME=Bund der Danziger}}, abgerufen 10.2.2024</ref> | [[Datei:30. Bundestreffen der Danziger in der Ostseehalle.png|thumb|left|250px|Helmut Roick (links) auf dem 30. Bundestreffen der Danziger in der Kieler Ostseehalle 1979]]Aktiv war Helmut Roick auch in einem ganz anderen Bereich. Von [[1962]] bis [[1972]] leitete er den Kreisverein Kiel der Landsmannschaft der Danziger, [[1963]] gründete er das Sozialwerk der Danziger und [[1966]] wurde er in den Bundesvorstand der Landsmannschaft gewählt.<ref name=":0" /> Vom [[30. Oktober]] [[1978]] bis [[31. März]] [[2003]] war er deren Bundesvorsitzender.<ref>{{Wikipedia|NAME=Bund der Danziger}}, abgerufen 10.2.2024</ref> | ||
In dieser Funktion äußerte er sich [[1984]] zu Forderungen aus Polen auf der Grundlage einer Konvention der UNESCO, gemäß der im Kriege von ihrem Standort entfernte Kunstgegenstände nach Beendigung der Kampfhandlungen an ihren Ursprungsort zu restituieren seien: | In dieser Funktion äußerte er sich [[1984]] zu Forderungen aus Polen auf der Grundlage einer Konvention der UNESCO, gemäß der im Kriege von ihrem Standort entfernte Kunstgegenstände nach Beendigung der Kampfhandlungen an ihren Ursprungsort zu restituieren seien: | ||
"In Auswirkung dieser Vereinbarung hat es Rückführungen an betroffene Staaten gegeben. U. E. ist jedoch eine andere Sachlage vorhanden, wenn es sich um die Rückführung in Gebiete handelt, aus denen die angestammte Bevölkerung vertrieben worden ist. Das gilt für die unter polnischer und russischer Verwaltung stehenden deutschen Ostgebiete. Milliardenwerte sind dort verblieben und werden genutzt. Nur wenig konnte von den von Deutschen geschaffenen Kunstwerken in den Westen gerettet werden. Sie gehören dem deutschen Volk und sollen dort verbleiben, wo sie sich heute befinden. Jeder Forderung nach einer Übergabe der geretteten Kunstwerke ist energisch zu widersprechen.“<ref>''Unser Danzig - Mitteilungsblatt des Bundes der Danziger'', Nr. 21</ref> | <blockquote>"In Auswirkung dieser Vereinbarung hat es Rückführungen an betroffene Staaten gegeben. U. E. ist jedoch eine andere Sachlage vorhanden, wenn es sich um die Rückführung in Gebiete handelt, aus denen die angestammte Bevölkerung vertrieben worden ist. Das gilt für die unter polnischer und russischer Verwaltung stehenden deutschen Ostgebiete. Milliardenwerte sind dort verblieben und werden genutzt. Nur wenig konnte von den von Deutschen geschaffenen Kunstwerken in den Westen gerettet werden. Sie gehören dem deutschen Volk und sollen dort verbleiben, wo sie sich heute befinden. Jeder Forderung nach einer Übergabe der geretteten Kunstwerke ist energisch zu widersprechen.“<ref>''Unser Danzig - Mitteilungsblatt des Bundes der Danziger'', Nr. 21</ref></blockquote> | ||
== Partei & Politik == | == Partei & Politik == | ||
Wann Helmut Roick in die SPD eintrat, ist nicht ermittelt. Am [[30. April]] [[1964]] wurde er | Wann Helmut Roick in die SPD eintrat, ist nicht ermittelt. | ||
Am [[30. April]] [[1964]] wurde er zum Gründungsvorsitzenden des [[Ortsverein Kiel-Hasseldieksdamm/Mettenhof|Ortsvereins Hasseldieksdamm/Mettenhof]] gewählt. In den folgenden Jahren wechselte er sich im Vorsitz mit [[Peter Fuhrmann]] ab, bis er ihn [[1973]] an [[Rolf Selzer]] abgab. | |||
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Version vom 10. Februar 2024, 19:28 Uhr
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| Helmut Roick |
Helmut Roick, * 15. November 1917 in Berlin, † 21. September 2002 in Kiel; Lehrer. Mitglied der SPD.
Leben & Beruf
Helmut Roick wurde in Berlin geboren, verstand sich aber offenbar als Danziger. Über seinen Lebensweg vor Kiel ist bisher nichts ermittelt.
Er war verheiratet mit Ingeborg Roick; das Ehepaar hatte vermutlich vier Kinder[1], von denen ein Sohn seit 2008 für die CDU der Kieler Ratsversammlung angehört. Er studierte mit dem Abschluss Lehramt; wann, wo oder welche Fächer, ist nicht ermittelt. Am 29. September 1966 wurde er offiziell zum Leiter der Ernst-Barlach-Schule in Kiel-Projensdorf ernannt, deren Aufbau er bereits vorher, schon als Oberstudiendirektor, geleitet hatte.[2]
Ehrenämter
Die Familie Roick lebte in Hasseldieksdamm, wo nach Ansicht von Sportlern - zu denen Helmut Roick gehörte - eine Sporthalle fehlte (an der Gorch-Fock-Schule im Melsdorfer Weg). Ein von ihm geleiteter privater "Arbeitsausschuss" ermittelte durch eine Befragung, dass es Bedarf für organisierte sportliche Betätigung gab. So wurde die Gründung eines Sportvereins angeschoben, der den in diesen Jahren errichteten Groß-Stadtteil Mettenhof mit seinem sehr viel größeren Potenzial einschloss. Am 23. September 1965 gründeten 14 Mitglieder in der Gaststätte Waldesruh (heute Hotel Birke) den Turn- und Sportverein Hasseldieksdamm/Mettenhof e.V. und wählten Helmut Roick zum Gründungsvorsitzenden.[3] Wie lange er diese Funktion ausübte, ist nicht ermittelt, mindestens aber bis 1986.[4] Nach seinem Ausscheiden wurde er zum Ehrenmitglied ernannt.[5]
17 Jahre später war der Verein Kiels größter Sportverein, mit 2700 Mitgliedern, 16 Sparten und einem Vereinsheim an der Vaasastraße in Mettenhof. Helmut Roick habe sich
"mit dem TuS H/M ein Lebenswerk verwirklicht und gleichzeitig ein Denkmal gesetzt",
schrieb die Presse zu seinem 65. Geburtstag.[6] Sein Beruf kam nur am Rande vor, die Partei- und überregionale Vereinspolitik überhaupt nicht.
Aktiv war Helmut Roick auch in einem ganz anderen Bereich. Von 1962 bis 1972 leitete er den Kreisverein Kiel der Landsmannschaft der Danziger, 1963 gründete er das Sozialwerk der Danziger und 1966 wurde er in den Bundesvorstand der Landsmannschaft gewählt.[4] Vom 30. Oktober 1978 bis 31. März 2003 war er deren Bundesvorsitzender.[7]
In dieser Funktion äußerte er sich 1984 zu Forderungen aus Polen auf der Grundlage einer Konvention der UNESCO, gemäß der im Kriege von ihrem Standort entfernte Kunstgegenstände nach Beendigung der Kampfhandlungen an ihren Ursprungsort zu restituieren seien:
"In Auswirkung dieser Vereinbarung hat es Rückführungen an betroffene Staaten gegeben. U. E. ist jedoch eine andere Sachlage vorhanden, wenn es sich um die Rückführung in Gebiete handelt, aus denen die angestammte Bevölkerung vertrieben worden ist. Das gilt für die unter polnischer und russischer Verwaltung stehenden deutschen Ostgebiete. Milliardenwerte sind dort verblieben und werden genutzt. Nur wenig konnte von den von Deutschen geschaffenen Kunstwerken in den Westen gerettet werden. Sie gehören dem deutschen Volk und sollen dort verbleiben, wo sie sich heute befinden. Jeder Forderung nach einer Übergabe der geretteten Kunstwerke ist energisch zu widersprechen.“[8]
Partei & Politik
Wann Helmut Roick in die SPD eintrat, ist nicht ermittelt.
Am 30. April 1964 wurde er zum Gründungsvorsitzenden des Ortsvereins Hasseldieksdamm/Mettenhof gewählt. In den folgenden Jahren wechselte er sich im Vorsitz mit Peter Fuhrmann ab, bis er ihn 1973 an Rolf Selzer abgab.
Kommunalpolitik
Von 1966 bis 1970 gehörte er der SPD-Fraktion in der Kieler Ratsversammlung an.[4] Er wurde in einem der damals noch drei Mettenhofer Wahlkreise direkt gewählt.
Ehrungen
Am 22. Juli 1986 wurde Helmut Roick für seine vielfältige ehrenamtliche Arbeit mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet.[4]
Links
Einzelnachweise
- ↑ Traueranzeige der Familie, Kieler Nachrichten, 25.9.2002
- ↑ Kieler Nachrichten, 30.9.1966
- ↑ TuS Hasseldieksdamm-Mettenhof e.V.: Vereinsjubiläum – 50 Jahre TuS H/M e.V., 25.9.2015
- ↑ 4,0 4,1 4,2 4,3 Helmut Roick geehrt, Kieler Nachrichten, 23.7.1986
- ↑ Traueranzeige TuS Hasseldieksdamm-Mettenhof e.V., Kieler Nachrichten, 25.9.2002
- ↑ Helmut Roick wird 65 Jahre alt, Kieler Express, 15.11.1982
- ↑ Wikipedia: Bund der Danziger, abgerufen 10.2.2024
- ↑ Unser Danzig - Mitteilungsblatt des Bundes der Danziger, Nr. 21
