1870
[[Datei:{{#setmainimage:Norddeutscher Bund.png}}|alternativtext=Der Norddeutsche Bundv|mini|Die Provinz Schleswig-Holstein als Teil des Norddeutschen Bundes]] Präsident des ADAV ist Johann Baptist von Schweitzer. August Bebel und andere sind Vorsitzende der SDAP.
Der LADAV spaltet sich erneut vom ADAV ab. Schläft aber bei 1872 nach und nach ein.
Am 19. Juli erklärt der französische Kaiser Napoleon III Preußen den Krieg. In den Monaten davor haben beiden Regierungen nationalistische Gefühle um die Kandidatur eines Hohenzollernprinzen für den spanischen Thron geschürt.
Der Deutsch-Französische Krieg beeinträchtigte die Parteientwicklung sehr. Da viele Sozialdemokraten zum Militär eingerückt und andere, arbeitslos geworden auf Wanderschaft gegangen waren, beschloss die SPD-Vereine in Heide, Beidenfleth und Kiel - wie einige andere Ortsvereine auch - die "Auflösung auf Zeit".[1]
Die Haltung der lassalleanischen Abgeordneten im Reichstag des Norddeutschen Bundes, die den Kriegskrediten zugestimmt hatten, wurde von den schleswig-holsteinischen Gruppen, die den Krieg als Verteidigungskrieg gegen das napoleonische Kaiserreich auffassten, gebilligt. So patriotisch das auch war - auf den Umgang der Obrigkeit mit der Sozialdemokratie hatte das keinen Einfluss.[1]
Januar
- 5.-10. Januar - 10. Generalversammlung des ADAV in Berlin, auf dem 39 Delegierte rund 8000 Mitglieder vertreten.[2] Delegierte waren unter anderem Dieter Plambeck aus Neumünster, Georg Winter für Glückstadt, Lehder für Lübeck, Löffler und Dedtlow für Altona[3] und Richter für Wandsbek[4]. Die Neumünsteraner schickten ein Gruß-Telegramm.[5]
Februar
- 20. Feburar - Georg Winter kommt zu einer Veranstaltung nach Heide. Die Ortsgruppe des ADAV hat eine Menge Eintritte und schließt, sich der Gewerkschaft anzuschließen.
März
- 22. März - Anna Langmaack wird in Mörel bei Rendsburg geboren.
April
Mai
- 6. Mai - Der Regierungspräsident ordnet die Auflösung der Ortsvereine des ADAV "wegen verbotener Organisation" an und ließ Strafverfahren gegen die führenden Lassalleaner einleiten. Grundlage waren Nachforschungen auf Basis der Verfügung vom 30. Juni 1869.[6]
- 14.-16. Mai - In Kiel findet der Schleswig-Holsteinische Arbeitertag statt.
- 17. Mai - In Neumünster findet ein Treffen mit gut 1000 Personen statt, die über die Ergebnisse des Arbeitertages in Kiel diskutierten.[7]
- 29. Mai - "Der Social-Demokrat" vermeldet, die Mitglieder des ADAV würden in ganz Schleswig-Holstein polizeilich verfolgt, "auf die Behauptung hin, sie bildeten Zweigvereine"[8]. "Alle Mitglieder in Schleswig-Holstein sind bis auf weitere Anordnung von ihrem Beiträgen an die Vereinskasse dispensiert. Berlin, 27. Mai 1870 Schweitzer."[9]
Juni
Juli
- 19. Juli - Beginn des Deutsch-Französischen Krieges. Er beeinträchtigt die Parteientwicklung sehr. Da viele Sozialdemokraten zum Militär eingerückt und andere, arbeitslos geworden auf Wanderschaft gegangen waren, beschloss einige Ortsvereine auch - die "Auflösung auf Zeit".
August
September
Oktober
November
Dezember
Nicht datierte Ereignisse
- Stephan Heinzel zieht dieses Jahr oder 1871 nach Kiel.
Einzelnachweise
- ↑ 1,0 1,1 Osterroth, Franz: 100 Jahre Sozialdemokratie in Schleswig-Holstein. Ein geschichtlicher Überblick (Kiel o. J. [1963]), Seite 11
- ↑ Osterroth, Franz / Schuster, Dieter: Chronik der deutschen Sozialdemokratie. Band 1: Bis zum Ende des Ersten Weltkrieges. (2., neu bearb. und erw. Aufl. 1975). Electronic ed.: Bonn : FES Library, 2001
- ↑ Social-Demokrat - Tagesausgabe, 01.01.1870
- ↑ Social-Demokrat - Tagesausgabe, 12.01.1870
- ↑ Social-Demokrat - Tagesausgabe, 16.01.1870
- ↑ Rüdel, Holger: Ein schwieriger Start. Zur Frühgeschichte der sozialdemokratischen Arbeiterbewegung in Schleswig-Holstein, in: Demokratische Geschichte 3(1988), S. 77-85
- ↑ Social-Demokrat - Tagesausgabe, 22.05.1870
- ↑ Der Social-Demokrat: Nummer: 62, Jahrgang: 6, 29.05.1870, Seite 3
- ↑ Der Social-Demokrat: Nummer: 62, Jahrgang: 6, 29.05.1870, Seite 1