Hilde Portofée
Hilde Portofée |
Dr. Hilde Portofée (geb. Paulsen), * 20. August 1912 in Dagebüll, † 6. Januar 1988 in Kiel. Mitglied der SPD, seit wann, ist nicht ermittelt.
Leben
Hilde Portofée wuchs als Hilde Paulsen im Forstweg in Kiel auf. Die Familie Paulsen stammt von der Insel Föhr. An der Gelehrtenschule machte sie 1932 ihr Abitur. Danach ging sie nach Graz, um Medizin zu studieren, kehrte jedoch nach Kiel zurück und legt hier 1937 ihr medizinisches Staatsexamen ab. Ein Jahr später ging sie nach Würzburg, dort war sie als Ärztin tätig. Sie heiratete 1939, und hieß fortan Hilde Schäfer. Aus der Ehe gingen drei Kinder hervor. Ihr Mann starb noch während des Krieges.
Ihr Bruder Friedrich war Kommunist und wurde von den Nazis verhaftet. Er konnte 1935 nach Schweden fliehen, nannte sich künftig Frederik und gründete den heute weltbekannten Pharma-Konzern "Ferring". Die Familie Paulsen hat weiterhin enge Beziehungen zur Insel Föhr und auch zu Kiel. Der größte Hörsaal der Christian-Albrechts-Universität ist nach Hilde Portofées Neffen, ebenfalls Frederik, benannt, der seit 2010 auch Ehrenbürger der Universität ist.[1]
Nach 1945 kehrte Hilde Schäfer nach Kiel zurück und heiratete 1949 den Kieler Architekten Portofée.
Partei
- Seit 1928 engagierte sie sich im Sozialistischen Schüler- und Studentenbund. Sie trat also vermutlich schon vor 1933 in die SPD ein.
- 1945, kurz nach Kriegsende, beteiligte sie sich am Wiederaufbau der SPD in Würzburg, ihrem damaligen Wohnsitz.
Kommunalpolitik
- März 1946 bürgerliches Mitglied im städtischen Unterausschuß für das Gesundheitsamt.
- 1946 - 1951 Mitglied der Ratsversammlung, anschließend als bürgerliches Mitglied im Krankenhaus- und Kriegsopferausschuss in der Kommunalpolitik.
- 1964 - 1974 wieder Mitglied der Ratsversammlung. Ab Mai 1970 ehrenamtliche Dezernentin für das städtische Krankenhaus und Vorsitzende des Gesundheitsausschusses
Ehrungen
- 1973 Freiherr-vom-Stein-Medaille
- 8. September 1976 Bundesverdienstkreuz am Bande
Literatur & Links
- Nicole Schultheiß, Geht nicht gibt's nicht - 24 Portraits herausragender Frauen aus der Kieler Stadtgeschichte (Kiel 2007)
- Nicole Schultheiß: Dr. Hilde Portofée (ergänzte Version)
Quellen
- ↑ Große Bühne des akademischen Betriebs, Kieler Nachrichten, 6.9.2017