Lübecker Freie Presse
Die Lübecker Freie Presse (später Lübecker Morgen) war eine SPD-nahe Zeitung, gegründet 1946 unmittelbar nach dem Ende des Nationalsozialismus. Ihr Vorgänger, der Lübecker Volksbote, war 1933 von den Nazis verboten worden.
Ab dem 3. April 1946 konnte die SPD in Lübeck wieder eine eigene Zeitung herausgeben. Chefredakteur wurde Karl Albrecht, der das bis 1948 blieb.[1] In der ersten Ausgabe schrieb er: "Wir brauchen den Anschluß an das Werk und das Vermächtnis unsrer besten Toten wie Dr. Leber und Dr. Solmitz, die beide Opfer des grausamsten Terrors wurden. Wir richten den Gedanken auf sie beide, die ein den Lübecker 'Volksboten' in seiner Glanzzeit redigierten, und nehmen damit die seit 1894 in Lübeck bestehende alte freie Arbeiterpresse wieder auf."[2]
Seit den 1950er Jahren gehörte Ingeborg Sommer der Redaktion an. 1965 bis 1970 war Hans-Jürgen Wolter freier Mitarbeiter.
In der Druckerei der Lübecker Freien Presse machte Björn Engholm 1959 bis 1962 seine Lehre als Schriftsetzer.
In der Satzung der SPD Lübeck von 1959 war im §12 bestimmt, "Veröffentlichungen des Kreisvorstandes erfolgen im 'Lübecker Morgen'".[3]
Ende der Zeitung 1969
1969 hatte der Lübecker Morgen eine Auflage von nur noch 4000 Exemplaren, aber Schulden von 1,1 Mio. DM[4]. Die letzte Ausgabe erschien am 31. März 1969. Letzter Chefredakteur war Wilhelm Geusendam.
Einzelnachweise
- ↑ Lt. Holger Martens: Die Geschichte der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands in Schleswig-Holstein 1945 bis 1959 (Malente 1998), S. 547
- ↑ zitiert nach: Osterroth, Franz: 100 Jahre Sozialdemokratie in Schleswig-Holstein. Ein geschichtlicher Überblick (Kiel o. J. [1963]), Seite 123
- ↑ Satzung der SPD Lübeck, 1963
- ↑ Feser, Andreas: Vermögensmacht und Medieneinfluss: parteieigene Unternehmen und die Chancengleichheit der Parteien (BoD - Books on Demand 2003) ISBN 9783833003479