Landesparteitag 1991, Travemünde

Aus SPD Geschichtswerkstatt
Landesparteitag Travemünde 1991
24. Mai - 25. Mai 1991
MARITIM Strandhotel
Trelleborgallee 2
23570 Travemünde
Siehe auch: Beschlussdatenbank

Zu einem ordentlichen Landesparteitag versammelte sich die schleswig-holsteinische Sozialdemokratie am 24. und 25. Mai 1991 in Travemünde. Gastredner war der Bundesvorsitzende Hans-Jochen Vogel.

Beteiligung

Anzahl Prozent
Mögliche Delegierte 190
Davon anwesend 181 95,26
Davon weiblich 85 46,96
Davon männlich 96 53,04

Verlauf

Der Parteitag stand im Zeichen des Wechsels im Landesvorsitz von Gerd Walter zu Willi Piecyk.

In seiner letzten Rede als Landesvorsitzender erinnerte Gerd Walter an eine Rede von Jochen Steffen auf dem Kieler Landesparteitag 1967:

"Demokratische Sozialisten wollen die bestehende gesellschaftliche Ordnung ändern zu einer Gesellschaft, in der die Menschen tatsächlich frei und gleich sind. Das setzt den Willen zur ständigen Reform, auch bei sich selbst, voraus. Das setzt den Willen voraus zur Veränderung der sozialen Machtverhältnisse. Das erfordert Einsicht in die komplizierten Sachzusammenhänge der modernen Gesellschaft und die Erarbeitung konkreter, sachlicher Vorschläge. Sie zu verwirklichen, bedürfen wir der Macht. Die Macht werden wir in dem Umfang erringen, wie die breiten Massen uns verstehen, wie wir uns ihnen verständlich machen. Dazu wollen wir in unserem Lande, für dieses Land, für diese demokratische Republik und für die arbeitenden Menschen unseren Beitrag leisten."

Mit diesem Bekenntnis seines Vorgängers Jochen Steffen habe der Landesvorsitzende Günther Jansen sein Amt übernommen; er, Gerd Walter, habe dieses Bekenntnis beherzigt und gäbe es nun an Willi Piecyk weiter.

Der Landesparteitag wählte Willi Piecyk zum neuen Landesvorsitzenden.

Hans-Jochen Vogel hielt auf dem Landesparteitag seine "Schlußrede" als Vorsitzender, nachdem er eine Informationsreise durch die Bezirke und Landesverbände der Partei unternommen hatte. — So war bei der Rede des Ministerpräsidenten Björn Engholm, der Kandidat für die Nachfolge von Hans-Jochen Vogel im Amt des SPD-Vorsitzenden ist, auch von "Stafettenübergabe" die Rede.

Zu den politischen Schwerpunkten gehörte ein Antrag zum Thema "Das vereinigte Deutschland und seine Rolle in den Vereinten Nationen". Ein Dringlichkeitsantrag befaßte sich mit dem "Deutschen Umwelt- und Katastrophenhilfswerk".

Mit 89 : 36 Stimmen sprach sich der Landesparteitag für den "Parlaments- und Regierungssitz Berlin" aus.[1]

Vorstandswahlen

Am 25. Mai 1991 wählte der Parteitag einen neuen Landesvorstand.

Funktion KandidatIn Abgegebene Stimmen Ungültige Stimmen Ja Nein Enthaltungen Prozent Bemerkungen
Landesvorsitzender Willi Piecyk 178 0 152 20 6 85,39
1. Stellvertretende Vorsitzende Gisela Böhrk 179 0 146 24 9 81,56
2. Stellvertretender Vorsitzender Helmut Mikelskis 179 0 93 51,96 Udo Wnuck, der Vorschlag des Landesvorstandes, unterlag mit 86 Stimmen. Helmut Mikelskis war vom Landesausschuss vorgeschlagen.
Schatzmeisterin Ingrid Franzen 181 2 159 14 6 88,83
Beisitzerin Heide Moser 170 1 128 75,74 1. Wahlgang; Frauenliste
Beisitzerin Marianne Tidick 170 1 122 72,19 1. Wahlgang; Frauenliste
Beisitzerin Renate Schnack 170 1 110 65,09 1. Wahlgang; Frauenliste
Beisitzerin Andrea Boennen 170 1 108 63,91 1. Wahlgang; Frauenliste
Beisitzerin Monika Nielsky 170 1 102 60,36 1. Wahlgang; Frauenliste
Beisitzer Udo Wnuck 170 1 123 72,78 1. Wahlgang; Männerliste
Beisitzer Heinz-Werner Arens 170 1 117 69,23 1. Wahlgang; Männerliste
Beisitzer Eckart Kuhlwein 170 1 116 68,64 1. Wahlgang; Männerliste
Beisitzer Matthias Esche 170 1 101 59,76 1. Wahlgang; Männerliste
Beisitzer Udo Kock 170 1 95 56,21 1. Wahlgang; Männerliste
Beisitzerin Sonja Jacobsen 170 1 90 53,25 2. Wahlgang
Beisitzerin Sigrid Warnicke 170 1 88 52,07 2. Wahlgang
Beisitzer Uwe John 170 1 78 46,15 2. Wahlgang

Links

Einzelnachweise

  1. SPD Schleswig-Holstein - Rechenschaftsbericht 1989-1993