Karl Becker: Unterschied zwischen den Versionen

Aus SPD Geschichtswerkstatt
Skw (Diskussion | Beiträge)
Keine Bearbeitungszusammenfassung
Markierung: 2017-Quelltext-Bearbeitung
 
Zeile 28: Zeile 28:
|Homepage =  
|Homepage =  
}}
}}
'''Prof. Dr. Karl Becker''', * [[25. Oktober]] [[1909]] in Lübz/Meckl., † [[25. Juli]] [[1989]] verm. in Kiel; Wirtschaftswissenschaftler. Mitglied der SPD seit [[1945]].
'''Prof. Dr. Karl Becker''', * [[25. Oktober]] [[1909]] in Lübz/Meckl., † [[25. Juli]] [[1989]] in Kiel; Wirtschaftswissenschaftler. Mitglied der SPD ab [[1945]].


== Leben & Beruf ==
== Leben & Beruf ==
Karl Becker wurde in Lübz (Mecklenburg) als Sohn eine Erbpacht-Bauern<ref>Siehe dazu den Eintrag der [http://matrikel.uni-rostock.de/id/200022536 Immatrikulation von Karl Becker] im Rostocker Matrikelportal</ref> geboren und legte das Abitur an der Oberrealschule in Rostock ab. Er studierte ab [[1929]] Staatswissenschaften an den Universitäten Wien und Rostock.<ref>Siehe dazu den Eintrag der [http://purl.uni-rostock.de/matrikel/200023818 Immatrikulation von Karl Becker] im Rostocker Matrikelportal</ref> [[1933]] wurde er zum Dr. rer. pol. promoviert und war anschließend an einer Wirtschaftsberatungsstelle in Rostock und der Hauptvereinigung der Deutschen Getreide- und Futtermittelwirtschaft in Berlin tätig.  
Karl Becker wurde in Lübz (Mecklenburg) als Sohn eines Erbpacht-Bauern<ref>Siehe dazu den Eintrag der [http://matrikel.uni-rostock.de/id/200022536 Immatrikulation von Karl Becker] im Rostocker Matrikelportal</ref> geboren und legte das Abitur an der Oberrealschule in Rostock ab. Er studierte ab [[1929]] Staatswissenschaften an den Universitäten Wien und Rostock.<ref>Siehe dazu den Eintrag der [http://purl.uni-rostock.de/matrikel/200023818 Immatrikulation von Karl Becker] im Rostocker Matrikelportal</ref> [[1933]] wurde er zum Dr. rer. pol. promoviert und war während der NS-Herrschaft bei einer Wirtschaftsberatungsstelle in Rostock und bei der Hauptvereinigung der Deutschen Getreide- und Futtermittelwirtschaft in Berlin tätig. Er war Reserveoffizier. Während des Zweiten Weltkriegs leistete er von [[1941]] bis [[1945]] Kriegsdienst.  


Während des Zweiten Weltkriegs war Becker von [[1941]] bis [[1945]] im Kriegsdienst. [[1945]] trat er der SPD bei und war ab [[1945]] Regierungsdirektor bei der Landesregierung Mecklenburg-Vorpommern und wechselte [[1948]] zur Landesregierung Schleswig-Holsteins. [[1949]] wurde er Vorstandsmitglied der Schleswig-Holsteinischen Landgesellschaft mit Sitz in Kiel, für die er bis [[1971]] tätig war. Daneben war Becker ab [[1967]] Lehrbeauftragter an der Universität Hamburg im Fachbereich Wirtschaftswissenschaften.
Die [[Entnazifizierung in Schleswig-Holstein#Aufarbeitung|Studie von Danker/Lehmann-Himmel]] ordnet ihn unter den fünf möglichen Kategorien als "angepasst ambivalent"<ref>Vgl. Danker/Lehmann-Himmel, S. 173. Die fünf Kategorien lauten "exponiert nationalsozialistisch", "systemtragend karrieristisch", "ns-sozialisiert", "angepasst ambivalent" und "oppositionell 'gemeinschaftsfremd'".</ref> und darin als "Inkludierten Volksgenossen" ein<ref>Danker/Lehmann-Himmel, S. 279. Grundlage ihrer Einordnung sind eine Akte im Landesarchiv (LASH Abt. 721, Nr. 2360) sowie ein Eintrag im ''Biografischen Lexikon für Schleswig-Holstein und Lübeck'', Band 13 (2011), S. 83-87</ref>
[[Datei:Becker, Karl.jpg|alternativtext=Grab von Karl Becker auf dem Südfriedhof in Kiel.|mini|Grab von Karl Becker auf dem Südfriedhof in Kiel.]]
 
Becker war verheiratet mit Ilse, geb. Gronow; sie hatten zwei Kinder. Er und seine Frau sind, ebenso wie ihre Tochter Heidemarie, im Familiengrab auf dem Südfriedhof in [[Kreisverband Kiel|Kiel]] beigesetzt.
Nach Ende der NS-Herrschaft wurde er [[1945]] Regierungsdirektor bei der Landesregierung Mecklenburg-Vorpommern. [[1948]] wechselte er zur Landesregierung Schleswig-Holstein. [[1949]] wurde er hauptamtliches Vorstandsmitglied der Schleswig-Holsteinischen Landgesellschaft mbH in Kiel, für die er bis [[1971]] tätig war. Daneben hatte er ab [[1967]] einen Lehrauftrag an der Universität Hamburg im Fachbereich Wirtschaftswissenschaften. Ab [[1952]] erschienen von ihm zahlreiche Veröffentlichungen auf den Gebieten der ländlichen Siedlung, der Verbesserung der Agrarstruktur und der Regionalpolitik.
[[Datei:Becker, Karl.jpg|alternativtext=Grab von Karl Becker auf dem Südfriedhof in Kiel|mini|Grab von Karl Becker auf dem Südfriedhof in Kiel]]
Karl Becker war verheiratet mit Ilse, geb. Gronow; sie hatten zwei Kinder. Die Familie lebte um [[1975]] im Niemannsweg 28. Das Ehepaar Becker ist, ebenso wie die Tochter Heidemarie, im Familiengrab auf dem Südfriedhof in [[Kreisverband Kiel|Kiel]] beigesetzt.


== Partei & Politik ==
== Partei & Politik ==
[[1967]] wurde Becker über die SPD-Landesliste in den Landtag Schleswig-Holsteins gewählt. Das Mandat errang er erneut [[1971]] über die Landesliste und gehörte dem Landtag bis [[1975]] an. Becker war Mitglied mehrerer Landtagsausschüsse, darunter der Ausschuss für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten, der Ausschuss für Heimatvertriebene, der Landesplanungsausschuss, dessen Vorsitzender er zeitweilig war, und der Sonderausschuss Gebietsreform. [[1969]] nahm er an der 5. Bundesversammlung teil.
[[1945]] trat Karl Becker der SPD bei. In der [[Landtagswahl 1967]] zog er, ebenso wie [[Landtagswahl 1971|1971]], über die SPD-Landesliste in den Landtag ein und gehörte ihm bis [[1975]] an. Er war stellvertretender Vorsitzender im Ausschuss für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten sowie im Sonderausschuss "Gebietsreform", gehörte außerdem den Ausschüssen für Heimatvertriebene, für Verkehr und für Landwirtschaft an. Im Landesplanungsausschuss hatte er ab [[1971]] den Vorsitz.  
 
[[1969]] vertrat er die SPD in der 5. Bundesversammlung. Zudem war er zeitweise Mitglied des agrarpolitischen Beirats sowie Mitglied des Ausschusses für Raumordnung beim Parteivorstand in Bonn
 
In welchem Kieler Wahlkreis er sich bewarb, ist bisher nicht ermittelt, auch nicht, ob er zur [[Landtagswahl 1975]] nicht wieder antrat oder nicht nominiert wurde.  


== Ehrungen ==
== Ehrungen ==
*[[1972]] Bundesverdienstkreuz 1. Klasse
*Am [[28. April]] [[1972]] wurde ihm das Bundesverdienstkreuz 1. Klasse verliehen.


== Literatur ==
== Literatur ==
 
*''Biografischen Lexikon für Schleswig-Holstein und Lübeck'', Band 13 (2011), S. 83-87
* LASH Abt 721, Nr. 2360
* SHBL, Bd. 13 (2011), S. 83-87


== Links ==
== Links ==
*Landtagsinformationssystem: [http://lissh.lvn.ltsh.de/cgi-bin/starfinder/0?path=samtflmore.txt&id=fastlink&pass=&search=ID%3D1439&format=WEBVOLLLANG Karl Becker]
*{{LIS|1439}}
*{{Wikipedia|NAME=Karl Becker (Politiker, 1909)}}
*{{Wikipedia|NAME=Karl Becker (Politiker, 1909)}}



Aktuelle Version vom 28. Juni 2022, 01:52 Uhr

Karl Becker
Karl Becker
Karl Becker
Geboren: 25. Oktober 1909
Gestorben: 25. Juli 1989

Prof. Dr. Karl Becker, * 25. Oktober 1909 in Lübz/Meckl., † 25. Juli 1989 in Kiel; Wirtschaftswissenschaftler. Mitglied der SPD ab 1945.

Leben & Beruf

Karl Becker wurde in Lübz (Mecklenburg) als Sohn eines Erbpacht-Bauern[1] geboren und legte das Abitur an der Oberrealschule in Rostock ab. Er studierte ab 1929 Staatswissenschaften an den Universitäten Wien und Rostock.[2] 1933 wurde er zum Dr. rer. pol. promoviert und war während der NS-Herrschaft bei einer Wirtschaftsberatungsstelle in Rostock und bei der Hauptvereinigung der Deutschen Getreide- und Futtermittelwirtschaft in Berlin tätig. Er war Reserveoffizier. Während des Zweiten Weltkriegs leistete er von 1941 bis 1945 Kriegsdienst.

Die Studie von Danker/Lehmann-Himmel ordnet ihn unter den fünf möglichen Kategorien als "angepasst ambivalent"[3] und darin als "Inkludierten Volksgenossen" ein[4]

Nach Ende der NS-Herrschaft wurde er 1945 Regierungsdirektor bei der Landesregierung Mecklenburg-Vorpommern. 1948 wechselte er zur Landesregierung Schleswig-Holstein. 1949 wurde er hauptamtliches Vorstandsmitglied der Schleswig-Holsteinischen Landgesellschaft mbH in Kiel, für die er bis 1971 tätig war. Daneben hatte er ab 1967 einen Lehrauftrag an der Universität Hamburg im Fachbereich Wirtschaftswissenschaften. Ab 1952 erschienen von ihm zahlreiche Veröffentlichungen auf den Gebieten der ländlichen Siedlung, der Verbesserung der Agrarstruktur und der Regionalpolitik.

Grab von Karl Becker auf dem Südfriedhof in Kiel
Grab von Karl Becker auf dem Südfriedhof in Kiel

Karl Becker war verheiratet mit Ilse, geb. Gronow; sie hatten zwei Kinder. Die Familie lebte um 1975 im Niemannsweg 28. Das Ehepaar Becker ist, ebenso wie die Tochter Heidemarie, im Familiengrab auf dem Südfriedhof in Kiel beigesetzt.

Partei & Politik

1945 trat Karl Becker der SPD bei. In der Landtagswahl 1967 zog er, ebenso wie 1971, über die SPD-Landesliste in den Landtag ein und gehörte ihm bis 1975 an. Er war stellvertretender Vorsitzender im Ausschuss für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten sowie im Sonderausschuss "Gebietsreform", gehörte außerdem den Ausschüssen für Heimatvertriebene, für Verkehr und für Landwirtschaft an. Im Landesplanungsausschuss hatte er ab 1971 den Vorsitz.

1969 vertrat er die SPD in der 5. Bundesversammlung. Zudem war er zeitweise Mitglied des agrarpolitischen Beirats sowie Mitglied des Ausschusses für Raumordnung beim Parteivorstand in Bonn

In welchem Kieler Wahlkreis er sich bewarb, ist bisher nicht ermittelt, auch nicht, ob er zur Landtagswahl 1975 nicht wieder antrat oder nicht nominiert wurde.

Ehrungen

  • Am 28. April 1972 wurde ihm das Bundesverdienstkreuz 1. Klasse verliehen.

Literatur

  • Biografischen Lexikon für Schleswig-Holstein und Lübeck, Band 13 (2011), S. 83-87

Links

Einzelnachweise

  1. Siehe dazu den Eintrag der Immatrikulation von Karl Becker im Rostocker Matrikelportal
  2. Siehe dazu den Eintrag der Immatrikulation von Karl Becker im Rostocker Matrikelportal
  3. Vgl. Danker/Lehmann-Himmel, S. 173. Die fünf Kategorien lauten "exponiert nationalsozialistisch", "systemtragend karrieristisch", "ns-sozialisiert", "angepasst ambivalent" und "oppositionell 'gemeinschaftsfremd'".
  4. Danker/Lehmann-Himmel, S. 279. Grundlage ihrer Einordnung sind eine Akte im Landesarchiv (LASH Abt. 721, Nr. 2360) sowie ein Eintrag im Biografischen Lexikon für Schleswig-Holstein und Lübeck, Band 13 (2011), S. 83-87