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Aktuelle Version vom 18. Dezember 2022, 01:26 Uhr

Carl Storbeck
Carl Storbeck
Carl Storbeck
Geboren: 3. März 1880
Gestorben: 16. April 1967

Carl Storbeck, * 3. März 1880 in Hamburg; † 16. April 1967 in ?; Schriftsetzer, Geschäftsführer. Mitglied der SPD spätestens ab 1900.

Leben & Beruf

Nach der Volksschule machte Carl Storbeck eine Lehre als Schriftsetzer und besuchte danach die Handelsschule. Von 1910 bis 1920 arbeitete er als Geschäftsführer einer Hamburger Versicherungsgesellschaft. Danach vermischen sich die berufliche Tätigkeit und das Partei-Engagement - ab 1922 führte er die Geschäfte der Flensburger Volkszeitung, wurde 1925 Revisor der parteieigenen "Konzentration AG" und übernahm 1932 die Geschäftsführung des Karlsruher Volksfreund.[1]

NS-Diktatur

Unter den Nazis war er zunächst arbeitslos und wurde 1933 und 1935 kurzfristig verhaftet[2] - das zweite Mal wohl in Kiel, wohin er 1933 zog. Martens vermutet, dass er in Kiel auf Kontakte aus seiner Zeit bei der Flensburger Volkszeitung zurückgreifen konnte.[3] Er schlug sich als "Laubenkolonist" und "Ziegenzüchter" durch. Dann fand er wieder Arbeit - als Versicherungsangestellter, Buchhalter, Lagerverwalter und Helfer in Steuersachen überstand er diese Jahre, vermutlich weiterhin in Kiel. Dort wurde er gleich nach Ende der Diktatur wieder politisch tätig.[1]

1946, mit schon 65 Jahren, übernahm er bis etwa 1958[4] die Geschäftsführung der parteieigenen "Konzentration GmbH". Zu ihr berichtete Alfred Nau dem 1947:

"Die im Oktober 1946 gegründete Konzentration GmbH, eine Interessengemeinschaft sozialistischer Wirtschaftsunternehmungen, unterscheide sich in ihrer Struktur wesentlich von der alten Gesellschaft von vor 1933. Jene war eine Aktiengesellschaft, und die Aktionäre waren fast ausschliesslich Mitglieder des Parteivorstandes. Die neue Gesellschaft unter Leitung von Karl [sic!] Storbeck[21] aber sei eine GmbH und lasse jedes Unternehmen mit gleichem Anteil gleichberechtigt teilnehmen. Die Konzentration habe nur wirtschaftliche Aufgaben. Die echten Werte unserer Druckerei- und Verlagsunternehmungen der 1933 geraubten Besitzgüter werde auf 90 Millionen Mark geschätzt."[5]

Partei & Politik

Vermutlich schon vor 1900 trat Carl Storbeck in die SPD ein, denn zwischen 1900 und 1913 war er Bezirksführer, stellvertretender Distriktsvorsitzender und Mitglied des engeren Landesvorstands der Hamburger SPD, bekleidete also schon herausgehobene Ämter. Von 1914 bis 1920 wählten ihn die Hamburger Sozialdemokraten zu ihrem Hauptkassierer der Hamburger SPD; gleichzeitig gehörte er dem Magistrat in Hamburg-Bergedorf an.[1]

Von 1920 bis 1922 amtierte er als Revisor beim Parteivorstand; es folgten die bereits genannten Funktionen, die er als Beschäftigter der Partei übernahm. Diese Laufbahn setzte er 1946 fort, nachdem er 1945 bis 1946 dem vorläufigen Bezirksvorstand Schleswig-Holstein als Bezirkskassierer angehört hatte.[1] Auf dem ersten offiziellen Bezirksparteitag wurde er "durch Zuruf" in den sechsköpfigen Kontrollausschuss gewählt.[6]

Literatur & Links

  • Storbeck, Carl, Lebensläufe, AdsD, Sammlung Personalia
  • Martens, Holger: Die Geschichte der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands in Schleswig-Holstein 1945 - 1959 (Malente 1998), ISBN 3-933862-24-8

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 1,2 1,3 Martens, Holger: Die Geschichte der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands in Schleswig-Holstein 1945 - 1959 (Malente 1998), ISBN 3-933862-24-8, Kurzbiografie Carl Storbeck, S. 563
  2. Sozialistische Mitteilungen der London-Vertretung der SPD, No. 101/102, Juli-August 1947, Anm. 21
  3. Martens, Holger: Die Geschichte der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands in Schleswig-Holstein 1945 - 1959 (Malente 1998), ISBN 3-933862-24-8, S. 243 f.
  4. Die Bildlegende zum Porträt von 1958 weist ihn als Geschäftsführer aus; 1964 heißt es "Geschäftsführer a.D.".
  5. Sozialistische Mitteilungen der London-Vertretung der SPD, No. 101/102, Juli-August 1947, S. 12
  6. Martens, Holger: Die Geschichte der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands in Schleswig-Holstein 1945 - 1959 (Malente 1998), ISBN 3-933862-24-8, S. 618, Anm. 665