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Aktuelle Version vom 18. Juli 2022, 08:22 Uhr
Friedrich Beermann |
Dr. Friedrich 'Fritz' Albert Hans Adolf Beermann, * 9. Oktober 1912 in Moskau; † 24. November 1975 in Kiel; Brigadegeneral und Jurist. Mitglied der SPD seit 1947.
Leben & Beruf
In der deutschen Wehrmacht erreichte Friedrich Beermann den Rang eines Oberstleutnants. Nach Rückkehr aus der Gefangenschaft 1946 studierte er Jura und wurde 1955 Rechtsanwalt.
1959 trat er als Oberst in die Bundeswehr ein, die ihn - unter anderem nach Bekleidung verschiedener Auslandsposten - 1968 als ersten Sozialdemokraten zum Brigadegeneral beförderte.
Friedrich Beermann war verheiratet mit Irmgard Beermann.
Partei & Politik
Seit Anfang der 1950er Jahre war Friedrich Beermann als wehrpolitischer Berater der Bundes-SPD tätig, prägte angeblich bereits 1952 den Begriff "Staatsbürger in Uniform"[1] und wirkte an zentraler Stelle an der Schaffung der gesetzlichen Grundlagen für die Bundeswehr mit. Von 1955 bis 1959 arbeitete er als wissenschaftlicher Mitarbeiter für Sicherheitsfragen in der Bundestagsfraktion[2] bei Fritz Erler[3].
1968 trat er für die Anerkennung der Oder-Neiße-Grenze ein.[4]
Bundestag
1969 wurde er Bundestagsabgeordneter, zunächst über die Landesliste, 1972 direkt gewählt im Wahlkreis 10 (Stormarn-Herzogtum Lauenburg). Er war im Auswärtigen Ausschuss und stellvertretend im Verteidigungsausschuss aktiv. Als MdB war er Mitglied der 6. Bundesversammlung, die Walter Scheel zum Bundespräsidenten wählte.
Kontroverse
Auf dem Landesparteitag 1973 in Heiligenhafen geriet er mit Jochen Steffen, Eckart Kuhlwein und anderen Delegierten in einen Streit über die Einschätzung des Militärputschs in Chile, den er befürwortete. Der Landesparteitag forderte ihn auf, "politische Konsequenzen" zu ziehen. Er blieb dennoch bis zu seinem Tod 1975 Bundestagsabgeordneter.[5]
Diese Auseinandersetzung zog auch seine Ehefrau in Mitleidenschaft. Irmgard Beermann wurde von ihrem Ortsverein Glinde als Kreistagskandidatin vorgeschlagen; diese Nominierung wurde in letzter Minute zurückgezogen,
"weil sie sich seit den umstrittenen Äußerungen ihres Mannes auf dem SPD-Landesparteitag nicht mehr politisch betätigte. Außerdem habe sie auf die Aufforderung, zu den Äußerungen Stellung zu nehmen, lediglich erklärt, sie könne nur eine Treueerklärung für ihren Mann abgeben."
Dies reichte dem Ortsverein nicht aus. Die Änderung der Nominierung wurde jedoch vor allem vom Ortsverein Reinbek als unter falschen Voraussetzungen zustande gekommen angesehen; ob eine Neuwahl durchgeführt wurde, ist bisher nicht ermittelt.[6]
Stimmen
Im Nachruf sagte der Landesvorsitzende Günther Jansen: "Friedrich Beermann war zeit seines Lebens ein engagierter Sozialdemokrat. Unsere Partei hat ihm besonders dafür zu danken, daß er sich als einer der ersten ranghohen Offiziere der Bundeswehr aktiv für die Aussöhnung mit dem Osten und für eine neue deutsche Ostpolitik eingesetzt hat. […] Er war kein bequemes Mitglied der SPD. Friedrich Beermann hat aus seiner Meinung nie ein (sic!) Hehl gemacht, und er hat in jeder Situation zu dieser Meinung gestanden."[3]
Links
- Landtagsinformationssystem: Friedrich Beermann
- Wikipedia: Friedrich Beermann
Einzelnachweise
- ↑ Laut Wikipedia; Belege werden nicht angeführt.
- ↑ So seine eigene Angabe im Landtagsinformationssystem. Bei Wikipedia steht ohne Quellenangabe "beim Parteivorstand".
- ↑ 3,0 3,1 SPD: Zum Tode von Dr. Friedr. Beermann, in: "Wir" Nr. 11/12 1975, Seite 2
- ↑ Eckart Kuhlwein: Links, dickschädelig und frei: 30 Jahre im SPD-Vorstand in Schleswig-Holstein (Berlin/Hamburg 2010), ISBN 3868506616, S. 188
- ↑ Eckart Kuhlwein: Links, dickschädelig und frei: 30 Jahre im SPD-Vorstand in Schleswig-Holstein (Berlin/Hamburg 2010), ISBN 3868506616, S. 188
- ↑ rm [Raimund Marfels]: Reinbeker SPD-Mitglieder sind nicht einverstanden, Lübecker Nachrichten, 19.12.1973