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{{Navigationsleiste Jahre}}SPD-Vorsitzende sind [[Friedrich Ebert]] und [[Philipp Scheidemann]]. [[Friedrich Bartels|Heinrich Kürbis]] ist Vorsitzender der SPD in Schleswig-Holstein.
{{Navigationsleiste Jahre}}SPD-Vorsitzende sind [[Friedrich Ebert]] und [[Philipp Scheidemann]]. [[Friedrich Bartels|Heinrich Kürbis]] ist Vorsitzender der SPD in Schleswig-Holstein.


[[Novemberrevolution]]: Staatsoberhaupt Kaiser Wilhelm II dankt ab. Reichskanzler Prinz Max von Baden überträgt [[Friedrich Ebert]] die Regierungsgeschäfte. [[Philipp Scheidemann]] ruft in Berlin die Republik aus.<blockquote>"Der Sozialdemokratie wurde die Last der Verantwortung aufgebürdet, als die Not Deutschlands am größten war. Von den Fronten strömten die Soldaten zurück und forderten Arbeit und Brot. Ihnen folgten die noch lange zur Wiederaufbauarbeit in den Frontgebieten zurückgehaltenenen Kriegsgefangenen. Die wirtschaftlichen Verhältnisse sahen nach dem verlorenen Krieg unerfreulich aus. Besonders schwer war Schleswig-Holstein betroffen. Nach dem Ende der kaiserlichen Flotte hatte die übergroße Werftindustrie nur unzureichende Aufträge, was sich auch auf andere Wirtschaftszweige Kiels und der übrigen Provinz auswirkte. Die andauernde Blockade der Entente verewigt den Hungerzustand.
[[Novemberrevolution]]: Staatsoberhaupt Kaiser Wilhelm II dankt ab. Reichskanzler Prinz Max von Baden überträgt [[Friedrich Ebert]] die Regierungsgeschäfte. [[Philipp Scheidemann]] ruft in Berlin die Republik aus. Mit [[Paul Hirsch]] übernimmt zum ersten Mal ein Sozialdemokrat das Amt des Ministerpräsidenten des Freistaats Preußen, zu dem die Provinz Schleswig-Holstein gehört. <blockquote>"Der Sozialdemokratie wurde die Last der Verantwortung aufgebürdet, als die Not Deutschlands am größten war. Von den Fronten strömten die Soldaten zurück und forderten Arbeit und Brot. Ihnen folgten die noch lange zur Wiederaufbauarbeit in den Frontgebieten zurückgehaltenenen Kriegsgefangenen. Die wirtschaftlichen Verhältnisse sahen nach dem verlorenen Krieg unerfreulich aus. Besonders schwer war Schleswig-Holstein betroffen. Nach dem Ende der kaiserlichen Flotte hatte die übergroße Werftindustrie nur unzureichende Aufträge, was sich auch auf andere Wirtschaftszweige Kiels und der übrigen Provinz auswirkte. Die andauernde Blockade der Entente verewigt den Hungerzustand.


Dennoch empfanden sich die arbeitenden Menschen im Aufgang einer neuen, helleren Zeit. Alte und neue politische Kräfte rangen, der Zeit ihr Gesicht zu geben. [[MSPD|Mehrheitssozialisten]], [[USPD|Unabhängige]] und [[KPD|Spartakisten]] kämpften um die Gefolgschaft der Massen für ihr Zukunftsbild. Von der äußersten Linken ging ein terroristischer Wille zur Machteroberung aus. In gewaltigen Kundgebungen wandte sich die Mehrheitssozialdemokratie in Schleswig-Holstein gegen Terror, Anarchie und Gewaltherraschaft und trat für die Aufrichtung der parlamentarischen Demokratie und ihre sozialistische Erfüllung ein."<ref>{{Osterroth-100-Jahre}}, Seite 63</ref></blockquote>
Dennoch empfanden sich die arbeitenden Menschen im Aufgang einer neuen, helleren Zeit. Alte und neue politische Kräfte rangen, der Zeit ihr Gesicht zu geben. [[MSPD|Mehrheitssozialisten]], [[USPD|Unabhängige]] und [[KPD|Spartakisten]] kämpften um die Gefolgschaft der Massen für ihr Zukunftsbild. Von der äußersten Linken ging ein terroristischer Wille zur Machteroberung aus. In gewaltigen Kundgebungen wandte sich die Mehrheitssozialdemokratie in Schleswig-Holstein gegen Terror, Anarchie und Gewaltherraschaft und trat für die Aufrichtung der parlamentarischen Demokratie und ihre sozialistische Erfüllung ein."<ref>{{Osterroth-100-Jahre}}, Seite 63</ref></blockquote>
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*[[10. November]] - Revolutionsregierung des Rates der Volksbeauftragten aus MSPD ([[Friedrich Ebert]], [[Philipp Scheidemann]], [[Otto Landsberg]]) und [[USPD]] ([[Hugo Haase]], [[Wilhelm Dittmann]] und [[Emil Barth]]). Vollzugsrat der Berliner [[Arbeiter- und Soldatenrat|Arbeiter- und Soldatenräte]].
*[[10. November]] - Revolutionsregierung des Rates der Volksbeauftragten aus MSPD ([[Friedrich Ebert]], [[Philipp Scheidemann]], [[Otto Landsberg]]) und [[USPD]] ([[Hugo Haase]], [[Wilhelm Dittmann]] und [[Emil Barth]]). Vollzugsrat der Berliner [[Arbeiter- und Soldatenrat|Arbeiter- und Soldatenräte]].
*[[10. November]] - [[Ortsverein Husum|Husum]] wird von der Revolution erreicht. [[Paul Dölz]] gehört zu den Rednern der Volksversammlung zur Bildung eines Arbeiter- und Soldatenrates.
*[[10. November]] - [[Ortsverein Husum|Husum]] wird von der Revolution erreicht. [[Paul Dölz]] gehört zu den Rednern der Volksversammlung zur Bildung eines Arbeiter- und Soldatenrates.
*[[12. November]] - Der Rat der Volksbeauftragten verkündet, "das sozialistische Programm zu verwirklichen". [[Friedrich Ebert]] nimmt das Angebot der Obersten Heeresleitung zur Zusammenarbeit an.
*[[12. November]] - Der Rat der Volksbeauftragten verkündet, "das sozialistische Programm zu verwirklichen". [[Friedrich Ebert]] nimmt das Angebot der Obersten Heeresleitung zur Zusammenarbeit an. Im Freistaat Preußen, zu dem die Provinz Schleswig-Holstein gehörte, übernahmt das [https://de.wikipedia.org/wiki/Preu%C3%9Fisches_Revolutionskabinett Revolutionskabinett] unter [[Paul Hirsch]] ([[MSPD]]) und [[Heinrich Ströbel]] ([[USPD]]) die Regierungsgeschäfte.
*[[15. November]] - [[Eduard Adler]] wird Beigeordneter des in Schleswig amtierenden Regierungspräsidenten der preußischen Provinz Schleswig-Holstein.<br>[[Carl Legien]] und andere handeln für die Gewerkschaften mit Vertretern der Arbeitgeberverbände - Stinnes, Siemens, Borsig, Rathenau - das "Legien/Stinnes-Abkommen" aus. Es beinhaltet u.a. den Achtstundentag bei vollem Lohnausgleich, die Anerkennung der freien Gewerkschaften als Tarifpartei und Arbeiterausschüsse in Betrieben mit mehr als 50 Beschäftigten. Damit ist die Grundlage für das gelegt, was wir heute als Tarifautonomie und Mitbestimmung kennen. Das [https://de.wikipedia.org/wiki/Preu%C3%9Fisches_Revolutionskabinett preußische Revolutionskabinett aus MSPD und USPD] löst das [[Landtagswahlen 1848-1918|Preußische Abgeordnetenhaus]] auf.
*[[15. November]] - [[Eduard Adler]] wird Beigeordneter des in Schleswig amtierenden Regierungspräsidenten der preußischen Provinz Schleswig-Holstein.<br>[[Carl Legien]] und andere handeln für die Gewerkschaften mit Vertretern der Arbeitgeberverbände - Stinnes, Siemens, Borsig, Rathenau - das "Legien/Stinnes-Abkommen" aus. Es beinhaltet u.a. den Achtstundentag bei vollem Lohnausgleich, die Anerkennung der freien Gewerkschaften als Tarifpartei und Arbeiterausschüsse in Betrieben mit mehr als 50 Beschäftigten. Damit ist die Grundlage für das gelegt, was wir heute als Tarifautonomie und Mitbestimmung kennen. Das [https://de.wikipedia.org/wiki/Preu%C3%9Fisches_Revolutionskabinett preußische Revolutionskabinett aus MSPD und USPD] löst das [[Landtagswahlen 1848-1918|Preußische Abgeordnetenhaus]] auf.
*[[16. November]] - [[Eduard Adler]] ruft auf dem Stadtfeld in [[Ortsverein Schleswig|Schleswig]] die Republik aus.
*[[16. November]] - [[Eduard Adler]] ruft auf dem Stadtfeld in [[Ortsverein Schleswig|Schleswig]] die Republik aus.

Version vom 28. Dezember 2021, 14:57 Uhr

SPD-Vorsitzende sind Friedrich Ebert und Philipp Scheidemann. Heinrich Kürbis ist Vorsitzender der SPD in Schleswig-Holstein.

Novemberrevolution: Staatsoberhaupt Kaiser Wilhelm II dankt ab. Reichskanzler Prinz Max von Baden überträgt Friedrich Ebert die Regierungsgeschäfte. Philipp Scheidemann ruft in Berlin die Republik aus. Mit Paul Hirsch übernimmt zum ersten Mal ein Sozialdemokrat das Amt des Ministerpräsidenten des Freistaats Preußen, zu dem die Provinz Schleswig-Holstein gehört.

"Der Sozialdemokratie wurde die Last der Verantwortung aufgebürdet, als die Not Deutschlands am größten war. Von den Fronten strömten die Soldaten zurück und forderten Arbeit und Brot. Ihnen folgten die noch lange zur Wiederaufbauarbeit in den Frontgebieten zurückgehaltenenen Kriegsgefangenen. Die wirtschaftlichen Verhältnisse sahen nach dem verlorenen Krieg unerfreulich aus. Besonders schwer war Schleswig-Holstein betroffen. Nach dem Ende der kaiserlichen Flotte hatte die übergroße Werftindustrie nur unzureichende Aufträge, was sich auch auf andere Wirtschaftszweige Kiels und der übrigen Provinz auswirkte. Die andauernde Blockade der Entente verewigt den Hungerzustand. Dennoch empfanden sich die arbeitenden Menschen im Aufgang einer neuen, helleren Zeit. Alte und neue politische Kräfte rangen, der Zeit ihr Gesicht zu geben. Mehrheitssozialisten, Unabhängige und Spartakisten kämpften um die Gefolgschaft der Massen für ihr Zukunftsbild. Von der äußersten Linken ging ein terroristischer Wille zur Machteroberung aus. In gewaltigen Kundgebungen wandte sich die Mehrheitssozialdemokratie in Schleswig-Holstein gegen Terror, Anarchie und Gewaltherraschaft und trat für die Aufrichtung der parlamentarischen Demokratie und ihre sozialistische Erfüllung ein."[1]

Januar

  • 25. Januar - Die Streikbewegung gegen den Krieg, die sich vor allem in den Rüstungsbetrieben seit Anfang des Jahres entwickeln, erreichen Kiel. Die Belegschaft der Torpedowerkstatt legt die Arbeit nieder weil mehrere Vertrauensleute zum Militär einberufen worden sind.[2]
  • 26. Januar - Auf dem Wilhelmplatz in Kiel wird ein Arbeiterrat gewählt. Lothar Popp von der USPD wird Vorsitzender.
  • 27. Januar - Lothar Popp wird am nächsten Tag verhaftet und muss zwei Monate Gefängnis in Neumünster absitzen.

Februar

März

April

Mai

  • 24. Mai - Der Kieler Stadtverordnete Wilhelm Brecour wird zum unbesoldeten (d.h. ehrenamtlichen) Stadtrat gewählt und bleibt dies bis 1929.

Juni

  • Franz Osterroth wird noch im Sommer des letzten Kriegsjahres zum Militärdienst einberufen.

Juli

August

September

Oktober

  • 4. Oktober - Sozialdemokraten beteiligen sich an der Regierung des Prinzen Max von Baden.

November

Dezember

Nicht datiert

Einzelnachweise

  1. Osterroth, Franz: 100 Jahre Sozialdemokratie in Schleswig-Holstein. Ein geschichtlicher Überblick (Kiel o. J. [1963]), Seite 63
  2. Kuhl, Klaus: "Januarstreik 1918", 14. Januar 2018